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Wisidanger 2.pdf - Wiesendangen

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Skurrile Geschichten und seltsame Telefone<br />

Die Jugend von heute kann zwar mit dem<br />

Handy fotografieren, filmen oder atemberaubend<br />

routiniert kryptische Textfragmente<br />

versenden, aber etwas kann sie nicht mehr<br />

aus dem Effeff: Eine Telefonwählscheibe<br />

richtig betätigen. Innert wenigen Jahren haben<br />

wir miterlebt, wie die Tastenwahl als<br />

durchgängiger Standard die klickernde<br />

Wählscheibe verdrängte. Damit wurden wir<br />

Zeitzeugen eines erneuten Wandels der<br />

Telefonie.<br />

Ganz in Ihrer Nähe gibt es einen Ort, wo Sie<br />

einen Blick in die faszinierende Geschichte<br />

der Kommunikation werfen können: Telefoninnovationen<br />

aus über 100 Jahren, von seltsamen<br />

Exoten bis zu banalen Geräten aus<br />

unserem früheren Telefonalltag, können Sie<br />

(wieder-) sehen und anfassen: Im Telefonmuseum<br />

Islikon. Es ist ein empfehlenswerter<br />

Ausflug nicht nur für technisch Interessierte,<br />

sondern auch für Familien mit Kindern, die<br />

zum Beispiel besonders Spass haben an einem<br />

Telefon, das wie eine Dampflokomotive<br />

aussieht und faucht und pfeift anstatt klin-<br />

gelt, oder am Klavier, das telefonieren kann.<br />

Die Grösseren interessiert vielleicht, warum<br />

seinerzeit die Telefonhandvermittlung immer<br />

von Frauen, die Telegraphenapparate<br />

aber nur von Männern bedient wurden.<br />

Selbstverständlich lernen Sie dort auch, am<br />

Originalgerät mit der Kurbel «das Amt» zu<br />

rufen und eine Handvermittlung zu stöpseln.<br />

Skurrile Geschichten, seltsame Exponate mit<br />

Tops und Flops aus über 100 Jahren Telefonie<br />

sind unter dem Dach des historischen<br />

Greuterhofs an der Hauptstrasse in Islikon<br />

vereint. Im Video wird gezeigt, wer der wahre<br />

Erfinder des Telefons ist (Graham Bell war es<br />

nicht). Erfahren kann man auch, weshalb<br />

die ersten durchs Telefon gesprochenen Worte<br />

ausgerechnet «Das Pferd frisst keinen Gurkensalat»<br />

waren oder dass das erst später spontan<br />

erfundene «Hallo» wegen des Telefons in<br />

fast alle Sprachen der Welt übernommen<br />

wurde. Nebenbei zeigt das Museum im Film<br />

«Reden mit Maschinen», wie ein Apparat, der<br />

im Schaufenster an einem Kunststoff-Frauenbein<br />

einen Nylonstrumpf auf- und abrollte, zur<br />

Grundlage für die Erfindung des ersten voll-<br />

AKTUELL<br />

automatischen Anrufbeantworters wurde. Es<br />

gibt weltweit nur noch vier dieser monströsen<br />

Apparate, und zwei davon stehen in Islikon.<br />

Tausend Meter Stahldraht werden darin hin<br />

und her gewickelt!<br />

Lassen Sie einen mechanischen Heb-/Drehwähler<br />

rattern – selbstverständlich noch mit<br />

der klassischen Wählscheibe. Und für die<br />

Jungen ist ein Handy aus dem Jahre 1974 da.<br />

Es ist eines der ersten «Natel A». SMS kann es<br />

nicht, aber Sie können es gerne mal in die<br />

Hand nehmen. Es wiegt 26 kg!<br />

Hunderte von Postkarten, dabei auch solche<br />

mit charmanten erotischen Motiven, sind<br />

Zeugen, wie sehr die neue Möglichkeit der<br />

Technik, eine vertraute Stimme aus der Ferne<br />

ganz nahe am Ohr zu haben, die Phantasie<br />

beflügelte.<br />

Wer dann genug gesehen und gehört hat,<br />

kann zum Ausklang noch zwölf präparierte<br />

Telefonapparate Glenn Millers Hit «Pennsylvania<br />

Six-Five Thousand» spielen lassen.<br />

Telefonmuseum Islikon. Verstehen ist mehr<br />

als Sehen: Gönnen Sie sich eine spannende<br />

Führung – reisen Sie durch die Zeit mit einem<br />

der freundlichen und kompetenten<br />

Museumsführer. Auch offen an Sonntagen<br />

(ausser Feiertage) von 14.00 bis 17.00 Uhr.<br />

Fredy Neff<br />

De <strong>Wisidanger</strong> 25

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