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buchreport.express 45/2017

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<strong>buchreport</strong>.<strong>express</strong> Nr. <strong>45</strong> · 9. November <strong>2017</strong><br />

HANDEL<br />

Erlebnisraum Buchhandel<br />

Zum Auftakt der Woche unabhängiger Buchhandlungen haben Autoren im Handel ausgeholfen.<br />

<strong>buchreport</strong> hat nachgefragt, was sie an den Indies schätzen und wie sie ihre Zukunft sehen.<br />

Hilfe für den Handel:<br />

Der Autor und Paartherapeut Oskar Holzberg<br />

(mit Maiken Nielsen) war bei Stories!<br />

im Hanse-Viertel in Hamburg zu Gast. Pia<br />

Platt und Birgit Jongebloed (Buchhandlung<br />

Funk, Bergisch Gladbach) freuten sich über<br />

die kompetente Hilfe von Autor Christoph<br />

Brüggentisch. Autorin Ulrike Sosnitza unterstützte<br />

Ulla Rottmann in der Buchhandlung<br />

Dreizehneinhalb in Würzburg (v.l.).<br />

Es klingt nicht nach Pflicht, sondern nach Liebe. „Buchhandlungen sind<br />

für mich wie Pralinenläden – ein Ort der Verführung“, kommt Ulrike Sosnitza<br />

ins Schwärmen, wenn sie vom Sortiment erzählt. Der persönliche<br />

Draht zum Kunden, die individuelle und ernst gemeinte Empfehlung sowie<br />

der Wohlfühlfaktor samt Kaffee zum Buch – all dies schätzen die Autoren<br />

besonders, die bei der Woche unabhängiger Buchhandlungen selbst in<br />

die Rolle des Händlers geschlüpft sind.<br />

Große Sorgen um die Zukunft dieser literarischen Verlockungen macht<br />

sich Sosnitza trotzdem, insbesondere mit Blick auf die Konkurrenz des<br />

Online-Riesen Amazon, die wachsende E-Book-Piraterie und die nachlassende<br />

Lust am Lesen. „Vielfalt und Diversifikation ist in unserer Welt ein<br />

Wert an sich geworden, der von vielen Seiten bedroht ist“, sieht Autor<br />

Christoph Brüggentisch eine Parallele zur Landwirtschaft.<br />

Vor allem bei der Veranstaltungsplanung würden die Autoren ansetzen,<br />

um den Erlebnisfaktor, den persönlichen Austausch zu betonen und Leselust<br />

zu wecken. Mit verbandsüblichen Kampagnen sei dem Buchhandel da wenig<br />

geholfen, kritisiert Oliver Bottini. Zwar müssten die Sortimenter herausstellen,<br />

was Bücher können, aber bitte nicht mit „seltsamen Slogans“ à la „Vorsicht<br />

Buch!“ oder „Jetzt ein Buch“. Wichtigster Faktor seien ohnehin die Eltern,<br />

die als Vorleser frühzeitig die Saat für Bildung und Kultur gedeihen lassen.<br />

Nicht alle Autoren malen düstere Bilder aufs Papier, viele spüren einen<br />

Trend zu mehr Regionalität und bewussterem Einkauf im Sinne von Buy<br />

Fotos: stories!; Buchhandlung Funk; Buchhandlung Dreizehneinahlb;<br />

bücher im bogen; Buchhandlung Dannheimer; Bücherbox

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