BoE_2018 final

die tatsächlich auch etwas auszustellen haben. Ich glaube auch ehrlicherweise,
dass die Besucher, sehen wollen, was es Neues gibt. Nehmen
wir als Beispiel die BOE: Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Zeltverleiher
sein Produkt nicht ausstellen will, oder dass ein Besucher abgeneigt
wäre, ein solches Produkt einmal live zu erleben. Grundsätzlich
geht der Trend in diese Richtung, aber nicht in diese Extreme.
Sabine Loos: Letzten Endes ist es schließlich das Produkt, um das es
auf einer Messe geht. Es gibt viele Bereiche, wie beispielsweise das
Thema Catering auf der BOE, das man live erleben möchte – das Internet
kann nicht annähernd vermitteln, was es im echten Leben zu erfahren
gibt. Natürlich ist das Internet eine wichtige erste Informationsquelle,
um die technischen Details eines Produktes zu erfahren, aber
um Geschäfte abzuschließen, braucht es mehr: Denn ein gutes Geschäft
ist nach wie vor ein Vertrauensthema. Bleiben wir einmal bei dem Beispiel
Catering: Setze ich mein Vertrauen in den Caterer, dass das Produkt
wie versprochen geliefert wird? Dass es pünktlich auf der Veranstaltung
eintrifft? Gerade bei einem Event muss jedes Mosaiksteinchen
perfekt passen, denn in diesem Bereich geht ein Geschäftsverhältnis
über die reine Produktinformation hinaus – es geht um das Verhältnis
zum Gegenüber.
Wie ist Ihre Erfahrung bei der BOE: Ist viel Überzeugungsarbeit notwendig,
um die Aussteller zu akquirieren oder sehen die meisten die
Messe noch als Must-Have an und gehen aktiv auf Sie zu?
Sabine Loos: Wir kontaktieren die Unternehmen natürlich, um neue
Aussteller zu gewinnen und neue Trends auf die Messe zu holen, die
wir für die Eventbranche als wichtig erachten. Was wir in der Branche
fühlen, ist, dass die Unternehmen nach einer Branchenplattform suchen.
Es ist einfach etwas anderes, ob ich Produkte in einem luftleeren
Raum auf einer Internetseite präsentiere oder ob ich mich wirklich in
der Branche befinde und einen Marktüberblick bekomme. Da ist das
persönliche Erleben schon wichtig. Wir sehen es bei den Acts on Stage:
Dieser Aspekt wird bei den Besuchern als sehr wichtig empfunden, weil
man sich vor Ort von einem Produkt überzeugen lassen kann – oder
eben auch nicht. Das ist sozusagen der Moment der Wahrheit.
Jan Kalbfleisch: Die Resonanz der Aussteller für die BOE ist sehr positiv.
Die Branche sieht immer mehr die Professionalisierung der BOE, und
auch wir versuchen immer neue Zielgruppen zu eröffnen – branchenspezifisch,
national und international. Das gelingt der BOE ausgesprochen
gut.
Und wie sieht der Zwischenstand der BOE im Allgemeinen aus?
Sabine Loos: Die Nachfrage nach Standfläche ist groß. Mit Catering
und Veranstaltungssicherheit haben wir neue inhaltliche Schwerpunktthemen.
Der Europäische Street-Food-Kongress wird im Rahmen der
Messe stattfinden und zum Foren-Angebot gehören das Safety- & Security-Forum,
das MICE-Forum, der Career-Hub, die Acts on Stage und
das Digital-Forum 2018, auf denen sich die BOE internationaler denn
je präsentieren wird. Nach der Premiere des Holland-Pavillons 2017
gibt es Länder-Präsentationen zu den Gastländern Niederlande,
Schweiz und Österreich. Außerdem wird 2018 eine Delegation mit Fach-