Gemeindebote März-Mai 2018
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4 gemeinsam evangelisch<br />
gemeinsam evangelisch 5<br />
Christus allein und sonst niemand<br />
schenken kann.<br />
Ein Leben des Gebets führte und<br />
führt bei mir dazu, dass ich immer<br />
mehr lerne, nicht nach Dingen zu streben<br />
oder ganz auf sie zu verzichten,<br />
von denen ich früher glaubte, dass sie<br />
zum Leben im Überfluss unbedingt<br />
gehören und führen würden. König<br />
David, der – zumindest materiell gesehen<br />
– alles haben konnte, entschied<br />
sich für das Gebet. Psalm 27,4, berichtet<br />
uns davon: „Eins habe ich vom<br />
Herrn erbeten, danach trachte ich: zu<br />
wohnen im Haus des Herrn alle Tage<br />
meines Lebens, um anzuschauen die<br />
Freundlichkeit des Herrn und nachzudenken<br />
in seinem Tempel.“ Für David<br />
war es das Größte, wenn er nur in der<br />
Nähe seines Gottes sein konnte.<br />
In der betenden und betrachtenden<br />
Begegnung mit Gott finde ich das<br />
überfließende Leben. Was ich bisher<br />
entdeckt habe, lässt mich nicht mehr<br />
los. Leben im Überfluss bedeutet für<br />
mich, in Jesu Gegenwart sein zu dürfen.<br />
Ich darf lernen, dass mich dort<br />
eine Liebe und Schönheit erwartet,<br />
wie ich sie zuvor nicht erfahren habe,<br />
ja, die meine kühnsten Vorstellungen<br />
übersteigt.<br />
Der Blick auf den gekreuzigten und<br />
auferstandenen Herrn, der im Begriff<br />
ist, wieder zu kommen, will gelernt<br />
und muss eingeübt werden, doch je<br />
mehr ich unter seinem wohlwollenden<br />
und liebenden Blick in seiner Gegenwart<br />
verweile, desto mehr beginnt<br />
das Staunen: Gott ist unendlich gut<br />
und liebevoll.<br />
Zugleich ist das Gebet der geheimnisvolle<br />
Ort, an dem ich verwandelt<br />
werde. Das Gebet ist der einzige (!)<br />
Ort, an dem wir Jesus immer ähnlicher<br />
werden. „Wir alle aber schauen<br />
mit aufgedecktem Angesicht die<br />
Herrlichkeit des Herrn an und werden<br />
so verwandelt in dasselbe Bild von<br />
Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es<br />
vom Herrn, dem Geist, geschieht“ (2.<br />
Kor 3,18). Jesus ist gekommen, um<br />
denjenigen, die sich ihm anvertrauen<br />
würden, Leben im Überfluss zu geben.<br />
Er ist da und wartet mit offenen<br />
Armen darauf, dass wir seine Einladung<br />
annehmen und zu ihm kommen.<br />
Tun wir das durch unser Gebet – das<br />
ganz unterschiedlich aussehen kann<br />
– werden wir in seine liebenden Arme<br />
geschlossen und sind so verbunden<br />
mit Gott selbst. In diesen Momenten<br />
strömt das Leben, die Liebe selbst, die<br />
er ist und in sich trägt, in uns hinein.<br />
Dabei geht es mehr um ein Sein<br />
und nicht um ein Tun. Im Sein vor<br />
Gott haben wir Anteil an ihm selbst<br />
und werden umgestaltet in das Bild<br />
seines Sohnes Jesus. Dann spielen all<br />
die negativen Erfahrungen und Verletzungen<br />
unseres Lebens keine Rolle<br />
mehr, sie werden vergeben, geheilt,<br />
verwandelt. In Gottes Gegenwart tritt<br />
alles andere, was sonst noch laut und<br />
wichtig sein will, zurück. Dort wird<br />
immer klarer, dass das wahre Leben<br />
nichts mit Reichtum oder Macht zu<br />
tun hat, sondern mit einander lieben,<br />
dienen und ehren. In Gottes Armen<br />
erfahren wir das höchste Glück, das<br />
ein Mensch nur haben kann: teilzuhaben<br />
an Gottes eigenem Leben, das auf<br />
uns übergeht und sich durch Christus<br />
in uns manifestiert.<br />
Das überfließende Leben ist Christus<br />
in uns. Seine Schönheit, seine Liebe<br />
und alle anderen Merkmale seines<br />
Wesens beginnen auch in uns zu leben,<br />
wenn wir ihm nahe sind. Dann<br />
Weltgebetstag der Frauen<br />
Am 2. <strong>März</strong> <strong>2018</strong> wird in vielen Ländern der ökumenische Weltgebetstag<br />
der Frauen gefeiert. Unter dem Motto<br />
„Gottes kostbares Geschenk“<br />
laden heuer Frauen aus Surinam zum Gebet ein.<br />
ist ein Leben im Überfluss selbst in<br />
größtem Leid möglich, weil er selbst<br />
das Leben ist.<br />
Mit diesen Worten wünsche ich<br />
allen Leserinnen und Lesern eine von<br />
überfließendem Leben erfüllte Passions-<br />
und Osterzeit.<br />
Ihr Pfarrer<br />
Mag. Carsten Merker-Bojarra O<br />
Die Gottesdienste zum Weltgebetstag feiern wir in unseren beiden<br />
Pfarrgemeinden am<br />
Freitag, dem 2. <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />
jeweils um 19.00 Uhr<br />
im Betsaal Unterschützen<br />
bzw.<br />
im röm.- kath. Pfarrsaal Bad Tatzmannsdorf<br />
Auf Ihr zahlreiches Kommen und Mitmachen freuen sich<br />
die Organisatorinnen