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Leseprobe "Unsere besten Freunde" Dezember 2017

Jeder Tierhalter wünscht sich nur das Beste für sein Tier. Als Haustierratgeber mit vielen Themen rund um die Gesunderhaltung vierbeiniger, gefiederter oder geschuppter Hausgenossen ist "Unsere besten Freunde“ für jeden Tierbesitzer die ideale Plattform, sich über die vielfältigen Gesundheitsprodukte aus der Apotheke und Möglichkeiten zur optimalen Haltung seiner tierischen Lieblinge zu informieren.

Jeder Tierhalter wünscht sich nur das Beste für sein Tier. Als Haustierratgeber mit vielen Themen rund um die Gesunderhaltung vierbeiniger, gefiederter oder geschuppter Hausgenossen ist "Unsere besten Freunde“ für jeden Tierbesitzer die ideale Plattform, sich über die vielfältigen Gesundheitsprodukte aus der Apotheke und Möglichkeiten zur optimalen Haltung seiner tierischen Lieblinge zu informieren.

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<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

Weihnachtszeit –<br />

Wohlfühlzeit<br />

Hunde wollen im Winter<br />

besonders verwöhnt werden<br />

Entspannt ins neue Jahr<br />

So verlieren Kracher,<br />

Böller und Co ihren Schrecken<br />

Mit großer<br />

Weihnachts-<br />

Wunschzettel-<br />

Aktion!


Serie: Expertenwissen<br />

Egal, ob Katze oder Hund – den geliebten Vierbeiner im Alltag fit und gesund zu halten, ist manchmal keine einfache Angelegenheit.<br />

Unser Expertenteam klärt die medizinischen und tierpsychologischen Zusammenhänge, und zeigt, worauf Sie im Alltag achten sollten.<br />

Tipps für die kalte Jahreszeit<br />

Hundegesund<br />

durch den Winter<br />

Die Winterzeit lädt Hundehalter<br />

und ihre Vierbeiner zu<br />

erholsamen Ausflügen und<br />

tollen Wintererlebnissen ein,<br />

hält aber leider ebenso<br />

einige Gefahren bereit.<br />

Die Tierheilpraktikerin<br />

Nina Packwitz<br />

aus Hemer zeigt, was<br />

einer Fellnase den<br />

Winterspaß in Schnee<br />

und Eis gründlich<br />

verderben kann.<br />

Foto: Nina Packwitz<br />

Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner keinen Schnee frisst<br />

und auch nicht aus Pfützen trinkt. Dadurch kann er Streusalz<br />

oder schädliche Substanzen aufnehmen, welche eine<br />

Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) oder Probleme<br />

im Magen-Darm-Bereich verursachen können.<br />

Es ist sinnvoll, die Pfoten vor dem Spaziergang mit speziellen<br />

Pflegeprodukten, Melkfett oder Vaseline gegen aggressives<br />

Streusalz zu schützen. Säubern Sie diese hinterher<br />

sorgfältig von Streugut und Schmutz. Zum einen, um den<br />

Hund davon abzuhalten die Pfoten selbst sauber zu lecken,<br />

und zum anderen, um Ekzemen zwischen den empfindlichen<br />

Zehen vorzubeugen.<br />

<strong>Unsere</strong> Experten:<br />

Foto: Nina Packwitz<br />

Nina Packwitz<br />

aus Hemer ist ausgebildete<br />

Tierheilpraktikerin<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Homöopathie, Bach-<br />

Blüten, Akupunktur und<br />

Schüßler-Salze.<br />

www.nina-packwitz.de<br />

Foto: Anette Klausing<br />

Viel Bewegung und keine langen Pausen während des<br />

Spaziergangs sorgen dafür, dass ihr Vierbeiner nicht friert.<br />

Lassen Sie ihn nicht auf einem nassen oder gefrorenen<br />

Untergrund liegen oder sitzen. Schwimmfreudige Hunde<br />

sollten bei eisigen Temperaturen von einem Sprung ins<br />

Wasser abgehalten werden, um Unterkühlungen oder eine<br />

Blasenentzündung zu vermeiden. Trocknen Sie Ihren Hund<br />

nach dem Aufenthalt im Freien gründlich ab, vor allem am<br />

Bauch. Reste von Schnee und Eis müssen aus dem Fell<br />

sowie zwischen den empfindlichen Ballen an den Pfoten<br />

entfernt werden.<br />

Einige Rassen bilden für die niedrigen Temperaturen in unseren<br />

Regionen nicht genügend Unterwolle im Fell aus.<br />

Anette Klausing<br />

aus dem nordhessischen Söhrewald<br />

bei Kassel ist ausgebildete<br />

Physiotherapeutin für Katzen,<br />

Hunde und Pferde und<br />

Begründerin der Systemischen<br />

Tier-Therapie.<br />

www.physio-doc.de<br />

Foto: sandra-exner-fotoartistik<br />

Carmen Schell<br />

aus Dieburg bei Darmstadt<br />

berät als Katzenverhaltensberaterin<br />

bei allen Fragen<br />

zu Samtpfoten und schult<br />

zudem Halterinnen, Halter<br />

und Fachpersonal in<br />

Seminaren und Vorträgen<br />

www.cattalk.de<br />

Foto: Tomas Ritter/pixabay.com<br />

Alte und kranke Tiere sollten bei klirrender Kälte zusätzlich<br />

warm gehalten werden. Schützen Sie Ihren Vierbeiner falls<br />

erforderlich mit funktioneller und gut sitzender Hundekleidung,<br />

und lassen Sie ihn nicht lange im kalten Auto<br />

warten.<br />

Wenn Ihr Hund gerne apportiert, nehmen Sie ein geeignetes<br />

Spielzeug für ihn mit. Äste oder andere Holzteile splittern<br />

bei Minustemperaturen leicht, und können dadurch<br />

zu schmerzhaften Verletzungen im Maul führen. Spaziergänge<br />

bei Wind und Wetter sind nicht nur für uns Fußgänger<br />

gefährlich, auch Hunde können beim Spielen auf<br />

vereisten Flächen wegrutschen und sich leicht verletzen.<br />

Mein Tipp …<br />

Die Hagebutte enthält neben reichlich Vitamin C und verschiedenen Vitalstoffen zudem<br />

den Stoff Galaktolipid, der Gelenkschmerzen und Arthrose lindern kann. Futterergänzungen mit<br />

getrockneten Hagebuttenschalen oder in Pulverform eignen sich im Winter<br />

besonders, um Ihren Liebling fit zu halten. Ihr Tiertherapeut oder Ihr Apotheker<br />

berät Sie dabei gerne zur Dosierung und Verabreichung.<br />

Fällt die tägliche Runde witterungsbedingt mal etwas<br />

kürzer aus, können Sie mit kleinen Suchspielen oder<br />

Übungslektionen in der Wohnung die Zeit abwechslungsreicher<br />

gestalten. Hierzu gibt es jede Menge Bücher und<br />

Anleitungen im Internet. Trockene Heizungsluft reizt die<br />

Schleimhäute und macht sie dadurch anfälliger. Denken<br />

Sie bei der Einstellung der Raumtemperatur gleichermaßen<br />

an Ihre Haustiere. Eine abwechslungsreiche und<br />

naturnahe Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen<br />

sowie regelmäßiger Auslauf stärken die Abwehrkräfte<br />

Ihres vierbeinigen Freundes.<br />

Kommen Sie mit Ihrem Hund<br />

gesund durch den Winter!<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren<br />

Tieren ein schönes Weihnachtsfest<br />

und einen guten Start in 2018!<br />

4 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 5


Anzeige<br />

Krank, hoffnungslos und am Ende<br />

ihrer Kräfte: Junghunde eines<br />

illegalen Welpenhändlers<br />

bei ihrer Beschlagnahmung<br />

in Bad Reichenhall.<br />

Keine Tiere<br />

aus dem Internet!<br />

Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.<br />

Foto: Deutscher Tierschutzbund Landesverband Bayern e.V.<br />

Was auf den ersten Blick mit ein paar Mausklicks so einfach scheint,<br />

sich im Internet ein Haustier anzuschaffen, zieht meist nicht nur großes Tierleid nach sich,<br />

sondern kann auch den Mensch hart treffen.<br />

Wer gerne sein Leben mit einem Tier,<br />

etwa einem Hund oder einer Katze teilen<br />

möchte, sollte sich vorab nicht nur<br />

gründliche Gedanken zu dessen Haltung,<br />

Pflege und Versorgung machen,<br />

sondern sich auch genau informieren,<br />

was bei dessen Anschaffung zu beachten<br />

ist. Wer hier vorschnell zur<br />

Computermaus greift und sich zu seinem<br />

Wunschtier einfach durchs Internet<br />

klickt, geht ein hohes Risiko ein,<br />

mit dem Kauf eines Tieres nicht nur ein<br />

finanzielles, sondern auch ein emotionales<br />

Fiasko zu erleiden.<br />

Billig wird teuer<br />

Beispiel Welpenhandel: Hinter dem<br />

Bild eines verlockend süßen Welpen<br />

von Karsten Kulms<br />

steht meist sehr großes Leid der Tiere.<br />

Und wer meint, mit einem vermeintlich<br />

„günstigen“ Preis ein Schnäppchen<br />

gemacht zu haben, wird bitter<br />

enttäuscht. Das beginnt bereits bei<br />

der „Produktion“ der Tiere aus dubiosen<br />

Quellen, die sich häufig im Ausland<br />

befinden: Die Muttertiere werden<br />

alleine nach Aussehen und<br />

Schönheit ausgewählt, ihr Gesundheitszustand<br />

spielt dabei keine Rolle.<br />

Anders als seriöse Züchter interessiert<br />

es illegale Welpenhändler auch nicht,<br />

ob in der Zuchtlinie der Elterntiere<br />

erbliche Vorbelastungen für bestimmte<br />

rassetypische Erbkrankheiten auftreten.<br />

Zudem werden die Junghunde<br />

viel zu früh von ihren Müttern<br />

Foto: Andreas Brucker<br />

Gestoppter Hundetransport in<br />

Marktredwitz-Wunsiedel<br />

Foto: Andreas Brucker<br />

getrennt, um sie schneller verkaufen<br />

zu können.<br />

Die Folgen sind nicht nur, dass die kleinen<br />

Hunde ihr Leben lang unter Krankheiten<br />

leiden, sondern durch den frühen<br />

Verlust ihrer Mütter auch massive<br />

Verhaltensprobleme entwickeln. Die<br />

erbarmungswürdigen Transportzustände,<br />

lange Fahrten in viel zu engen,<br />

schmutzigen Käfigen tun ein Übriges,<br />

dass die Tiere völlig entkräftet bei ihrem<br />

zukünftigen Besitzer ankommen.<br />

Lebenswichtige<br />

Impfungen oder<br />

die vorgeschriebene<br />

Kennzeichnung<br />

mit einem<br />

Mikrochip – Fehlanzeige.<br />

Mit einem<br />

derart vorbelasteten<br />

Tier<br />

sind die meisten<br />

Halter dann nicht<br />

nur finanziell, sondern auch mental<br />

irgendwann völlig überfordert.<br />

Endstation Tierheim<br />

Meist wird ein solches vierbeiniges<br />

Online-Schnäppchen zu Hause beim<br />

Käufer schnell schwer krank, und viele<br />

Hunde sterben trotz intensivmedizinischer<br />

Behandlung. Oder die Tiere landen<br />

im Tierheim, weil sie chronisch<br />

krank sind, und deren Besitzer sich die<br />

Kosten einer dauerhaften tierärztlichen<br />

Behandlung nicht mehr leisten<br />

können oder wollen. Kommen Polizei<br />

und Veterinäramt einen illegalen Welpenhändler<br />

auf die Spur und beschlagnahmen<br />

seine Tiere, ist das Leid<br />

für alle Beteiligten besonders groß,<br />

weil dann das Tierheim plötzlich eine<br />

große Zahl kranker Tiere aufnehmen<br />

und versorgen muss.<br />

Der Deutsche Tierschutzbund rät deshalb<br />

dringend, sich keine Tiere anonym<br />

über das Internet oder eine Kleinanzeige<br />

aus der Tagespresse anzuschaffen.<br />

Um sich vorab über die Bedürfnisse<br />

eines zukünftigen vierbeinigen<br />

Lebenspartners zu informieren<br />

und umzusehen, ist das örtliche Tierheim<br />

eine sehr gute Anlaufstelle. Und<br />

lassen Sie sich nicht entmutigen, dass<br />

die Suche nach einem seriösen Züchter<br />

manchmal eine Weile dauern kann<br />

– länger als ein paar Mausklicks.<br />

w w w.tierschutzbund.de<br />

6 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 7


Titelthema<br />

Entspannt ins<br />

neue Jahr<br />

Hintergrund-Foto: geralt/pixabay.com<br />

So verlieren Kracher, Böller<br />

und Co ihren Schrecken<br />

Hunde-, Pferde- und Katzenhalter, aber auch<br />

die Halter von Kleintieren, die den Winter<br />

in Außenhaltung verbringen, sollten einkalkulieren,<br />

dass der Silvesterstress für ihre<br />

Schützlinge bereits mit dem Verkaufsstart der<br />

Feuerwerkskörper am 29. <strong>Dezember</strong> beginnen<br />

kann, und dass auch am 1. Januar möglicherweise<br />

vereinzelt noch Raketen aufsteigen<br />

können.<br />

Kleine Heimtiere, die in Außenhaltung leben,<br />

brauchen zusätzliche Versteckmöglichkeiten,<br />

die sie vor hellen Blitzen und lautem Knallen<br />

etwas abschirmen. Und nicht vergessen:<br />

Das Gehege sollte unbedingt gegen hereinfallende<br />

Feuerwerkskörper abgesichert sein.<br />

Foto: meineurlaubswelt/stock.adobe.com<br />

Lautes Knallen und grelle Lichtblitze<br />

am nächtlichen Himmel – keine Frage,<br />

dass Sylvester für große wie kleine<br />

Heimtiere gleichermaßen puren<br />

Stress bedeutet. Mit einigen einfachen<br />

Mitteln können Tierhalter dafür<br />

sorgen, dass ihre Vierbeiner die lauteste<br />

Nacht des Jahres gelassen<br />

überstehen.<br />

von Karsten Kulms<br />

Um die Zeit des Jahreswechsels für seinen<br />

tierischen Freund möglichst ruhig zu<br />

gestalten, sind ein wenig Vorbereitung<br />

und Planung notwendig. So sollten sich<br />

die Käfige von Kleintieren in dieser Zeit in<br />

einem möglichst stillen, vom nächtlichen<br />

Feuerwerksgeschehen abgewandten<br />

Raum befinden. Auch frühzeitiges Verschließen<br />

der Vorhänge vermittelt den<br />

Tieren Sicherheit, und schützt zudem vor<br />

übereifrigen Feuerwerksbegeisterten,<br />

die ihre Vorräte schon vor Mitternacht<br />

zünden. Vogelvolieren und Kleintiergehege<br />

sollten zudem möglichst weit vom<br />

Fenster entfernt stehen<br />

und zusätzlich durch ein<br />

Tuch zu den Seiten des<br />

Raumes hin abgedeckt<br />

werden.<br />

Eine gewohnte Rückzugsmöglichkeit<br />

in einem ruhigen Raum<br />

schützt vor Angst machender<br />

Sylvesterknallerei.<br />

Rückzugsmöglichkeiten schaffen<br />

Auch Hunde und Katzen sollten einen ruhigen<br />

Raum als Rückzugsort haben. Idealerweise<br />

nimmt sich dann Herrchen oder<br />

Frauchen um Mitternacht ein wenig Zeit,<br />

den Höhepunkt des Sylvesterfests mit<br />

viel Ruhe und Gelassenheit bei seinem<br />

Tier zu verbringen. Gewohnte Spielrituale<br />

können dabei helfen, den<br />

Vierbeiner vom mitternächtlichen<br />

Geschehen draußen abzulenken.<br />

Halter von Freigängerkatzen sollten<br />

ihre Samtpfoten an den Tagen um den<br />

31. <strong>Dezember</strong> herum möglichst im Haus<br />

halten.<br />

Die Gassi-Runde am Sylvesterabend<br />

vorzuverlegen und<br />

frühzeitig wieder zu Hause zu<br />

sein hilft, Sylvesterstress aus<br />

dem Weg zu gehen.<br />

Früher auf die<br />

Gassi-Runde<br />

Am Sylvesterabend kann es für Hundehalter<br />

ratsam sein, die abendliche Gassi-<br />

Runde zeitlich vorzuverlegen und rechtzeitig<br />

vor den ersten Böllern und Raketen<br />

wieder zu Hause zu sein. Und da es immer<br />

wieder vorkommt, dass ein von Krachern<br />

erschreckter Hund vor lauter Angst<br />

seinem Besitzer davonläuft, empfiehlt es<br />

sich, seinen Vierbeiner nur angeleint aus<br />

dem Haus zu lassen. Wählen Sie auf Ihrer<br />

Runde an diesem Tag am <strong>besten</strong> auch einen<br />

Weg, auf dem es an Sylvester etwas<br />

ruhiger ist.<br />

Höfe und Weiden sind tabu<br />

Der Deutsche Tierschutzbund weist<br />

darauf hin, dass das Abbrennen von Feuerwerk<br />

in unmittelbarer Nähe zu Höfen<br />

mit Tierhaltung und Tieren auf der Weide<br />

unbedingt zu unterlassen<br />

ist. Denn auch für<br />

Pferde, Rinder oder Geflügel<br />

sind Böller und<br />

Raketen Stress pur. Bei<br />

Pferden und Rindern auf<br />

der Weide besteht zudem<br />

die Gefahr, dass sie<br />

in Panik geraten und ausbrechen.<br />

Gelassenheit aus der Natur<br />

Wer befürchtet, dass die vorgenannten<br />

Maßnahmen nicht ausreichen werden,<br />

den Vierbeiner stressfrei ins neue<br />

Jahr kommen zu lassen, sollte in<br />

seiner Apotheke um Rat fragen.<br />

Denn Bachblüten und andere Zubereitungen<br />

mit natürlichen Inhaltsstoffen<br />

können Tieren zusätzlich<br />

helfen, etwas mehr Gelassenheit in den<br />

Jahreswechsel zu bringen.<br />

Foto: Africa Studio/stock.adobe.com<br />

Foto: 7854/pixabay.com<br />

8 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 9


Foto:<br />

Gero Altmann<br />

Foto: Ulrike Schanz Fotodesign<br />

Apotheken-Tipp<br />

Tiergesundheit aus Ihrer Apotheke: Gero Altmann, Fachapotheker für<br />

Offizinpharmazie Naturheilverfahren und Homöopathie, bringt es auf den Punkt.<br />

Gut gemeint,<br />

aber gefährlich:<br />

Weihnachtsleckereien<br />

haben<br />

im Magen eines<br />

Hundes nichts<br />

zu suchen.<br />

Foto: Silviarita/pixabay.com<br />

Bleiben Sie konsequent<br />

Seinen Hund mit einem gutgemeinten<br />

schokoladehaltigen Leckerli nach<br />

dem Motto „Einmal ist keinmal“ zu<br />

verwöhnen, kann dem Tier schnell<br />

sehr gefährlich werden. Denn das Tückische<br />

an Theobromin ist, dass es im<br />

Stoffwechsel des Hundes nur sehr<br />

langsam abgebaut<br />

wird und sich daher<br />

schnell anreichern<br />

kann. Hat sich dann<br />

irgendwann eine<br />

ausreichende Theobrominkonzentration<br />

angesammelt,<br />

kommt es zu Vergiftungserscheinungen<br />

wie Unruhe, Erbrechen, einer<br />

schmerzhaft aufgeblähten Bauchdecke<br />

und Krämpfen bis hin zu Bewusstseinsstörungen<br />

und Herzrasen.<br />

Bleiben Sie daher bei einem konsequenten<br />

„Nein“, auch wenn Ihr Vierbeiner<br />

noch so süß dreinschauen<br />

mag. Weisen Sie auch alle anderen<br />

Personen, die mit Ihrem Schützling<br />

Kontakt haben, auf diesen Umstand<br />

hin. Und stellen Sie auch sicher, dass<br />

Ihr Hund sich nicht in einem unbewachten<br />

Augenblick über den Weihnachtsteller<br />

oder einen Schoko-Nikolaus<br />

hermacht.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Gero Altmann<br />

Tiergesundheit<br />

aus Ihrer Apotheke<br />

Ist eine Vergiftung mit<br />

Theobromin auszuschließen,<br />

gibt es für Ihren Vierbeiner<br />

in Ihrer Apotheke viele naturheilkundliche<br />

Medikamente<br />

wie etwa die homöopathischen<br />

Arzneimittel Okoubaka<br />

D4 oder Nux vomica D6,<br />

die helfen können, einen<br />

verdorbenen Hundemagen<br />

sanft wieder zu beruhigen.<br />

Ihr Apotheker<br />

berät Sie gerne.<br />

Längst nicht alles, was wir uns schmecken<br />

lassen, taugt auch dazu, an einen<br />

Hund verfüttert zu werden. So<br />

manche Leckerei, die sich beim<br />

Mensch allenfalls als mehr oder weniger<br />

harmloses und lediglich lästiges<br />

„Pölsterchen“ auf den Hüften wiederfindet,<br />

kann für die Hundegesundheit<br />

zur großen Gefahr werden.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

In der Zeit der weihnachtlichen Vorfreude auf das „Fest der Feste“ gibt es jetzt nichts Schöneres,<br />

als sich mit der Familie oder zusammen mit Freunden die vielen liebevoll gebackenen Weihnachtsleckereien<br />

schmecken zu lassen. Und wohlmeinend sollen dabei auch unsere vierbeinigen „<strong>besten</strong> Freunde“<br />

nicht leer ausgehen. Das ist allerdings gleich aus mehreren Gründen keine gute Idee.<br />

Da sind zum einen natürlich die vielen<br />

Kalorien, die Zimtsterne, Makronen<br />

und anderes Weihnachtsgebäck<br />

beinhalten. Zwar stimmt es, dass<br />

auch Hunde nicht zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr, sondern zwischen<br />

Neujahr und Weihnachten zunehmen.<br />

Aber der Organismus von<br />

Hunden reagiert auf fettreiches Futter<br />

und den hohen Zuckergehalt in<br />

Plätzchen und anderen Leckereien<br />

besonders empfindlich. Nicht ohne<br />

Grund beobachten Tierärzte, dass<br />

Übergewicht und Diabetes längst<br />

auch im Alltag von Hunden angekommen<br />

und zu einem ernsten Gesundheitsproblem<br />

geworden sind.<br />

Süß, aber gefährlich<br />

Die Gefahr Nummer eins, die für Hunde<br />

in weihnachtlichem Backwerk lauert,<br />

ist aber Schokolade in jedweder<br />

Form. Sie enthält das Alkaloid Theobromin,<br />

das bei Hunden zu teils sogar<br />

lebensbedrohlichen Vergiftungen<br />

führen kann. Einmal aufgenommen,<br />

bewirkt es im Tierkörper eine Überstimulation<br />

des Nervensystems, mit den<br />

Folgen von starker Nervosität und<br />

Herzrasen bis hin zum Tod. Je dunkler<br />

eine Schokolade, desto mehr Theobromin<br />

enthält sie. Und nicht nur in<br />

Schokoladentafeln, auch in Pralinen,<br />

Trinkschokolade, Kuchen bzw. Torten<br />

und Keksen mit kakaohaltiger Füllung<br />

oder Schokoladenglasur ist das<br />

für Menschen ungiftige Alkaloid oft in<br />

großen Mengen zu finden.<br />

Alle Jahre wieder ...Advertorial<br />

... sehen viele Hundebesitzer dem Jahreswechsel mit<br />

gemischten Gefühlen entgegen. Schon im Vorfeld wird<br />

vieles vorbereitet, geplant und besorgt – diese Betriebsamkeit<br />

nehmen auch unsere Vierbeiner wahr. Das Weihnachtsfest<br />

selbst wird dann meist in größerem Kreis oder<br />

aber eben anders als in der alltäglichen Routine gefeiert.<br />

Dann folgt der Jahreswechsel mit Ausgelassenheit<br />

und Feuerwerk. Einerseits<br />

freut man sich darauf, andererseits weiß<br />

man, wie sehr der eigene Hund unter dem<br />

Lärm und der mitternächtlichen Knallerei<br />

leiden wird. Einen Ausweg aus dieser<br />

stressbeladenen Situation bietet eine<br />

Nahrungsergänzung aus dem Hause grau<br />

GmbH Spezialtiernahrung.<br />

Die Stress Tabletten wurden speziell<br />

dafür entwickelt, bei Hunden angstlösend<br />

zu wirken, ohne dass sie dabei müde<br />

machen. Die Tiere sind innerhalb von etwa<br />

5–7 Tagen deutlich ausgeglichener und<br />

werden mit einer zuvor furchteinflößenden Situation<br />

viel besser fertig. Sie lernen außerdem, bei anderen<br />

Gelegenheiten gelassener zu reagieren. Die natürlichen<br />

Inhaltsstoffe von Baldrian und Schlafbeere (Withania<br />

somnifera) lösen keinen Gewöhnungseffekt aus und<br />

haben keinerlei Nebenwirkungen auf den übrigen<br />

Organismus.<br />

Die Verabreichung der Stress Tabletten ist<br />

erfreulich einfach. Durch die natürlichen<br />

Geschmacksaromen frischer Leber nehmen<br />

die Hunde das Produkt gern an. Wenn<br />

man den Hund bereits 5 Tage vor den<br />

Feierlichkeiten mit den Stress Tabletten<br />

unterstützt, ist ein entspanntes Miteinander<br />

über die Feiertage sehr wahrscheinlich.<br />

Dr. Gabriele Wessel-Falkenhain,<br />

grau GmbH Spezialtiernahrung,<br />

www.grau-tiernahrung.de<br />

10 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 11


Witz des Monats<br />

Am Tag vor Heiligabend sagt das kleine Mädchen zu seiner Mutter: „Mami, ich wünsche mir zu Weihnachten<br />

ein Pony!“ Darauf die Mutter: „Na gut, mein Schatz, morgen Vormittag gehen wir zum Friseur.“<br />

Hallo, liebe Kinder …<br />

... ihr kennt doch bestimmt auch alle das Weihnachtslied<br />

von Rudolf, dem rotnasigen Rentier, das zusammen mit seinen<br />

Kumpels den Schlitten vom Weihnachtsmann zieht.<br />

Dass ausgerechnet Rentiere den schwerbeladenen Geschenkeschlitten<br />

durch Schnee und Eis ziehen, ist dabei<br />

kein Zufall.<br />

von Karsten Kulms<br />

Foto: ennymore/pixabay.com<br />

Zählspiel: Wie viele Weihnachtskugeln will das Mädchen<br />

an den Weihnachtsbaum hängen?<br />

Bildergeschichte: Ordnet man die Bildergeschichte der<br />

Reihe nach, ergeben die Buchstaben das Lösungswort.<br />

Der Weihnachtsmann, wie wir ihn uns vorstellen, ist eine Sagenfigur<br />

aus dem hohen Norden Russlands. Ursprünglich hieß er dort „Väterchen<br />

Frost“, und reiste mit seinem Schlitten zu den einsamen, weit<br />

verstreut liegenden Bauernhöfen, um den Kindern ihre Weihnachtsgeschenke<br />

zu bringen. Und die einzigen Zugtiere, die es in den<br />

Weiten des russischen Nordens damals gab, waren eben Rentiere.<br />

Die Ureinwohner Lapplands, die sich selber „Samen“ nennen, spannen<br />

im Winter bis heute Rentiere vor ihre Zugschlitten. Das ist vielen<br />

allemal lieber und auch sicherer, als dafür einen Motorschlitten zu<br />

benutzen. Denn weitab von den wenigen Dörfern und Städten dort<br />

ist Treibstoff teuer und irgendwann auch mal alle. Die sehr genügsamen<br />

Rentiere finden unter dem Schnee aber immer etwas zu<br />

fressen.<br />

Auch die Inuit, die Ureinwohner Kanadas ganz weit oben im Norden<br />

von Amerika, vertrauen bis heute auf ihren Reisen durch die Eiswüste<br />

manchmal lieber ihren Schlittenhunden als einer Maschine.<br />

Die berühmtesten Schlittenhunde sind wohl die, die beim Transport<br />

eines Serums gegen Diphterie im Winter des Jahres 1925 vor ihren<br />

Schlitten rannten. Damals war nämlich in Nome im Norden Alaskas<br />

eine Diphterieepidemie ausgebrochen, und der Transport mit<br />

Hundeschlitten war die einzige Möglichkeit, das rettende Serum<br />

dorthin zu transportieren.<br />

Foto: Aquilatin/pixabay.com<br />

Foto: TomaszProszek/pixabay.com<br />

Foto: violetta/pixabay.com<br />

Zwei gleiche: Je zwei Bilder sehen völlig gleich aus.<br />

Trage die Buchstaben der Bilderpaare gemäß den<br />

dazugehörigen Ziffern in die Kästchen ein, und du<br />

erhältst das Lösungswort.<br />

Suchbild: Wie viele Tiere sind auf diesem Bild zu sehen?<br />

Hintergrundfoto: Floydine/Fotolia<br />

Hier bei uns kamen früher in schneereichen Wintern häufig Pferdeschlitten<br />

zum Einsatz, wenn für Kutschen zu viel Schnee auf den<br />

Wegen lag. Brauchte ein Pferdegespann vor einem schwerbeladenen<br />

Schlitten an einer Steigung Hilfe, waren in manchen Regionen<br />

die Bauern dann durch sogenannte „Hand- und Spanndienste“<br />

verpflichtet, zur Unterstützung ihre eigenen Pferde mit vor den<br />

Schlitten zu spannen.<br />

Wie gerne hätte ich beim Schlittenfahren manchmal auch ein Pferd,<br />

ein Rentier oder einen Schlittenhund, der mir beim Rodeln meinen<br />

Schlitten wieder nach oben zieht. Selber ziehen ist nämlich ganz<br />

schön anstrengend.<br />

Bis bald,<br />

14 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 15


Fotos: S & D Verlag GmbH<br />

Barbara Holloh mit Bella,<br />

Ines Baumeister,<br />

Nadine Weymanns (v. l.)<br />

Foto: Thomas Binn<br />

für die letzte Reise<br />

Wo Bella schwanzwedelnd hinkommt,<br />

da zaubert sie ein Lächeln – und das an<br />

einem Ort, den viele mit Abschied,<br />

Schmerz und Trauer verbinden. Bella ist<br />

eine 3,5-jährige Labradoodle-Dame<br />

und erste Hospizhündin Deutschlands.<br />

Sie „arbeitet“ in Vollzeit und ehrenamtlich<br />

im Hospiz in Kevelaer-Wetten am<br />

Niederrhein. Zusammen mit ihrem<br />

Frauchen Barbara Holloh kümmert sich<br />

die Vierbeinerin Tag für Tag liebevoll<br />

um die Menschen und begleitet sie auf<br />

ihrer letzten Reise.<br />

Foto: denisismagilov/Fotolia<br />

Bella ist die erste Hospizhündin<br />

Deutschlands und „arbeitet“ zusammen<br />

mit Frauchen Barbara Holloh im Hospiz<br />

in Kevelaer-Wetten am Niederrhein.<br />

von Stefanie Deckers<br />

„Es war ein Experiment“,<br />

gesteht Frauchen<br />

und Krankenschwester<br />

Barbara<br />

Holloh. Kein anderer<br />

Hund bundesweit<br />

war bis dato festes<br />

Mitglied in einer hospitären<br />

Pflegeeinrichtung.<br />

Bella schon und<br />

zwar von Anfang an. „Sie war erst zehn<br />

Wochen jung“, erzählt Frauchen, „als<br />

wir sie fest in unseren Arbeitsalltag integriert<br />

haben.“ Hundeschule, Workshops,<br />

ein tierärztlicher Unbedenklichkeitsbescheid<br />

und die Ausbildung zum<br />

therapeutischen Begleithund. Diese<br />

Laufbahn hat der Labrador-Pudel-Mix<br />

schon als kleiner Welpe absolviert.<br />

„Die Rasse ist bekannt<br />

dafür“, sagt Barbara<br />

Holloh, „dass sie für<br />

den Dienst am Menschen besonders<br />

gut geeignet ist.“ Aus der Kreuzung des<br />

gutmütigen Labradors mit dem fröhlichen<br />

Pudel gehen liebe und treue Hundepersönlichkeiten<br />

hervor, die ein soziales<br />

Wesen haben und ein sicheres<br />

Gespür. Außerdem überzeugt das Fell.<br />

„Labradoodle“, weiß die Hundeliebhaberin,<br />

„haaren nicht und sind antiallergen.<br />

Deshalb darf Bella auch mal mit<br />

ins Krankenbett.“<br />

Morgens beim Arbeitsbeginn läuft Bella<br />

von Zimmer zu Zimmer und begrüßt<br />

jeden einzelnen Gast. „Im Hospiz“, erklärt<br />

die gelernte Krankenschwester,<br />

„sprechen wir bewusst nicht von Patienten,<br />

sondern von Gästen, die hier<br />

jeden Wunsch erfüllt bekommen.“ Bella<br />

ist immer mittendrin. Sie ist dabei,<br />

wenn die Medikamente ausgegeben<br />

werden. Sie lenkt ab. „Es ist wissenschaftlich<br />

bestätigt“, sagt sie, „dass tiergestützte<br />

Therapie in der Schmerztherapie<br />

viel bewirken kann.“ Mit einem<br />

Hund an der Seite ist der Fokus auf den<br />

Vierbeiner gerichtet und nicht mehr<br />

auf die Krankheit.<br />

Bella baut eine Brücke und öffnet Türen.<br />

Nicht nur für die Gäste, auch für die<br />

Angehörigen. „Sie empfängt die Leute<br />

an der Eingangstür“, lacht Barbara Holloh,<br />

„und geleitet sie exakt zum richtigen<br />

Zimmer. So etwas“, sagt sie, „kann<br />

man einem Hund nicht beibringen.<br />

Bella“, schwärmt die 53-Jährige, „ist ein<br />

echter Glücksfall.“<br />

>><br />

26 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 27


„Bella spürt, wem es schlecht geht und<br />

wer seelischen Beistand braucht. Ein<br />

Tier“, meint sie, „ist empathisch. Es stellt<br />

keine Fragen und kritisiert nicht. Bella<br />

ist einfach da, wenn die Menschen von<br />

ihren Sorgen erzählen, und sie hört zu.“<br />

Streicheleinheiten und Leckerchen,<br />

mehr verlangt Bella für ihre wertvolle<br />

Arbeit nicht. „Sie ist eine sehr wichtige<br />

Mitarbeiterin für uns geworden“, findet<br />

die Pflegedienstleiterin Birgitt Brünken.<br />

Inzwischen hat es sich herumgesprochen.<br />

„Wir haben Gäste“, so die Leiterin,<br />

„die bei uns betreut werden wollen,<br />

weil wir Bella haben.“<br />

Mit diesem Konzept ist das Hospiz in<br />

Kevelaer-Wetten Pionierwege gegangen.<br />

Lange Zeit war Bella die einzige<br />

Hospizhündin in ganz Deutschland, die<br />

„Vollzeit“ und ehrenamtlich mitarbeitet.<br />

Mittlerweile gibt es erste Nachahmer.<br />

Und das ist ganz in<br />

Frauchens Sinn. „Ich bin<br />

2.500 Kilometer gefahren“,<br />

erinnert sie sich, „mit<br />

Bella auf dem Rücksitz.<br />

Sie ist meine wichtigste<br />

Botschafterin.“ Barbara<br />

Holloh wollte wissen, wie<br />

andere Hospize in der Republik<br />

arbeiten und sie<br />

möchte ermuntern, Tiere<br />

in die Pflege zu integrieren.<br />

Für das kommende Jahr hat Barbara<br />

Holloh erneut eine Tour durch<br />

Deutschland geplant. Ihre Intention:<br />

„Ich möchte Hospize öffnen. Dunkel<br />

und traurig sind Hospize eben nicht,<br />

sondern freundlich und hell. <strong>Unsere</strong><br />

Gäste hier wissen, dass sie bald sterben“,<br />

sagt sie, „aber die Zeit, die sie hier<br />

sind, wollen sie leben und lachen. Bella<br />

hilft ihnen dabei!“<br />

In Bellas Namen hat Barbara Holloh eine<br />

eigene Facebookseite eingerichtet.<br />

Sie hat schon mehr als 1.500 Follower.<br />

In den sozialen Medien ist Bella eine<br />

„Person des öffentlichen Lebens“, die<br />

täglich von ihren Erlebnissen als Hospizhund<br />

berichtet. Die Fanpost beantwortet<br />

Frauchen nach Dienstschluss<br />

und nach einer ausgiebigen Gassirunde.<br />

Währenddessen verarbeitet Bella in<br />

ihren Hundeträumen die Ereignisse<br />

des Tages. „Es hat Symbolcharakter“,<br />

findet Barbara Holloh, „dass sich Bella<br />

kein herkömmliches Körbchen ausgesucht<br />

hat. Seit sie ein kleiner Welpe ist“,<br />

erzählt sie, „schläft sie in einem Koffer.“<br />

Bereit für die nächste Reise …<br />

Wer die hübsche Labradoodle-<br />

Lady kennenlernen möchte,<br />

der trifft sie auf Facebook –<br />

oder bei ihrer nächsten<br />

„Bella on Tour“<br />

durch ganz Deutschland.<br />

Foto: papava/Fotolia<br />

... wusstet ihr, dass es eine Legende gibt,<br />

nach der Tiere in der Nacht des Weihnachtsabends<br />

richtig sprechen können?<br />

Das wäre ja echt toll,sich mal mit seinem<br />

Haustier zu unterhalten.<br />

von Karsten Kulms<br />

Diese Legende ist schon uralt und stammt aus der<br />

Zeit des frühen Mittelalters, also so um das Jahr 600<br />

herum. Auf dem Land war es damals nämlich in<br />

vielen Gegenden ein Brauch, nach der Christmette<br />

noch die Tiere im Stall zu besuchen, um ihnen Belohnungen<br />

wie Äpfel oder getrocknetes Brot und andere<br />

Leckereien zu bringen. Denn diese Legende besagt,<br />

dass die Tiere an Heiligabend deshalb sprechen<br />

können, um den Menschen die Geburt Christi zu verkünden.<br />

Schließlich waren es im Stall zu Bethlehem<br />

ja auch die Tiere, nämlich ein Ochse und ein Esel, die<br />

das Jesuskind als erste zu Gesicht bekamen.<br />

Hallo, liebe Kinder …<br />

Menschen und Drachen. Aber sie zeigen uns doch<br />

immer ganz deutlich, was sie gerade von uns möchten.<br />

Es ist zum Beispiel gar nicht so selten, dass ein<br />

Hund, der raus auf die Gassirunde möchte oder<br />

„muss“, seinem Herrchen oder Frauchen die Leine<br />

anschleppt und vor die Füße legt. Und Pferde, die es<br />

gewohnt sind, immer zur selben Zeit gefüttert zu<br />

werden, können ganz schön ungeduldig werden,<br />

wenn sich der Bauer mit dem Futter einmal verspätet.<br />

Dann ist richtig was los im Stall.<br />

Und meine Katze „sagt“ mir auch immer seeeehr<br />

deutlich, wann es Zeit ist, ihr mal wieder ihren<br />

Futternapf voll zu machen.<br />

Nicht nur an Heiligabend …<br />

… bis bald,<br />

Aber eigentlich sprechen unsere Haustiere doch<br />

jeden Tag mit uns. Natürlich nicht mit Worten, so wie<br />

28 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 29


Natur & Wildnis<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Serie „Wildnis Deutschland“<br />

Viele Naturschutzprojekte zielen auf die Wiederansiedelung von Wildtieren, die einst ein fester Bestandteil der heimischen Natur waren, und heute bei<br />

uns vom Aussterben bedroht sind. Doch die Wiedereinbürgerung von Wildtieren wie Wolf, Bär, Luchs und anderen seltenen Fremdlingen ist in unserer<br />

modernen, durchtechnisierten Umwelt oft kein leichtes Unterfangen.<br />

Waldrappe –– Der schwierige Weg in die Freiheit<br />

Es ist im dichtbesiedelten Deutschland<br />

schon schwer genug, eine standorttreue<br />

Tierart auszuwildern und sie<br />

dazu zu bewegen, sich bei ihrem Einleben<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Grenzen zu bewegen. Aber was, wenn<br />

diese Tierart ein Zugvogel ist, der alljährlich<br />

in weit entfernten Ländern<br />

überwintert?<br />

Die Heinz Sielmann-Stiftung hat<br />

zwischen 2007 und 2013 ein Projekt<br />

des Waldrappteams gefördert,<br />

das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat,<br />

die hierzulande bereits seit 350 Jahren<br />

ausgestorbenen Waldrappen, eine europäische<br />

Ibis-Art, wieder heimisch werden<br />

zu lassen. Bei diesem sehr ambitionierten<br />

und aufwändigen Projekt standen<br />

Foto: Wikimedia<br />

die Naturschützer der eigens dafür gegründeten<br />

Waldrapp-Station im bayerischen<br />

Burghausen vor dem Problem, wie<br />

sie den eigentümlich aussehenden Zugvögeln<br />

beibringen sollten, den Weg in<br />

ihre Überwinterungsgebiete jenseits der<br />

Alpen zu finden. Würde es gelingen, den<br />

Tieren den Weg dorthin einmal zu zeigen,<br />

finden sie dann im Frühling aufgrund<br />

ihres fantastischen Ortsgedächtnisses<br />

und ihres Orientierungssinns aus<br />

eigenem Antrieb mühelos wieder den<br />

Weg über die Alpen zurück in die heimischen<br />

Wälder.<br />

Weiterlesen?<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Des Rätsels ebenso einfache<br />

wie abenteuerliche Lösung: In<br />

einer eigens erschaffenen<br />

Brutstation werden diese Vögel<br />

zunächst von Hand aufgezogen<br />

und somit auf den<br />

Menschen als engste Bezugsperson<br />

geprägt. Dann folgt<br />

ein geduldiges Trainingsprogramm,<br />

bei dem die etwa 75<br />

Zentimeter langen und rund<br />

1,2 Kilogramm schweren Tiere<br />

darauf trainiert werden, ihren<br />

menschlichen „Zieheltern“ in<br />

einem Ultraleichtflugzeug zu<br />

folgen. In einem ersten Schritt<br />

lernen die Tiere zunächst, das Fluggerät<br />

am Boden zu akzeptieren. Dann folgen<br />

erste „Gehübungen“ am rollenden Gefährt,<br />

zunächst immer noch am Boden.<br />

Nachdem das sicher funktioniert, erhebt<br />

sich der Ultraleichtflieger in die Lüfte, um<br />

die Vögel mit ersten Platzrunden auch<br />

im Flug auf das Gerät zu fixieren.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Nachdem sich die ersten Trainingsversuche<br />

in diesem Projekt sehr vielversprechend<br />

gestalteten, wurden die „Flugstunden“<br />

hoch über den bayerischen<br />

Wäldern allmählich ausgeweitet, bis sich<br />

die Tiere auch in der Luft zuverlässig an<br />

dem Ultraleichtflieger orientierten und<br />

durch dieses Training auch kräftig genug<br />

waren, den etwa vierwöchigen Flug<br />

nach Süden sicher zu überstehen.<br />

Im Spätsommer ab etwa Mitte August<br />

begann dann die kritische Phase dieses<br />

Auswilderungsprojektes. Denn nun sollten<br />

die Tiere ihren endgültigen Zug über<br />

die Alpen in ihre Überwinterungsgebiete<br />

in der Toskana antreten. Doch das lange<br />

geduldige Training hat sich gelohnt,<br />

denn die Tiere folgten ihrem antrainierten<br />

künstlichen „Leitvogel“ über mehr<br />

als vier Wochen in zahllosen Tagesetappen<br />

zuverlässig bis zur endgültigen Landung<br />

in Mittelitalien.<br />

Doch endgültig aufatmen konnten die<br />

Mitarbeiter des Waldrappteams erst, als<br />

sich im darauffolgenden Frühling der<br />

erste ihrer gefiederten Schützlinge wieder<br />

in der Aufzuchtstation eingefunden<br />

hatte. Und mit der Rückkehr der übrigen<br />

Vögel konnten sich die Naturschützer sicher<br />

sein, dass dieser eigentümliche Vogel<br />

sich wieder in seiner angestammten<br />

Heimat zu Hause fühlt.<br />

www.waldrapp.eu<br />

Foto: Waldrappteam<br />

Der Waldrapp: Als ein sehr geselliger Vogel, der nur in Kolonien brütet, lebt der etwa hühnergroße<br />

Schreitvogel in seinen Auswilderungsgebieten bevorzugt auf frisch gemähten Wiesen und Weiden.<br />

Noch bis ins 17. Jahrhundert war der damals auch „Klausrapp“, „Steinrapp“, „Klausrabe“ oder „Waldhopf“<br />

genannte Ibis in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, und galt seither als ausgestorben.<br />

18 04 | 2014 <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde

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