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117 Jahre Tradition: Allgemeiner Schnauferl-Club
Alte Liebe
Die beiden Teams der LG Tradition
vor dem Victoria-Denkmal bzw. vor
dem Kensington-Palace.
Carl Friedrich Benz war Mitglied im Club, Gottlieb Daimler ebenso
wie Adam Opel. Auch August Horch als Begründer der Audi-Werke
hatte die Mitgliedskarte in seiner Brieftasche, Ettore Bugatti zählte
zum Kreis wie auch die Herren Borgward, Wankel, Porsche und
viele erfolgreiche Rennfahrer.
Eindeutiger können die Hinweise nicht sein, es dreht sich
um Autos. Allerdings nicht um irgendwelche Autos,
sondern um Oldtimer. Und um den Club, der es sich zur
Aufgabe gemacht hat, die Oldtimer-Tradition systematisch zu
pflegen und intensiv zu leben. Die Rede ist vom Allgemeinen
Schnauferl-Club, kurz ASC.
Der niedlich anmutende Begriff Schnauferl stand damals in
den Zeiten der ASC-Gründung – und das war im Jahr 1900
– als Synonym für Automobil. Die fahrbaren, sehr filigran
wirkenden Untersätze schnauften sozusagen über die damals
noch sehr holprigen Straßen. Nur 14 Jahre zuvor war das
Auto vom Mannheimer Carl Friedrich Benz erfunden (Benz
Patentmotorwagen von 1886) und 1888 dann erstmals durch
die legendäre Ausfahrt durch Bertha Benz durch unsere Region
erfolgreich erprobt worden. Die Beobachter der Schnauferl in
damaliger Zeit staunten, dass diese wundersamen Kutschen, die
ihnen vorkamen wie das siebte Weltwunder, weil keine Pferde
sie zogen, nicht einfach irgendwann schlappmachten. Anhalten
mussten sie allerdings auch. Bertha Benz, die Ehefrau von Carl
Friedrich, fuhr im August 1888 mit ihren Söhnen Eugen und
Richard von Mannheim nach Pforzheim. Die Frau am Steuer
musste an der Stadt-Apotheke in Wiesloch als Kraftstoff einige
Liter Ligroin erwerben, das damals als Reinigungsmittel diente.
Die Apotheke wurde somit zur ersten Tankstelle der Welt,
eine Gedenktafel erinnert daran. 2007 wurde auch die Bertha-
Benz-Memorial-Route eingerichtet, von Mannheim nach
Pforzheim und zurück.
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