Gemeindebote März - Juni 2022
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gemeinsam
evangelisch
Evangelische Pfarrgemeinde A.B.
Unterschützen
Evangelische Pfarrgemeinde A.B.
Bad Tatzmannsdorf
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Ostern: Die Dunkelheit des Kreuzes verschwimmt im hellen
Licht der Auferstehung! Lesen Sie dazu Seite 10/11.
März 2022
2
Was brauchen wir? - Mehr Feuer!
Ich bin nach
wie vor fest davon
überzeugt, dass
Gott die Gemeinde
in Städten und Dörfern
zur Hoffnung
und zum Segen für
diese Welt berufen,
geschaffen und eingesetzt
hat. Diesen
Auftrag kann sie aber nur dann erfüllen,
wenn es in ihr brennt! Nur,
wenn sie übernatürliche Kraftquelle
in einem zunehmend verrückter
werdenden Leben ist. Unsere Gemeinden
und Gemeinschaften sind
für uns und andere Menschen nur
dann anziehend, wenn in
ihnen ein übernatürliches
Feuer brennt. Nur, wenn
sie Orte voller Liebe, Leidenschaft,
Inspiration
und Vitalität sind.
In den letzten Jahrzehnten
haben sich viele
Menschen mit der Frage beschäftigt,
warum manche Gemeinden wachsen
und andere nicht. Nach Konzepten
wie To-do-Listen, Work-Life-Balance
und Life-Work-Balance, nach durchaus
vielen wichtigen, aber auch vielen
umstrittenen Erkenntnissen stehen
wir doch immer wieder vor der alten/neuen
Frage, wie Gemeinde in
der Welt ihren von Gott gegebenen
Platz einnehmen kann. Angesichts
der jüngsten Entwicklungen rund um
Corona mit einer deutlichen Abnahme
der Teilnehmerzahlen im Präsenzgottesdienst
der Ortsgemeinde stellt sich
bohrend die Frage, sind wir noch auf
dem richtigen Weg? Brauchen wir
eine Kurskorrektur?
Alle Forschungen zum Gemeindeaufbau
haben ergeben, dass wachsende
Gemeinden in erster Linie gar
nicht wachsen wollten, sondern ein
viel tiefer liegendes Lebensprinzip
zum Ausdruck brachten: In ihnen
Foto: AdobeStock_313495926
brannte es. Da war Feuer, Kraft, Energie,
Inspiration, pulsierendes Leben.
Bei diesen Gemeinden geht es nicht
um eine Fülle von Veranstaltungen,
Programmen, Methoden, nicht um
Strukturreformen, Baumaßnahmen
– es ging und geht immer ums Feuer.
Das Entscheidende, das Unverzichtbare,
ohne das alles andere
geschmacklos wird: die erneuernde
Gegenwart Gottes – das Feuer des
Heiligen Geistes. Wo dieses Feuer
brennt, da gehen wir gerne hin, obwohl
die Woche hart war und am
Wochenende alle Umstände gegen
die Teilnahme am Gottesdienst zu
sprechen scheinen. Wir gehen gerne
hin, nicht aus Zwang oder purer Tradition,
sondern weil wir Inspiration,
physische Gemeinschaft und Kraft
brauchen, um den alltäglichen Wahnsinn
meistern zu können.
Menschen werden von echtem
Feuer angezogen. Wo ein Feuer in
einem Kachelofen, einem Kamin oder
einer Feuerstelle im Freien brennt,
da kommen Menschen zusammen,
3
wärmen sich, singen, erzählen sich
Geschichten und gehen dann gestärkt
ihren Weg weiter. Gemeinden mit
übernatürlichem Feuer in ihrer Mitte
sind anziehend, wärmen, sammeln
und heilen.
Dabei sind es immer konkrete Menschen,
die Träger des übernatürlichen
Feuers sind. Menschen, die erfüllt
sind von Gottes Gegenwart, die im
wahrsten Sinne des Wortes von Gott
beGEISTert sind. Gott sucht zu allen
Zeiten, an allen Orten, in jeder Generation
solche leidenschaftlichen
Fackelträger, die einen Flächenbrand
der Liebe Gottes in ihrem Umfeld entfachen.
Wenn also das übernatürliche Feuer
des Heiligen Geistes in uns
und den Gemeinden brennt,
dann werden Menschen davon
angezogen und sammeln sich
darum, denn Feuer braucht
keine Werbung. Es gilt aber
auch das Umgekehrte: Ist der
Ofen aus, ist bald alles aus. Der
Ofen steht noch da, er ist noch
als solcher in seinen Umrissen,
seiner Struktur zu erkennen.
Aber die Anziehungskraft ist weg. Wir
fangen an zu frieren, gehen weg und
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Evangelisches Pfarramt für Bad Tatzmannsdorf und Unterschützen:
Telefon und Fax: 03352-38194 – E-Mail: pg.unterschuetzen@evang.at
www.rebenamweinstock.at
4
kommen nicht wieder zurück … außer:
neues Feuer wird entfacht!
WICHTIG:
Wir können das Feuer des Heiligen
Geistes nicht machen, nicht herbeiführen,
nicht erzwingen, nicht entzünden.
Gott allein kann das Feuer
des Heiligen Geistes senden. Pfingsten
kam zu einer Zeit, an einem Ort
und in einer Art und Weise, wie und
wo Gott es wollte. Aber wir können
und sollen darum bitten. Aus der
Kirchengeschichte wissen wir, dass
Gott das Feuer seines Heiligen Geist
dort entfacht hat, wo Menschen ihre
Herzen ihm zugewendet, um Vergebung
für ihre Schuld gebeten und
sich nach seiner Liebe ausgestreckt
haben. Alle diese Erweckungszeiten
wurden getragen von leidenschaftlichem
und andauerndem Gebet. Im
Gebet begegnen wir Gott. Dort sind
wir nahe an seinem Herz und öffnen
ihm unser Herz. Wir erkennen die
leidenschaftliche Liebe, mit der er
uns in Jesus Christus liebt. So kann
Gott das Feuer in unseren Herzen und
dann auch durch uns in den Herzen
anderer Menschen entzünden.
Deshalb rufe ich auf: Lasst uns
(wieder) mehr in der Bibel
lesen, mehr beten,
mehr Gemeinschaft mit
Gott und untereinander
haben … und zusammen
die leidenschaftliche
Bitte um das Feuer des
Heiligen Geistes vor Gott
bringen.
Nicht nur den Leitern
der Gemeinden, sondern
jedem Gläubigen
(Priestertum aller Gläubigen)
kommt dabei eine besondere
Verantwortung zu. Sie sollen durch
anhaltendes Gebet, gesunde Lehre
und einen authentischen Lebensstil
dazu beitragen, das Feuer des Heiligen
Geistes zu empfangen und zu hüten.
„Das Feuer auf dem Altar soll brennen
und nie verlöschen. Der Priester
soll alle Morgen Holz darauf anzünden
und oben darauf das Brandopfer
zurichten und das Fett der Dankopfer
oben darauf in Rauch aufgehen lassen.
Ständig soll das Feuer auf dem
Altar brennen und nie verlöschen.“
(3. Mose 6, 5-6)
Lied: „Wie ein Brausen des Himmels
komm …“ (Musik: Christian
Heidenbauer /Text: Stephan Langton
(12. Jh.), Marie Luise Thurmair,
Foto: AdobeStock_211831495
Christian Heidenbauer)
Anhören auf: https://youtu.be/
ezKfdv5l9Hc (Youtube)
„Komm herab, o Heil‘ger Geist, der
die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht
in diese Welt. Komm, der alle Armen
liebt, komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt. Höchster
Tröster in der Zeit, Gast, der Herz
und Sinn erfreut, köstlich Labsal in der
Not. In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest
Trost in Leid und Tod.
Refrain: Wie ein Brausen des Himmels
komm! Wie ein starker Sturm
weh! Wie in Zungen von Feuer fall!
Komm Heiliger Geist erfülle uns!
Komm, o du glückselig Licht, fülle
Herz und Angesicht, dring bis auf
der Seele Grund. Ohne dein lebendig
Wehn kann im Menschen nichts
5
bestehn, kann nichts heil sein noch
gesund. Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein, heile du, wo
Krankheit quält. Wärme du, was kalt
und hart, löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Refrain: Wie ein Brausen des Himmels
komm! Wie ein starker Sturm
weh! Wie in Zungen von Feuer fall!
Komm Heiliger Geist erfülle uns!
Gib dem Volk, das dir vertraut, das
auf deine Hilfe baut, deine Gaben zum
Geleit. Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn und der
Freuden Ewigkeit.“
Mit diesen Worten grüße ich alle
Leser und wünsche ihnen eine gesegnete
Passions-, Oster-, und Pfingstzeit.
Ihr Pfarrer
Mag. Carsten Merker-Bojarra
Wenn Sie die Arbeit in unseren Pfarrgemeinden finanziell
unterstützen wollen, dann freuen wir uns über Ihre Spende:
Evang. Pfarrgemeinde Bad Tatzmannsdorf
IBAN: AT173312500001008481
RBB Oberwart/Bankstelle Bad Tatzmannsdorf
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Raiffeisenbezirksbank Oberwart
6
Was uns die Monatsnamen alles
verraten
Wo rühren unsere zwölf Monatsnamen her?
Eine spannende sprachschöpferische, kulturhistorische Namens-Entwicklung
in drei Teilen von DDr. Erwin Schranz
Teil 1:
Die Zählung der Zeit
Die Zählung der Zeit ist eine der ersten
Wissenschaften und hatte geradezu
religiöse Bedeutung. Nicht umsonst
war sie in den meisten frühen Kulturen
den Priestern vorbehalten.
Für die Menschen am Auffälligsten
war wohl die sich ändernde Erscheinung
des Mondes am Nachthimmel.
Die Zeitspanne zwischen Vollmond,
Neumond und wieder Vollmond,
also jede Mondphase, beträgt 29,53
Tage. Zwölfmal im Jahr zeigt sich der
Vollmond, in manchen Jahren auch
13 Mal. Alle zwei bis drei Jahre gibt
es also zweimal Vollmond in einem
Monat („blue moon“). Ein „Supermond“
liegt vor, wenn der Mond in
seinem Umlauf der Erde am nächsten
kommt und daher größer als gewöhnlich
erscheint. Er ist dann nur 360.000
statt 405.000 km vom Erdmittelpunkt
entfernt.
Der jüdische Kalender und der islamische
Kalender sind beide Mondkalender,
daher fallen ihre großen Feiertage
nach unserem Kalender nicht immer
auf das gleiche Datum. Sie finden im
Folgejahr jeweils zehn bis elf Tage früher
statt, denn das Mondjahr ist um
diese Zeitspanne kürzer als unser Sonnenjahr.
Die jüdischen Monatsnamen
sind übrigens chaldäischen Ursprungs
und wurden von den Juden aus ihrer
Babylonischen Gefangenschaft mitgenommen.
Zwei Drittel der jüdischen
und der islamischen Monatsnamen
entspringen der gleichen Wortwurzel.
„Nis(s)an“ etwa (im März oder April)
wird bei den Juden als Frühjahrsbeginn
und zur Erinnerung an den Auszug
aus Ägypten und ihrer „Erlösung
aus der Knechtschaft“ gefeiert und
gilt als erster Monat ihres religiösen
Kalenders. In den arabischen Ländern
bezeichnet der Name „Nisan“ den
Monat April unseres weltweit geltenden
Kalenders.
Der gebräuchliche Weltkalender ist
heute ein Sonnenkalender; er orientiert
sich am Sonnenjahr: Ein Jahr dauert
so lange, bis die Erde einmal die
Sonne umrundet, also exakt 365,24
Tage.
Der alte etruskische und der frührömische
Kalender wurden nach den
Mondzyklen erstellt; sie umfassten
ursprünglich nur zehn Monate: 61
Wintertage wurden einfach nicht mit-
gezählt. Der Julianische Kalender, von
Julius Caesar knapp vor der Zeitenwende
eingeführt, basiert bereits auf
dem Sonnenjahr.
Der Ursprung der Monatsnamen
Doch wie wurden die zwölf Monate
des Sonnenjahres bezeichnet? Jedenfalls
nicht nach einem einheitlichen
Schema. Die Römer benannten vier
Monate nach alten Göttern, zwei nach
herausragenden Herrschern (Julius
Caesar und Augustus), den Februar als
kürzesten und damals letzten Monat
als rituellen Reinigungsmonat (lateinisch
februare = reinigen) und die
restlichen Monate von September bis
Dezember nach den Zahlwörtern von
sieben bis zehn, denn das Jahr begann
ja damals mit dem März als erstem
Monat, sodass der September der
siebente Monat ist (lateinisch septem
= sieben).
Der gregorianische oder bürgerliche
Kalender verfeinerte den julianischen
7
Kalender. Er berücksichtigt unter
anderem Schalttage im Februar. Er
wurde von Papst Gregor XIII. im Jahre
1582 mit einer päpstlichen Bulle
verordnet und ließ zehn Tage ausfallen.
Er wurde nur zögerlich, von den
protestantischen Reichsständen erst
1700 und in Sowjetrussland gar erst
1918, angenommen. Heute ist der
gregorianische Kalender Standard in
den meisten Staaten der Welt. Die orthodoxen
Kirchen Osteuropas orientieren
sich weiterhin am julianischen
Kalender, der mittlerweile um 13 Tage
vom bürgerlichen Kalender abweicht,
weshalb etwa beim Weihnachtsfest
eine zeitliche Lücke zwischen Westund
Osteuropa klafft.
Für Sprachbewusste,
des Lateinischen Kundige,
ist auch die Zählung
der Monate September
bis Dezember
verwirrend, heißen
doch diese Monate
© iStock-612235546
wörtlich übersetzt
„siebenter bis zehnter“,
während sie tatsächlich
als neunter
bis zwölfter Monat in
unserem Kalender stehen.
Zum Glück denkt im sprachlichen
Alltag kaum jemand an den Ursprung
und die Entstehungsgeschichte der
Monatsbezeichnungen.
Einfacher und einleuchtender handhaben
diese Thematik die Chinesen: Sie
nummerieren sprachlich die Monate
8
einfach von eins bis zwölf durch, beginnend
mit dem Jänner als erstem
und dem Dezember als zwölftem
Monat. In praktisch allen Ländern
Europas und der übrigen Kontinente
haben sich die altüberlieferten lateinischen
Monatsnamen (zumindest
als Zweitnamen) durchgesetzt und
werden international verwendet; im
schriftlichen Verkehr und bei Datumsangaben
ist inzwischen die Nummerierung
von eins bis zwölf üblich.
In den deutschen Sprachraum drangen
die lateinischen Monatsnamen
schon frühzeitig ein, schließlich waren
auch im frühen Christentum die
römischen Bezeichnungen trotz ihres
(teilweisen) Ursprungs als Götternamen
allgegenwärtig. Es wurde zuerst
nicht allzu sehr differenziert: „Herbst“
galt für die Monate September bis Dezember,
und die Wintermonate zählten
einfach von Oktober bis Jänner.
Schon im Althochdeutschen sind noch
vor der ersten Jahrtausendwende die
Bezeichnungen Jänner, März, April
und August weit verbreitet, obwohl
Karl der Große versucht hatte, im Zuge
seiner Bildungsreform eine Vereinheitlichung
der regional verschiedenartigen
Monatsbezeichnungen zu erreichen.
So benannte er den Januar/
Jänner als „Wintermanoth“, den März
mit dem Frühlingsbeginn als „Lentzimanoth“,
den April als „Ostermanoth“
und den Mai als „Winnemanoth“ --
abgeleitet von winna = Weide, später
im Hochgefühl der Auferstehung der
Natur in „Wonnemonat“ umgedeutet.
Auch die hochverehrten und im
wahrsten Sinn des Wortes „vergötterten“
Vorgängergestalten von Karl dem
Großen im erneuerten Römischen
Reich, Cäsar und Augustus, wurden
vorerst noch nicht in das neue Kalendarium
aufgenommen: Der Juli blieb
der „Heumonat“, der August hieß
„Aranmanoth“ (abgeleitet vom alten
Wort aran = Ernte), der September
war der „Witumanoth“ (witu = Holz)
und der Oktober hieß jahreszeitengerecht
„Windumemanoth“ (windema
= Weinlese). Der November hieß
„Herbistmanoth“ und der Dezember
in Anbetracht des Advents und der
Weihnachtsfeiertage „Heilagmanoth“.
Die von Karl dem Großen verordneten
Monatsnamen setzten sich allerdings
nicht auf Dauer durch. Im Alltagsgebrauch
des Volkes datierte man Zeitangaben
am liebsten über Festtage
von Heiligen, zum Beispiel „am Tag vor
Barthelmei“, also am 23. August, weil
der 24. August als Gedenktag des Hl.
Bartholomäus allgemein bekannt war.
Im Mittelhochdeutschen (ab dem
11. Jahrhundert) finden sich die von
der karolingischen Kalenderreform
verordneten Monatsnamen kaum
noch, die altdeutschen Begriffe und
die lateinischen Bezeichnungen konkurrierten
gebietsweise miteinander.
Letztlich setzten sich die lateinischen
Namen auch bei uns durch, wie fast
überall in Europa.
Im Neuhochdeutschen der beginnenden
Neuzeit hören wir nur noch gelegentlich
vom erst herbst mond für den
Oktober und vom ander herbstmond
für den November oder vom „Christmond“
(auch „Slachtmon“) für den
Dezember.
Es gibt eine interessante Quelle und
einen überzeugenden Beleg für die
ursprünglichen deutschen Monatsnamen:
Einige davon haben sich überraschend
gut in der jiddischen Sprache
erhalten, entwickelte sich diese
doch aus dem Mittelhochdeutschen
des Mittelalters. Der Februar heißt
also nach dem damals gebräuchlichen
deutschen Ausdruck „Hörnung“,
der Juni wird wie althochdeutsch als
„Brachmonat“ bezeichnet, unser heutiger
Monat Juli ist im Jiddischen nach
wie vor der „Heimonat“ und September
und Oktober heißen wie noch
überall zu Beginn der Neuzeit erst
herbst-mond und ander herbst-mond.
Der November ist konsequenterweise
der drit herbes und der Dezember
jahreszeitenbedingt und religionsunabhängig
der winder-mond.
In den Monatsnamen der Sprachen
Mitteleuropas manifestierten sich
ursprünglich die jahreszeitlichen Naturerscheinungen
und die bäuerlichen
Tätigkeiten im Jahreslauf. In alten,
inzwischen fast verschwundenen Ausdrücken
finden wir diese bildhaften
Vergleiche noch, wie wir anschließend
bei den einzelnen Monaten feststellen
9
können. In drei slawischen Sprachen
Mitteleuropas sind auch noch geradezu
idyllische Bezeichnungen für die
Monate vorhanden, die sich stark ähneln
und in der Folge an Hand der kroatischen
Sprache illustriert werden:
Im Polnischen und im Tschechischen,
nicht aber in der slowakischen Sprache
hielten sich die aus dem Altslawischen
entwickelten sprechenden
Monatsnamen: Im Tschechischen
etwa leden (von „Eis“) für den Jänner,
duben (vergleiche unsere „Eiche“) für
den April, kveten für den Mai (von
der „Blüte“), rijen (von der „Brunft“)
für den Oktober oder listopad für
„fallende Blätter“, wenn sich dann
gegen Jahresende Nebel und Kälte
über Land und Leute senken; es ist
wortgleich und „zeitgleich“ mit dem
Polnischen, aber nur wortgleich mit
dem Kroatischen, denn es bezeichnet,
verwirrend genug, schon den Monat
davor, also den Oktober mit listopad.
Wo rühren nun im Einzelnen unsere
zwölf Monatsnamen her? Verfolgen
wir also eine spannende sprachschöpferische,
kulturhistorische Namens-
Entwicklung mit Personifizierungen,
Inspirationen von Naturerscheinungen
und Benennung von (heiligen)
Handlungen und Tätigkeiten aus dem
bäuerlichen Leben und dem Jagdwesen.
O
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe
von gemeinsam evangelisch.
10
Das Kreuz
Jetzt ist es also da, das Kreuz.
Was du befürchtet hast, ist wahr
geworden:
Man hat dich festgenagelt!
Schmerz, Verlassenheit,
Verzweiflung
Und du?
Du nimmst es an.
Du trägst es.
Und ich?
Ich will, dass der Kelch an mir
vorübergeht.
Ich will das Kreuz so schnell wie
möglich loswerden.
Ich will nicht, dass es schmerzt und
blutet.
Ich will am liebsten flüchten.
Warum muss ich leiden?
Es scheint kein Ende zu nehmen.
Immer wieder eine neue Wunde.
Warum nimmst du nicht alle
Schwierigkeiten und das Leiden
einfach weg?
Warum heilst du nicht einfach?
Das frage ich dich.
Oder sind es die anderen?
Ich will vertrauen - und bin doch gefangen
in Angst und Kleinglauben.
Jesus hat gebeten, „wenn möglich,
lass es an mir vorübergehen...“.
Aber am Ende:
„Vater, in deine Hände lege ich
mein Leben.“
Du hast dem geliebten Sohn das
Kreuz nicht erspart.
Auch ich bin dein geliebtes Kind.
Auch mir ersparst du es nicht.
Jesus, du weißt, was es heißt,
durchs dunkle Tal zu gehen.
Hilf mir, bei dir zu stehen in deinem
Leiden, so wie du bei dem meinen
bist.
Hilf mir, denen nicht zu fluchen, die
mir diese Schmerzen bereiten,
so wie du gesegnet hast statt zu
fluchen.
Hilf mir, zu vertrauen, so wie du
dem Vater vertraut hast,
dass das Leid nie das Letzte ist.
Hast du mich denn vergessen, mein
Gott?
„Der große Gott, der alle Geschicke
der Welt in seinen Händen hält,
kann sich nicht um alles kümmern.
Da verlangst du Menschenkind
zuviel“, höhnt es in mir.
Bin ich am Ende selbst schuld?
Die Auferstehung
Der Sieg ist da.
Das Kreuz ist zerbrochen.
Die Ohnmacht hat ein Ende.
Das Undenkbare ist geschehen:
Gott hat Jesus auferweckt.
ER hat dem Tod die Macht genommen
und dem Leid.
Neues Leben blüht auf - ein für
allemal.
Ich kann es noch kaum fassen.
So lange habe ich nichts davon
gespürt,
dass du da bist in meinem Leid.
So lange habe ich gehofft,
dass die Schmerzen vergehen.
So lange habe ich gewartet,
dass du eingreifst und alles änderst.
Irgendwann konnte ich nicht mehr
tun als stillzuhalten.
Und alles, was ich bin,
in deine Hände zu legen.
11
verwoben.
Dein Geist formt uns neu.
Wir feiern deinen Sieg.
Mit jedem Mahl belebst du uns.
Der Stock des Treibers ist
zerbrochen.
Halleluja!
In mir macht sich Freude breit.
Ich möchte singen und tanzen.
Sie mit den anderen teilen.
Zerbrochen ist der Pfeil, der auf
mich gerichtet war.
Zerbrochen ist die Macht, die mich
zerbrechen wollte.
Zerbrochen ist die Mauer, die
zwischen mir und dir war.
Auch die zwischen mir und dem
Anderen.
Einen Durchgang hast du
geschaffen - zum Leben.
Und ich, ich habe mich nur zu
verwundern über dich,
du unendliche Liebe. O
Und nun hast du, Gott, selbst
das Blatt gewendet.
Das Leben hat das letzte Wort!
Du hast uns nicht vergessen.
Jesus nicht.
Mich nicht.
Uns nicht.
Wie unendlich wertvoll wir dir doch
sind!
Du, der Größte, liebst auch das
Kleinste.
Dein Leben ist mit unserem
Gedanken von Friederike Klenk (OJC -
Brennpunkt Seelsorge 1 /2021, S. 16-17)
12
13
Als das Burgenland entstand –
Zur Rolle der Evangelischen
Vortrag von HR DDr. Erwin Schranz
Mittwoch, 6. April 2022, 19 Uhr
Gemeindesaal der evang. Kirche Bad Tatzmannsdorf
Die spannende Geschichte von der Entstehung des Burgenlandes aus
westungarischen Komitaten und welche Rolle die Evangelischen dabei
vor hundert Jahren spielten.
Herzliche Einladung zur
KINDERBIBELWOCHE
zum Thema
ABRAHAM erlebt: Gott führt und beschützt
von Montag, 30. Mai bis Donnerstag, 2. Juni
jeweils von 15.30 bis 16.30 Uhr
im Gemeindesaal der evang. Friedenskirche
Bad Tatzmannsdorf
Auf DICH freuen sich schon
Gertraud und Maxi
14
Unterschützen:
Freitag, 4.3.2022, 19 Uhr in der evangelischen Kirche
Bad Tatzmannsdorf:
Freitag, 4.3.2022, 19 Uhr in der röm.-kath. Kirche
15
Foto: H.Kasper
Liebe Mitglieder
und Gäste in Bad
Tatzmannsdorf!
Wir erleb(t)
en in den letzten
Monaten
schwere Zeiten. Die Covid-Pandemie
erinnert uns daran, wie klein und abhängig
der Mensch eigentlich ist. Auch
das kirchliche Leben musste eingeschränkt
werden. Viele Menschen
wurden körperlich und seelisch vor
völlig neue Herausforderungen gestellt.
Hoffen und beten wir, dass im
Frühling wieder einigermaßen normale
Zustände herrschen werden und
wir uns , bei allem gebotenen Schutz
für uns und unsere Mitmenschen,
wieder persönlich begegnen können,
aufgerissene Gräben und Gegensätze
überwunden werden und sich neue
Formen des Zusammenhalts entwickeln.
Erste Ansätze sind bereits zu
erkennen.
Bei der Konferenz „Aus dem Evangelium
leben“ der zwölf evangelischen
Pfarrgemeinden des Bezirkes Oberwart
im Februar wurden die Weichen
für ein engeres Zusammenwirken unserer
Gemeinden gestellt. Schließlich
leben hier im Bezirk etwa die Hälfte
aller Evangelischen des Burgenlandes.
Ein Wort des Kurators
Im Blick über den Tellerrand, besser
über die Kirchturmspitzen ,erkannten
wir die Notwendigkeit einer verstärkten
Zusammenarbeit. Welche
Überlegungen gibt es nun in diesem
regionalen Entwicklungsprozess?
1. In der Verwaltung können wir
uns besser ergänzen und gegenseitig
unterstützen, etwa in Fragen des
Kirchenbeitrages, dessen Bezahlung
leider nicht immer als Ehrensache
empfunden wird. Auch die Grundstücksbetreuung
fordert zunehmend
Fachkenntnisse.
2. Die Jugendarbeit, Kinder-Bibeltage
und die Konfirmandenarbeit
kann durch überregionale Zusammenarbeit
bereichert werden.
3. Die Kirchenmusik oder unsere
Pfarrblätter könnten durch engere
überörtliche Kooperation kurz-und
mittelfristig abgesichert werden.
Alle unsere Arbeit und Mitarbeit,
gerade in schwierigen Zeiten , wissen
wir von dem verheißungsvollen
Jesus-Wort begleitet, mit dem das
Matthäus-Evangelium schließt: „Ich
bin bei Euch alle Tage bis an der Welt
Ende“ (Mt 28,16). – Ist das nicht eine
tröstliche Zusage für uns Christen,
auch schwere Zeiten zu überwinden?
Ihr Kurator
Erwin Schranz
16
Kurz notiert ...
... in Bad Tatzmannsdorf
Taufe
Dohr Leopold Alexander, geb.
27.10.2021, Sohn von Mag. a Dohr Helga
und Dohr Nikolaus, getauft am 16.
Jänner 2022
Hofer Sofia, geb. 12.10.2021, Tochter
von Hofer Carina, BA, BEd und Hofer
80 Jahre:
Al-Ani Dagmar
DDr. Faupel Hartmut
98 Jahre:
Kuh Theresia O
Kurz notiert ...
... in Unterschützen
Stefan, getauft am 29. Jänner 2022
Jubilare
Seit der letzten Ausgabe von gemeinsam
evangelisch begingen folgende
Gemeindeglieder einen „Jubiläums-Geburtstag“:
60 Jahre:
Meditsch Elke
Hermann Roswitha
70 Jahre:
Krutzler Erich
Spiegel Monika
75 Jahre:
Kuch Anneliese
Geburtstage
65 Jahre:
Benedek Christine
Binder Josef
70 Jahre:
Benedek Adelheid
85 Jahre:
Krautsack Johann
92 Jahre:
Weber Elisabeth
Beerdigungen
Kaippel Adolf Gustav, verstorben
am 13.12.2021, Beerdigung am
16.12.2021 O
Aus dem Gästebuch
der Evang. Kirche in Bad Tatzmannsdorf
17
18
UNSER
Buchtipp
FÜR SIE:
Carrie Turansky
Kein Weg zu weit
Die ergreifende Fortsetzung der historischen Erfolgsreihe, die mitten
ins Herz trifft…
Für Gott ist kein Weg zu weit!
Im Jahr 1909 wird die siebenjährige Grace McAlister
als eines von unzähligen britischen Emigrantenkindern
nach Kanada verschickt. Sie hat das Glück, von
einer wohlhabenden Familie adoptiert zu werden,
doch das Wissen um ihre Ursprungsfamilie und die
Ungewissheit über den Verbleib ihrer Geschwister
lasten schwer auf dem Mädchen. Bis zehn Jahre
später ein Besucher aus längst vergangenen Zeiten
vor ihrer Haustür steht …
Nachdem Garth McAlister einige Jahre für einen Farmer gearbeitet hat,
kehrt er nach Kanada zurück, um die beiden Frauen zu suchen, die er
einfach nicht aus Kopf und Herz bekommt: seine schmerzlich vermisste
Schwester Grace und die unter mysteriösen Umständen verschwundene
Emma …
Dieses Buch ist im Büchertraum Bad Tatzmannsdorf erhältlich: 18,95 €
Buchhandlung „Büchertraum“, Joseph-
Haydn Platz 1 in Bad Tatzmannsdorf:
Mo- Fr 9-12, 15-18 Uhr
Tel. 03353/25409,
office@buechertraum.at
Online-Shop: www.büchertraum.at
19
Datum Uhrzeit Informationen zum Gottesdienst
06. 03. 2022 09.00 Hl. Abendmahl
13. 03. 2022 09.00
20. 03. 2022 09.00
27. 03. 2022 09.00
03. 04. 2022 09.00
10. 04. 2022 09.00
Gründonnerst.
14. 04. 2022
Karfreitag
15. 04. 2022
Ostersonntag
17. 04. 2022
Ostermontag
18. 04. 2022
17.30 Hl. Abendmahl
09.00
09.00 Hl. Abendmahl
09.00
24. 04. 2022 09.00
01. 05. 2022 09.00 Hl. Abendmahl
08. 05. 2022 09.00
15. 05. 2022 09.00
22. 05. 2022 09.00
29. 05. 2022 09.00
Pfingstsonntag
05. 06. 2022
Pfingstmontag
06. 06. 2022
Konfirmation
Hl. Abendmahl
09.00 Hl. Abendmahl
09.00
12. 06. 2022 09.00
Gottesdienste – Unterschützen
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber: Evangelische Pfarrgemeinden Bad Tatzmannsdorf/Unterschützen.
Für den Inhalt verantwortlich: Pfr. Mag. Carsten Merker-Bojarra. Alle: Evang. Pfarramt, 7400 Unterschützen 2
Layout: Harald Kasper — Druck: Schmidbauer, Oberwart
Wir verarbeiten alle personenbezogenen Daten nach den Datenschutzbestimmungen des DSGVO.
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Datum Uhrzeit Informationen zum Gottesdienst
06. 03. 2022 10.00
13. 03. 2022 10.00
20. 03. 2022 10.00
27. 03. 2022 10.00 Hl. Abendmahl / Lobpreisgottesdienst
03. 04. 2022 10.00
10. 04. 2022 10.00
Gründonnerst.
14. 04. 2022
Karfreitag
15. 04. 2022
Ostersonntag
17. 04. 2022
Ostermontag
18. 04. 2022
16.30 Hl. Abendmahl
10.00 Auf dem Hauptplatz Bad Tatzmannsdorf
10.00 Hl. Abendmahl
10.00
24. 04. 2022 10.00 Lobpreisgottesdienst
01. 05. 2022 10.00
08. 05. 2022 10.00
15. 05. 2022 10.00
22. 05. 2022 10.00
Donnerstag
26. 05. 2022
10.00
29. 05. 2022 10.00 Hl. Abendmahl
Pfingstsonntag
05. 06. 2022
Pfingstmontag
06. 06. 2022
Gottesdienste – Bad Tatzmannsdorf
Christi Himmelfahrt / Konfirmation
Hl. Abendmahl
10.00 Hl. Abendmahl
10.00
12. 06. 2022 10.00
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber: Evangelische Pfarrgemeinden Bad Tatzmannsdorf/Unterschützen.
Für den Inhalt verantwortlich: Pfr. Mag. Carsten Merker-Bojarra. Alle: Evang. Pfarramt, 7400 Unterschützen 2
Layout: Harald Kasper — Druck: Schmidbauer, Oberwart
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