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Germany Yearbook - 1972_ocr

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502<br />

XXIV. Volkswirtschaftliche Gesamtrecbnungeo — Vorbemerkung<br />

Die B eiträge zum N etto in lan d sp ro d u k t zu F ak to rk o sten en th alten d ie in den S ek to ren e n tsta n d en en Einkom<br />

m en aus u n se lb stän d ig er A rbeit und Einkom m en aus U n tern eh m ertä tig k e it u n d V erm ögen. Die von den<br />

A rbeitg eb ern g eleisteten Einkom m en a u s u n se lb stän d ig er A rb eit um iassen d ie B ruttolöhne u n d -gehälter,<br />

ferner A rb eitg eb erb eiträg e zur S ozialversicherung u n d zusätzliche S ozialaufw endungen d er A rb eitg eb er für<br />

K rankheits- und A ltersvorsorge. In die A rb eitg eb erb eiträg e zur S ozialversicherung sind u n te rste llte E inzahlungen<br />

in fiktive P ensionsfonds für B eam te einbezogen, um d as Einkom m en d ieser P ersonengruppe m it dem<br />

an d erer G ruppen b esser vergleichbar d arstellen zu können. Die im U ntern eh m en ssek to r en tsta n d en en Einkom<br />

m en aus U n tern eh m ertätig k eit u n d V erm ögen (B etriebsergebnisse) erg eb en sich nach A bzug d er g eleiste te n<br />

Einkom m en aus u n se lb stän d ig er A rbeit vom B eitrag zum N etto in lan d sp ro d u k t zu F akto rk o sten . Sie schließen,<br />

funktional gesehen, einen kalkulato risch en U nternehm erlohn sow ie das E ntgelt für d as ein g esetzte eigene<br />

und frem de Sach- u n d G eldkapital d er U nternehm en und für die unternehm erische L eistung ein.<br />

V orgänge d e r V erteilung und U m verteilung von Einkom m en und V erm ögen<br />

Bei den vom S taat und von den p riv a te n H au sh alten g eleiste te n Einkom m en aus U n tern eh m ertä tig k e it und<br />

V erm ögen h an d elt es sich ausschließlich um Z insen. Die vom S taat em pfangenen Einkom m en aus U ntern eh m ertätig<br />

k eit und V erm ögen schließen u. a. G ew inne öffentlicher U nternehm en ohne eig en e R echtspersönlichkeit,<br />

A blieferungen d er D eutschen B undesbank, D ividenden und so n stig e A usschüttungen von U nternehm en m it<br />

eig en er R echtspersönlichkeit sow ie Z insen ein. In den Einkom m en aus U n tern eh m ertä tig k e it u n d V erm ögen d er<br />

U nternehm en an p riv ate H au sh alte sin d im Fall d e r P ersonengesellschaften und E inzelunternehm en nichtentnom<br />

m ene G ew inne enthalten.<br />

Die laufenden Ü bertragungen en th alten neben den b ereits erw äh n ten in d irekten S teu ern und S ubventionen<br />

alle sonstigen G eldleistungen, für die k ein e spezielle G egen leistu n g erbracht w ird und d ie nicht als V erm<br />

ö gensübertragungen angeseh en w erden. Die d irek ten S teuern um fassen außer d e r Einkom m en-, K örperschaft-,<br />

Lohn- und V erm ö g en steu er auch S teu ern im Z usam m enhang m it dem P riv a te n V erbrauch, w ie K raftfahrzeu<br />

g steu er d er p riv aten H aush alte. H u n d esteu er u. ä. D ie S ozialv ersich eru n g sb eiträg e schließen u n te r­<br />

ste llte E inzahlungen in fiktive Pensionsfonds für B eam te ein. A uf d en E inkom m ensum verteilungskonten<br />

w erden fern er säm tliche N etto p räm ien für p riv a te S chadenversicherungen u n d die en tsprechenden Schadenv<br />

ersicherungsleistungen nachgew iesen, u n ab hängig von d er H öhe d er Schäden. N icht als laufende Ü bertragungen<br />

w erden d agegen N ettopräm ien und L eistungen an L ebensversicherungen und P ensionskassen d a rg e ste llt (die<br />

N ettopräm ien an L ebensversicherungen und P ensionskassen w erden, sa ld ie rt gegen die en tsprechenden L eistungen<br />

d er V ersicherer, auf den F in an zieru n g sk o n ten als Forderungszuw achs des H au sh altssek to rs gegen ü b er<br />

L ebensversicherungsunternehm en nachgew iesen). Zu den sonstig en g eleiste te n laufenden Ü bertragungen an<br />

p riv a te H au sh alte g ehören z. B. R enten, Pensionen, U nterstü tzu n g en , K ran k en g eld er au s d e r sozialen K rankenversicherung,<br />

zu den sonstigen laufenden Ü bertragungen an den S taat z. B. S trafen, E rstattu n g en und V erw<br />

altu n g sg eb ü h ren d er p riv a te n H au sh alte (die V erw altu n g sg ebühren d e r U nternehm en rechnen d agegen zu<br />

den indirekten S teuern).<br />

A ls V erm ögen sü b ertrag u n g en w erden alle G eldleistu n g en ohne sp ezielle G egenleistung angeseh en , die — zum<br />

indest für eine d er b eteilig ten W irtschaftseinheiten — ein e u n m ittelb are V erm ögenszu- oder -abnahm e d a r­<br />

stellen. H ierzu zählen z. B. Investitionszuschüsse, E ntschädigungen des S taates für g rö ß ere Schäden, Erbschaftsteuer,<br />

A b lösungsbeträge im R ahm en des L astenausgleichs und L eistungen des S taates zur F örderung d er<br />

V erm ögensbildung. In die V erm ögen sü b ertrag u n g en einbezogen sin d auch M ittel, die von p riv a te n H aush alten<br />

für den W o hnungsbau über B ausparkassen au fgew endet w erden (R ückzahlungen von B auspareinlagen und<br />

T ilgungen von B auspardarlehen). In diesem Fall g eh t kein V erm ögen von ein er rechtlich se lb stän d ig en In stitution<br />

an eine an dere über, sondern es w ird n u r das V erm ögen e in e r In stitu tio n (der p riv aten B auherren) in<br />

d er kontenm äßigen D arstellung in ein en an d eren S ek to r ü b ertrag e n (in den U ntern eh m en ssek to r zum Bereich<br />

W ohnungsverm ietung). Eine w eitere G ruppe von V erm ögen sü b ertrag u n g en ste h t in engem Z usam m enhang mit<br />

dem N achw eis d er Forderungen und V erbindlichkeiten. H ierzu geh ö ren d ie G ew ährung von G ratisak tien , die<br />

eine G egenbuchung zu dem N achw eis d er G ratisak tien auf den F inanzieru n g sk o n ten d arstellt, sow ie das<br />

D isagio bei der A usgabe festverzinslicher W ertp ap iere, d essen N achw eis w egen d e r Buchung d er festv erzin s­<br />

lichen W ertp ap iere zu N om inalw erten erforderlich ist.<br />

5. Ergänzende Erläuterungen zu den Tabellen<br />

Die M eßzahlen ü b er das B rutto in lan d sp ro d u k t zu k o n sta n te n P reisen je durchschnittlich E rw erb stätig en auf<br />

T abelle 5 w erden vielfach als M aßstab für die Entw icklung d e r »P roduktivität« in d e r V olksw irtschaft v e r­<br />

w endet: sie sind jedoch nicht unproblem atisch u n d k önnen n u r als g robes O rientieru n g sm ittel dienen. Es ist zu<br />

beachten, daß bei d ieser B erechnung d e r gesam te »reale« E rtrag d e r w irtschaftlichen T ätig k e it ausschließlich<br />

auf den P ro d uktionsfaktor A rbeit bezogen w ird, obgleich das P ro d u k t aus dem Z usam m enw irken säm tlicher<br />

P ro duktionsfaktoren (also auch des K apitals und d e r u nternehm erischen Leistung) en tste h t. A ußerdem ist die<br />

Zahl d er E rw erbstätigen (Selbständige, M ithelfende F am ilienanghörige u n d beschäftigte A rbeitn eh m er bei<br />

inländischen Institutionen) n u r ein sehr g ro b er M aßstab für d ie au fg ew en d ete A rb eit usw . D ie Entw icklung d er<br />

M eßzahlen w ird u. a. durch Ä n d erungen in d e r S tru k tu r d er W irtsch aft beeinflußt.<br />

Bei den in T abelle 14 d arg estellten P relsindices für d ie V erw en d u n g sseite des B ru ttosozialprodukts h an d elt<br />

es sich um P reisindices m it w echselnder W ägung, d enen d er »W arenkorb« d es jew eilig en B erichtsjahres<br />

zugrunde liegt. Sie zeigen die P reisentw icklung des B erichtsjahres g egen ü b er 1962, dem B asisjahr für die<br />

B erechnungen des S ozialprodukts in k o n sta n te n P reisen. Die P reisentw icklung g eg en ü b er dem jew eilig en V o r­<br />

ja h r läßt sich aus ihnen — w egen der w echselnden W ägung — n u r m it E inschränkung ablesen. D er P reisindex<br />

für das B ruttosozialprodukt ste llt die P reisentw icklung d er von d e r W irtsch aft erb rach ten P ro d u k tio n sleistu n g<br />

dar, die als Differenz a lle r von d e r V olksw irtschaft erzeu g ten W aren u n d D ien stleistu n g en und d e r Sum m e<br />

a lle r V orleistungen, zu denen auch ein g efü h rte G ü ter g ehören, errech n et w ird (unter Berücksichtigung des<br />

Saldos der Erw erbs- und V erm ögenseinkom m en zw ischen In län d ern u n d d e r ü b rig en W elt). A uf d ie Preise<br />

d er G üter, die in die letzte inländische V erw en d u n g (P rivater V erbrauch, S taatsv erb rau ch , A n lag ein v estitio<br />

n en und V o rratsv erän d eru n g ) eingehen, w irk t sich n eben d e r im S ozialprodukt zum A usdruck kom m enden<br />

Preisentw icklung der P ro d u k tio n sleistu n g en d e r In län d er auch d ie häufig h ierv o n abw eichende P reisentw icklung<br />

d er ein g efü h rten W aren u n d D ienstleistu n g en aus.

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