WerdendesLeben
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SCHWANGERSCHAFT.<br />
Mutter oder Kind abzeichnet. Was es zur Geburt<br />
braucht, bringt die Hebamme mit. Wie viel Wäsche<br />
bereitgehalten werden muss und welche anderen Vorkehrungen<br />
getroffen werden müssen, wird sie Ihnen<br />
rechtzeitig mitteilen.<br />
Eine Liste freischaffender Hebammen ist beim<br />
Schwei zerischen Hebammenverband, Zentralsekretariat,<br />
Rosenweg 25C, 3000 Bern 23, Telefon 031 332 63 40<br />
zu beziehen, info@hebamme.ch, www.hebamme.ch.<br />
Geburtshäuser<br />
Das Geburtshaus ergänzt das Angebot der Spital- oder<br />
Hausgeburt. Frauen und ihre Partner haben die Möglichkeit,<br />
die Geburt ihres Kindes in einer angst freien,<br />
ruhigen und vertrauten Atmosphäre zu er leben und<br />
selber zu gestalten. In der Wahl der Geburts stellung ist<br />
die Frau frei. Es stehen Gebär hocker, Gymnastikball,<br />
Sprossenwand und Geburts pool zur Verfügung. Die<br />
Hebammen bieten auch alternative Mittel zur Unterstützung<br />
an, wie zum Beispiel Mas sagen, Aromatherapie<br />
und Homöopathie. Die Schwan ger schaftskontrollen<br />
sind eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig<br />
kennenzulernen und eine Vertrauensbasis zu schaffen.<br />
Da eine Geburtshausgeburt ausschliesslich für Frauen<br />
ohne vorbestehende Risiken in Frage kommt, ist die<br />
Sicherheit für Mutter und Kind gleich hoch wie bei<br />
einer Spitalgeburt. In manchen Geburtshäusern gehen<br />
die Paare einige Stunden nach der Geburt nach Hause.<br />
In anderen Häusern können die Familien auch die<br />
erste Wochenbettzeit verbringen. Nach dem Aufenthalt<br />
im Geburtshaus besucht die Hebamme täglich die<br />
Familie zu Hause. Das Angebot der freiberuflichen<br />
Hebammen ist sehr vielfältig und je nach Geburtshaus<br />
unterschiedlich. So können z.B. auch Geburtsvor bereitungskurse,<br />
Rückbildungsgymnastik oder Babymassagekurse<br />
besucht werden.<br />
Wer daran denkt, sein Kind in einem Geburtshaus<br />
zur Welt zu bringen, sollte frühzeitig mit den dort<br />
arbeitenden Hebammen Kontakt aufnehmen. Die<br />
Hebammenleistungen werden aus der Grundversicherung<br />
bezahlt. Die Adressen von Geburtshäusern in<br />
Ihrer Umgebung finden Sie in unserer Infothek oder<br />
unter www.geburtshaus.ch<br />
Nach der Geburt<br />
Eine sanfte Geburt ist nicht einige Momente nach dem<br />
Erscheinen des Babys vorbei, sondern Teil einer Entwicklung<br />
zwischen Ihnen und Ihrem Baby. Diese<br />
Wechselbeziehung hat in der Schwangerschaft begonnen<br />
und geht in den Wochen nach der Geburt weiter.<br />
Wichtig ist deshalb eine Umgebung, die Ihre Gefühle<br />
versteht und in der Sie rund um die Uhr freien Zugang<br />
zu Ihrem Baby haben. So lernen Sie Eltern zu sein, und<br />
werden mehr und mehr vertraut mit diesem einzigartigen<br />
Wesen – Ihrem Kind.<br />
INFO: IGGH-CH ®<br />
Die Interessengemeinschaft der Geburtshäuser:<br />
Im Verein IGGH-CH ® sind die<br />
Geburtshäuser der Schweiz zusammengeschlossen.<br />
Die Hebammen der Geburtshäuser<br />
sind Mitglieder im Schweizerischen<br />
Hebammenverband. Ein professioneller<br />
Austausch findet regelmässig statt.<br />
Ab in die Klinik<br />
Beim ersten Kind ist es Zeit zur Abfahrt,<br />
sobald der Abstand zwischen den Wehen<br />
nicht mehr als fünf Minuten beträgt, beim<br />
zweiten und allen weiteren Kindern muss<br />
man schon etwas früher losfahren, denn<br />
meistens laufen diese Geburten schneller<br />
als die erste ab.<br />
Geht das Fruchtwasser ab, setzen die<br />
Wehen meistens kurz darauf ein. Wenn<br />
Fruchtwasser abgeht, sollten Sie als<br />
Erstes Kontakt mit Ihrem Arzt oder Ihrer<br />
Hebamme aufnehmen, Sie werden von<br />
ihnen weitere Anweisungen erhalten.<br />
Rufen Sie bei Blutungen sofort Arzt oder<br />
Hebamme an.<br />
Vakuum- oder Zangengeburt<br />
Wenn im letzten Moment der Geburt<br />
plötzlich Komplikationen auftreten, können<br />
Ärzte oder Ärztinnen die Geburt mit der<br />
Zange oder der Vakuumglocke beschleunigen.<br />
Von der Zange oder Saugglocke<br />
können die Neugeborenen Druckstellen<br />
oder Schwellungen davontragen, die aber<br />
nach einigen Tagen wieder verschwinden.<br />
Manchmal ist dazu auch ein Dammschnitt<br />
notwendig.<br />
Aufrecht gebären<br />
Die meisten Geburtskliniken oder<br />
Geburtshäuser verfügen über<br />
Geburtshocker oder eine Hängevorrichtung,<br />
sodass Sie aufrecht gebären<br />
können und dabei von der<br />
Schwerkraft unterstützt werden. Fragen<br />
Sie danach.<br />
8 Werdendes Leben | 2022