Gemeindebote März - Juni 2022
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Das Kreuz
Jetzt ist es also da, das Kreuz.
Was du befürchtet hast, ist wahr
geworden:
Man hat dich festgenagelt!
Schmerz, Verlassenheit,
Verzweiflung
Und du?
Du nimmst es an.
Du trägst es.
Und ich?
Ich will, dass der Kelch an mir
vorübergeht.
Ich will das Kreuz so schnell wie
möglich loswerden.
Ich will nicht, dass es schmerzt und
blutet.
Ich will am liebsten flüchten.
Warum muss ich leiden?
Es scheint kein Ende zu nehmen.
Immer wieder eine neue Wunde.
Warum nimmst du nicht alle
Schwierigkeiten und das Leiden
einfach weg?
Warum heilst du nicht einfach?
Das frage ich dich.
Oder sind es die anderen?
Ich will vertrauen - und bin doch gefangen
in Angst und Kleinglauben.
Jesus hat gebeten, „wenn möglich,
lass es an mir vorübergehen...“.
Aber am Ende:
„Vater, in deine Hände lege ich
mein Leben.“
Du hast dem geliebten Sohn das
Kreuz nicht erspart.
Auch ich bin dein geliebtes Kind.
Auch mir ersparst du es nicht.
Jesus, du weißt, was es heißt,
durchs dunkle Tal zu gehen.
Hilf mir, bei dir zu stehen in deinem
Leiden, so wie du bei dem meinen
bist.
Hilf mir, denen nicht zu fluchen, die
mir diese Schmerzen bereiten,
so wie du gesegnet hast statt zu
fluchen.
Hilf mir, zu vertrauen, so wie du
dem Vater vertraut hast,
dass das Leid nie das Letzte ist.
Hast du mich denn vergessen, mein
Gott?
„Der große Gott, der alle Geschicke
der Welt in seinen Händen hält,
kann sich nicht um alles kümmern.
Da verlangst du Menschenkind
zuviel“, höhnt es in mir.
Bin ich am Ende selbst schuld?