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RheinSchau Herbst 2016

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PORTRAIT |<br />

uerdingen<br />

Die Liebe zur Mundart erstreckt sich bei Wilbers mittlerweile bis ins kleinste<br />

Detail. „Uerdinger haben eine eigene Sprache“, ist sich Wilbers sicher. Selbst<br />

die Aussprache in den verschiedenen Stadteilen unterscheidet sich aufgrund<br />

ihrer verschiedenen Dialekte. Wilbers lehnt sich in seinem Sessel zurück, holt<br />

Luft und sagt: „Dat Oedingsche Platt is mehr dem Kölner zujewandt. Oeding<br />

woar Kurkölsch, nech?“<br />

„DIE OEDINGSCHE SPRACHE<br />

IST EIN ABSOLUTES ORIGINAL“<br />

Nicht nur, aber sicher auch, aufgrund dieser Perfektion erhielt Wilbers nun<br />

den Rheinlandtaler. Dieser wurde ihm im Juni dieses Jahres verliehen. Vergeben<br />

wird die Auszeichnung an Menschen, die sich der Kulturpflege verdient<br />

gemacht haben. „Meine Leistung war es eben, 25 Jahre lang zu schreiben“,<br />

kommentiert Wilbers. Nach dieser Ergänzung zeigt er auf seinen ersten gedruckten<br />

Artikel und das dazugehörige Datum: 23.11.1991. „25 Jahre - das<br />

wäre doch ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören“, sagt Wilbers fragend sowie<br />

antwortend. Denn gegebenenfalls soll wirklich bald Schluss sein mit der Mundart.<br />

Zumindest für ihn. „Natürlich bin ich der Mundart sehr dankbar. Sie hat mir<br />

eben auch zu einem gewissen Erfolg verholfen.“<br />

Foto: Nina Höhne<br />

Vorlage_Anzeige_93_127_RheinschauUerdingen_Anzeige_93_127 19.04.<strong>2016</strong><br />

© Konstantin Yuganov - Fotolia.com<br />

Hortensien! Die mag Horst Wilbers mit am liebsten<br />

Wilbers sitzt ruhig und entspannt in seinem Sessel. 25 Jahre lang Mundart<br />

scheinen ihm die Möglichkeit gegeben zu haben, alles zu sagen, was es seinerseits<br />

zu sagen gibt. Doch eines möchte Wilbers noch ergänzen. Er sagt: „Die<br />

Sprache der Krefelder untereinander hat sich immer unterschieden. Während<br />

Fischelner, Traarer, Oppumer und Bockumer eher dem Kriewelsch zugewandt<br />

waren, hob sich die Oedingsche Sprache immer davon ab. Sie ist ein absolutes<br />

Original!“ Auch ein Beispiel gibt er dazu: „Die Krefelder sagen: Ech schmieet<br />

dech ene Stieen vör die Bieen, dann jehste luepe. Die Uerdinger sagen Ech<br />

schmiet dech ene Steen vör die Been, dann jehste loope. Außerdem heißt es<br />

auf Krieewelsch ,Ech häb' und auf Oedingsch ,Ech han'."<br />

Wer von alldem nun nichts verstanden hat: Ich schmeiße Dir einen Stein vor<br />

die Beine, dann gehst Du laufen!<br />

Text & Fotos: Nina Höhne<br />

Weitere Infos unter: www.hanswilbers.de<br />

Herzlich willkommen<br />

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AUSGABE HERBST <strong>2016</strong> | 13

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