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Kino |Film<br />
Mittwoch, 28. Februar 2018<br />
Gegen den Hunger<br />
„Die Biene Maja –Die Honigspiele“<br />
Foto: dpa/Universum Film<br />
Sie ist klein, mutig<br />
und wird für ihre<br />
frechen Sprüche seit<br />
Generationen von<br />
Kindern geliebt: die<br />
Biene Maja. Seit mehr als 100<br />
Jahren summt sie sich inzwischen<br />
schon als Kinderbuchund<br />
später auch als Zeichentrickfigur<br />
mit ihrem besten<br />
FreundWillivon einem Abenteuer<br />
zum nächsten. Nun gibt<br />
es Maja als animierte Biene<br />
im Film „Die Biene Maja –Die<br />
Honigspiele“ erneut auf der<br />
Kinoleinwand zu sehen.<br />
Für Maja (gesprochen von<br />
Nina Schatton) gibt es keinen<br />
schöneren Ort auf der Welt als<br />
die Klatschmohnwiese. Dort<br />
steht ihr Bienenstock, dort leben<br />
ihre fliegenden und krabbelnden<br />
Freunde. Und um die<br />
Vor einigen Jahren<br />
wurde die Biene Maja<br />
rundumerneuert und<br />
flog teilweise in3D<br />
über die Leinwände.<br />
Nun erobert sie erneut<br />
die Kinos –und erlebt<br />
ein neues Abenteuer.<br />
zu beschützen, würde die vorlaute<br />
Biene alles tun. Als ein<br />
grummeliger Botschafter der<br />
Kaiserinaus der Stadt Summtropolis,<br />
Graf Alfons von Bienenstich<br />
der Dritte (Uwe Ochsenknecht),<br />
im Bienenstock<br />
auftaucht, um die Hälfte der<br />
Honigernte einzufordern, ist<br />
für Maja klar: Sie muss etwas<br />
tun.<br />
Mit ihrem Freund Willi<br />
macht sie sich auf den Weg<br />
nach Summtropolis, um dort<br />
die Kaiserin (Andrea Sawatzki)<br />
zur Rede zu stellen. Die ist<br />
aber wenig begeistert von der<br />
Idee,auf den Honig zu verzichten.Stattdessenbietet<br />
sie Maja<br />
an, mit einem Team an<br />
einem Wettkampf –„den Honigspielen“<br />
– teilzunehmen.<br />
Gewinnt Maja, kann ihr Bienenstock<br />
den Honig behalten.<br />
Verliertsie aber, bekommt die<br />
Kaiserin die gesamte Honigernte<br />
und ihre Bienenfamilie<br />
muss den Winter ohne Honig<br />
überstehen.<br />
Das Team, das Maja von der<br />
Kaiserin anihre Seite gestellt<br />
bekommt, lässt kaum hoffen:<br />
ein Trupp von Außenseitern,<br />
die schon längst den Glauben<br />
an sich verloren haben. Eine<br />
Einstellung, die die vor Lebensfreude<br />
und Enthusiasmus<br />
übersprudelnde Biene<br />
natürlich nicht durchgehen<br />
lässt. Also übt sie sich als Motivationstrainerin,<br />
die auch<br />
aus einer Kakerlake mit<br />
Dreckphobie das Beste rausholen<br />
kann.<br />
Dass in uns allen etwas ganz<br />
Besonderes steckt, ist nureine<br />
der vielen belehrenden Botschaften,<br />
diedie jungenKinozuschauer<br />
auf wenig subtile<br />
Weise vermittelt bekommen.<br />
Weiteresind: „Nurzusammen<br />
sind wir stark“ und „Lass deine<br />
Freunde nicht im Stich“.<br />
Der moralisch erhobene Zeigefinger<br />
wird in der Fortsetzung<br />
des Animationswerks<br />
„Biene Maja“ von 2014 doch<br />
sehr oft –und auch etwas zu<br />
offensichtlich –bemüht.<br />
Einem Zeichentrick-Klassiker<br />
ein zeitgemäßes Aussehen<br />
verpassen zu wollen, ist wohl<br />
immer ein Wagnis. Als 2013<br />
die animierte 3D-Serie erstmals<br />
im ZDF ausgestrahlt<br />
wurde, hagelte es vor allem<br />
für Majas ungewöhnlich<br />
schlankeLinieKritik.BeimKinofilm,<br />
der 2014 folgte, war<br />
das nichtanders.Auch bei der<br />
Fortsetzung werden viele Kritiker<br />
jetzt wohlzahlreicheElemente,<br />
die die Trickfilmserie<br />
der 70er Jahre auszeichneten,<br />
vermissen: Flip, der weise<br />
Grashüpfer, ist nicht mehrals<br />
eine bedeutungslose Randfigur.<br />
Und auch Karel Gotts berühmtes<br />
Lied wird nur in<br />
einerSzene kurz angestimmt.<br />
Dennoch bleibt der Filmeine<br />
sehr unterhaltsame Animationskomödie<br />
auf hohem<br />
technischem Niveau, die wohl<br />
eine weitere Generation von<br />
Kindern in den Bann der<br />
Abenteuer einer „neuen“ Biene<br />
Maja ziehen wird. (dpa)<br />
„Die Biene Maja –Die Honigspiele“<br />
Zeichentrick<br />
Fazit: <br />
Maja tritt bei den alljährlichen Honigspielen<br />
für ihren Bienenstock an<br />
NEU<br />
im Kino<br />
Russische<br />
Femme fatale<br />
„Red Sparrow“: Packend<br />
Nein, verwandt sind<br />
Francis und Jennifer<br />
Lawrence nicht, auch<br />
wenn sie sich ein unddenselben<br />
Nachnamen teilen. Zusammengearbeitet<br />
aber haben<br />
der amerikanische Regisseur<br />
und die Schauspielerin<br />
sehr wohl schon. Und das bei<br />
keinem geringeren Projekt als<br />
bei drei der „Tribute von Panem“-Adaptionen.<br />
Die vierte Kooperation hat<br />
nun nichts mit Fantasy,<br />
nichts mit Science-Fiction zu<br />
tun. Vielmehr entführen uns<br />
die beiden in „Red Sparrow“in<br />
ein zeitgenössisches, wenn<br />
auch sehr nach Kaltem Krieg<br />
riechendes Russland.<br />
Nach einem schrecklichen<br />
Vorfall muss Dominika Egorova<br />
(Lawrence) ihre Tanzschuhe<br />
für immer anden Nagel<br />
hängen: DasinMitleidenschaft<br />
gezogene Bein würde den Belastungen,<br />
denen sicheine Primaballerina<br />
ausgesetzt sieht,<br />
nicht mehr standhalten.<br />
Um indes weiter für ihre geliebte<br />
kranke Mutter dasein<br />
zu können, tanzt Dominika<br />
fortan auf gänzlich unbekanntem<br />
Parkett: In der<br />
„Sparrow“-Schule, einem abgelegenen<br />
Elite-Internat des<br />
russischen Geheimdienstes,<br />
lässt sich die Moskowiterin zu<br />
einer soverführerischen wie<br />
hoch gefährlichen Spezial-<br />
Agentin ausbilden. Dies gelingt<br />
ihr auf derart überzeugende<br />
Weise, dass Dominika<br />
recht bald auf einen von Joel<br />
Edgerton verkörperten CIA-<br />
Agenten angesetzt wird.<br />
„Red Sparrow“ ist viel<br />
schlauer und auch kurzweiliger<br />
als es die skurrilen ersten<br />
30 Minuten erwarten lassen.<br />
Mit der exquisiten, bei aller<br />
Härte stets ausgewählten<br />
Bildgestaltung versteht der<br />
Film dabei genauso zu punkten<br />
wie mit einer stets rasantenund<br />
zuweilenwirklich packenden<br />
Geschichte. (dpa)<br />
„Red Sparrow“<br />
Thriller<br />
Fazit: <br />
Jennifer Lawrence als russische<br />
Spionin, die einen CIAAgenten<br />
verführt<br />
Erotisch<br />
aufgeheizt<br />
„Call MeByYour Name“<br />
Bisher ist Timothée Chalamet<br />
dem großen Publikum<br />
kaum bekannt.<br />
Aufgefallenist der jetzt 22-jährige<br />
New Yorker 2012 allein<br />
den Fans des TV<br />
-Serien-Hits<br />
„Homeland“ in einer Nebenrolle.<br />
Jetzt aber ist seinePopularität<br />
enorm gestiegen. Ein<br />
Grund dafür ist seine Oscar-<br />
Nominierung als bester<br />
Hauptdarsteller in der Bestseller-Verfilmung<br />
„Call Me By<br />
Your Name“.<br />
Chalamet verkörpert darin<br />
den 17-jährigen Elio. Der Teenager<br />
erlebt die Sommerwochen<br />
des Jahres 1983 im Paradies<br />
auf Erden. Doch er leidet<br />
Höllenqualen. Denn seine Elternhaben<br />
denStudenten Oliver<br />
(ArmieHammer)auf ihren<br />
idyllischen Landsitz inItalien<br />
eingeladen. Elio verliebt sich<br />
in den geistreichen Fremden.<br />
Doch ist er mehr als nur das<br />
Spielzeug eines heißen Sommers?<br />
Die von leiser Melancholie<br />
getragene Geschichte wird vor<br />
allem über Blicke und Gesten<br />
erzählt. Dazu sorgt ein intelligenter<br />
Musikeinsatz –neben<br />
für den Film geschaffenen<br />
Songs wesentlich geprägt von<br />
Kompositionen Johann Sebastian<br />
Bachs –für gediegene<br />
Eleganz.<br />
Je mehr die Handlung voranschreitet,<br />
umso weniger<br />
interessiert, dass eine gleichgeschlechtliche<br />
Beziehung im<br />
Zentrum steht. Denn eswerden<br />
allgemeingültige Fragen<br />
über die Schönheit und die<br />
Schwierigkeit der ersten großen<br />
Liebe beleuchtet. Für<br />
Spannung sorgt der emotionsreiche<br />
Wechsel von Anziehung<br />
und Ablehnung, Zuneigung<br />
und Zweifel im Banne<br />
flirrender Erotik. (dpa)<br />
„Call Me By Your Name“<br />
Drama<br />
Fazit: <br />
Romantische ComingofAgeStory<br />
um die Beziehung zwischen einem<br />
17 und einem 24Jährigen<br />
Game Night: Spielen<br />
bis einer heult<br />
KOMÖDIE. Mit ihren Freunden<br />
veranstalten Annie und Max regelmäßig<br />
Spieleabende. Um diese etwas<br />
aufzupeppen, hat sich Max’<br />
Bruder Brooks etwas ausgedacht:<br />
ein Murder Mystery mit falschen<br />
Gangstern und FBIAgenten. Dummerweise<br />
wird Brooks tatsächlich<br />
entführt und die Pärchen begeben<br />
sich nichtsahnend auf die Suche.<br />
FAZIT: <br />
Das schweigende<br />
Klassenzimmer<br />
DRAMA. Die Abiturienten Theo und<br />
Kurt haben in der Wochenschau<br />
Bilder von der Niederschlagung des<br />
Volksaufstandes in Ungarn gesehen.<br />
Nun wollen sie in der Klasse<br />
eine Schweigeminute für die Opfer<br />
abhalten. Doch damit erregen<br />
sie die Aufmerksamkeit der Stasi.<br />
FAZIT: <br />
TrustWho –Wie<br />
krank ist die WHO?<br />
DOKUMENTATION. Regisseurin Lilian<br />
Franck hat Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO),<br />
Whistleblower und Verantwortliche<br />
der Organisation interviewt. Zum<br />
Großteil finanziert sich diese durch<br />
Spenden. Wird sie dadurch indie<br />
Arme der Industrie getrieben?<br />
FAZIT: