Web_Spielfeld_November_Gesamt
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„Man muss sich<br />
reindenken in die Spieler.<br />
Das hat oft auch<br />
mit der eigenen<br />
Fußballerfahrung zu tun.“<br />
OTMAR RÖSCH<br />
2 3<br />
Kleine Übungen wie Jonglieren und Tricksen<br />
mit dem Ball, die vor der Verletzung eine<br />
eher lächerliche Anforderung waren, vermitteln<br />
den Verletzten plötzlich ein gutes<br />
Gefühl. Im Idealfall geht es kontinuierlich<br />
bergauf. Irgendwann kann und vor allem<br />
will der Spieler wieder ins normale Mannschaftstraining<br />
einsteigen.<br />
4<br />
Bewegte Laufbahn: Otmar Rösch im TSG-Training (1), im Wandel der Zeit zwischen 1986 (2) und<br />
heute (3) sowie als Spieler des SSV Ulm (rechts) in den Achtziger Jahren gegen Fortuna Köln (4) mit<br />
Dieter Schatzschneider (rechts).<br />
Jeden Morgen findet an Trainingstagen<br />
eine medizinische Besprechung statt, an<br />
der alle Athletiktrainer und Physiotherapeuten<br />
sowie einer der Teamärzte teilnehmen.<br />
„Jeder Spieler wird besprochen, auch<br />
jene, die fit sind. Mögliche Überlastungen,<br />
die Puls- und Laufwerte und Monitoring-<br />
Ergebnisse werden analysiert“, schildert<br />
Rösch. Bei den Übungen auf dem Platz wirft<br />
er ein kritisches Auge auf seine Spieler.<br />
Läuft er rund? Hält er sich bei bestimmten<br />
Bewegungen zurück, ohne dies selbst zu<br />
bemerken? Dazu gibt es Tests, mit deren<br />
Ausführung sich prüfen lässt, ob ein Spieler<br />
wieder „ready to sport“ ist – diese sind eng<br />
abgestimmt mit der Reha und etwa dem<br />
OS Institut in München. „Letztlich kann<br />
ich entscheiden, wann sie wieder zum<br />
Mannschaftstraining zurückdürfen“, sagt<br />
Rösch. „Aber praktisch entscheiden wir im<br />
Team. Das macht uns stark: Trainer, die<br />
Physios und der Arzt sind in sehr engem<br />
Austausch. Und die Selbsteinschätzung ist<br />
auch nicht zu vergessen.“ Rösch und die<br />
anderen Experten bei der TSG setzen alles<br />
daran, dass die Spieler nach Verletzungen<br />
schnell und gleichzeitig stabil zurückkehren.<br />
Eine verantwortungsvolle Aufgabe,<br />
die Rösch gern ausfüllt – und die ihn<br />
ausfüllt: „Es ist oft eine Gratwanderung,<br />
den Druck einer schnellen Rückkehr mit<br />
einem stabilen und verletzungsresistenten<br />
Zustand zu verbinden. Aber bis jetzt haben<br />
wir Glück gehabt.“ Es ist viel mehr als das:<br />
Es ist auch eine Frage des Könnens. Und<br />
der Erfahrung.<br />
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