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Kleine <strong>Pittener</strong> Zeitung 11. Jg. lfd. Nr. 58, Dez. ´06<br />
Motorisiertes Gleitschirmfliegen, ein nicht alltägliches Hobby<br />
Mein Name ist Stefan Pölzlbauer, ich komme aus Pitten und<br />
bin 23 Jahre alt.<br />
Vorbeispazierende Leute fragen mich immer wieder, was ich<br />
da eigentlich mache und ob das nicht sehr gefährlich ist...<br />
manchmal hört man auch Wörter wie „lebensmüde“ oder<br />
„geisteskrank“...<br />
Deswegen gibt es für mich keinen besseren Weg,<br />
als in der <strong>KPZ</strong> diesen neuen Sport ein wenig<br />
näher zu erklären und mit ein paar Vorurteilen<br />
aufzuräumen.<br />
Zunächst möchte ich meinen fliegerischen<br />
Werdegang beschreiben.<br />
Angefangen hat alles mit ungefähr 10 Jahren, als<br />
mein Vater mir meinen ersten Modellflieger<br />
gekauft und mir dann das Modellfliegen mühevoll<br />
beigebracht hat. Ab diesem Zeitpunkt wußte ich,<br />
daß meine Zukunft in der Fliegerei liegen musste.<br />
Mit schenkten mit meine Eltern eine<br />
Segelflugausbildung in Wr. Neustadt, die ich<br />
dann auch in relativ kurzer Zeit abschloß. Es<br />
folgte die Motorflugberechtigung - seitdem sind<br />
schon einige namhafte <strong>Pittener</strong> mit mir um den<br />
Weißjackel geflogen und haben Pitten aus der<br />
Vogelperspektive gesehen.<br />
In meinem Beruf als Flugzeugtechniker bei Diamond Aircraft in<br />
Wr. Neustadt habe ich die Möglichkeit, ins Cockpit zu steigen<br />
und sogenannte Werkstattflüge durchzuführen.<br />
Mit 18 habe ich dann mit dem Gleitschirmfliegen begonnen und<br />
das Geld für das Equipment durch eisernes Sparen zusammen<br />
kratzen können.<br />
Die Grundausbildung dafür absolvierte ich auf der Hohen<br />
Wand. Kurze Zeit später kaufte ich mir einen Rucksackmotor,<br />
um auch in der Ebene starten zu können, da der Weißjackel<br />
zum Fliegen nur sehr bedingt geeignet ist. Damals gab es<br />
noch keine österreichsche Motorschirm Lizenz und ich wollte<br />
natürlich nicht illegal unterwegs sein. So war ich gezwungen,<br />
einen ausländischen Schein zu machen, den amerikanischen<br />
Ultralight Schein. Mittlerweile habe ich auch die entsprechende<br />
österreichische Lizenz und kann nun weltweit diesen Sport<br />
betreiben.<br />
Wie vielleicht schon einige Spaziergänger beobachten konnten:<br />
Carlo Wagner<br />
DAMEN - HERREN - KINDER - FRISEUR<br />
HAARVERLÄNGERUNG-HAARVERDICHTUNG<br />
NEUNKRICHEN, HERRENGASSE 13 TEL. 02635/63008<br />
ASPANG, HAUPTSTRASSE 14 TEL. 02642/51063<br />
28<br />
den Lesern der <strong>KPZ</strong> näher gebracht, von Stefan Pölzlbauer<br />
ein Gleitschirm fliegt nicht besonders schnell, so ca. um die 45<br />
km/h, was es wiederum möglich macht, fast überall zu landen,<br />
wo keine Bäume oder andere Hindernisse im Weg stehen.<br />
Gestartet wird fast ausschließlich von der Ebene immer<br />
gegen den Wind, das erspart ein paar Schritte beim Laufen.<br />
Gestartet werden darf<br />
überall dort, wo der<br />
Grundstückseigentümer<br />
es erlaubt und wenn<br />
dadurch unmittelbar keine<br />
Menschen gefährdet<br />
werden. Einmal abgehoben<br />
rutscht man in das sehr<br />
bequeme Gurtzeug.<br />
Darin sitzt man wie im<br />
Fernsehsessel und kann<br />
sich gemütlich die Welt von<br />
oben ansehen. Apropos<br />
von oben ansehen, mit dem<br />
Rucksackmotor kann man<br />
bei guten Bedingungen<br />
über 5000 Meter hoch<br />
fliegen, sprich eine<br />
Großglocknerüberquerung<br />
ist problemlos möglich. Bei meinen Flügen habe ich fast immer<br />
eine Kamera dabei und so konnte ich schon ein paar Freunde<br />
und Bekannte mit Luftbildern erfreuen - hoffe ich jedenfalls....<br />
Besonders schön ist es, mit ausgeschaltetem Motor<br />
unterwegs zu sein, nämlich im so genannten Thermikflug.<br />
Hier werden thermische Aufwinde genützt; man kann in<br />
Österreich aufgrund der geografischen Lage und der optimalen<br />
klimatischen Verhältnissen enorme Streckenflüge auch ohne<br />
Motor durchführen - nur mit der Energie der Sonne.<br />
Außerdem ist es ein Wahnsinnsgefühl, wenn man 1000 Meter<br />
über Grund gemeinsam mit einem Bussard oder einem Falken<br />
um die Wette „kurbelt“, sich um das beste Steigen bemüht und<br />
mit dem Windversatz kämpft.<br />
Diese „Kämpfe“ habe ich allerdings noch nie gewonnen….<br />
Falls jetzt jemand Interesse an diesem interessanten Sport<br />
bekommen hat und sich das ganze einmal aus der Nähe<br />
ansehen will, kann man mich jederzeit am Handy erreichen<br />
(+43664/ 9196831).<br />
Stefan Pölzlbauer<br />
Ein Frohes Weihnachtsfest und viel<br />
Gesundheit und Erfolg für 2007<br />
wünscht Ihnen Ihre<br />
Raiffeisenbank<br />
Pittental<br />
Mehr als eine Bank