Weilroder Gazette Weihnachten/Januar/Februar 2018

12 Weilroder Gazette · Weihnachten / Januar / Februar 2018
Finsternthals „Eintracht“ erfährt eine späte
Würdigung hinter dickem Sicherheitsglas
Ortsbeirat ließ die alte Vereinsfahne wieder auferstehen - Schaukasten wurde zum Teil mit Spenden finanziert
Finsternthal. Eine Leier,
ein geschwungenes Notenband,
kunstvolle Stickerei
auf dunkelrotem Samt,
hinten drauf eine attraktive
Dame, wohl die „Germania“,
und dazu der Anfang des
Liedes „Sind wir von der Arbeit
müde, haben wir noch
Kraft zu einem Liede... – keine
Frage, wer die Fahne des
Gesangvereins „Eintracht
Finsternthal“ gestaltet hat,
wusste, was ehrbare Sänger
gerne vor sich hertrugen. Nur
leider war das schöne Tuch
öffentlicher Einsichtnahme
lange nicht zugänglich. Erst
jetzt wurde die Fahne auf
dem Speicher des Dorfgemeinschaftshauses
gefunden
und erst jetzt hat der Ortsbeirat
überlegt, wie man das
gute Stück der Nachwelt erhalten
könnte. Es war aber
auch höchste Zeit, denn die
Rückseite hatte bereits Motten
als Speise gedient.
Für Anja Wischmann und
Diana Schöneich, die beiden
Ortsbeiräte, war klar, was zu
tun war: Bevor die Fahne
noch mehr unter Mottenfraß
leidet, sollte sie konserviert
Im Dorfgemeinschaftshaus hat die alte Fahne einen würdigen
Platz gefunden. Diana Schöneich kennt die Historie. Foto: as
werden. Der Ortsbeirat öffnete
dafür seine Schatulle,
auch die Jagdgenossen und
der Backesverein beteiligten
sich an den Kosten für den
Bau eines Kastens sowie der
Scheibe aus Sicherheitsglas.
Der neue Fahnenkasten ist
jetzt fertig. Er hat seinen
Platz an der hinteren rechten
Seitenwand des Saales im Gemeinschaftshaus
gefunden,
um so an die möglicherweise
ruhmreiche Historie des
Gesangvereins zu erinnern.
Möglicherweise muss es heißen,
weil kaum Unterlagen
und Erfolgsmeldungen des
Vereins bei Sängerwettstreiten
aufzufinden waren. Was
man sicher weiß: Der Verein
wurde 1863 von Ludwig Vetter
gegründet. Es gibt auch
noch Rechnungen, nur kann
man die Daten nicht mehr
lesen. Auch hat Friedhelm
Rühl in seiner Schmiede in
einer Zigarrenkiste Kärtchen
mit dem Eintracht-Stempel
gefunden, wohl Eintrittskarten
zu einem Konzert, aber
ohne Datum. Noch lebende
Sänger, die man hätte fragen
können, gibt es aufgrund des
Zeitablaufs nicht mehr.
Nun hatte der Ortsbeirat die
Bürger zu einer Feierstunde
eingeladen, die der Wiederauferstehung
der Fahne
im wahrsten Sinne einen
Senioren schlagen nach bei Shakespeare
Theaterfahrt zu den Bad Hersfelder Festspielen im August 2018 - Knappes Kartenkontingent
Weilrod. Der Seniorenbeirat
Weilrod lädt schon jetzt zu
einem Besuch der Bad Hersfelder
Festspiele in der Stiftsruine
ein. Geplant ist eine
Fahrt am 4. August 2018 um
15 Uhr zur Deutschen Erstaufführung
des Theaterstücks
„Shakespeare in Love“ nach
dem Drehbuch von Marc
Norman und Tom Stoppard
in einer Bühnenfassung von
Lee Hall zur Musik von Paddy
Cunneen. Eine Frau auf
der Bühne war für den jungen
Shakespeare, der davon
träumt, Schauspieler zu sein,
zunächst unmöglich. Dann
aber lernt er Viola kennen
und wird von ihr inspiriert,
sodass er, wie im Rausch,
eine große Liebesgeschichte
schreibt, die aber traurig endet
– Romeo & Julia. Es folgt
eine heitere Liebeskomödie,
in der nun sogar die Hauptfigur
Viola heißt. Das Stück
endet glücklich – „Was Ihr
wollt“. – Ein Vergnügen für
Shakespeare-Kenner ebenso
wie für Shakespeare-Neulinge.
Der Preis für Fahrt
und Eintritt wird, abhängig
würdigen Rahmen verliehen
hat.
Natürlich hatten die beiden
Ortsbeiratsdamen das nicht
ohne Hintergedanken gemacht.
Sie hatten gehofft,
bei dieser Gelegenheit mehr
über die Geschichte der wohl
in den 30-er Jahren sanft
entschlafenen Eintracht zu
erfahren. Selbst Herbert
Wischmann, der sonst alles
über die Ortsgeschichte
weiß, kennt das Datum der
Vereinsauflösung nicht, geschweige
denn den Grund
zur Auflösung des einst so
stolzen Vereins. Dass er stolz
war, das ist immerhin bekannt,
denn es gibt einen alten
Zeitungsausschnitt vom
Juni 1897, als in Finsternthal
mit großem Brimborium die
Fahnenweihe gefeiert wurde.
Mit stattlichen Festreitern,
„Bengalischem Feuer“, Festjungfern,
die engelsgleich,
so berichtete das Blatt im
schwülstigen Deutsch der
damaligen Zeit, leichten
Fußes über den Tanzboden
schwebten und das Tanzbein
„bis weit nach Mitternacht“
schwangen. (as)
von der Zahl der Mitfahrer,
um die 50 Euro betragen, mit
Schwerbehindertenausweis,
der bei der Reservierung
vorzulegen ist, 50 % Rabatt.
Anmeldungen bei Heinrich
Siebert , 61276 Weilrod, Am
Wehrholz 23, bis spätestens
13. Januar 2018, da die Option
auf die Karten nur bis zum 15.
Januar besteht. (as)