WELT_148_Internet
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Grußwort<br />
Liebe Rinderhalter und Rinderzüchter,<br />
liebe Kunden und Freunde<br />
der Bayern-Genetik GmbH!<br />
Das Aussehen der Milchkühe<br />
rückt immer stärker in den Fokus<br />
der Öffentlichkeit und hier<br />
sind einmal nicht die von den<br />
Rinderzüchtern züchterisch<br />
relevanten Merkmale, wie<br />
Fundament oder Euter, gemeint.<br />
Nein, die Verbraucher<br />
und die Medien betrachten<br />
das Tier immer mehr in seiner<br />
Gesamtheit, wobei klar auf<br />
die „Imbalance“ (Ungleichgewicht)<br />
zwischen Körper und<br />
Euter, Leistungshöhe und<br />
Kondition, Nutzung und Lokomotion<br />
oder Körperverschleiß<br />
und Produktqualität verwiesen<br />
wird.<br />
Auf diese Entwicklungen<br />
haben wir Sie, liebe Kunden,<br />
seit vielen Jahren<br />
hingewiesen, vorbereitet und<br />
regelmäßig darauf gedrängt,<br />
den bei vielen Theoretikern<br />
ungeliebten Begriff „Doppelnutzungstyp“,<br />
wieder neu zu<br />
beleben oder züchterisch zu<br />
„leben“. Wir waren in dieser<br />
Hinsicht, wie wir zugeben<br />
müssen, leider nicht sehr<br />
erfolgreich, denn außer bei<br />
der Bayern-Genetik kann<br />
sich für ein solches Merkmal<br />
kaum jemand begeistern.<br />
Zahlen sprechen leider eine<br />
viel plakativere Sprache –<br />
denn, was sagt schon das<br />
„schwache Exterieur“ oder<br />
der nicht „akzeptable Typ“<br />
eines Jungbullen oder Rindes<br />
aus, wenn die genomischen<br />
Zuchtwerte jenseits von 135<br />
liegen. Aus diesem Grund<br />
wird die Bayern-Genetik in Zukunft<br />
noch stärker auf dieses<br />
Merkmal abheben und Ihnen<br />
auch einfache und leicht<br />
nachvollziehbare Lösungen<br />
anbieten. Unser züchterisches<br />
Ziel, die harmonische, vitale,<br />
leistungsstarke und harte Universalkuh,<br />
verlieren wir nicht<br />
aus unserem Fokus.<br />
Wir haben es heute häufig<br />
verlernt oder aus Bequemlichkeit<br />
aufgegeben, das<br />
eigene Auge zu benutzen,<br />
um den Vergleich mit der<br />
Natur zu suchen und uns<br />
selbst kritische Fragen zu<br />
stellen. Wir lassen zu, dass<br />
in renommierten Magazinen<br />
Fotos von Kühen oder auch<br />
Bullen veröffentlicht werden,<br />
die kaum mehr etwas mit der<br />
Wirklichkeit/Realität zu tun<br />
haben. Man nennt das neudeutsch<br />
„Photoshopping“,<br />
ein durchaus harmloses Wort<br />
für das, wofür es eigentlich<br />
steht – nämlich „Betrug“.<br />
Deshalb überrascht es<br />
schon, wenn in Frankreich,<br />
in dem überaus harten<br />
Modegeschäft, seit kurzem<br />
Modelagenturen verpflichtet<br />
werden, schriftlich darauf<br />
hinzuweisen, dass ein Foto<br />
manipuliert wurde. Warum<br />
nicht in der Rinderzucht?<br />
Die Bayern-Genetik hat sich<br />
dazu entschlossen, ab sofort<br />
in Magazinen, die keinen<br />
„Verhaltens-Kodex“ für die<br />
Veröffentlichung von manipulierten<br />
Fotos haben, keine<br />
Werbung mehr zu schalten.<br />
Der sächsische Traditionsbetrieb,<br />
die Koberland eG<br />
in Niederalbertsdorf, ist<br />
Pionier in Sachen Fleckvieh<br />
und Kreuzungszucht. Seit<br />
über 10 Jahren verbindet<br />
uns nicht nur dieses Thema,<br />
deshalb ist es höchste Zeit,<br />
diesen hochinteressanten<br />
Betrieb in der Fleckvieh-Welt<br />
einmal näher zu beleuchten.<br />
BFG WENDLINGER stammt<br />
aus dem oberfränkischen<br />
Zuchtbetrieb von Christoph<br />
Gaßner in Kallmünz. Wir haben<br />
seinen züchterischen Erfolg<br />
zum Anlass genommen,<br />
seine Fleckviehzucht etwas<br />
genauer zu beleuchten. Beide<br />
Betriebsreportagen stammen<br />
von Sebastian Weidner.<br />
Bei der Bayern-Genetik<br />
werden immer wieder<br />
interessante Bachelor- und<br />
Masterarbeiten angefertigt. In<br />
dieser Ausgabe berichtet Felix<br />
Lavandier, ein Masterstudent<br />
aus Luxemburg, über das Thema<br />
„Kompakt-TMR“.<br />
Wir bedanken uns auf diesem<br />
Wege sehr herzlich für die vielen<br />
Einsendungen von wunderschönen<br />
Fotos im Rahmen<br />
des Fotowettbewerbs. Die<br />
Gewinner werden in diesem<br />
Heft veröffentlicht. Herzlichen<br />
Glückwunsch! Der beigefügte<br />
Kalender für das Jahr 2018 ist<br />
gespickt mit Eindrücken, die<br />
Sie uns zur Verfügung gestellt<br />
haben, ein schöner Begleiter<br />
für alle Fleckviehfreunde<br />
durch das Jahr 2018.<br />
Die Bayern-Genetik ist in der<br />
internationalen Fleischrinderzucht<br />
sehr aktiv und deshalb<br />
haben wir vier hochinteressante<br />
Bullen von unserem<br />
Partnerbetrieb Don Mathieson<br />
in Australien absamen lassen.<br />
Wir können Ihnen dadurch<br />
das weltweit größte Angebot<br />
im Bereich Fleckvieh-Beef<br />
machen – aber auch zur<br />
„Blutauffrischung“ in Ihrem<br />
Milchviehbestand. Nach der<br />
Kater- und Hafke-Linie bringen<br />
wir nun über Brenair Park<br />
SUMO, den etwas verkannten<br />
Vererber Sambach und damit<br />
die bei uns ausgestorbene<br />
Salus-Linie nach Deutschland<br />
zurück.<br />
Ich darf diese letzten Zeilen<br />
am Jahresende dazu nutzen,<br />
Ihnen für Ihre Treue und Ihr<br />
Interesse an der Arbeit der<br />
Bayern-Genetik Dank zu<br />
sagen. Wir wissen, dass es<br />
nicht immer leicht ist, mit den<br />
Vorstellungen der Bayern-<br />
Genetik und vor allem auch<br />
meinen Gedanken, konform<br />
zu gehen, vor allem, wenn der<br />
Mainstream genau das Gegenteil<br />
predigt. Die Erfahrung<br />
aus der Vergangenheit hat uns<br />
stets Recht gegeben, deshalb<br />
sollten Sie wissen, dass<br />
das „Wohl“ jedes einzelnen<br />
Kunden und der Rasse bei<br />
uns im Fokus und an erster<br />
Stelle steht. Darum blicken<br />
wir oft sehr kritisch auf Entwicklungen<br />
in der Rinderzucht<br />
und wägen ab, ob sie für alle<br />
Milchviehhalter oder nur für<br />
einzelne Personen oder Institutionen<br />
Vorteile bringen.<br />
Möge es Ihnen, Ihren Familien<br />
und Freunden vergönnt<br />
sein, gemeinsam ein besinnliches,<br />
friedvolles und gnadenreiches<br />
Weihnachtsfest<br />
zu erleben. Für das neue Jahr<br />
wünschen wir Zuversicht, Gesundheit,<br />
Freude an der Arbeit<br />
und Gottes Segen.<br />
Ihr<br />
Thomas Grupp<br />
FLECKVIEH<strong>WELT</strong> 3/2017 3