Gemeindebote März - Juni 2022
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gezählt. Der Julianische Kalender, von
Julius Caesar knapp vor der Zeitenwende
eingeführt, basiert bereits auf
dem Sonnenjahr.
Der Ursprung der Monatsnamen
Doch wie wurden die zwölf Monate
des Sonnenjahres bezeichnet? Jedenfalls
nicht nach einem einheitlichen
Schema. Die Römer benannten vier
Monate nach alten Göttern, zwei nach
herausragenden Herrschern (Julius
Caesar und Augustus), den Februar als
kürzesten und damals letzten Monat
als rituellen Reinigungsmonat (lateinisch
februare = reinigen) und die
restlichen Monate von September bis
Dezember nach den Zahlwörtern von
sieben bis zehn, denn das Jahr begann
ja damals mit dem März als erstem
Monat, sodass der September der
siebente Monat ist (lateinisch septem
= sieben).
Der gregorianische oder bürgerliche
Kalender verfeinerte den julianischen
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Kalender. Er berücksichtigt unter
anderem Schalttage im Februar. Er
wurde von Papst Gregor XIII. im Jahre
1582 mit einer päpstlichen Bulle
verordnet und ließ zehn Tage ausfallen.
Er wurde nur zögerlich, von den
protestantischen Reichsständen erst
1700 und in Sowjetrussland gar erst
1918, angenommen. Heute ist der
gregorianische Kalender Standard in
den meisten Staaten der Welt. Die orthodoxen
Kirchen Osteuropas orientieren
sich weiterhin am julianischen
Kalender, der mittlerweile um 13 Tage
vom bürgerlichen Kalender abweicht,
weshalb etwa beim Weihnachtsfest
eine zeitliche Lücke zwischen Westund
Osteuropa klafft.
Für Sprachbewusste,
des Lateinischen Kundige,
ist auch die Zählung
der Monate September
bis Dezember
verwirrend, heißen
doch diese Monate
© iStock-612235546
wörtlich übersetzt
„siebenter bis zehnter“,
während sie tatsächlich
als neunter
bis zwölfter Monat in
unserem Kalender stehen.
Zum Glück denkt im sprachlichen
Alltag kaum jemand an den Ursprung
und die Entstehungsgeschichte der
Monatsbezeichnungen.
Einfacher und einleuchtender handhaben
diese Thematik die Chinesen: Sie
nummerieren sprachlich die Monate