26.02.2022 Aufrufe

Gemeindebote März - Juni 2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6

Was uns die Monatsnamen alles

verraten

Wo rühren unsere zwölf Monatsnamen her?

Eine spannende sprachschöpferische, kulturhistorische Namens-Entwicklung

in drei Teilen von DDr. Erwin Schranz

Teil 1:

Die Zählung der Zeit

Die Zählung der Zeit ist eine der ersten

Wissenschaften und hatte geradezu

religiöse Bedeutung. Nicht umsonst

war sie in den meisten frühen Kulturen

den Priestern vorbehalten.

Für die Menschen am Auffälligsten

war wohl die sich ändernde Erscheinung

des Mondes am Nachthimmel.

Die Zeitspanne zwischen Vollmond,

Neumond und wieder Vollmond,

also jede Mondphase, beträgt 29,53

Tage. Zwölfmal im Jahr zeigt sich der

Vollmond, in manchen Jahren auch

13 Mal. Alle zwei bis drei Jahre gibt

es also zweimal Vollmond in einem

Monat („blue moon“). Ein „Supermond“

liegt vor, wenn der Mond in

seinem Umlauf der Erde am nächsten

kommt und daher größer als gewöhnlich

erscheint. Er ist dann nur 360.000

statt 405.000 km vom Erdmittelpunkt

entfernt.

Der jüdische Kalender und der islamische

Kalender sind beide Mondkalender,

daher fallen ihre großen Feiertage

nach unserem Kalender nicht immer

auf das gleiche Datum. Sie finden im

Folgejahr jeweils zehn bis elf Tage früher

statt, denn das Mondjahr ist um

diese Zeitspanne kürzer als unser Sonnenjahr.

Die jüdischen Monatsnamen

sind übrigens chaldäischen Ursprungs

und wurden von den Juden aus ihrer

Babylonischen Gefangenschaft mitgenommen.

Zwei Drittel der jüdischen

und der islamischen Monatsnamen

entspringen der gleichen Wortwurzel.

„Nis(s)an“ etwa (im März oder April)

wird bei den Juden als Frühjahrsbeginn

und zur Erinnerung an den Auszug

aus Ägypten und ihrer „Erlösung

aus der Knechtschaft“ gefeiert und

gilt als erster Monat ihres religiösen

Kalenders. In den arabischen Ländern

bezeichnet der Name „Nisan“ den

Monat April unseres weltweit geltenden

Kalenders.

Der gebräuchliche Weltkalender ist

heute ein Sonnenkalender; er orientiert

sich am Sonnenjahr: Ein Jahr dauert

so lange, bis die Erde einmal die

Sonne umrundet, also exakt 365,24

Tage.

Der alte etruskische und der frührömische

Kalender wurden nach den

Mondzyklen erstellt; sie umfassten

ursprünglich nur zehn Monate: 61

Wintertage wurden einfach nicht mit-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!