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„Unsere Kunden<br />
spüren die Leidenschaft,<br />
mit der wir<br />
für sie da sind, bei<br />
der Betreuung oder<br />
Beratung Wünsche<br />
zu erfüllen.“<br />
Andreas Kampmann<br />
Ist es das, dass viele Heidelberger sagen, Kampmann<br />
ist einzigartig?<br />
„Vergleichbares ist im Umkreis von 100 Kilometern nicht zu<br />
finden.“<br />
Welche Rolle spielt die Ansprache und die Beratung der<br />
Kunden?<br />
„Die Großunternehmen unserer Branche haben personell stark<br />
ausgedünnt. Da stehen Kunden oftmals alleine auf den Flächen,<br />
weil ein Mitarbeiter 300 Quadratmeter bewirtschaften muss.<br />
Wir haben uns anders entschieden, unsere Philosophie besagt,<br />
dass einem Kunden, der den Laden betritt, innerhalb weniger<br />
Momente ein Mitarbeiter zur Verfügung steht, der ihn durch das<br />
ganze Sortiment bedienen und betreuen kann, so wie in alten<br />
Zeiten, eben ein Fachgeschäft. Wer möchte, kann auch direkte<br />
Termine bei uns buchen.“<br />
Wie organisieren Sie den Einkauf?<br />
„Für diese Ladengröße bin ich in der Tat viel unterwegs, am<br />
meisten in Italien. Entweder direkt bei den Herstellern oder<br />
auf den wichtigen Messen in Florenz und Mailand. Aber auch<br />
in Deutschland – entweder in Düsseldorf, München und Berlin.<br />
Bei den Rundreisen mache ich mir zuerst einmal Bild über das<br />
Angebot der Hersteller. Anschließend sitze ich dann in meinem<br />
‚Kämmerchen´ und überlege, für welchen Kunden ich welche<br />
Ware in welcher Größe und Farbe einkaufe. Nur wer seine<br />
Kunden kennt und diese vor Augen hat, kann diese ganzen<br />
Einzelentscheidungen treffen. Diese treffe ich dann meist<br />
gemeinsam mit meinen Mitarbeitern. Dabei werden dann<br />
für die unterschiedlichen Warentypen Referenzkunden als<br />
Leitbild genommen.“<br />
Bedeutet das, dass Sie von einer sehr schicken Jacke<br />
oder Mantel nicht fünf- oder zehnmal die gleiche Größe<br />
führen?<br />
„Richtig, es gibt Sortimentsbereiche, bei den kaufen wir pro<br />
Größe lediglich ein Teil. Das ist aber meistens auch für den<br />
Kunden ganz besonders reizvoll, da nur wenige in den Genuss<br />
kommen, diese besonderen Teile zu tragen, eben nicht inflationär<br />
und fast ohne Risiko, dass andere damit herumlaufen. Ärgerlich<br />
für die, die zu spät kommen und ihre Größe nicht mehr vorfinden.<br />
Nachbeschaffung ist bei den meisten unserer Kollektionen<br />
nicht möglich. Das bedeutet viel Arbeit, aber meine Mitarbeiter<br />
und ich machen dieses gerne – unser Kunde dankt es uns.“<br />
Wie sieht denn Ihr Kunde aus, abgesehen, dass er noch<br />
besser gekleidet Ihren Laden verlässt, als er gekommen<br />
ist? Wie viele Männer bringen eigentlich Ihre Frauen zum<br />
Einkauf mit?<br />
„Gut 60 Prozent unserer Kunden sind Frauen, die mit uns gemeinsam<br />
Ihre Männer einkleiden. Diese sind besonders dankbar,<br />
dass wir sie seit Jahren betreuen. Im Lauf dieser Zeit kennen wir<br />
ihre Männer virtuell, ohne dass wir den Mann jemals gesehen<br />
haben, aber den Kleiderschrank kennen und somit kombinieren<br />
können. Besondere Freude machen uns allerdings unsere zunehmend<br />
männlichen Kunden, die mit vollem Vertrauen in unsere<br />
Beratung, stolz und begeistert ihre Outfits ihren Frauen präsentieren.<br />
Im Übrigen haben sich über die Zeit so fantastische<br />
Beziehungen zu unseren Kunden aufgebaut, dass sie Teil unserer<br />
Familie geworden sind.“<br />
Was ist Ihr persönlicher Ansporn?<br />
„Ich glaube, unsere Kunden spüren die Leidenschaft, mit der wir<br />
für sie da sind, bei der Betreuung oder Beratung Wünsche zu<br />
erfüllen. Ein Geschäft auf dieser Basis betreiben zu können und<br />
zu dürfen, ist für meine Mitarbeiter und mich selbst Erfüllung<br />
und Freude zugleich – einfach Lebensqualität.“<br />
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