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EWa 18-05

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31. Januar 20<strong>18</strong> Regional<br />

Die Liebe zum Jazz brachte sie ins KZ<br />

Neue Ausstellung über die „Swing Kids“ in der Bürgerhalle des Rathauses<br />

CUXHAVEN tw · Tanzen zu<br />

der Musik die man mag, anziehen<br />

was man möchte und<br />

die Frisur tragen, die einem<br />

gefällt - selbstverständliche<br />

Dinge für Jugendliche. Dass<br />

genau das einmal verboten<br />

war, kann sich heute kaum<br />

mehr jemand vorstellen. Und<br />

doch wurde es in den 1940er-<br />

Jahren für einige Jungen und<br />

Mädchen bittere Realität. Sie<br />

hatten sich dem Swing verschrieben,<br />

und das war den<br />

Nazis ein Dorn im Auge.<br />

Und so brachte ihre Liebe zur<br />

Musik sie in die Jugend-Konzentrationslager<br />

Moringen<br />

und Uckermark.<br />

An ihr Schicksal und das<br />

anderer „unangepasster“<br />

Jugendlicher erinnert die<br />

Ausstellung „Wir hatten<br />

noch gar nicht angefangen<br />

zu leben“, die vom 4. bis 23.<br />

Februar in der Bürgerhalle<br />

des Rathauses zu sehen ist.<br />

Die Wanderausstellung wurde<br />

vom Sozialpädagogen<br />

Martin Guse konzipiert und<br />

realisiert, um an die Lager<br />

zu erinnern, die noch bis<br />

in die 1990er Jahre zu den<br />

vergessenen Orten der NS-<br />

Geschichte zählten. Die Ausstellung<br />

zeichnet das Erleben<br />

und Leiden der Mädchen und<br />

Jungen in den Jugend-KZs<br />

durch Fotos, Dokumente und<br />

Texte nach, aber auch was<br />

nach 1945 mit den Tätern<br />

und Opfern geschah, dem<br />

Verdrängen und Vergessen.<br />

Die Ausstellung will dabei<br />

nicht nur erinnern, sondern<br />

auch zur Diskussion anregen.<br />

„Die Biografien und<br />

Leidenswege der in Moringen<br />

und Uckermark inhaftierten<br />

Jugendlichen bleiben<br />

aktuell“, so Initiator Martin<br />

Guse im Ausstellungskatalog.<br />

„An diese Geschehnisse<br />

immer wieder zu erinnern,<br />

ist nicht nur dem Respekt<br />

vor den Opfern geschuldet,<br />

sondern auch unserer eigenen<br />

Wachsamkeit, gerade<br />

in Zeiten von ‚Deutschland<br />

den Deutschen‘, ‚Amerika<br />

first‘ und ‚Leitkultur‘“, fand<br />

SCHIFFDORF sh · Das Polizeikommissariat<br />

Schiffdorf<br />

hat eine neue Leitung. Anja<br />

Haßelhorn-Oonk wurde<br />

von Polizeipräsident Johann<br />

Kühme in ihr neues Amt<br />

berufen. Nach dem Tod des<br />

bisherigen Leiters Frank Riese<br />

im April des letzten Jahres<br />

musste Johann Kühme<br />

kompetenten Ersatz finden.<br />

Mit der Ernennung von<br />

Anja Haßelhorn-Oonk ist<br />

ihm das geglückt, da waren<br />

sich alle bei der feierlichen<br />

Amtseinführung einig. So<br />

sprach der stellvertretende<br />

Leiter der Polizeiinspektion<br />

Cuxhaven, Kriminaloberrat<br />

Arne Schmidt von einem<br />

Glücksfall für das Kommissariat.<br />

Schmidt kannte „aus<br />

Nordenhammer Zeiten, da<br />

war sie meine Vorgesetzte“<br />

Haßelhorn-Oonks Fähigkeiten<br />

genau. Polizeipräsident<br />

Kühme nannte die<br />

bei Großveranstaltungen<br />

bewiesene Kompetenz von<br />

Haßelhorn-Oonk als „Maßstab<br />

für gute Polizeiarbeit“.<br />

Für die in Schiffdorfer-Polizeiverantwortung<br />

liegenden<br />

Ortsgemeinden waren die<br />

Bürgermeister Klaus Wirth,<br />

Detlef Wellbrock, Ulf Voigts<br />

und Andreas Wittenberg gekommen.<br />

In den Kommunen<br />

Rüdiger Pawlowski, Gabriele Hoffmann, Svenja Plock und Jörg Flehnert<br />

stellten das Programm zur Ausstellung vor<br />

Foto: tw<br />

auch Gabriele Hoffmann<br />

von der Stadt Cuxhaven¸ bei<br />

einem Pressegespräch, an<br />

dem auch Rüdiger Pawlowski<br />

und Svenja Plock vom<br />

Haus der Jugend sowie Jörg<br />

Flehnert von Heimatkultur<br />

gUG, Träger der externen Koordinierungs-<br />

und Fachstelle<br />

im Programm „Demokratie<br />

leben!“, teilnahmen.<br />

Die Ausstellung soll vor<br />

allem Jugendliche ansprechen,<br />

sagten sie. Ein zentraler<br />

Baustein ist dabei das<br />

sogenannte Peer-Projekt, mit<br />

dem sie schon gute Erfahrung<br />

bei der Anne-Frank-<br />

Ausstellung gemacht haben.<br />

Hierfür lassen sich Schüler<br />

der Bleickenschule und des<br />

Amandus-Abendroth-Gymnasiums<br />

ausbilden um andere<br />

Jugendlich durch die<br />

Ausstellung zu begleiten.<br />

Als Gabriele Hofmann und<br />

Rüdiger Pawlowski das Projekt<br />

den Schülern vorstellten,<br />

„waren sie ganz aufmerksam<br />

und gepackt. Wir habe selten<br />

so viele Nachfragen erlebt“.<br />

Viel Hände hoben sich, als es<br />

darum ging, wer sich während<br />

der Zeugnisferien als<br />

Peer-Guide ausbilden lassen<br />

setzt man auf eine weiterhin<br />

erfolgreiche und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Anja Haßelhorn-Oonk ist<br />

mit der Region bestens vertraut.<br />

Die 51-jährige Hauptkommissarin<br />

ist in Nordenham<br />

geboren. Ihre bisherige<br />

Tätigkeit gerade im Bereich<br />

als Verkehrsexpertin, hat sie<br />

mit vielen Vertretern aus Politik,<br />

Gesellschaft und Wirt­<br />

möchte.<br />

Die Eröffnung der Ausstellung<br />

findet am Sonntag, 4.<br />

Februar, mit einer Matinée<br />

um 11 Uhr im Bürgersaal<br />

des Rathauses statt. Initiator<br />

Martin Guse geht dabei<br />

in einem kurzen Vortrag auf<br />

Nicht nur den Deichbrand gemanagt<br />

Neue Leiterin für Polizeikommissariat Schiffdorf ernannt<br />

Polizeipräsident Johann Kühme ernannte mit Anja Haßelhorn-Oonk<br />

die sechste Frau als Leiterin eines Kommissariates<br />

Foto: sh<br />

schaft zusammengeführt.<br />

Sie gilt als bestens vernetzt<br />

in der Region. Darauf setzt<br />

sie auch in Zukunft. „Dauerhafter<br />

Erfolg ist nur im<br />

Team möglich.“ Das bewies<br />

sie auch, als sie auf<br />

den bis zu ihrer Ernennung<br />

kommissarischen Leiter des<br />

Schiffdorfer Reviers zu sprechen<br />

kam.<br />

Polizeikommissar Norbert<br />

Teute hatte das Kommissariat<br />

stellvertretend geleitet.<br />

„In wirklich schwierigen<br />

Zeiten hat Norbert Teute<br />

dieses Kommissariat perfekt<br />

geführt. Ihm gilt zuerst<br />

mein Dank.“<br />

Anja Haßelhorn-Oonk ist<br />

die sechste Frau, die bei insgesamt<br />

17 Kommissariaten<br />

im Oldenburger Raum die<br />

Leitung innehat.<br />

die Entstehungsgeschichte<br />

ein und steht zusammen mit<br />

Andreas Kohrs, der ebenfalls<br />

seit vielen Jahren die Jugendkonzentrationslager<br />

in Moringen<br />

und Uckermark, sowie<br />

die Geschichte des Jazz<br />

im Nationalsozialismus erforscht,<br />

für Fragen zur Verfügung.<br />

Musikalisch umrahmt<br />

wird die Veranstaltung von<br />

Mitgliedern der Jazz-Company<br />

Cuxhaven. Zu sehen ist<br />

die Ausstellung bis zum 23.<br />

Februar zu den Öffnungszeiten<br />

des Rathauses.<br />

Begleitet wird die Ausstellung<br />

am Dienstag, 6. Februar und<br />

Mittwoch, 7. Februar, um 11<br />

Uhr vom Film „Swing Kids“<br />

von 1993 der die damalige<br />

Zeit wiederaufleben lässt,<br />

sowie dem Theaterstück<br />

„Swing Heil...“ am Donnerstag,<br />

15. Februar, um 10.30<br />

Uhr, das mit einer Mischung<br />

aus Live-Musik, Theater, Video-<br />

und Toneinspielungen<br />

die Geschichte der Swing<br />

Kids erzählt. Schulklassen<br />

können sich hierfür ebenso<br />

wie für Führungen durch<br />

die Ausstellung bei andrea.<br />

gehrt@cuxhaven.de anmelden.<br />

Während sich dieser<br />

Teil des Rahmenprogramms<br />

vor allem an Schüler wendet,<br />

wendet sich der Vortrag<br />

„Swing tanzen verboten! Jazz<br />

im Nationalismus“ von Andreas<br />

Kohrs am Donnerstag,<br />

22. Februar, um 19.30 Uhr<br />

im Haus der Jugend an Jugendliche<br />

und Erwachsene.<br />

Unter dem Motto „Swing<br />

tanzen erwünscht“ können<br />

zudem bereits 25 Jugendliche<br />

eines Tanzkurses das<br />

Lebensgefühl des Swing<br />

hautnah erleben. „Die Mädchen<br />

und Jungen sind alle<br />

ganz begeistert und freuen<br />

sich schon auf die Ballhaus-Nacht“,<br />

so Pawlowski<br />

Diese findet am Freitag, 23.<br />

Februar, zum Abschluss des<br />

Projekts um 19 Uhr im Haus<br />

der Jugend statt. Und schlägt<br />

damit einen Bogen zur Neuzeit,<br />

da der Swing derzeit eine<br />

Renaissance erlebt. Jeder der<br />

Lust auf Swing-Musik hat,<br />

egal ob er dabei selber mittanzen<br />

oder nur die Atmosphäre<br />

genießen möchte, ist<br />

willkommen. Der Eintritt ist<br />

frei, eine Anmeldung nicht<br />

erforderlich.<br />

Die Ausstellung findet im<br />

Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Demokratie leben!“<br />

statt und wird getragen von<br />

der regionalen Arbeitsgruppe<br />

des Vereins „Gegen Vergessen<br />

- für Demokratie“.<br />

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BuchTipp<br />

Schläfenflattern<br />

Liebe Literaturfreunde,<br />

„Zoli wisch dir den Rotz ab!<br />

Hör auf, mit dem Hund zu reden!“<br />

Die Armee soll ihn „fit<br />

machen“, so die Hoffnung<br />

der Eltern, zwei Menschen,<br />

die selbst mit<br />

dem Leben hadern.<br />

Zoltán, seit seinen Unfällen<br />

im Kindesalter,<br />

Sturz vom fahrenden<br />

Motorrad seines Vaters<br />

und Kopfverletzungen<br />

durch einen<br />

Bäckermeister, leidet unter<br />

„Schläfenflattern“. Schnell<br />

ist man mit Bezeichnungen<br />

„Idiot“ und „Taugenichts“<br />

dabei, zudem als ungarischer<br />

Roma in Serbien<br />

sowieso ein Niemand! Sein<br />

Rückzugsort wird die Natur,<br />

vertieft sich ins Kreuzworträtseln,<br />

kreiert neue Worte<br />

und „... nahm alles auf, was<br />

da war... auch das Verborgene,<br />

was verborgen sein<br />

sollte.“ Es ist Anna, Cousine<br />

und Freundin, die Zoltán<br />

vertraut, ihm aber keine<br />

Stütze sein kann. Frühzeitig<br />

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3<br />

emigriert sie in die Schweiz.<br />

Als „Reiche“ erlebt sie deprimiert<br />

bei ihrer Rückkehr, wie<br />

Irrsinn und Gleichgültigkeit<br />

im täglichen Leben vorherrschend<br />

sind. Erzählt Zoltán<br />

seine Geschichte erlebt<br />

man einen wunderlich<br />

einfallsreichen<br />

Menschen. Perfide das<br />

Zusammenbrechen<br />

des Individuums, parallel<br />

zum Bürgerkrieg<br />

der Balkan-Völker.<br />

Melinda Nadj Abondi,<br />

der in Serbien geborenen Autorin,<br />

gibt in ihren Roman<br />

„Schildkrötensoldat“ Menschen<br />

eine Stimme, deren<br />

Anderssein die Mitmenschen<br />

verunsichert, verstört. Fantasievoll<br />

und poetisch ist Abondis<br />

Erzählweise mit zeitweise<br />

surrealen Zügen, die die Ungeheuerlichkeit<br />

der Tragödie<br />

kriegerischer Auseinandersetzungen<br />

verstärkt.<br />

Melinda Nadj Abondi,<br />

Schildkrötensoldat, Suhrkamp,<br />

ISBN 97835<strong>18</strong>4<br />

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Vorgestellt von Marianne Haring<br />

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