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ReiterRevue-12-2017

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Mit weiten Tritten tanzt<br />

San Silvio vorwärtsseitwärts<br />

über das große<br />

Viereck. Geschickt<br />

lotst ihn seine Reiterin<br />

Anna Bielen durch die Traversale.<br />

Doch das Genick des achtjährigen San<br />

Amour-Sohnes ist leicht, er neigt dazu<br />

vorne abzukippen. „Mehr Vorwärts“,<br />

fordert Trainer Christoph Koschel deshalb<br />

und schon ist das feine Köpfchen<br />

des Braunen wieder im Lot.<br />

Wir befinden uns mittendrin auf<br />

dem Weg zur Klasse M. Der dritte Teil<br />

unserer Ausbildungsserie „Klassenwechsel“<br />

mit dem erfahrenen Dressurausbilder<br />

Christoph Koschel aus Hagen<br />

am Teutoburger Wald. Was steht<br />

also an, auf dem Sprung von L nach<br />

M? Fliegende Galoppwechsel, Seitengänge<br />

wie Schulterherein und Traversalen,<br />

und aus Mitteltrab und -galopp<br />

wird Starker Trab und Galopp. Das bedeutet:<br />

Stellung und Biegung müssen<br />

im Schlaf funktionieren, Schub- und<br />

Tragkraft sowie Ausdauer sind mehr<br />

denn je gefragt. Und: Nur vorausschauendes<br />

Reiten und eine penible<br />

Vorbereitung lassen die Lektionen und<br />

das Reitgefühl zum Erlebnis werden.<br />

KLASSENWECHSEL<br />

– DIE SERIE<br />

Gemeinsam mit<br />

Dressurausbilder<br />

Christoph Koschel<br />

zeigen wir Ihnen,<br />

wie Sie die Winterarbeit<br />

effektiv nutzen<br />

können, um<br />

eine Klasse weiter zu kommen. Egal,<br />

ob Sie Turnierambitionen haben<br />

oder einfach nur das himmlische<br />

Gefühl einer gelungenen Lektion<br />

auf dem heimischen Reitplatz genießen<br />

wollen.<br />

Bonusmaterial mit Extra-Tipps von<br />

Christoph Koschel finden Sie übrigens<br />

unter www.reiterrevue.de oder<br />

auf unserer facebook-Seite!<br />

ÜBUNGEN ZUR VORBEREITUNG<br />

Ecken reiten<br />

Ab durch die Ecke!<br />

So geht’s: Werden Sie zum Pedant beim Eckenausreiten! Egal<br />

ob Verstärkung oder Seitengänge, die Ecke liefert die perfekte Vorbereitung.<br />

Sie ist nichts anderes als eine Viertel-Volte und sollte<br />

genauso geritten werden. „Im Trab und Galopp setze ich mein<br />

Pferd vor der Ecke durch vermehrtes Einsitzen und die treibende<br />

Schenkelhilfe mit leicht aufnehmenden Zügelhilfen vermehrt aufs<br />

Hinterbein – wichtig, um in Balance durch die Ecke zu kommen.<br />

Das Pferd muss sich so biegen, wie es die Hufschlaglinie vorgibt.“<br />

Das bringt’s: Längsbiegung, Durchlässigkeit, Versammlung,<br />

Koordination, Aufmerksamkeit.<br />

Tücken und Tipps: Kürzt man die Ecke halbherzig ab, geht der<br />

Nutzen verloren. „Schwung, Fleiß und Gleichgewicht gehen verloren,<br />

das Pferd wird nicht fließend in die nächste Lektion kommen,<br />

wenn man abkürzt“, sagt Koschel. Als kleine Hilfestellung können<br />

Sie einen Pylon in der Ecke auf den dritten Hufschlag stellen und<br />

um ihn herum flüssig durch die Ecke reiten.<br />

Eine Anti-<br />

Schummel-<br />

Hilfe auf<br />

dem dritten<br />

Hufschlag<br />

bringt Sie<br />

tief in die<br />

Ecke. Besser,<br />

weil risikoärmer<br />

als diese<br />

Aufstiegshilfe<br />

ist ein<br />

Pylon.<br />

Schulterherein<br />

Schulter, mach dich frei!<br />

So geht’s: Das Schulterherein ist die<br />

Mutter aller Seitengänge. Der Reiter<br />

führt die äußere Schulter des Pferdes<br />

in die Bahn. Die Hinterbeine bleiben<br />

auf dem Hufschlag, das innere Hinterbein<br />

tritt in die Spur des äußeren Vorderhufes<br />

– von vorne sind drei Beine<br />

zu sehen. Das Pferd ist um den inneren<br />

Schenkel, entgegen der Bewegungsrichtung,<br />

gebogen. Die abgeschwächte<br />

Version ist das Schultervor.<br />

Das bringt’s: Schulterfreiheit, Lastaufnahme<br />

auf dem Hinterbein, Längsbiegung,<br />

Schenkelgehorsam und Geschmeidigkeit.<br />

Tücken und Tipps: Viele Pferde<br />

verlieren an Schwung, sobald sie sich<br />

biegen sollen. Tipp von Christoph Koschel:<br />

vorausschauend mit dem Tempo<br />

spielen. „Bevor man das Schulterherein<br />

einleitet, das Tempo erhöhen, sodass<br />

das Pferd, wenn es dann zurückkommt,<br />

im richtigen Tempo ist.“ ><br />

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REITER REVUE INTERNATIONAL <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> 39

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