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profi-03-2018

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3 - <strong>2018</strong><br />

Schleppertests . Praxistests . Fahrberichte . Tuning . Gebraucht . Praktiker-Urteile .<br />

Praxistipps . Veredlungstechnik . Energie . Elektronik . Management . Hobby<br />

3 - <strong>2018</strong><br />

www.<strong>profi</strong>.de<br />

PLUS<br />

e-Magazin<br />

9312<br />

MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE AGRARTECHNIK<br />

Praxistest:<br />

John Deere<br />

T560i<br />

Seite 22<br />

Schleppertest<br />

Gebraucht<br />

Veredlungstechnik<br />

New Holland<br />

TM-Serie Seite 44<br />

Melktechnik-Umfrage<br />

AMS-Betriebe Seite 54<br />

Liebe Leser...<br />

…diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug<br />

aus der Profi-Ausgabe 3-<strong>2018</strong>.<br />

Fendt<br />

1050 Vario Seite 12<br />

Weitere Informationen im Innenteil!


HIER SPIELT<br />

DIE MUSIK!<br />

Zeig uns, dass Landwirtschaft rockt unter www.landwirtschaftrockt.de


Werkbank<br />

e-Magazin<br />

Liebe Leser<br />

Die digitale Version Ihrer <strong>profi</strong><br />

erhalten Sie für Smartphone<br />

und Tablet (Android und iOS)<br />

auch als e-Magazin.<br />

Mehr dazu: <strong>profi</strong>.de/emagazin<br />

Wenn Sie über den Kauf<br />

eines neuen Traktors<br />

nachdenken, könnte<br />

jetzt eine günstige<br />

Zeit sein: Im Dezember 2017<br />

wurden laut Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />

fast viermal so<br />

viele Schlepper zugelassen als im<br />

Dezember 2016, das ist ein Plus von<br />

immerhin beeindruckenden 5000<br />

Einheiten!<br />

Ursache dafür ist die neue<br />

Vorschrift der EU, ab <strong>2018</strong> nur noch<br />

Traktoren erstmals in den Verkehr<br />

zu bringen, die der sogenannten<br />

„Mother Regulation“ entsprechen.<br />

Dort werden im Detail Bedienungselemente<br />

und verschiedene<br />

Funktionen vereinheitlicht<br />

(<strong>profi</strong> 10/2017, Seite 92). Der Clou<br />

bei dieser Sache:<br />

Nach der neuen Regel nicht<br />

vorschriftsmäßige Schlepper aus<br />

dem Jahr 2017 dürfen <strong>2018</strong> nicht<br />

mehr als Neuschlepper verkauft<br />

werden.<br />

Mit etwas Glück könnten Sie also bei<br />

Ihrem Händler einen der 5 000<br />

Kandidaten mit Tageszulassung<br />

erwischen, dem außer noch<br />

unregulierten Mother-Vorschriften<br />

rein gar nichts fehlt, der aber nicht<br />

ganz so teuer ist.<br />

Richtig teuer kann es hingegen<br />

werden, wenn Sie an der falschen<br />

Stelle nicht genau hinschauen. Beim<br />

Maschinenkauf — egal ob neu oder<br />

gebraucht — gehört die gewünschte<br />

Ausstattung mit allen wichtigen<br />

Details in den Kaufvertrag. Sonst<br />

gibt es ärgerliche Überraschungen,<br />

weil die Zwillingsreifen, die höhere<br />

Bordwand oder das Leuchtenset<br />

nicht geliefert wurden.<br />

Mit „Ich hab natürlich gedacht, das<br />

gehört dazu…“ ist dann auch kein<br />

Blumentopf mehr zu gewinnen.<br />

Dann heißt es zähneknirschend<br />

nachkaufen — oder verzichten. Die<br />

bessere Alternative ist, dass Sie an<br />

dieser Stelle freundlichst auf den<br />

Passus im (frei formulierbaren und<br />

ergänzbaren) Kaufvertragsformular<br />

verweisen können!<br />

Wir wünschen Ihnen einen guten<br />

März mit bald befahrbaren Feldern<br />

und viel Lesestoff in Ihrer neuen<br />

<strong>profi</strong>-Ausgabe.<br />

Ihre Redaktion <strong>profi</strong><br />

Monatszahl<br />

0 7 8 1 8 6 5<br />

Anzahl der Aufrufe im <strong>profi</strong>-Kanal<br />

auf Instagram in einer Woche.<br />

Stand: 5. Kalenderwoche <strong>2018</strong><br />

Monatsfrage<br />

Nutzen Sie Ballastgewichte am<br />

Schlepper?<br />

Ja, vom Schlepperhersteller<br />

16 %<br />

Ja, vom Zulieferer<br />

22 %<br />

Ja, selbst gebaute<br />

55 %<br />

Nein<br />

7 %<br />

Nur sieben Prozent nutzen keine Ballastgewichte,<br />

die weitaus meisten Praktiker bauen<br />

sich ihren Ballast selbst (621 Antworten).<br />

Wenn die Luft raus ist...<br />

Hier ist „Schicht im<br />

Schacht“, schreibt<br />

Reiner Richters zu<br />

seinem Bild vom<br />

Güllefass mit Knick.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

3<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Inhalt<br />

Test<br />

Titelthema:<br />

Fendt 1050 Vario ................................... 12<br />

Drei Schlepper im Vergleich .................. 20<br />

Titelthema:<br />

John Deere Mähdrescher T560i ............ 22<br />

McHale Mähkombination Pro Glide<br />

F310 0 und R3100 .................................. 28<br />

Husqvarna Motorsäge 572XP ............... 32<br />

Fahrbericht<br />

AVR Kartoffelpflanzmaschine<br />

Ceres 450 ................................................ 34<br />

Vicon Ballenwickelgerät BW 2600 ........ 36<br />

Keenan selbstfahrender Futtermischwagen<br />

MechFiber 345 SP ............ 38<br />

Tuning<br />

Heumaschinen ........................................ 40<br />

Gebraucht<br />

Titelthema:<br />

New Holland TM ..................................... 44<br />

Schleppertest Seite 12<br />

Fendt 1050 Vario Der Fendt 1050 Vario ist mit seinen 380 kW/517 PS<br />

derzeit der stärkste Standardschlepper überhaupt. Entsprechend gespannt<br />

waren auch wir auf den ersten Test mit Mess-Ergebnissen der DLG.<br />

Praxistest Seite 22<br />

Praktisch<br />

Idee des Monats ..................................... 48<br />

Abgebrochene Stehbolzen<br />

ausdrehen ............................................... 50<br />

Veredlungstechnik<br />

Titelthema:<br />

Umfrage: Automatisches Melken........... 54<br />

Einsatzbericht: Optimierte<br />

Reinigungsanlage von Rimu .................. 58<br />

Technik<br />

Schlepperzulassungen 2017 .................. 62<br />

Einzelkornablage für Horsch-<br />

Drillmaschinen ........................................ 66<br />

Systemvergleich: Vogelsang<br />

Schleppschuh oder -schlauch ......... 72<br />

<strong>profi</strong>-Wissen: Radarsensoren ................ 74<br />

John Deere T560i Mit der neuen T-Serie will John Deere den Markt der<br />

Schüttlermähdrescher aufrollen. Ob das gelingen kann, lesen Sie in unserem<br />

ausführlichen Praxistest vom T560i.<br />

Praxistest Seite 28<br />

Energie<br />

Ganze Rüben silieren .............................. 76<br />

Elektronik<br />

Stammtisch des Fortschritts .................. 81<br />

Feldroboter ............................................. 82<br />

Elektronische Einsatzerfassung ............ 88<br />

McHale Pro Glide F3100 und R3100 Die brandneue, zweifache<br />

Mähkombination der Iren haben wir in der letzten Grassaison getestet.<br />

Wir waren mit dem „Erstlingswerk“ wirklich gut zufrieden.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

4 www.<strong>profi</strong>.de


Tuning Seite 40<br />

Damit auf Ihrem<br />

Grünland in diesem<br />

Jahr alles rund<br />

läuft, haben wir hierfür<br />

ganz verschiedene<br />

Tipps gesammelt: vom<br />

Mähwerk über den<br />

Heuwender bis zum<br />

Schwader. Von großen<br />

Umbauten über kleine<br />

Kniffe ist für jeden<br />

etwas dabei.<br />

Praktisch Seite 50<br />

Elektronik Seite 88<br />

Einsatzerfassung<br />

Viele Solomaschinen im<br />

Verleih oder in Gemeinschaften<br />

werden nach Treu<br />

und Glauben abgerechnet.<br />

Wir meinen: Kontrolle ist<br />

besser. Dafür gibt es intelligente<br />

Zähler, die zwischen<br />

Einsatz und Straßenfahrt<br />

unterscheiden und selbst<br />

Fuhren und Stückzahlen<br />

sicher erfassen.<br />

Abgedrehte Stehbolzen<br />

Wie schnell ist es passiert,<br />

dass ein Stehbolzen im<br />

Zylinderkopf etc. abgedreht<br />

wird. Den Gewinderest zu<br />

entfernen, schafft man<br />

eigentlich nur, indem man<br />

ihn zuvor exakt mittig<br />

aufbohrt. Wir stellen Ihnen<br />

ein Werkzeug vor, mit dem<br />

das klappt.<br />

Management<br />

Case IH Safeguard .................................. 91<br />

Mehrfachbereifung oder<br />

Raupenlaufwerk ................................... 100<br />

Report<br />

Claas Mähdrescher Crop Tiger 40<br />

gegen Lexion 780 ................................. 104<br />

Rostselmash-Händler Agrit.................. 108<br />

Hobby<br />

Claas Huckepack Geräteträger ............ 112<br />

Rubriken<br />

Werkbank ................................................. 3<br />

Aktuell ....................................................... 6<br />

Idee des Monats ..................................... 48<br />

Stall intern .............................................. 57<br />

Energie .................................................... 80<br />

Internet intern ........................................ 87<br />

Management ........................................... 99<br />

Neuheiten ............................................. 110<br />

Hobby ................................................... 114<br />

Leserforum mit Leserservice .............. 116<br />

Vorschau/Impressum ........................... 122<br />

e-Magazin<br />

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Tablet bietet Ihnen<br />

zusätzliche<br />

Funktionen.<br />

Mehr Infos dazu<br />

unter <strong>profi</strong>.de/<br />

emagazin<br />

Überblick nach<br />

Fachgebieten<br />

Ackerbau<br />

Schlepper ...........12, 44, 48, 62,<br />

Mähdrescher ................ 22, 104<br />

Kartoffelpflanzmaschine ......34<br />

Drilltechnik ............................66<br />

Gülletechnik ...........................72<br />

Grünland<br />

Heumaschinen .......................40<br />

Mähwerk ................................28<br />

Wickelgerät............................36<br />

Stall, Hof, Werkstatt<br />

Melkroboter ..........................54<br />

Motorsäge .............................32<br />

Futtermischwagen ................38<br />

Stehbolzen-Ausdreher ..........50<br />

Reinigungsanlage ..................58<br />

Fuhrenzähler ........................88<br />

Management und Hintergrund<br />

Radarsensoren ..................... 74<br />

Ganze Rüben silieren ............76<br />

Safeguard-Konzept ...............91<br />

Mehrfachbereifung<br />

oder Raupe ..........................100<br />

Russischer Landmaschinen-Handel<br />

.........................108<br />

Überblick nach<br />

Fabrikaten<br />

AVR Ceres 450 .......................34<br />

Case IH Safeguard ..................91<br />

Claas<br />

Crop Tiger/Claas Lexion ......104<br />

Claas Huckepack ..................112<br />

Fendt 1050 Vario...................12<br />

John Deere T560i ..................22<br />

Horsch SingularSystem .........66<br />

Husqvarna 572XP ..................32<br />

Keenan MechFiber 345 SP ....38<br />

Lindner Geotrac 94 EP ..........48<br />

McHale Pro Glide ...................28<br />

New Holland TM .....................44<br />

Rimu Reinigungsanlage .........58<br />

SW-Stahl Ausdrehsystem ......50<br />

Vicon BW 2600 ......................36<br />

Vogelsang SwingUp ...............72<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

5<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Schleppertest<br />

Fendt 1050 Vario:<br />

Der Maßstab<br />

Der Stärkste, der Sparsamste, der Teuerste, der… — mit dem 1050 Vario setzt Fendt in vielerlei<br />

Hinsicht neue Maßstäbe. Ein erster Test von einem Traktor in einer neuen Liga…<br />

Hubert Wilmer<br />

Egal ob es vor Jahren um die elektronische<br />

Hubwerksregelung, 50 km/h,<br />

Vorderachsfederung oder eben auch<br />

das stufenlose Getriebe geht — Fendt<br />

war schon mehrfach der Vorreiter, wenn es<br />

um neue Trends im Traktorenbau geht. Und<br />

das gleiche gilt wohl jetzt mal wieder bei der<br />

Einführung des 500-PS-Standardtraktors<br />

(<strong>profi</strong> 8/2014 und 10/2015).<br />

Noch wiegelt die Konkurrenz ab: „Auf dem<br />

Acker kann er nix, und auf der Straße darf<br />

er nix.“ Aber es wird hinter den Kulissen<br />

nicht nur heftig über Sinn und Unsinn dieser<br />

Traktorenklasse diskutiert, sondern auch<br />

schon feste konstruiert. Unser Statement<br />

dazu ist (und zwar nicht erst seit diesem<br />

Test) ziemlich einfach: Vor 20 Jahren galten<br />

250 PS beim Standardtraktor als die absolute<br />

Obergrenze. Vor 10 Jahren waren es<br />

350 PS. Und heute sollen es 450 PS sein?<br />

Bekanntermaßen setzt Fendt bei dem<br />

1000er auf das Sechszylinder-Triebwerk<br />

von MAN. Der DE2676 LE521 hat 12,4 l<br />

Hubraum und erfüllt die Abgasstufe IV dank<br />

SCR-Kat. und externer Abgasrückführung.<br />

Einen Partikelfilter und DOC braucht der<br />

1000er wohl erst für die Abgasstufe V.<br />

Neue Wege beschreitet Fendt auch bei der<br />

Kühlung: Der hydraulische Voith-Lüfter<br />

drückt die Luft dank einer Hutze mit sehr<br />

engem Spaltmaß so effektiv wie möglich<br />

durch die Kühler. Dass es hier keine Reversiermöglichkeit<br />

gibt, haben wir nicht ver-


misst. Aber genau wie im Terminal die „Luftfilterbeladung“<br />

angezeigt wird (Indikator ist<br />

der Unterdruck), kann man künftig vielleicht<br />

auch die „Kühlerverschmutzung“ anzeigen.<br />

Beim DLG Testzentrum kam der 1050<br />

Vario zunächst vor die Zapfwellenbremse.<br />

Und hier kann man direkt das neue<br />

Niedrigdrehzahlkonzept erkennen: Das<br />

heißt, bei nur 1 700 Touren kommen von den<br />

380 kW/517 PS Nennleistung (nach ECE R<br />

120) gewaltige 360,3 kW hinten am Stummel<br />

an. Und bis hinunter auf 1 500 Touren<br />

bleibt die Leistung konstant, während das<br />

Drehmoment von 2 000 auf etwa 2 300 Nm<br />

steigt. Es gibt also keine Überleistung. Und<br />

auch der Drehmomentanstieg beträgt nur<br />

„mickrige“ 13,8 %, da die Ingenieure von<br />

MAN und Fendt den Motor konsequent auf<br />

den stufenlosen Antrieb abgestimmt haben.<br />

Will heißen, der Motor soll möglichst konstant<br />

bei rund 1 500 Touren arbeiten — und<br />

das Getriebe gleicht Schwankungen im Leistungsbedarf<br />

durch eine Geschwindigkeitsänderung<br />

aus. Selbst bei (reinen) Zapfwellenarbeiten<br />

z. B. vor Hacker oder Fräse sorgt<br />

das Drehmoment-Plateau bis hinunter auf<br />

1 100 Touren für eine beeindruckende<br />

„Standfestigkeit“. Und schnurrt das<br />

Aggregat im Optimal- Bereich, sind<br />

die Verbrauchswerte sensationell!<br />

Nur 204 g/kWh spezifischer Verbrauch<br />

bei maximaler Zapfwellenleistung<br />

sind ein neuer Maßstab.<br />

Um so gespannter waren wir natürlich<br />

auf die Ergebnisse der Powermix-<br />

Messungen vom neuen DLG Rollenprüfstand:<br />

Und siehe da, mit 233 g/kWh (+ 23,1 g/kWh<br />

AdBlue) legt der Fendt 1050 Vario auch hier<br />

einen neuen Maßstab fest. Im Mittel ist das<br />

Dieselross damit nahezu 20 % sparsamer als<br />

alle bisher von uns getesteten Traktoren!<br />

Während es bei den leichten und mittleren<br />

Arbeiten zum Teil sogar über 25 % weniger<br />

sind, liegt der Verbrauch selbst bei den<br />

schwersten Arbeiten rund 15 % unter den<br />

Mittelwerten — sehr gut!<br />

Bei den Transportmessungen mit der neuen<br />

Ballastierung (<strong>profi</strong> 12/2017) liegt der 1050<br />

Vario bei den (wenigen) bisher gemessenen<br />

Traktoren im Mittelfeld. Auch das ist für so<br />

einen großen Traktor sehr in Ordnung. Dementsprechend<br />

passt auch die Zugleistung: Mit<br />

dem neuen stufenlosen Getriebe TA400 hat<br />

das DLG Testzentrum eine maximale Zugleistung<br />

von sehr guten 313,7 kW gemessen.


Schleppertest<br />

Powermix 2.0 Fendt 1050 Vario<br />

Fendt1050 Vario PM 2.0<br />

Der Verbrauch bei Feldarbeiten<br />

Zugarbeiten:<br />

1 Schwer<br />

(100 % Last)<br />

2 Mittelschwer<br />

(60 % Last)<br />

Zapfwellenarbeiten:<br />

3 Schwer<br />

(100 % Last)<br />

4 Mittelschwer<br />

(70 % Last)<br />

5 Leicht<br />

(40 % Last)<br />

Gemischte<br />

Arbeiten:<br />

6 Miststreuer<br />

7 Presse<br />

Powermix 233 g/kWh<br />

Fendt 1050 Vario (TM 2.0)<br />

In der Ebene (40 %)<br />

Bei 40 km/h<br />

Bei 50 km/h<br />

Bei 60 km/h<br />

Am Berg (50 %)<br />

Maximale Steigung unter Last<br />

Im Leerlauf (10 %)<br />

Im Standgas<br />

Transportmix Gesamtverbrauch<br />

Bei 40 km/h<br />

Bei 50 km/h<br />

Bei 60 km/h<br />

Diesel-Mittelwert<br />

242 g/kWh und 9,18 l/ha<br />

Pflug<br />

Grubber<br />

Pflug<br />

Grubber<br />

Diesel-Mittelwert<br />

225 g/kWh und 3,37 l/ha<br />

Kreiselegge<br />

Mähwerk<br />

Kreiselegge<br />

Mähwerk<br />

Kreiselegge<br />

Mähwerk<br />

Diesel-Mittelwert<br />

239 g/kWh und 3,55 l/ha<br />

-20% -10% 0 +10% +20%<br />

-20% -10% 0 +10% +20%<br />

0 g/kWh 50<br />

AdBlue 23,9 g/kWh<br />

und 0,69 l/ha<br />

AdBlue 22,6 g/kWh<br />

und 0,26 l/ha<br />

AdBlue 22,8 g/kWh<br />

und 0,27 l/ha<br />

23,1 g/kWh<br />

Messwerte vom Rollenprüfstand: Unten links steht der Powermix-Wert in g/kWh als Mittel aller 7 gemessenen<br />

Zyklen. Die Mittelwerte bei „Zugarbeiten“, „Zapfwellenarbeiten“ und „Gemischte Arbeiten“ sind mit dem<br />

Dieselverbrauch in Gramm pro Kilowatt und Stunde und in Litern pro Hektar in roter Schrift angegeben.<br />

Den Verbrauch von AdBlue als Betriebsstoff zeigt die rechte Grafik. Die Balken sind schmaler, da AdBlue<br />

preiswerter ist als Diesel; in blauer Schrift sind jeweils die Mittelwerte aufgeführt.<br />

Die gelbe Grundlinie der linken Grafik markiert den Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten.<br />

Die Länge der Balken zeigt, wie viel der Schlepper in dem jeweiligen Zyklus prozentual besser (grün)<br />

oder schlechter (rot) war als der Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Der Mittelwert<br />

für den Powermix liegt im Durchschnitt aller gemessenen Testkandidaten derzeit bei 288 g/kWh.<br />

Der Fendt 1050 Vario liegt beim Powermix im Dieselverbrauch nach dem neuen Messverfahren auf der Rolle<br />

sehr deutlich unter den Mittelwerten. Der Powermix-Gesamtwert ist bei Diesel um 18,9 % niedriger als der<br />

Mittelwert aller bisher gemessenen Kandidaten. Der zusätzliche AdBlue-Verbrauch betrug im Mittel 6,6 Liter<br />

pro 100 Liter Diesel.<br />

Der Verbrauch auf der Straße<br />

0 g/kWh 100<br />

AdBlue-Verbrauch<br />

406 g/kWh 32,0 g/kWh<br />

411 g/kWh 30,0 g/kWh<br />

416 g/kWh 30,0 g/kWh<br />

Auch der Transporttest wird jetzt auf dem Rollenprüfstand durchgeführt. Das Gesamtergebnis errechnet<br />

sich aus den gewichteten Einzelergebnissen von 50 % Bergfahrt, 40% Fahrt in der Ebene und 10 % Leerlauf.<br />

Die gelbe Grundlinie in der Grafik markiert den jeweiligen Mittelwert aller bislang im Straßentransport<br />

getesteten Traktoren. Die Länge der Balken zeigt, um wie viel der Testkandidat prozentual besser (grün)<br />

oder schlechter (rot) abschneidet im Vergleich zum Durchschnitt. Der Mittelwert für den Transporttest liegt<br />

aktuell bei 396 g/kWh mit 40 km/h, 406 g/kWh mit 50 km/h und 421 g/kWh bei 60 km/h.<br />

Der Fendt 1050 Vario lag bei den Messungen etwas über dem Durchschnitt. Der Gesamtverbrauch lag bei<br />

40 km/h um 2,5 % über, bei 50 km/h um 1,2 % über und bei 60 km/h um 1,2 % unter dem Mittelwert.<br />

Vorne ist der drückende Lüfter zu sehen,<br />

von dem großen 12,4 l MAN-Aggregat<br />

dahinter sieht man dagegen fast nichts.<br />

Leistung und Verbrauch konnten<br />

trotzdem komplett überzeugen.<br />

Und der Verbrauch? 236 g/kWh bei maximaler<br />

Zugleistung sind für einen stufenlosen<br />

Schlepper super! Da gibt es kein Argument<br />

für ein Schaltgetriebe mehr.<br />

Und was die Übertragung der Zugleistungen<br />

auf den Boden angeht, haben<br />

wir die Frage schon bei unserem Großtraktorenvergleich<br />

(<strong>profi</strong> 12/2016) beantwortet:<br />

Mit großer Bereifung (710/60 R 38 vorne,<br />

900/65 R 46 hinten), entsprechender Ballastierung<br />

und angepasstem Reifendruck<br />

funktionierte das hinunter bis 8 km/h.<br />

Stichwort Ballastierung: Mit 3,3 t Frontballast<br />

und 2,5 t Radgewichten bringt der<br />

1050 Vario genau 20,9 t auf der Waage —<br />

für die 60-km/h-Version mit 18 t zulässigem<br />

Gesamt-Gewicht zu viel. Laut Fendt ermöglichen<br />

§ 70 StVZO und § 29 StVO aber<br />

Ausnahmen bis 21 t (50 km/h) bzw. 23 t<br />

(40 km/h). Gleichzeitig muss man allerdings<br />

aufpassen, mit den 3,3 t Frontballast nicht<br />

die zulässigen 10 t Vorderachslast zu überschreiten.<br />

Da reicht ein Aufsattelgerät wie<br />

der Köckerling Vector als Gegengewicht im<br />

Heck zum Beispiel nicht!<br />

Aber zurück zum Getriebe: Hier hat<br />

Fendt beim 1000er tatsächlich unsere Kritik<br />

bei den anderen Baureihen am manuellen<br />

Gruppenwechsel sowie der fehlenden (automatischen)<br />

Parksperre ausgemerzt. Zudem<br />

fehlt in der Armlehne sogar der Allrad-<br />

Taster! Der Grund ist der neuartige Aufbau<br />

des leistungsverzweigten Getriebes, bei dem<br />

einer der zwei Ölmotoren direkt an der<br />

Kardanwelle sitzt (<strong>profi</strong> 10/2017).<br />

Im praktischen Einsatz begeisterte dieser<br />

„permanente“ Allradantrieb mit behänder<br />

Kurvenfahrt, das „Wegschalten“ konnte man<br />

bei etwa 27 km/h — wenn überhaupt — nur<br />

akustisch wahr nehmen.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

14<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Für einen solch großen Schlepper wirkt<br />

die Kabine klein. Sie passt aber wie ein<br />

Maßanzug. Der Tunnel ist der optionalen<br />

Rückfahreinrichtung geschuldet.<br />

Ist ein Armaturenbrett in dieser Liga noch zeitgemäß?<br />

Die Knöpfe unterm Lenkrad sind jedenfalls<br />

schlecht einzusehen.<br />

Ganggeschwindigkeiten<br />

Das neue Getriebe hat nur noch einen<br />

Fahrbereich von 0,02 bis 60 km/h! Zudem<br />

Tempomaten, Wendeschaltung links/rechts<br />

und eine automatische Parkbremse!<br />

STOP<br />

GO<br />

END<br />

END<br />

Stufenlos vor- und rückwärts<br />

C1<br />

-60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60<br />

Geschwindigkeit (km/h)<br />

Stufenlos von 4 bis 12 km/h<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Geschwindigkeit (km/h)<br />

MIN<br />

GO<br />

MAX<br />

C2<br />

Für Vario-Fahrer<br />

gibt es keine<br />

Rätsel. Zudem<br />

sind keine<br />

Taster für den<br />

Fahrbereichswechsel<br />

und den<br />

Allradantrieb<br />

mehr nötig.<br />

Fotos: Tovornik<br />

Ansonsten gibt es zu dem Triebsatz<br />

wenig zu sagen: Die Motor-Getriebe-<br />

Steuerung funktioniert sehr gut, das TMS<br />

hält den Motor tatsächlich immer in einem<br />

extrem niedrigen Drehzahlbereich. Dazu<br />

passt auch, dass die 1 000 Touren der Zapfwelle<br />

bei nur 1 650 U/min erreicht werden.<br />

Und das es eine 1000E gibt, die entweder<br />

bei 1 355 Touren mit der 1 000er-Normdrehzahl<br />

genutzt werden kann, oder eben bei<br />

1 760 Touren mit 1 300 U/min. Das ist heute<br />

schon gängig für schwerste Zapfwellenarbeiten<br />

an Hacker oder Fräse. Trotzdem kann<br />

der montierte Stummel mit stolzen 55 mm<br />

Durchmesser (2 Zoll) für leichte Arbeiten<br />

auch gegen den bekannten 1 3/8-Zoll-Stummel<br />

getauscht werden. Was wir für den „Allround“-<br />

Einsatz des 1000ers allerdings noch<br />

vermissen, ist einen Frontzapfwelle!<br />

Richtig Reserven bietet die Hydraulik:<br />

Mit der großen Axialkolbenpumpe hat<br />

die DLG eine maximale Fördermenge von<br />

232,7 l/min bei 64,3 kW nutzbarer hydraulischer<br />

Leistung gemessen! Und wem das<br />

nicht reicht, der kann die Pumpe sogar noch<br />

ein zweites Mal bestellen — super! Ebenfalls<br />

beachtlich fanden wir den maximalen Durchfluss<br />

von 170 l/min durch bis zu zwei optionale,<br />

entsprechend größere Hydraulikventile.<br />

Eine durchgehende Hubkraft von gut<br />

8 200 daN ist kein Rekord. Aber mit fast<br />

10 700 daN in der obersten Position ist auch<br />

die 5 t Bestellkombi nur „Spielzeug“ für den<br />

1050 Vario. Viel spannender finden wir da<br />

die Tatsache, dass der 1000er keine Kraftmessbolzen<br />

mehr in den Unterlenkern hat.<br />

Für die Zugwiderstandsregelung nutzt Fendt<br />

jetzt den Hydrostatdruck vom Getriebe als<br />

Regelgröße. Damit haben Spannungen im<br />

Dreipunktgestänge keinen Einfluss mehr.<br />

Und damit man bergauf nicht flacher ackert<br />

als bergab, wird tatsächlich auch die vom<br />

Gyroskop der GPS-Lenkung ermittelte<br />

Neigung berücksichtigt!<br />

Gefallen hat uns, dass Fendt das Fronthubwerk<br />

(das übrigens wie Heckhubwerk und<br />

Heckzapfwelle beim 1000er optional ist!)<br />

auch für 5 m breite Planierschilder freigibt.<br />

Dabei haben uns die 3 771 daN durchgehende<br />

Hubkraft immer gereicht.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

15<br />

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Schleppertest<br />

Hubkraft und Hubkraftbedarf<br />

Fendt 1050 Vario: Die rote Kurve zeigt die Hubkraft (90 % des<br />

Maximalwertes) als durchgehende Hubkraft an den Koppelpunkten<br />

der Unterlenker. Die gelbe Kurve zeigt die Hubkraft bei verkürzten<br />

Hubstreben — etwa 1100 daN mehr bei 10 cm weniger Hubweg.<br />

Aufgrund der nach oben steigenden Hubkraft „spielt“ der 1050<br />

auch mit der 5 t schweren Bestellkombination.<br />

Hubkraft (daN)<br />

13000<br />

12000<br />

11000<br />

10000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

Bestellkombination 5 000 kg<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

Pflug 2 000 kg<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120<br />

Hubweg (cm)<br />

Fronthubwerk: durchgehend 3771 daN, Hubweg 61,7 cm<br />

Hubstreben lang: durchgehend 8 208 daN, Hubweg 86,7 cm<br />

Hubstreben kurz: durchgehend 9 306 daN, Hubweg 76,8 cm<br />

Hubwerk und Zapfwelle gibt es optional für zusammen knapp 25 000 Euro,<br />

das dritte Bremslicht für 144 Euro. Auch 900er Räder bleiben unter 3 m.<br />

„Nicht zu üppig“ ist das richtige Stichwort<br />

für die Kabine. Länge und Breite<br />

sind exakt gleich mit dem bekannten Fahrerhaus<br />

der 800/900er Serie. Beim 1000er<br />

sind die Kotflügel sogar noch enger zusammen,<br />

um für Nordamerika eine 60-Zoll-Spur<br />

zu realisieren (und hier mit 900er Reifen<br />

unter 3 m zu bleiben). Dafür ist die Kabine<br />

aber höher, und auch mit Rückfahr-Einrichtung<br />

ist es möglich, den vollwertigen Beifahrersitz<br />

und die Kühltasche zu montieren.<br />

Stichwort Rüfa: Diese gibt es beim 1000er<br />

für „nur“ 8 000 Euro Aufpreis — super! Dazu<br />

gehört dann aber auch der Tunnel zwischen<br />

Sitz und Armaturenträger.<br />

Apropos Armaturenträger: Fendt hat auch<br />

beim 1000er an einem Armaturenbrett mit<br />

allerlei vom Lenkrad verdeckten Anzeigen<br />

und Knöpfen (Lüftung, Licht, Scheibenwischer…)<br />

festgehalten. Aber obwohl auch die<br />

Motorhaube gigantisch ist, hat man eine vergleichsweise<br />

gute Sicht nach vorne. Sogar<br />

die Unterlenker vom Fronthubwerk kann<br />

man mit leicht seitlich geneigtem Oberkörper<br />

sehen! Trotzdem hat Fendt eine Kamera<br />

ins Dieselross am Kühlergrill integriert…<br />

In Sachen Fahrkomfort gibt es neben<br />

der Einzelradfederung vorne drei Varianten<br />

bei der Kabinenfederung: Entweder<br />

mechanisch oder pneumatisch hinten, oder<br />

— wie beim Testkandidaten — eine pneumatische<br />

Vierpunktfederung (eine Dreipunktfederung<br />

wie beim 800/900er gibt es nicht).<br />

Zusammen mit dem „Super-Komfort“-Sitz<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

(der von der Druckluftanlage versorgt wird)<br />

kamen wir damit sehr gut zurecht. Und auch<br />

was die Bedienung angeht, müssen wir<br />

nichts erklären. Jeder Fendt-Fahrer kommt<br />

auf dem 1 000er mit der bekannten Armlehne<br />

samt Vario-Terminal prima klar.<br />

Und der Wendekreis? Mit den über 1,80 m<br />

hohen(!) Vorderrädern der Größe 710/60 R<br />

38 haben wir bei 2,10 m Spur genau 17,30 m<br />

gemessen. Das ist in dieser Liga okay. Etwas<br />

überrascht dagegen die Lautstärke: maximal<br />

77,5 dB(A) bei 19 km/h. Im Hauptarbeitsbereich<br />

von 6 bis 15 km/h sind es dagegen<br />

z. B. „nur“ 73,5 dB(A) — okay.<br />

Dann nur noch kurz ein paar Sätze zu<br />

„VarioGrip“ und „VarioPull“: Dank geflan<br />

sch tem Doppelkompressor mit 720 l/min<br />

und 12 bar Abschaltdruck ist die Anpassung<br />

des Reifendrucks schnell und bequem aus<br />

der Kabine möglich. Und obwohl immerhin<br />

fast 15 000 Euro für „VarioGrip“ in der Liste<br />

stehen, ist diese Ausstattung wohl eine der<br />

sinnvollsten Optionen überhaupt.<br />

Noch nicht in der Liste steht „VarioPull“: Bei<br />

diesem auf der Agritechnica vorgestellten<br />

Funktionsmuster geht es ebenfalls darum,<br />

die Kraftübertragung auf den Boden zu verbessern,<br />

indem bei der Arbeit der Koppelpunkt<br />

zur Achse hin verlagert wird. Ob sich<br />

der technische Aufwand für den Effekt lohnt,<br />

muss sich noch zeigen. Klar ist aber, dass<br />

Fendt nach „VarioGrip“ samt „GripAssistant“<br />

weiter an Lösungen zur Verbesserung der<br />

Zugkraftübertragung arbeitet.<br />

16<br />

Bleiben noch die Preise: Der 1050 Vario<br />

kostet laut Liste in der Grundausstattung<br />

knapp 358 000 Euro (Preise ohne MwSt.).<br />

Da sind dann aber weder eine Heckzapfwelle<br />

(7 630 Euro) noch Heck- und Fronthubwerk<br />

dabei (17 990 + 4 475 Euro samt EHR bzw.<br />

Lageregelung). Hinzu kommen stolze<br />

16 000 Euro für Front- und Radgewichte, fast<br />

15 000 Euro für die Reifendruckregelanlage<br />

sowie je rund 8 000 Euro für die LED-Scheinwerfer<br />

sowie die Rüfa. Dann noch 7 600 Euro<br />

für VarioGuide RTK (Trimble), 4 000 Euro für<br />

die 900er Bereifung und 9 600 Euro für die<br />

„ProfiPlus“-Version. Zusammen mit allen<br />

Details kommt der Testkandidat dann auf<br />

einen Listenpreis von sage und schreibe<br />

461 000 Euro — auch ein neuer Maßstab!<br />

Wir halten fest: Mit dem 1000er Vario<br />

steigt Fendt bei Standardtraktoren in eine<br />

neue Klasse auf. Damit setzt das Topmodell<br />

1050 Vario mit seinen 380 kW/517 PS nicht<br />

nur einen neuen Maßstab in Sachen Leistung,<br />

auch beim Verbrauch ist das Aggregat von<br />

MAN mit dem Niedrigdrehzahlkonzept derzeit<br />

das Maß der Dinge. Dass das Konzept<br />

auch in Grenzbereiche vorstößt, zeigt allerdings<br />

das Gewicht. Hier müssen neue Ideen<br />

her, um die Kraft auf den Boden zu bringen<br />

und trotzdem legal auf der Straße zu sein.<br />

Was den Verkauf angeht, lässt der Erfolg<br />

jedenfalls nicht auf sich warten: Mehr als<br />

1 000 Stück hat Fendt nach eigenen Angaben<br />

bereits im Markt. Wir sind sehr gespannt,<br />

wie lange der Wettbewerb da noch wartet...<br />

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Weitere Details aus unserem Praxiseinsatz<br />

Nicht eine Zusammenfassung<br />

der Gesamtbewertung,<br />

sondern eine Aufzählung<br />

positiver und negativer<br />

Praxisdetails.<br />

B Positiv<br />

B Scheibenwischer rechts<br />

B Kabinenfilter sehr gut<br />

erreichbar<br />

B Automatische Handbremse<br />

B Super Kabeldurchführung<br />

Bequem, einfach klappbar und<br />

als Tisch zu nutzen: der Beifahrersitz.<br />

E Negativ<br />

E Telefon-Annahme-Taste<br />

im Dach<br />

E Gleichförmige Knöpfe auf<br />

Armlehne<br />

E Werkzeugkasten klein und<br />

nicht staubdicht<br />

2 x 1,25 t Radgewichte könnten<br />

noch einfacher zu de-/montieren<br />

sein.<br />

Groß, aktiv gekühlt und<br />

transportabel: die Kühlbox.<br />

Mit top Klangqualität:<br />

die Freisprecheinrichtung.<br />

Mit den 3,3 t Ballast wird die<br />

Vorderachslast überschritten!<br />

Und es gibt keine Frontzapfwelle.<br />

Die externe Hydraulikbedienung<br />

rechts ist (erst) seit Mitte 2017<br />

Serie.<br />

Trelleborg.<br />

Veredelt Ihre Landwirtschaft.


Schleppertest<br />

Technische Daten, Messwerte, Testurteile<br />

Fendt 1050 Vario<br />

Technische Daten<br />

Motor: 380 kW/517 PS (nach ECE-R 120) bei<br />

1 700 min -1 ; was sergekühlter Sechszylinder<br />

MAN DE2676 LE521, Abgasstufe IV (Tier 4 f)<br />

mit SCR-Kat. und AdBlue, Ladeluftkühlung;<br />

12 419 cm 3 ; 800 l Diesel- und 85 l AdBlue-Tank<br />

Getriebe: Stufenloses Vario TA400 mit einem<br />

Fahrbereich für Acker und Straße, lastschaltbare<br />

Wendeschaltung links wie rechts,<br />

Tempomaten, 0,02-60 km/h (bei 1700 min -1 )<br />

vorwärts, maximal 33 km/h rückwärts<br />

Bremsen: Nasse Scheibenbremsen rundum<br />

mit Allradzuschaltung; Handbremse mit<br />

Federspeicher; Druckluftanlage serienmäßig<br />

Elektronik: 12 V, Batterien 2 x 180 Ah, Lichtmaschine<br />

270 A; Anlasser 7 kW/9,5 PS<br />

Hubwerk: Kat. III/IV N, wie EHR und Frontkraftheber<br />

Sonderausstattung<br />

Hydraulik: Axialkolbenpumpe mit 220 l/min<br />

(Serie 165 l/min, optional 220+210 l/min),<br />

200 bar, bis zu 7 Steuergeräte (6 hinten/<br />

1 vorne) mit Zeit- und Mengensteuerung;<br />

100 l Öl entnehmbar<br />

Zapfwelle: optional 1000/1 000E/1 300 mit<br />

Wechselstummel, 1 3/8 Zoll, 6 Keile, 1 3/4 Zoll<br />

oder 55 mm, elektrohydraulisch geschaltet<br />

Achsen und Fahrwerk: Flanschachse mit Lamellen-Differenzialsperre,<br />

elektrohydraulisch<br />

geschaltet; Stummelachse optional, Testbereifung<br />

710/60 R 38 vorne, 900/65 R 46 hinten<br />

Pflege und Wartung: Motoröl 47 l (Wechsel<br />

alle 500 h); Getriebeöl 90 l (alle 2 000 h), Hydrauliköl<br />

139 l (alle 2000 h); Kühlsystem 32 l<br />

Preis: Basis „PowerPlus“ 357620 € (Preise<br />

o. MwSt.); „ProfiPlus“ in Testausstattung mit<br />

Heck-/Fronthubwerk (20 875 €), Zapfwelle<br />

(7630 €), GPS-RTK-Lenkung (7000 €) etc.<br />

genau 453077 Euro<br />

Leistung und Drehmoment<br />

Leistung (kW)<br />

360<br />

300<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

0<br />

1000 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min- 1 )<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Absolut (l/h)<br />

kW<br />

Nm<br />

Drehmoment (Nm)<br />

2200<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

Relativ (g/kWh)<br />

90<br />

75<br />

l/h<br />

60<br />

45<br />

30<br />

300<br />

15<br />

250<br />

0<br />

g/kWh<br />

200<br />

1000 1500 2000 2500<br />

Motordrehzahl (min- 1 )<br />

Messwerte<br />

Testzentrum<br />

Zapfwellenleistung<br />

Maximal (1500 min -1 )<br />

361,7 kW<br />

Bei Nenndrehzahl<br />

360,3 kW<br />

Diesel-/AdBlue-Verbrauch<br />

Bei maximaler Leistung 204 + 20,5 g/kWh<br />

Bei Nenndrehzahl 207 + 17,9 g/kWh<br />

Absolut Max./Nenn<br />

89,0/89,8 l/h<br />

Drehmoment<br />

Maximal 2302 Nm (1500 min -1 )<br />

Drehmomentanstieg 14 %<br />

Drehzahlabfall 12 %<br />

Anfahrmoment 106 %<br />

Getriebe<br />

Gangzahl von 4 bis 12 km/h stufenlos<br />

Hubkraft Heck (90 % max. Öldruck, korr.)<br />

Unten/Mitte/Oben 9 306/10935/11529 daN<br />

Hubweg unter Last 86,7 cm (23 bis 109,7 cm)<br />

Hubkraft Front (90 % max. Öldruck)<br />

Unten/Mitte/Oben 3771/4401/5292 daN<br />

Hubweg u. Last 61,7 cm (35,3 bis 61,7 cm)<br />

Hydraulikleistung<br />

Betriebsdruck<br />

197 bar<br />

Max. Menge<br />

232,7 l/min<br />

Max. Leistung 64,3 kW (221 l/min, 175 bar)<br />

Zugleistung<br />

Max. 313,7 kW bei 1500 min -1 236 g/kWh<br />

Bei Nenndrehzahl 311,4 kW 241 g/kWh<br />

Lautstärke (unter Last am Fahrer-Ohr)<br />

Kabine geschlossen/offen 77,5/80,7 dB(A)<br />

Abbremsung<br />

Maximale mittlere Verzögerung 5,7 m/s 2<br />

Pedalkraft<br />

31,2 daN<br />

Wendekreis<br />

Mit Frontantrieb<br />

17,30 m<br />

Testgewicht<br />

Vorder-/Hinterachse 6215/8125 kg<br />

Leergewicht<br />

14340 kg<br />

Zul. Achslasten v/h 10000/11500 kg<br />

Zul. Ges.-Gewicht 18 t (bis 23 t bei 40 km/h)<br />

Nutzlast 3, 66 t (8,66 t bei 40 km/h)<br />

Leistungsgewicht<br />

38 kg/kW<br />

Radstand<br />

330 cm<br />

Spurweite vorne/hinten 210/207 cm<br />

Bodenfreiheit (mit Kugel)<br />

53,0 cm<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

im Kennfeld<br />

Leistunzahl<br />

kWh l/h<br />

Dreh-<br />

g/<br />

Arbeitsbereiche<br />

Normzapfwelle 540 100 % - - -<br />

Sparzapfwelle 540E 100 % - - -<br />

Normzapfwelle 1000 100 % 1 650 206 89,5<br />

Sparzapfwelle 1000E 100 % 1 355 200 78,0<br />

Motor im Abregelbereich 80 % max. 210 72,9<br />

Hohe Leistung 80 % 90 % 202 70,6<br />

Transportarbeiten 40 % 90 % 212 37,0<br />

Wenig Leistung, ½ Drehz. 40 % 60 % 212 37,0<br />

Hohe Leistung, ½ Drehz. 60 % 60 % 2<strong>03</strong> 53,4<br />

Breite: 300 cm; Länge: 635 cm<br />

(mit Frontkraftheber); Höhe: 361 cm<br />

Testurteile<br />

Motor BB<br />

Leistungscharakteristik 1,2<br />

Kraftstoffverbrauch 1,0<br />

Zugleistung/Zapfwellenleistung 1,2<br />

Sehr gute Leistungswerte, Niedrigdrehzahlkonzept<br />

mit viel Konstant, aber ohne Überleistung<br />

auf stufenlosen Antrieb abgestimmt,<br />

niedrigster bisher gemessener Verbrauch<br />

Getriebe BB<br />

Gangabstufung/Funktionen 1,0<br />

Schaltbarkeit 1,0<br />

Kupplung, Gas 1,2<br />

Zapfwelle 1,5<br />

Stufenlos (ohne Gruppenwechsel!), sehr gute<br />

Motor-Getriebe-Abstimmung, Wendeschaltung<br />

auf beiden Seiten, drei Zapfwellendrehzahlen,<br />

keine Frontzapfwelle verfügbar<br />

Fahrwerk BB / E 1)<br />

Lenkung 1,5<br />

Allrad- und Differenzialsperre 1,1<br />

Hand- und Fußbremse 1,5<br />

Federung Vorderachse/Kabine 1,2<br />

Gewicht und Nutzlast 40/60 km/h 1,0 1) /5,0<br />

Sehr gute Lenkbarkeit, angemessener Wendekreis,<br />

hoher Fahrkomfort, sehr gute Bremsen,<br />

(zu) wenig Nutzlast bei 60 km/h!<br />

1)<br />

Ausnahmegenehmigung bis 23 t bei 40 km/h<br />

Hubwerk/Hydraulik BB<br />

Hubkraft und Hubweg 1,3<br />

Bedienung 1,2<br />

Leistung Hydraulik 1,5<br />

Steuergeräte 1,3<br />

Anschlüsse 1,0<br />

Hubkraft gut, praktische Seitenstabis, Hydraulikleistung<br />

gut (noch größere Pumpe optional),<br />

sehr gute Steuergeräte und Anschlüsse im<br />

Heck, externe Bedienung rechts fehlt<br />

Kabine B<br />

Platzangebot und Komfort 1,8<br />

Sicht 1,7<br />

Heizung und Lüftung 2,0<br />

Lautstärke 3,0<br />

Elektrik 1,5<br />

Verarbeitung 1,5<br />

Wartung 1,5<br />

Platz/Lautstärke okay, Verarbeitung/Komfort<br />

super, keine Lüftung im Kopfbereich<br />

Eignungs<strong>profi</strong>l EE E Z B BB<br />

Basisansprüche<br />

A<br />

Mittlere Ansprüche<br />

A<br />

Hohe Ansprüche<br />

A<br />

Ackerarbeiten<br />

A<br />

Grünlandarbeiten<br />

A<br />

Transportarbeiten<br />

A<br />

Frontladerarbeiten n.v.<br />

Preis Niedrig Hoch<br />

322 000 bis 340 000 € A<br />

ohne Mehrwertsteuer in Grundausstattung;<br />

Angaben aus <strong>profi</strong>-Schlepperkatalog <strong>2018</strong><br />

Bewertung:<br />

BB = sehr gut, B = gut, Z = durchschnittlich,<br />

E = unterdurchschnittlich, EE = mangelhaft<br />

Die Einzelnoten als Auszüge ergeben nicht<br />

zwangsläufig mathematisch eine Gesamtnote.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

18<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Praktiker-<br />

Urteile<br />

Fendt 1050 Vario<br />

Fährt wie die Kleinen!<br />

Bei der Agrardienst ViVa GbR in 29587<br />

Natendorf (Niedersachsen) läuft ein<br />

Fendt 1050 Vario als Nachfolger für<br />

einen Xerion 4000. Für die Anschaffung<br />

nennt Friedrich-Karl Bodin, einer der<br />

drei Gesellschafter, die Gründe: „Auch<br />

mit 900er Rädern bleibt die Maschine<br />

unter 3 m — samt Reifendruckregelanlage.<br />

Außerdem kombiniert der 1050er<br />

als Standardschlepper eine gute<br />

Traktion mit sehr hohem Fahrkomfort!“<br />

Christoph und<br />

Friedrich-Karl<br />

Bodin mit<br />

Alfred Simon-<br />

Hallensleben:<br />

„Nur 3 m<br />

breit!“<br />

Damit auch der Preis passte, hat sich der<br />

Betrieb für den „PowerPlus“ entschieden<br />

und z. B. auf das LED-Licht sowie das Fronthubwerk<br />

verzichtet. „Die Ballastaufnahme<br />

reicht uns völlig, da wir vorn nur das 3,3 t<br />

Gewicht nutzen“, so Sohn Christoph Bodin.<br />

„Zusammen mit den 2,5 t Radgewichten<br />

können wir so bei 10 bis 12 km/h auch auf<br />

unseren stark wechselnden Böden die volle<br />

Motorleistung mit maximal 15 % Schlupf in<br />

Zugleistung verwandeln.“ Dabei zieht der<br />

Fendt einen Köckerling Vector mit 6,20 m<br />

zur Stoppelbearbeitung oder mit 4,60 m zur<br />

30 cm tiefen Grundbodenbearbeitung.<br />

Was für ein Fahrkomfort!<br />

Die Landwirtschaft Körner GmbH bewirtschaftet<br />

in Thüringen 1 850 ha mit 600 Milchkühen,<br />

knapp 400 Sauen und 3 600 Mastschweinen<br />

sowie zwei Biogasanlagen.<br />

Der 1050 Vario ist als Nachfolger für eine<br />

John Deere-Raupe 8360 RT für die schwere<br />

Karsten Lutze mit Sohn Oskar:<br />

„Dass der 2. Standort 35 km<br />

weg ist, ist kein Problem!“<br />

Bodenbearbeitung im Einsatz. „Vor<br />

allem bei unseren Hanglagen und in dem<br />

nassen Herbst hatte der Radschlepper<br />

weniger Schwierigkeiten als die Raupe“,<br />

ist Geschäftsführer Karsten Lutze überzeugt.<br />

„Zudem sind die Fahrer von dem<br />

Fahrkomfort begeistert, und die Radmaschine<br />

kommt viel besser mit Steinen<br />

zurecht!“ Der Praktiker schätzt auch die<br />

Möglichkeit, den Standardschlepper zum<br />

Silo-Walzen einsetzen zu können.<br />

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Fahrbericht<br />

Keenan bringt einen<br />

selbstfahrenden Futtermischwagen<br />

auf den<br />

Markt, der selbstfahrende<br />

und Siloentnahme-Teil<br />

stammt allerdings<br />

von Storti.<br />

Fotos: Fone<br />

Da der MechFiber-Aufbau<br />

umgekehrt auf dem Selbstfahrer-Chassis<br />

sitzt, sind die<br />

wichtigsten Kettentriebe<br />

gut zu erreichen.<br />

Selbstfahrender Futtermischwagen Keenan MechFiber 345 SP:<br />

Italien mischt mit<br />

Selbstfahrer gewinnen auf wachsenden Milchviehbetrieben mehr und mehr an Bedeutung.<br />

Das hat auch der irische Hersteller Keenan erkannt und entwickelte einen eigenen Selbstfahrer.<br />

Dafür waren die Iren aber auf „Entwicklungshilfe“ aus Italien angewiesen, wie unser englischer<br />

Kollege Nick Fone berichtet.<br />

Alltech übernahm Keenan nach<br />

dem Konkurs 2016 und entschied,<br />

fortan in Zusammenarbeit mit der<br />

italienischen Firma Storti einen<br />

Vertikalmischer anzubieten. Genau diese<br />

Zusammenarbeit bedingt das neueste Produkt<br />

der Iren: den selbstfahrenden Paddelmischer<br />

345 SP. Dabei setzte das Unternehmen<br />

einen konventionellen Freifallmischer<br />

von Keenan (<strong>profi</strong> 08/11) auf ein Selbstfahrer-Chassis<br />

von Storti.<br />

Den Vortrieb leistet ein Iveco-Vierzylindermotor<br />

mit 170 PS unter dem<br />

Fräskanal neben der Kabine. Beim Antrieb<br />

des Mischbehälters unterscheidet sich<br />

Keenan bzw. Storti von den Mitbewerbern:<br />

Statt eines Hydraulikantriebs wird die Kraft<br />

über ein Getriebe auf eine Gelenkwelle<br />

übertragen, die unter dem Fahrzeug zum<br />

Getriebe des Haspelmischers führt. Der<br />

mechanische Antrieb arbeitet laut Keenan<br />

deutlich sparsamer.<br />

Der Freifallbehälter hat sich kaum verändert.<br />

Die sechs Paddel drehen mit gemächlichen<br />

8 U/min und werden beim Mischen<br />

durch feste Gegenschneiden (48 Stück)<br />

unterstützt. Angetrieben wird die Haspel mit<br />

6 Paddeln im 16 m³ großen Behälter, wie<br />

üblich über ein großes Kettenrad, das aber<br />

mittlerweile über eine Ölbadschmierung<br />

verfügt. Damit das Kettenrad trotzdem gut<br />

zugänglich ist, hat man den Mischbehälter<br />

andersherum auf das Chassis vom Storti-<br />

Unterbau gestellt.<br />

Das hat aber zur Folge, dass das Futter mit<br />

der üblichen Austragsschnecke nach vorne<br />

aus dem Mischbehälter gefördert wird. Ein<br />

Querförderband verteilt das Futter wahlweise<br />

links oder rechts. Stichfuttergänge<br />

sind somit nicht komplett zu füttern.<br />

Die 2,10 m breite Entnahmefräse ist mit 84<br />

gekröpften und geraden Klingen bestückt.<br />

Damit wird das Futter aus dem Silo aus<br />

maximal 5,25 m Höhe sauber abgefräst,<br />

auch lose Futterkomponenten können geladen<br />

werden. Die Fräse dreht hydraulisch in<br />

beide Richtungen, damit kann die Zerkleinerungswirkung<br />

des Futters beeinflusst<br />

werden. Hinter der Fräse arbeitet eine<br />

Schnecke, die das Futter zum rechts verlaufenden<br />

Elevator führt, der außermittig montiert<br />

ist. Bei unserem Einsatz konnten pro<br />

Fräsgang bis zu 8 cm dicke Schichten aus<br />

dem Silo entnommen werden. Über eine<br />

Klappe am Elevator können Mineralstoffe<br />

direkt eingetragen werden.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

38<br />

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Die Entnahmefräse stammt von Storti, hat<br />

84 Messer und wird hydraulisch angetrieben.<br />

Die Kabine ist zwar kein Raumwunder,<br />

aber funktional ausgestattet und<br />

wurde speziell für das Fahrgestell von Storti<br />

entwickelt. Durch die gekrümmte, tief nach<br />

unten gezogene Frontscheibe hat man die<br />

Entnahmefräse über den gesamten Hubweg<br />

perfekt im Blick. Die Kabine sitzt wie bei<br />

allen selbstbefüllenden Mischwagen direkt<br />

neben dem Fräskanal und fällt entsprechend<br />

schmal aus.<br />

Die Bedienung ist auf der rechten Konsole<br />

zusammengefasst und besteht aus teils altbacken<br />

wirkenden Schaltern und Anzeigeinstrumenten,<br />

die aber übersichtlich zu bedienen<br />

sind. Immerhin gibt es ein Farbdisplay<br />

mit 15 cm Bildschirmdiagonale, das die<br />

wichtigsten Informationen zu Motor und<br />

Fahrgestell anzeigt. Ein Joystick steuert die<br />

Befüll- und Austragfunktionen; Vorwärtsund<br />

Rückwärtsfahrt werden mit zwei<br />

Fußpedalen bedient — praktisch.<br />

Bei der Vorführmaschine befand sich<br />

an der rechten A-Säule über dem<br />

Keenan-Rationscomputer „InTouch“<br />

das Display der optionalen Rückfahrkamera.<br />

Der Rationscomputer sagt dem Fahrer<br />

genau, in welchen Mengen die Futterkomponenten<br />

in den Behälter zu laden sind.<br />

Da dieses Terminal über ein Cloud-gestütztes<br />

Telemetriesystem gesteuert werden<br />

kann, lassen sich die Rationen von einem<br />

Fütterungsberater oder Herdenmanager<br />

standortunabhängig am PC anpassen. Wie<br />

beim Keenan-Konzept mit Pace-System<br />

(<strong>profi</strong> 8/2011) üblich, zählt der Bordcomputer<br />

während der Befüllung die Haspelumdrehungen<br />

und berechnet die genaue Drehzahl<br />

für das optimale Mischergebnis, ohne<br />

dass die Ration vermust.<br />

Laut Keenan ist die Ration meist schon entladebereit,<br />

wenn die Maschine am Futtertisch<br />

eintrifft. Bei unserem kurzen Test traf<br />

Der Motor ist unter dem Fräskanal eingebaut.<br />

Der Vierzylinder von FPT leistet 170 PS.<br />

Das mittig verlaufende<br />

Querförderband sitzt<br />

zwischen Mischbehälter<br />

und Motor und kann<br />

das Futter zu beiden<br />

Seiten austragen. Bei<br />

den Keenan-Maschinen<br />

erstreckt sich die<br />

Entleerungsschnecke<br />

auch weiterhin über die<br />

gesamte Länge des<br />

Aufbaus.<br />

Die Kabine nicht die geräumigste, aber die<br />

Bedienung gestaltet sich recht einfach.<br />

Datenkompass<br />

Keenan MechFiber<br />

345 SP<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Motor<br />

FPT Vierzylinder 125 kW/170 PS<br />

Abgasbehandlung mit SCR und DOC<br />

Getriebe<br />

Hydrostat mit 25 km/h<br />

40 km/h auf Wunsch<br />

Gewicht<br />

13,9 t leer<br />

Mischbehälter<br />

16 m 3 , Haspelmischer<br />

mit 6 Paddeln, 8 U/min<br />

Austrag<br />

Links und rechts<br />

Förderband mit 1,20 m Auswurfhöhe<br />

Fräse<br />

2,10 m breit, 84 Messer,<br />

maximale Entnahmehöhe 5,25 m<br />

Fahrwerk<br />

hydropneumatisch gefedert<br />

Maße (L/B/H)<br />

9,64/2,56/3,04 m<br />

Herstellerangaben.<br />

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oder ein Abo von <strong>profi</strong><br />

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Probeheft bestellen<br />

Abonnement<br />

bestellen<br />

das offensichtlich zu: Zum Befüllen, Mischen,<br />

Füttern brauchten wir pro 16-m 3 -Ladung<br />

etwa 20 Minuten.<br />

Weitere Details:<br />

■ Hinter den Serviceklappen aus GFK wird<br />

die Kette mechanisch gespannt.<br />

■ Der „irische“ Teil von Keenan verfügt über<br />

13 gut gekennzeichnete Schmiernippel. Für<br />

den italienischen Teil von Storti gibt es eine<br />

Zentralschmierung.<br />

■ Optional gibt es einen Umkehrlüfter, der<br />

bei trockenen, staubenden Komponenten zu<br />

empfehlen ist.<br />

■ Das Wartungsintervall vom Motor beträgt<br />

500 h, Getriebe- und Hydrauliköl sollen alle<br />

2 000 h gewechselt werden.<br />

Fazit: Mit dem Keenan/Storti-Hybrid gibt<br />

es jetzt auch einen selbstfahrenden Haspelmischwagen.<br />

Noch vor einiger Zeit wurde<br />

diese Bauweise dafür kritisiert, langfaseriges<br />

gepresstes Futter nicht richtig verarbeiten<br />

zu können. Aber laut Keenan stellt<br />

solches Futter dank des Fräskopfes mit<br />

84 Messern kein Problem mehr dar. Allerdings<br />

wird das Futter mehr zerkleinert als<br />

zuvor, was einer strukturreichen Fütterung<br />

bzw. dem MechFiber-Konzept widerspricht.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

39<br />

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Management<br />

NEUHEITEN<br />

PRODUKTE FÜR PROFIS<br />

Abenteuer Nordamerika:<br />

Mit der 12 m Catros und 500 PS auf Tour<br />

Kathrin Schmidt hat ein großes Abenteuer vor sich: Mit der 12 m breiten<br />

Kurzscheiben egge Catros von Amazone geht sie in Nordamerika auf große<br />

Vorführtour! Erst quer durch die USA, dann hinauf bis nach Kanada<br />

arbeitet Kathrin auf unzähligen Feldern.<br />

Erleben Sie die Landwirtschaft Nordamerikas: Egal ob riesige Güllelagunen,<br />

die Kartoffelernte in großem Stil oder wagemutige Agrarflieger im Einsatz.<br />

Wir waren mit der Kamera immer hautnah dabei! Außerdem gibt es<br />

atemberaubende Landschaften, riesige Transport-Trucks oder z. B. auch die<br />

Soda-Produktion zu sehen. Freuen Sie sich auf einen spannenden Film einer<br />

noch spannenderen Reise ...<br />

Gesamte Filmlänge: ca. 90 Minuten<br />

Best.-Nr.: 2836 Normalpreis: 29,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 24,95 €<br />

Atemberaubende Filmaufnahmen<br />

aus Nordamerika<br />

<strong>profi</strong> Landtechnik Kalender <strong>2018</strong><br />

13 beeindruckende <strong>profi</strong>-Bilder wurden vom Designer<br />

Marco Borchardt unnachahmlich nachbearbeitet. Jedes<br />

Bild ist ein absoluter Hingucker, nicht nur für die<br />

Technik-Enthusiasten.<br />

• 14 Blatt auf hochwertigem 300 g/qm Bilderdruckpapier<br />

• Format: DIN-A3-Querformat (42 x 29,7 cm)<br />

• Drahtkammbindung in Schwarz, inkl. Wandaufhängung<br />

Best.-Nr.: 2833 Normalpreis: 24,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 19,95 €<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

94<br />

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Das Raup-Deere<br />

Vom Mittleren Westen der USA in die Magdeburger<br />

Börde<br />

John Deere stellt den neuen Großschlepper 9RX<br />

vor, der erstmals in der Geschichte von John<br />

Deere als Knicklenker auf Raupen steht. Wir<br />

haben das Traktorenwerk in Waterloo besucht<br />

und haben uns dabei auf die Spur des 9RX<br />

begeben. Ca. 60 Min.<br />

Best.-Nr.: 2778 Normalpreis: 29,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 24,95 €<br />

<strong>profi</strong>-Bettwäsche „Traktor“<br />

100 % Baumwolle (Renforcé), Reißverschluss,<br />

40 °C-Wäsche, Öko-Tex Standard 100<br />

Normalgröße:<br />

Bezug 135 x 200 cm, Kissen 80 x 80 cm,<br />

Best.-Nr.: 2771, Normalpreis: 39,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 34,95 €<br />

Übergröße:<br />

Bezug 155 x 220 cm, Kissen 80 x 80 cm,<br />

Best.-Nr.: 2770, Normalpreis: 44,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 39,95 €<br />

<strong>profi</strong> Traktoren Kuscheldecke<br />

Die <strong>profi</strong> Kuscheldecke ist perfekt geeignet für kalte<br />

Winterabende. Mit ihr haben Sie es überall wohlig<br />

warm und bequem. Die extragroße (150 x 200 cm)<br />

Fleecedecke begeistert zudem alle Landtechnik-Fans<br />

mit dem tollen Schlepper-Motiv.<br />

Pflegeleicht und maschinenwaschbar bei 40 °C.<br />

Material: Fleece (100 % Polyester)<br />

Lieferbar ab November<br />

Best.-Nr.: 2832 Normalpreis: 34,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 29,95 €<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

95<br />

Bestellungen unter:<br />

Tel.: 02501/8 01 30 30<br />

E-Mail: shop@<strong>profi</strong>.de<br />

Online: shop.<strong>profi</strong>.de<br />

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Tuning<br />

Tuning-Tipps für Heumaschinen:<br />

Startklar für sonnige Tage<br />

Wenn der Wetterbericht Sonne meldet, ist auf Futterbaubetrieben Schlagkraft gefragt.<br />

Wir haben ganz verschiedene Tipps zur Grasernte für Sie zusammengetragen:<br />

vom Mähen übers Zetten bis hin zum Schwaden.<br />

Wenn die Sonne am<br />

Himmel steht, müssen<br />

im Futterbaubetrieb<br />

Schwader und Wender<br />

zuverlässig laufen.<br />

Hier von uns ein paar<br />

Tipps für Sie.<br />

Fotos: Tovornik,<br />

Praktiker<br />

80 Euro<br />

für Ihre<br />

gedruckten<br />

Tipps!<br />

Einsendungen erreichen uns per:<br />

redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />

facebook.com/<strong>profi</strong>magazin<br />

<strong>profi</strong>.de/whatsapp<br />

Für die nächsten Ausgaben freuen<br />

wir uns unter anderem über Tipps<br />

zu diesen drei Themen:<br />

• Häcksler mit Pickup/<br />

GPS-Vorsatz<br />

• Quaderballenpressen<br />

• Frontlader und -geräte<br />

Hinweis: Bei Änderungen an sicherheitsrelevanten<br />

Bauteilen kann eine Einzel-<br />

Betriebserlaubnis nötig werden.<br />

Sönke Schulz<br />

Die Heuernte war in manchen Regionen<br />

in den letzten Jahren eine<br />

große Herausforderung. Die Zeitfenster<br />

werden gefühlt immer<br />

kleiner, und die Betriebsstrukturen immer<br />

größer. Um so besser, wenn dann — sobald<br />

die Sonne am Himmel steht — alles rund<br />

läuft. Je seltener man beim Flächenwechsel<br />

vom Schlepper absteigen muss und je komfortabler<br />

sich die Zinkenarme dabei<br />

umbauen lassen, desto besser ist die Stimmung<br />

beim Fahrer sowie das Arbeitsergebnis<br />

am Ende des Tages. Wie sich Ihre Berufskollegen<br />

die Arbeit erleichtern, zeigt diese<br />

Zusammenfassung.<br />

Läuft wie geschmiert<br />

Bei Gabriel Berwarth wird ein Eurotop<br />

611 A von Pöttinger zum Schwaden eingesetzt.<br />

Um Verschleiß an den Drehpunkten<br />

des Tandem-Fahrwerkes entgegenzuwirken,<br />

hat er jedem Achsstummel einen<br />

Schmiernippel spendiert.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

40<br />

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Schwenkdeichsel nachgerüstet<br />

Ein Arbeitsgang gespart<br />

Josef Christl hat seinem Einkreiselschwader<br />

SwatMaster<br />

4231 von Deutz-Fahr eine<br />

Lenkdeichsel verpasst. Dank<br />

eines hinzugefügten Drehpunktes,<br />

zwei Flanschplatten<br />

und einem Hydraulikzylinder<br />

lassen sich nun auch Gräben<br />

oder Kanten besser erfassen.<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Neue Achse für den Hang<br />

Bei Robert Hechtl kommt ein<br />

Top 340-Schwader von Pöttinger<br />

zum Einsatz; auf Flächen<br />

kostenloses<br />

Probeheft bestellenmit Steigungen bis zu 40 %.<br />

Selbst beim Fahren in Schichtlinien<br />

kam es zu dem Problem,<br />

dass der Schwader hangabwärts<br />

zu tief arbeitete und<br />

hangaufwärts Futter liegen ließ. Daraufhin baute Hechtl eine 40 cm breitere Achse im<br />

Vergleich zum Original ein, die er mit größeren Rädern versehen hat (20 x 10.0-8). Je nach<br />

Hanglage oder Fahrerwunsch können die Räder frei pendelnd nach rechts oder links<br />

nachlaufen oder arretiert werden.<br />

Grenzstreueinrichtung<br />

Bestellen Sie jetzt Ihr kostenloses Probeheft<br />

oder ein Abo von <strong>profi</strong><br />

Jürgen Dengler hat seinem<br />

Heuwender eine Grenzstreueinrichtung<br />

spendiert.<br />

Sobald er den<br />

ew-Hydraulikzylinder<br />

betätigt, wird das Kunststofftuch<br />

über ein Scharnier<br />

nach unten geklappt.<br />

Wenn das Ventil wieder<br />

drucklos ist, ziehen zwei<br />

Federn den Zylinder samt<br />

Tuch wieder zurück.<br />

Abonnement<br />

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Martin Prangl schwadet und presst in<br />

einem Arbeitsgang Rundballen. Hierzu<br />

hat er vorne in den Mittelschwader von<br />

Fella ein Verteilergetriebe (1:1) eingebaut<br />

und sämtliche Strom- und Hydraulikleitungen<br />

nach hinten verlegt. Im Heck<br />

benötigte er zusätzlich zu den Anschlüssen<br />

ein Zugmaul für seine Variopack<br />

1800 von Krone. Besonders angenehm ist<br />

dabei die hydraulische Anpassung der<br />

Schwadbreite, um stets kantige Rundballen<br />

zu pressen.<br />

Abwickler am Frontlader<br />

Rechen für die kleinen Ecken<br />

Perfektion bis in die letzte<br />

Ecke: Damit auch das<br />

Futter aus schlecht<br />

zugänglichen Bereichen<br />

nicht liegen bleibt, hat<br />

Josef Christl immer einen<br />

Rechen an Bord. Die<br />

Rechenseite liegt beidseitig<br />

in einem U-Profil, der Stiel<br />

steckt in einer Öse.<br />

Zum Abrollen von Rundballen hat Tobias<br />

Glattbach eine Ballengabel umgebaut.<br />

Hierfür hat er an einen ausgedienten<br />

Grundrahmen ein altes Winkelgetriebe<br />

angeflanscht, das per Kette von einem<br />

Ölmotor angetrieben wird (Schutz demontiert).<br />

Auf der Ausgangswelle des Getriebes<br />

sitzen zwei Zinken. So lassen sich<br />

Ballen komfortabel über das dritte<br />

Steuergerät abrollen.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

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Technik<br />

Systemvergleich Vogelsang SwingUp Slide vs. SwingUp:<br />

Schuh oder Schlauch<br />

Vogelsang bietet seinen Kunden die Wahl: Schleppschuh oder<br />

Schleppschlauch. Wir haben beide Systeme verglichen und kommen<br />

bei unserem Einsatz im Grünland zu folgenden Ergebnissen.<br />

Tobias Bensing<br />

Als Käufer von bodennaher Ausbringtechnik<br />

stellt sich schnell die<br />

Frage nach dem System: Bodennah<br />

ja, aber reicht ein Schleppschlauch-<br />

oder soll es doch der teurere<br />

Schleppschuhverteiler sein? Zumindest bei<br />

Vogelsang bietet man beiden Kundengruppen<br />

bis zu 30 m Arbeitsbreite beides an:<br />

Schuh und Schlauch.<br />

Dabei unterscheiden sich die beiden<br />

Gestänge mehr als nur um die Ausläufe. Der<br />

SwingUp Slide-Verteiler mit den von Vogelsang<br />

entwickelten Schuhen ist schwerer<br />

gebaut, weil andere und mehr Kräfte auf<br />

das Gestänge wirken. Das schwerere<br />

Gestänge ist neben den Schuhen damit auch<br />

an den verstrebten Auslegern zu erkennen,<br />

dessen Drehpunkte am Hauptrahmen einen<br />

größeren Abstand zueinander aufweisen.<br />

Die Ausläufe im unteren Drittel des Gestänges<br />

unterscheiden sich hingegen deutlich:<br />

Während das SwingUp Slide Schleppschuhgestänge<br />

mit den von Vogelsang entwickelten<br />

„BaseRunner“- Schuhen versehen ist,<br />

wird die Gülle beim SwingUp-Gestänge<br />

durch einfache Schläuche auf den Boden<br />

geführt.<br />

Stichwort Boden: Wir haben beide Geräte<br />

nebeneinander im Grünland einsetzen können,<br />

um die Arbeitsqualität der Vogelsang-Verteiler<br />

miteinander zu vergleichen.<br />

Bei einer Ausbringmenge von 20 m³ Gärrest<br />

pro Hektar und einer Ausbringgeschwindigkeit<br />

von 6 km/h bringt das SwingUp Slide-<br />

Gestänge mit seinen Schuhen die Gülle<br />

geringfügig besser unter den Pflanzenbestand<br />

als der Schleppschlauchverteiler<br />

Der Schleppschlauchverteiler SwingUp (links) ist leichter gebaut als das Schleppschuhgestänge<br />

SwingUp-Slide (rechts). Deutlich zu erkennen ist der deutlich größere, verstrebte Auslegerrahmen.<br />

Vogelsang SwingUp Slide<br />

Richtige Anwendung: Wie unterschiedlich das Ablagebild eines Schleppschlauchgestänges sein<br />

kann, beweisen diese Bilder: links mit abgesenktem Gestänge, rechts mit angehobenem<br />

Verteiler. Weniger Oberfläche bedeutet weniger Ammoniak-Emissionen. Fotos: Bensing, Hante<br />

Gewicht<br />

1 610 kg<br />

Zeit zum Ein-/Ausklappen 52 sec<br />

Anzahl Abgänge 60 bei 15 m Breite<br />

Preis ohne MwSt. 24 800 € ohne Anbau<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

72<br />

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online Video<br />

SwingUp. Bedingung ist der richtige Einsatz<br />

mit angepasster Arbeitshöhe des Schleppschlauchverteilers.<br />

Wird die Gülle aus 30 cm<br />

Höhe in den Bestand gerieselt, wird der<br />

Schleppschlauchverteiler zum „Hängeschlauchverteiler“.<br />

Werden die Schläuche<br />

aber etwa im Winkel von 30° schleppend<br />

durch den Grasbestand gezogen, ist nahezu<br />

das gleiche Ergebnis zu erzielen, wie mit<br />

dem SwingUp Slide Schleppschuhverteiler<br />

von Vogelsang. Wohlgemerkt bei dünner<br />

Gülle in stehendem Grasbestand.<br />

Wird der Schleppschlauchverteiler jedoch<br />

leger nach hinten drehen. Beim Schleppschuh<br />

sind die Gefahren hier größer, wenn<br />

gleich die mit Stahlstiften vorgespannten<br />

Schuhe nach hinten ausweichen könnten.<br />

Und wenn man es in der Theorie auch nicht<br />

wahrhaben will: Komm es ganz dicke und<br />

die Gülle ist kaum noch pumpfähig, sind Ausläufe<br />

des Schleppschlauchs größer und neigen<br />

so weniger zur Verstopfung als die<br />

Schuhe von Vogelsang. Wohl wissend, dass<br />

der „Brei“ erst einmal den Schneidverteiler<br />

passieren muss und danach oben auf der<br />

Grasnarbe liegen wird.<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

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Vogelsang SwingUp<br />

Gewicht 1 100 kg (Herstellerangabe)<br />

Zeit zum Ein-/Ausklappen 25 sec<br />

Anzahl Abgänge 60 bei 15 m Breite<br />

Preis ohne MwSt. 18 900 € ohne Anbau<br />

Der Schleppschuh von Vogelsang durchstreift<br />

den Pflanzenbestand intensiver...<br />

Bedingung für gute Arbeit: der richtige<br />

Anstellwinkel der Schläuche im Bestand.<br />

zu flach eingestellt oder das Gelände ist<br />

nicht eben, biegen sich die Auslaufrohre<br />

nach hinten, und leiten die Gülle im schlechtesten<br />

Fall bogenförmig von oben über die<br />

Pflanzen in den Bestand — keine saubere<br />

Lösung.<br />

Entscheidend für die Ausbringqualität ist<br />

auch die Ausbringmenge pro Hektar: Die<br />

Form des Schleppschuhs mit einer lang<br />

gezogenen Tülle legt das Gülleband auch bei<br />

höheren Ausbringmengen schmaler ab.<br />

Vorteil des Schleppschlauchs: Fahrfehler,<br />

wie z. B. Rückwärtsfahrt mit abgesenktem<br />

Gestänge sind problemlos. Ebenso<br />

wenig wie Kurvenfahrten mit breiten<br />

Gestängen, bei denen sich die inneren Aus-<br />

...als der Schleppschlauch. Die Folge: Hier kann<br />

mehr Gülle auf dem Pflanzenbestand liegen.<br />

Also ist der Schleppschuhverteiler<br />

das Mittel der Wahl? Nein: Ackerbaubetriebe,<br />

die keine bzw. nur wenig Gülle in<br />

dichten Grünlandbeständen ausbringen<br />

müssen, können auf das Mehrgewicht und<br />

die Mehrkosten verzichten. Hier kann ein<br />

Schleppschlauchgestänge mit der richtigen<br />

Einstellung gute Arbeit leisten. Auch die<br />

Düngung in stehenden Beständen ist mit<br />

einem Schleppschlauchsystem einfach möglich.<br />

Achten Sie aber auch hier darauf, dass<br />

der Schleppschlauch seinem Namen gerecht<br />

wird und nicht zum Hängeschlauchverteiler<br />

mutiert. Denn herabfallende Gülle verteilt<br />

sich großflächig auf die Oberfläche und bietet<br />

damit deutlich mehr Oberfläche für<br />

Stickstoffemissionen als eine in einem<br />

schmalen Band abgelegte Gülle.<br />

Fazit: Bei Vogelsang unterscheiden sich die<br />

beiden Ausbringmethoden Schuh oder<br />

Schlauch nur geringfügig. Das Schleppschuhgestänge<br />

SwingUp Slide ist schwerer<br />

und kostet immerhin 5 900 Euro mehr als<br />

das 500 kg leichtere Schleppschlauchgestänge<br />

SwingUp. Hinsichtlich der Gülleführung<br />

und Verteilung unterscheiden sich die<br />

Systeme nicht. Bei der Gülleablage im Grünland<br />

ist der Schleppschuh leicht im Vorteil,<br />

weil das Gülleband schmaler unter den<br />

Bestand gelegt wird. Bei dünner Gülle und<br />

richtigem Einsatz kann der Schleppschlauchverteiler<br />

fast ähnliche Ergebnisse liefern.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

73<br />

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Management<br />

NEUHEITEN<br />

<strong>profi</strong> T-Shirt „MB-Trac“<br />

Mit diesen Maschinen spielen die großen Jungs.<br />

Farbe: grau meliert. 100 % Baumwolle.<br />

<strong>profi</strong> T-Shirt „You’ll never farm alone“<br />

Ob bei Erntearbeiten oder der Silage, bei uns in der Landwirtschaft<br />

arbeiten wir im Team immer „Hand in Hand“. Das neue<br />

<strong>profi</strong> T-Shirt trägt daher das Motto „You’ll never farm alone“.<br />

Eine stilisierte Treckerspur rundet das moderne Design ab.<br />

Farbe: grau 100 % Baumwolle<br />

Lieferbar ab November<br />

1<br />

Normalpreis je T-Shirt: 24,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>- Abonnenten je T-Shirt: 21,95 €<br />

<strong>profi</strong> Kapuzenpullover „Traktor“<br />

Der bequeme Kapuzenpullover von <strong>profi</strong> in Dunkelblau<br />

(Navy) ist mit seiner flauschig angerauten Innenseite und<br />

gefütterten Kapuze der ideale Begleiter durch die kalte<br />

Jahreszeit.<br />

• gefütterte Kapuze mit Kordelzug<br />

• 2-farbiges Nackenband<br />

• besonders weicher Griff<br />

• Kängurutasche<br />

Qualität: ca. 330 g/m²<br />

Normalpreis: 54,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 49,95 €<br />

Rückseite<br />

3<br />

Größe<br />

Bestell-Nr.<br />

MB-Trac<br />

1<br />

Bestell-Nr.<br />

YNFA<br />

152 2847<br />

164 2839<br />

XS 2840 2848<br />

2<br />

2<br />

Bestell-Nr.<br />

Traktor<br />

S 2841 2849 2790<br />

M 2842 2850 2791<br />

L 2843 2851 2792<br />

XL 2844 2852 2793<br />

XXL 2845 2853 2794<br />

3XL 2846 2854<br />

3<br />

Vorderseite<br />

<strong>profi</strong> Fanschal „You’ll never<br />

farm alone“<br />

Der erste Fanschal für alle Traktor-Fans und<br />

Landtechnik-Enthusiasten. Auf dem schwarz-rotgrauen<br />

Schal ist auf einer Seite eine Treckerspur<br />

abgebildet und auf der Rückseite der Spruch „<strong>profi</strong><br />

You’ll never farm alone“. Wir stehen stolz zusammen<br />

mit unserer Leidenschaft für die Landtechnik,<br />

unsere Branche, unseren Beruf. Jetzt könnt ihr dies<br />

auch nach außen tragen mit dem warmen <strong>profi</strong>-Schal.<br />

Material: 100 % Acryl Größe: ca. 200 x 17 cm<br />

Best.-Nr.: 2855 Lieferbar ab November<br />

Normalpreis: 19,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>- A bonnenten: 16,95 €<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

Landwirtschaft rockt Hoodie<br />

Mit diesem Kapuzenpulli machen Sie modetechnisch alles richtig!<br />

Der Hoodie in angesagtem Grau besitzt neben dem Treckerspur-<br />

Highlight auf dem Rücken einen coolen Logo-Druck auf der Brust.<br />

Er spendet Wärme an kalten Herbst- und<br />

Wintertagen und ist somit ein Muss<br />

für den Kleiderschrank.<br />

Material: 80 % Baumwolle,<br />

20 % Polyester<br />

Normalpreis: 49,90 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-<br />

Abonnenten: 44,90 €<br />

Größe<br />

96<br />

Best.-Nr.<br />

S 80478<br />

M 80479<br />

L 80480<br />

XL 80481<br />

XXL 80482<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Finde die 8 Fehler<br />

Original und Nachbau – so heißt das spannende<br />

Bilderrätsel in <strong>profi</strong>, dem Magazin für professionelle<br />

Agrartechnik. Monat für Monat bauen wir<br />

eine Traktorkabine, eine Instrumentenkonsole<br />

oder eine komplette Landmaschine nach. Dabei<br />

schleichen sich immer 8 Fehler ein, die es zu<br />

finden gilt. In diesem Büchlein sind die spannendsten<br />

45 Bilderrätsel mit Originalfoto und<br />

Nachbau zusammengestellt.<br />

Best.-Nr.: 2830<br />

Normalpreis: 14,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>- A bonnenten: 12,95 €<br />

Pleiten, Pech und Pannen Band 6<br />

Bei der Arbeit geht immer mal etwas schief — zuweilen<br />

aus Unachtsamkeit, zuweilen aus technischen<br />

Gründen und zuweilen eben auch, weil nicht immer<br />

alles so klappt, wie man es vorgesehen hatte. Wenn es<br />

dann bei kleinen (und manchmal auch größeren)<br />

Sachschäden bleibt und niemand wirklich verletzt<br />

wird, war neben dem Pech auch eine gehörige Portion<br />

Glück dabei. Genau diese Fälle stellen wir in dem<br />

vorliegenden sechsten Band unserer Reihe „Pleiten,<br />

Pech und Pannen“ wieder mit Fotos aus der Praxis vor.<br />

Best.-Nr.: 2829 Normalpreis: 15,95 €<br />

Vorzugspreis für <strong>profi</strong>-Abonnenten: 12,95 €<br />

Schlepperkatalog <strong>2018</strong><br />

Wer liefert welche Traktoren, wie heißen die Modelle der einzelnen<br />

Baureihen, welche technischen Daten sind verfügbar und: Was kosten die<br />

Traktoren so ungefähr? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der<br />

neue Schlepperkatalog <strong>2018</strong>, der das komplette aktuelle Marktangebot im<br />

deutschsprachigen Raum umfasst, vom ATV bis zum großen Knicklenker<br />

mit 400 PS und mehr. Insgesamt präsentiert der Katalog in einem Band<br />

mehr als 1.000 verschiedene Schleppermodelle mit mehr als 60.000<br />

Einzeldaten. Sämtliche Standardtraktoren sind ebenso enthalten wie – in<br />

einem gesonderten Teil – die Schmalspurschlepper für Obst- und Weinbau.<br />

Best.-Nr.: 2831<br />

Normalpreis: 19,95 €<br />

Vorzugspreis für<br />

<strong>profi</strong>-A bonnenten: 17,95 €<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

97<br />

Bestellungen unter:<br />

Tel.: 02501/8 01 30 30<br />

E-Mail: shop@<strong>profi</strong>.de<br />

Online: shop.<strong>profi</strong>.de<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Die Holm-Hagge GbR<br />

setzt auf ihrem arrondierten<br />

Betrieb auf<br />

Drillingsreifen bei der<br />

Bodenbearbeitung und<br />

Aussaat.<br />

Management Plus und Minus<br />

Mehrfachbereifung<br />

B Niedrige Kosten<br />

B Schlepper flexibel nutzbar<br />

B Breite Rückverfestigung<br />

B Kein Erdwurf<br />

E Transportbreite<br />

E Transportgeschwindigkeit<br />

E Umbau zeitaufwändig<br />

E Zum Teil Deichselverlängerung<br />

notwendig<br />

Mehrfachbereifung<br />

Mehrfachbereifung oder Raupenlaufwerk:<br />

Kurz und breit<br />

oder lang und schmal?<br />

Diese Frage stellt sich, wenn zwischen Mehrfachbereifung oder Raupenlaufwerken entschieden<br />

werden soll. Welche Argumente für das eine oder andere System sprechen, haben wir auf zwei großen<br />

Ackerbaubetrieben herausgefunden.<br />

Lucas Colsman<br />

Sowohl Raupenlaufwerke als auch<br />

Zwillingsreifen gibt es schon seit der<br />

Frühgeschichte des Traktorenbaus.<br />

Und trotz modernster Breitreifentechnologie<br />

spielen beide mehr denn je eine<br />

Rolle. Traktion, Aufstandsfläche, Außenbreite,<br />

Kosten oder Wartungsaufwand sprechen<br />

mal für das eine, mal für das andere<br />

System, wenn hohe Lasten und Kräfte übertragen<br />

werden sollen. Beiden gemein ist die<br />

Reduzierung des Bodendrucks.<br />

Das sieht auch Michael Meier, landwirtschaftlicher<br />

Verwalter des gräflichen<br />

Rentamts Lütetsburg in Ostfriesland, so. Der<br />

Betrieb bewirtschaftet rund 1 000 ha auf 85<br />

Schlägen, zwei Drittel davon junger, extrem<br />

schwerer Marschboden mit 65 bis 82 Bodenpunkten.<br />

Viele Jahre wurde dabei auf den Einsatz von<br />

Zwillingsreifen in der Bodenbearbeitung<br />

gesetzt. Für eine festgelegte Route über<br />

öffentliche Straßen lag dafür eine Sondergenehmigung<br />

vor, die das Fahren mit montierter<br />

Zwillingsbereifung in Verbindung mit<br />

einem Begleitfahrzeug erlaubte.<br />

Diese Genehmigung wurde vor zwei Jahren<br />

allerdings nicht weiter verlängert. Verminderter<br />

Bodendruck, bessere Traktion und<br />

der hohe Zeit- und Personalaufwand beim<br />

Umsetzen der Gespanne mit Zwillingsreifen<br />

gaben für den Betriebsleiter den Anstoß,<br />

sich mit Raupentraktoren als Alternative zu<br />

beschäftigten. Einen Umstieg zurück zur<br />

Einfachbereifung lassen die druckempfindlichen<br />

Marschböden bei den heutigen Lasten<br />

nämlich nicht zu.<br />

Gleichzeitig konnten auf dem Betrieb<br />

aber auch schon vorher Erfahrungen<br />

mit Raupentraktoren gesammelt werden:<br />

Für die schwere Bodenbearbeitung setzt<br />

Verwalter Michael Meier bereits auf einen<br />

Case IH Quadtrac. Zudem wurden probehalber<br />

ein Challenger- und ein John Deere<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

100<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Gerade bei schweren Anbaugeräten<br />

sieht Michael Meier, Verwalter des<br />

gräflichen Rentamtes Lütetsburg,<br />

die Halbraupenschlepper im Vorteil.<br />

Fotos: Haase, Bassler, Colsman<br />

Plus und Minus<br />

Raupenlaufwerk<br />

B Konstante Traktion<br />

B Transportbreite<br />

B Transportgeschwindigkeit<br />

B Geringe Fahreranforderungen<br />

E Kosten<br />

E Verschleiß<br />

E Begrenztes Einsatzspektrum<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

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Raupenlaufwerk<br />

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8RT-Raupenschlepper dazu gemietet. Als<br />

größter Nachteil bei den Vollraupenschleppern<br />

erwies sich aber die Lenkung bei feuchten<br />

Verhältnissen und schweren Zugarbeiten<br />

wie dem Onland-Pflügen. Bei Schlupf<br />

waren die Schlepper nur noch schwer bis<br />

gar nicht zu steuern.<br />

Seit zwei Jahren werden daher Halbraupenschlepper<br />

von New Holland eingesetzt. Zwischen<br />

600 und 1 000 Stunden pro Jahr werden<br />

die beiden Schlepper vor Mulcher,<br />

Grubber, Onland-Pflug, 6-m-Kreiselegge,<br />

6-m-Drillmaschine, Tiefenlockerer und<br />

Überladewagen eingesetzt.<br />

Ganz anders ist die Situation bei der<br />

Holm-Hagge GbR im mecklenburgischen<br />

Warnkenhagen. Hier wird voll auf<br />

Zwillings- bzw. Drillingsbereifung gesetzt.<br />

Für Wulf-Hinrich Hagge und seinen Mitarbeiter<br />

Timo Scupin hat diese Variante auf<br />

dem fast vollständig arrondierten Betrieb<br />

mit rund 1 000 ha bewirtschafteter Fläche<br />

einige bestechende Vorteile. Mit vier<br />

Standardschleppern wird der komplette<br />

Ackerbau bewältigt.<br />

„Wir achten sehr auf Bodenschonung und<br />

haben daher zwei unserer Schlepper sowie<br />

unseren Mähdrescher mit Zwillings- bzw.<br />

Drillingsbereifung ausgerüstet“, berichtet<br />

Wulf-Hinrich Hagge.<br />

Im Vergleich zum Raupenschlepper sind vor<br />

allem die niedrigeren Kosten der Mehrfachbereifung<br />

ein entscheidender Pluspunkt.<br />

Timo Scupin, Mitarbeiter der Holm-Hagge GbR,<br />

sieht insbesondere bei der Aussaat Vorteile der<br />

Drillingsbereifung.<br />

Die Zwillingsreifen werden auf dem besuchten<br />

Betrieb an der Steckachse des Schleppers<br />

befestigt, so wird die Hauptfelge geschont.<br />

Zwei der vier Schlepper laufen je rund 600<br />

Stunden pro Jahr mit Zwillings- bzw. Drillingsbereifung<br />

vor Grubber, Saatbettkombination<br />

und Drillmaschine.<br />

Für Uwe Rabenstein, Mitarbeiter auf<br />

dem Rentamt Lütetsburg, haben die<br />

eingesetzten Halbraupenschlepper einen<br />

wichtigen Vorteil gegenüber der Vollraupe:<br />

„Die Maschinen fahren sich wie normale<br />

Standardschlepper. Gerade bei wechselnden<br />

Erntehelfern ist das einfachere Anlernen ein<br />

echter Vorteil.“<br />

Die Schlepper reagieren nicht so abrupt, und<br />

die Anbaugräte schwenken weniger stark<br />

aus als bei den bisher genutzten Vollraupenschleppern<br />

− auch bei der Straßenfahrt oder<br />

am Überladewagen ein Vorteil.<br />

Beim Fahrkomfort liegen die Halbraupenschlepper<br />

ebenfalls nicht hinter den normalen<br />

Standardschleppern mit Zwillingsreifen,<br />

und das typische Nicken der Raupenschlepper<br />

entfällt. Und bei Überführungsfahrten<br />

ist trotz der Laufwerke dank<br />

40-km/h- Zulassung eine höhere Geschwindigkeit<br />

als bei Zwillingsbereifung möglich.<br />

„Bei 25 km/h ist bei uns Schluss“, nennt<br />

Timo Scupin das Maximum für Schlepper mit<br />

Zwillingsbereifung. Gerade bei Unebenheiten<br />

sei die Belastung für die Achsen durch<br />

die Zwillings- und Drillingsbereifung sonst<br />

zu hoch: „Eine umsichtige und rücksichtsvolle<br />

Fahrweise ist natürlich grundsätzlich<br />

angebracht.“<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

101<br />

www.<strong>profi</strong>.de


In den kommenden Ausgaben<br />

Die nächste<br />

Ausgabe geht am<br />

14. März<br />

in den Versand<br />

Schleppertest<br />

JCB Fastrac 4220<br />

Es ist (sehr) lange her, dass wir einen Fastrac im Schleppertest hatten.<br />

Mit der neuen 4000er-Serie haben wir es jetzt aber endlich mal<br />

wieder geschafft, einen Fastrac beim DLG-Testzentrum und im praktischen<br />

Einsatz auf<br />

Herz und Nieren<br />

zu testen. Die<br />

Ergebnisse vom<br />

„flotten Engländer“<br />

mit<br />

162 kW/220 PS<br />

gibt es in vier<br />

Wochen.<br />

Praxistest<br />

Kurzscheibeneggen im Vergleich<br />

Eine 5 m breite Kurzscheibenegge für rund 15 000 Euro?<br />

Kein Problem, Technik aus dem Ausland macht es möglich.<br />

Wir haben drei eher unbekannte Hersteller für Sie getestet.<br />

Die spannenden Ergebnisse gibt es in vier Wochen.<br />

Fahrbericht<br />

Fliegl TransFarmer und<br />

TrailerLift von Horsch<br />

Auf der Straße per Lkw, auf dem<br />

Acker per Schlepper: Fliegl und Horsch<br />

ent wickeln gemeinsam an einem System,<br />

das wir uns für Sie angeschaut haben.<br />

Gebraucht<br />

Acht Kreisel von Kuhn<br />

Kuhn bietet seit Jahren im Bereich der<br />

Wender die GF-Baureihe an. Wir haben<br />

uns auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen,<br />

ob Sie zur nächsten Heuernte noch ein<br />

Schnäppchen machen können.<br />

Veredlungstechnik<br />

Milch für den Supermarkt<br />

Ohne Quote lässt sich Milch quasi an der<br />

Straße vermarkten. Neu ist ein Technikkonzept,<br />

pasteurisierte Milch über einen<br />

im Supermarkt aufgestellten Automaten<br />

anzubieten. Mehr dazu im nächsten Heft.<br />

Impressum<br />

PROFI MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE<br />

AGRARTECHNIK 30. JAHRGANG <strong>2018</strong><br />

REDAKTION<br />

Postfach 6343, 48<strong>03</strong>3 Münster<br />

Tel.: 02501/801-90 00, Fax: 0 25 01/801-901<br />

E-Mail: redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />

Manfred Neunaber (Chefredakteur),<br />

Dr. Gottfried Eikel (Stellvertretender<br />

Chefredakteur), Tobias Bensing, Dr. Anja<br />

Böhrnsen, Christian Brüse, Lucas Colsman,<br />

Wilfried Holtmann, Aigul Lennartz,<br />

Dietmar Renfert-Deitermann, Sönke Schulz,<br />

Hubert Wilmer, Martin Zäh<br />

Bildredaktion: Stefan Tovornik<br />

Grafik/Layout: Linda Gesing<br />

Heftproduktion: Ute Reers (Leitung),<br />

Barbara Zehrer<br />

Digitale Medien: Christian Brinkrolf,<br />

Roman Hünefeld (Web-Design/Videoschnitt),<br />

Marina Borozenets (E-Magazin),<br />

Annika Raulf (E-Magazin/Grafik)<br />

Sekretariat: Heike Silkenbäumer<br />

Übersetzungen: Barbara Sabel<br />

Druckvorstufe: Klaus-Dieter Esser<br />

Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />

zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />

vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen.<br />

ISSN 0937-1583<br />

VERLAG<br />

Besucher- und Paketanschrift:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster<br />

Briefanschrift:<br />

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D-48084 Münster<br />

Geschäftsführung:<br />

Hermann Bimberg (Sprecher),<br />

Werner Gehring, Malte Schwerdtfeger<br />

Publisher:<br />

Reinhard Geissel<br />

Leiter Vertriebsmarketing:<br />

Dr. Tobias Fredebeul-Krein<br />

Leiter Vertriebsmanagement:<br />

Paul Pankoke<br />

Leiter Abonnement-Verwaltung:<br />

Michael Schroeder<br />

Leiter Media Sales und verantwortlich<br />

für den Anzeigenteil:<br />

Dr. Peter Wiggers<br />

Medienproduktion:<br />

Anja Luszek-Hoffmann<br />

Erscheinungstermin: in der vorletzten<br />

Kalenderwoche des Vormonats<br />

Erscheinungsort: Münster<br />

©<strong>2018</strong> by Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

48084 Münster-Hiltrup<br />

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film,<br />

Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe,<br />

Tonträger jeder Art, auszugsweisen<br />

Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung<br />

in Daten verarbeitungsanlagen<br />

aller Art sind vorbehalten.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Verbreitung von<br />

Werbe trägern e.V.<br />

Fotokopien für den persönlichen und<br />

sonstigen eigenen Gebrauch dürfen nur<br />

von einzelnen Bei trägen als Einzelkopien<br />

hergestellt werden.<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 30 (ab Folge 1/<strong>2018</strong>)<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Münster eG,<br />

IBAN: DE16 4016 0050 1004 <strong>03</strong>13 00<br />

Bezugspreise: Inland und Österreich<br />

halbjährlich 56,10 €<br />

Einzelverkaufspreis Inland 9,80 €<br />

Ausland: Bezug gegen Jahresrechnung:<br />

134,40 €, Schweiz: 199,00 SFR<br />

(Inlandsbezugspreis einschließlich<br />

Zustellgebühren und MwSt.; bei Bankabbuchung<br />

halbjährlich 0,75 € Ersparnis;<br />

Auslandsbezugspreis einschl. Versand<br />

Normalpost; Airmail auf Anfrage);<br />

Abonnement-Kündigung nur mit einer<br />

Frist von 8 Wochen zum Ende eines<br />

jeweiligen Kalenderhalbjahres möglich.<br />

Bei Lieferungsausfall infolge höherer<br />

Gewalt kein Anspruch auf Nachlieferung<br />

oder Rückzahlung.<br />

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USt-Nr.: 5336/5804/1104<br />

Vertrieb Österreich:<br />

<strong>profi</strong>-Leserservice<br />

Südstadtzentrum 4/1OG/10<br />

2344 Maria Enzersdorf am Gebirge<br />

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Fax: 0 22 36/2 87 00-10<br />

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Industriestr. 37<br />

3178 Bösingen<br />

Tel.: 0 31/7 40 97 91<br />

Fax: 0 31/7 40 97 76<br />

Mail: abo@landfreund.ch<br />

Druck: Druckhaus Kaufmann<br />

Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr<br />

Innenseiten hergestellt aus Papier,<br />

das mit dem EU-Umweltzeichen<br />

Reg.-Nr. FI/11/001 ausgezeichnet ist.<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong> 122<br />

www.<strong>profi</strong>.de


JAHRES-DVD 2017<br />

Die <strong>profi</strong> Jahres-DVD<br />

exklusiv für <strong>profi</strong>-Abonnenten<br />

Die <strong>profi</strong> Jahres-DVD<br />

enthält Filme der <strong>profi</strong>-<br />

Fahrberichte und Praxistests<br />

aus dem Jahr 2017.<br />

Die Videos sind von <strong>profi</strong>-<br />

Redakteuren kommentiert<br />

und in hochauflösender<br />

Qualität gleichermaßen für<br />

TV und PC geeignet.<br />

Alle <strong>profi</strong>-Artikel des Jahres<br />

2017 finden Sie auf der DVD<br />

im Ordner „Bonus“.<br />

<strong>profi</strong> Jahres-DVD 2017<br />

• über 3 Stunden Videos der <strong>profi</strong>-Fahrberichte und -Praxistests<br />

• alle <strong>profi</strong>-Ausgaben 2017 zum Lesen und Ausdrucken<br />

INFO<br />

PROGRAMM<br />

gemäß §14 JuSchG<br />

58 Videos<br />

mit mehr als<br />

3 Stunden<br />

Spielzeit<br />

+ Bonus<br />

alle Heftinhalte<br />

2017<br />

<strong>profi</strong> 3/<strong>2018</strong><br />

Service:<br />

E-Mail: dvd@<strong>profi</strong>.de<br />

27<br />

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