BT 331_1.1.2018
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Nachrichten aus dem Reisegeschäft<br />
Lidl Reisen:<br />
Einstieg bei JT Touristik?<br />
Wie wir von „fvw“ erfahren, will der Discounter<br />
Lidl offenbar bei JT Touristik einsteigen. Die<br />
Handelskette gilt als aussichtsreichster Bieter<br />
und würde so ihr Veranstaltergeschäft deutlich<br />
ausbauen.<br />
Anfang Dezember 2017 waren bei JT Touristik<br />
nur noch zwei Interessenten im Rennen.<br />
Der offenbar aussichtsreichste Bieter ist die<br />
Handelskette Lidl. Lidl selbst wollte dies auf<br />
Anfrage weder bestätigen noch dementieren.<br />
Einem Verkauf müssen zuvor auch der Insolvenz-Verwalter<br />
und die Gläubiger des insolventen<br />
Berliner Veranstalters zustimmen.<br />
Lidl war vor elf Jahren in den Vertrieb von Reisen<br />
über Prospekte, die eigenen Filialen und<br />
über die Website eingestiegen. Neben der Vermittlung<br />
von Angeboten fremder Veranstalter,<br />
wie zum Beispiel der FTI-Tochter BigXtra hat<br />
Lidl einen eigenen Veranstalter, Lidl Holidays,<br />
gegründet.<br />
Mit dem Kauf von JT Touristik könnte der Veranstalter<br />
Lidl Holidays, der im internationalen<br />
E-Commerce-Bereich des Unternehmens angesiedelt<br />
ist, einen deutlichen Sprung machen.<br />
Der Newcomer erhielte so Anbindung an<br />
Bettenbanken, Incoming-Agenturen und Vertriebssysteme<br />
sowie ein breites Netz bei Hotels<br />
und im Reisebüro- und Online-Vertrieb.<br />
Durch das JT-Team kämen auch erfahrene<br />
Touristik- und IT-Spezialisten hinzu. Allerdings<br />
dürften nicht wenige Hoteliers und Reisebüros,<br />
die durch die JT Touristik-Insolvenz Geld<br />
verloren haben, zunächst einer weiteren Zusammenarbeit<br />
skeptisch gegenüberstehen.<br />
Jedoch erhielte JT Touristik mit Lidl einen finanziell<br />
kerngesunden Eigentümer.<br />
Denkbar ist ein Deal, bei dem der Käufer keine<br />
Altlasten übernimmt. So war auch die tschechische<br />
Invia-Gruppe bei der Übernahme des<br />
insolventen Reisegeschäfts von Unister vorgegangen.<br />
Neuer Eigner, neuer Name: Unister-Travel<br />
heißt künftig Invia. Ende März übernimmt<br />
die tschechische Beteiligungsgesellschaft<br />
Rockaway Capital die Reisesparte des Leipziger<br />
Internetunternehmens – und legt den<br />
alten Firmennamen ab. Die Marken ab-in-denurlaub.de<br />
und fluege.de bleiben aber erhalten.<br />
Die Reisesparte des Leipziger Internetunternehmens<br />
Unister heißt künftig Invia. Das<br />
kündigte Jaroslaw Czernek vom Erwerber<br />
Rockaway Capital an. Alle 520 Arbeitsplätze<br />
und die bisherigen Standorte sollen erhalten<br />
bleiben, hieß es bei Vertragsabschluss. Ende<br />
März soll nun das sogenannte Closing des<br />
Vertrags vollzogen werden. Unter dem Namen<br />
Invia hat Rockaway bereits seine Reiseaktivitäten<br />
in Tschechien, Polen, der Slowakei und<br />
Ungarn gebündelt. Czernek: „Mit der Gruppe<br />
wollen wir Synergien erzielen und gute Erfahrungen<br />
aus anderen Ländern übertragen.“<br />
So könne man etwa in der Technik schnellere<br />
Fortschritte erzielen. Ziel sei, in Deutschland<br />
wieder größter Online-Reiseanbieter zu werden,<br />
erklärte der Tscheche, der auch Invia-<br />
Aufsichtsratschef ist.<br />
Letzte Meldung: Der vorläufige Insolvenzverwalter<br />
Stephan Thiemann hat JT Touristik<br />
an die Handelskette Lidl verkauft.<br />
Marke und Arbeitsplätze sollen erhalten<br />
bleiben. Wichtig für Reisebüros und Kunden:<br />
Bereits gebuchte Reisen können nun<br />
auch im kommenden Jahr stattfinden.<br />
Buschtrommel 333<br />
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