März 2018 - coolibri Bochum
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MUSIK<br />
O B E R H A U S E N<br />
<strong>coolibri</strong> präsentiert<br />
Sci-Fi-Metal: Mit acht Studioalben<br />
gehören die US-<br />
Metaller Trivium im Genre<br />
der harten Riffs zu den modernsten<br />
Vertretern ihrer<br />
Gattung. Aus Metalcore,<br />
Bay Area-Thrash und Nickelback-Melodien,<br />
sowie einer<br />
ordentlichen Ladung Science-Fiction<br />
in den Textinhalten,<br />
haben sie einen utopischen<br />
Stil geschaffen, der<br />
bei Fans und Musiker-Kollegen<br />
sehr beliebt ist. So unterschiedliche<br />
Bands wie<br />
Slipknot, Killswitch Engage<br />
oder Amon Amarth gehören<br />
zu den Fans der Band<br />
um Frontmann Matthew<br />
Heafy.<br />
Trivium<br />
Foto:Jon-Paul-Douglass<br />
Utopisch hart<br />
Sie erlebten schon Höhen und Tiefen im Musik-<br />
Business. Besonders hohe Wellen schlug eine<br />
Geschichte während eines Ozz-Festivals. Unterschiedliche<br />
Auffassungen zwischen der Gattin<br />
Sharon von Ozzy Osbourne („My Wife & Manager“),<br />
sowie Iron Maiden zerrieb im Sommer des<br />
Jahres 2005 die Bands innerhalb dieses Billings.<br />
Trivium stellten sich auf die Seite der „eisernen<br />
Jungfrauen“: „Wir traten damals in Iron<br />
Maiden-Shirts auf und positionierten uns mit<br />
ein paar Coverversionen auf der Bühne. Das zog<br />
allerdings noch einen ziemlichen Ärger mit der<br />
Osbourne Familie hinter sich her“, so erinnert<br />
sich Trivium-Frontmann Matthew Heafy. Doch<br />
aus heutiger Perspektive mutet diese Episode<br />
wie eine Kinderkrankheit an: muss zwar nicht<br />
sein, doch langfristig stärkt das die Abwehrkräfte:<br />
„Ich dachte in den letzten 15 Jahren immer<br />
wieder mal darüber nach, ob wir elementare<br />
Schritte innerhalb unserer Karriere verkehrt gemacht<br />
haben. Mit wenigen Ausnahmen bin ich<br />
aber ziemlich zufrieden.“ Privat liebt der Heavy-<br />
Metal-Freak vor allem das Star-Wars-Epos:<br />
„Wenn ich mal betrübt bin, ist das immer so etwas<br />
wie der letzte Strohhalm für mich – und direkt<br />
geht es mir besser. Wenn ich an Star Wars<br />
denke, denke ich vor allem an die vierte bis<br />
sechste Episode. Dort haben die handelnden<br />
Charakterköpfe noch den bestmöglichen originalen<br />
Drive, der irgendwann von George Lucas<br />
in den 1970er Jahren ausgedacht wurde.“ Auch<br />
als Musikfan hat Matthew einen sehr eigenen<br />
Geschmack: „Ich habe eine riesige Black-Metal-<br />
Sammlung, die wirklich sehr groß ist. Es sind<br />
meistens Nachpressungen, die Originale sind ja<br />
kaum noch bezahlbar.“ Außerdem hat der Metallica-Fan<br />
eine riesige Schallplatten-Sammlung<br />
geerbt: „Meine Schwiegermutter wollte den ganzen<br />
Krempel nicht mehr haben und hat unserem<br />
Haushalt ihre kompletten Vinyl-Editionen<br />
vererbt, die sie von ihrer Kindheit an gesammelt<br />
hat.“ Neben Rock und Pop aus mehreren Jahrzehnten,<br />
finden sich viele Kiss und Fleetwood<br />
Mac-Einzelstücke darunter, aber auch typische<br />
Classic-Rock-Vertreter wie Boston oder Bob Seger.<br />
Matthew unterstreicht, dass er kein Fan von<br />
eng gesteckten Genre-Abgrenzungen ist: „Auch<br />
im Klassik- und Country-Bereich habe ich schon<br />
so manche Perle entdeckt, die ich nicht missen<br />
möchte. Irgendwann will ich mich in nächster<br />
Zeit auch mal mehr mit der Popkultur der 1940-<br />
er und 1950er Jahre beschäftigen – diese beiden<br />
Jahrzehnte erscheinen mir in der Retrospektive<br />
ziemlich reizvoll“, so Matthew. Doch derzeit<br />
steht erstmal das 2010er-Jahrzehnt im Fokus,<br />
denn die Band ist bald in unseren Breitengraden<br />
unterwegs und will noch ein paar Songs<br />
dafür üben: „Früher sagte man immer: wer übt,<br />
kann nichts! Leider stimmt das überhaupt<br />
nicht.“ In früheren Zeiten hatten sie gerne mal<br />
„Master of Puppets“ von Metallica oder „The<br />
Trooper“ von Iron Maiden als Coverversionen im<br />
Set – vielleicht taucht da noch die ein oder andere<br />
Überraschung im Zugabenblock auf. Warten<br />
wir es einfach mal ab. Peter Hesse<br />
Trivium: 12.3., Turbinenhallen, Oberhausen;<br />
turbinenhalle.de<br />
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