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E_1928_Zeitung_Nr.081

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W81 N°81<br />

II<br />

II. Blatt<br />

BERN, 28. September <strong>1928</strong> BERN, 28. September <strong>1928</strong><br />

Der Autofriedhof ist ein Merkmal einer<br />

Iherannahenden neuen Aera im Autoreparaturwesen.<br />

Wir kennen zwar in der Schweiz weder<br />

den Autofriedhof noch den Autoschlächter,<br />

finden aber auch bei uns Anzeichen der<br />

Wandlungen kommender Jahre. Jede grössere<br />

Garage hat einen Keller oder Schopf, in<br />

dem sie alte Wagenbestandteile und Ersatzteile<br />

und beschädigtes Material aufbewahrt,<br />

das höchstens Metallwert besitzt. Unsere<br />

Autowirtschaft ist aber noch nicht so intensiv<br />

und expansiv betrieben, dass auch eine rationelle<br />

Verwertung dieses Friedhofmaterials<br />

stattfinden kann.<br />

Und doch erkennt man — trotzdem der<br />

Autofriedhof als Kennzeichen der hochentwickelten<br />

amerikanischen Autowirtschaft<br />

-•fehlt — Verschiebungen an der Grenze der Repäraturunwürdigkeit<br />

beschädigter Wagen, die<br />

sich aus dem Sinken der Wagenpreise erklären<br />

lässt. Ein Faktor, der für kleinere und.<br />

mittlere Reparaturwerkstätten von einschneidender<br />

Bedeutung sein kann.<br />

Eine weitere Erkenntnis drängt sich auf:<br />

Ein Wagen kann auf Grund seiner Abnützung<br />

nicht mehr wie früher im eigentlichen Sinne<br />

einer handwerksmässigen Reparatur unterzogen<br />

werden. Vielmehr muss derselbe periodisch<br />

von der Reparaturanstalt der Markenvertretung<br />

oder der Fabrikwerkstätte<br />

nachgesehen und instandgestellt werden. Die<br />

Abnützungen dürfen nie so weit fortgeschritten<br />

sein, dass andere Teile des Motors oder<br />

des Wagens in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Allgemein besteht die Tendenz, einen<br />

Bestandteil nur so lange im Wagen zu belassen,<br />

bis ein Klappern eintritt, worauf dieser<br />

unverzüglich ausgewechselt wh\d. Vielleicht<br />

wird man schon in ein paar Jahren den Zylinderblock<br />

mitsamt Kolben und Ventilen<br />

nicht mehr nachschleifen lassen, sondern 1 den<br />

ganzen Block kurzerhand auswechseln.<br />

In dritter Linie erkennt man im Autobau<br />

zahlreiche konstruktive Massnahmen, die geeignet<br />

sind,..,die:ReparatürbedürfMgkeit eines<br />

Zehn Minuten für Praktiker,<br />

Wandlungen im Auforeparafurwesen<br />

Automobiles auf lange Zeit hinauszuschieben.<br />

Wir nennen vor allem die Luft- und Oelfilter,<br />

die konstruktiven Massnahmen zur Reinhaltung<br />

des Oeles im Kurbelgehäuse, zur Verhinderung<br />

der Verrussung des Motors und zur<br />

Bewahrung einer konstanten Kühlwassertemperatur.<br />

Die Zentralschmierung leistete ein<br />

weiteres in derselben Richtung. Besseres<br />

Material und Erleichterungen für Montage<br />

und Demontage, Verbesserungen der Motorbefestigung<br />

und im Bau der Kardanwelle ermöglichten<br />

ein weitgehendes Ausschalten von<br />

zerstörenden Torsionswirkungen im Chassis.<br />

Die Verbesserung der Karosseriekonstruktionen<br />

und bedeutende Fortschritte in der Federung<br />

und Bremsung schieben die Reparaturbedürftigkeit<br />

eines Wagens um Monate, ja um<br />

Jahre hinaus.<br />

Zusammenfassend ergibt das die Wandlungen:,<br />

Verschiebung der Grenze der Reparaturunwürdigkeit,<br />

Abweichen von der früheren<br />

handwerksmässigen Reparatur und lebensverlängernde<br />

konstruktive Massnahmen, eine<br />

Verringerung der Reparaturen nach Zahl und<br />

Umfang. Die Verringerung wird gegenwärtig<br />

teilweise durch eine Zunahme der Reparaturen<br />

auf Grund des wachsenden Autobestandes<br />

noch kompensiert. Diese Wandlungen<br />

berühren die Lebensmöglichkeiten der Reparaturwerkstätten<br />

in hohem Masse und verlangen<br />

von ihnen für die nächsten Jahre eine<br />

Umstellung. An Stelle der Reparaturen werden<br />

die Revisionen einen hohen Zuwachs erleben,<br />

bis nach langen Jahren nur noch die<br />

Kasko-Reparaturen das Hauptkontingent der<br />

reparaturbedürftigen Wagen stellen.<br />

Bei beschädigten neuen Wagen tritt häufig<br />

die Frage ein, ob eine ganze Untergruppe<br />

repariert oder ersetzt werden soll. Mit der<br />

Vereinfachung, der Normierung und der Verbilligung<br />

der Ersatzteile wird ein Ersatz sich<br />

immer mehr lohnen. Bei beschädigten alten<br />

Wagen hingegen spielt die Entwertung durch<br />

Veraltung des Systems eine entscheidende<br />

Rolle. Sie werden als erste Abgänger in den<br />

Autofriedhof wandern.<br />

Welche Autoreparaturwerkstätten tragen<br />

nun nach diesen Perspektiven am meisten<br />

Lebensmöglichkeiten in sich? Vor allem werden<br />

die Autoreparaturwerkstätten, die in enger<br />

Gemeinschaft mit dem Autogrosshandel<br />

arbeiten, einer guten Zukunft gewiss sein.<br />

Wenn sie auch nicht mit hohen Erträgnissen<br />

rechnen können, so sind sie auf jeden Fall imstande,<br />

den Käufern der betreffenden Marken<br />

recht wertvolle Zusicherungen fachgemässer<br />

Reparaturen und raschen Ersatzes zu geben.<br />

In zweiter Linie werden sich alle Kleinwerkstätten<br />

einen goldenen Boden sichern können,<br />

die von einem erstklassigen Meister oder<br />

Chefmedhaniker geleitet werden, der sich<br />

jeden Wagen selbst ansieht und selbst zugreift,<br />

wo sich Schwierigkeiten zeigen.<br />

Grössere Reparaturanstalten in Verbindung<br />

mit Speditionsbetrieben, Grossbrauereien,<br />

Baugeschäften, Taxi-Unternehmungen usw.<br />

können sehr rationell arbeiten, besonders<br />

dann, wenn sich die Unternehmung auf wenige<br />

Wagentypen oder nur einen einzigen beschränkt.<br />

Reparaturbetriebe in Verbindung<br />

mit landwirtschaftlichen Mustergütern, die<br />

einen bedeutenden Motorenbetrieb aufweisen,<br />

tragen ebenfalls die Garantie sicheren Gedeihens<br />

in sich.<br />

Die Inhaber von Reparaturwerkstätten, die<br />

in der Auswahl ihres Fachpersonals mit aller<br />

Sorgfalt vorgehen und der Schulung ihrer<br />

Hilfskräfte eine hohe Aufmerksamkeit schenken,<br />

legen damit die besten Grundmauern für<br />

ihren zukünftigen Betrieb. Flinke, freundliche<br />

und fachmännisch richtige Bedienung fesseln<br />

den Kunden an das Geschäft. Mit gründlich<br />

geschultem Fachpersonal werden sich die<br />

Klippen in den kommenden Wandlungen und<br />

"Kämpfen immer umschiffen können. wlt.<br />

Neue Elemente in der Federung. Die gute<br />

Federung spielt nicht nur im Interesse der<br />

Schonung verschiedener Teil© des Motorwagens<br />

eine wichtige Rolle, sondern sie trägt<br />

auch der Bequemlichkeit der Fahrgäste<br />

Rechnung. Die Wagenfedern wirken gewissermassen<br />

als Transformatoren, indem sie<br />

die kurzbeschwingten Stösse in langbeschwingte<br />

umwandeln oder in sich aufnehmen.<br />

Gute Gummireifen besorgen zwar bereits<br />

einen wesentlichen Anteil der Abfederung.<br />

Es ist aber mit Gummireifen allein<br />

nicht getan. Die Federn müssen die restlichen<br />

Stösse auffangen.<br />

Die starke Beanspruchung der Federn<br />

kann zu bedeutenden Verwendungen des<br />

Chassisrahmens führen, sofern dieselben die<br />

Federung nicht nachgiebig oder gar gelenkig<br />

eingebaut sind. Die Kräfte, die auf die<br />

Wagenfedern wirken: Schubwirkung den<br />

Achsen, bei Beschleunigung und beim Brem*<br />

sen, Vibrationsarbeit des Motors, Wirkung<br />

der Zentrifugalkraft des Wagens beim Kurvenfahren<br />

verursachen recht komplizierte<br />

Beanspruchungen der Federtätigkeit. Es ist<br />

daher ohne weiteres verständlich, dass die<br />

Konstruktion und der Bau der Federung den*<br />

Konstrukteur Probleme stellt, die seine volle<br />

Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen.<br />

Aenderungen an Federungssystemen ujrcl<br />

Stossdämpfern gehören daher zu den regjelmässigen<br />

Neuheiten in der Automobilfoonstruktion.<br />

Unsere erste Abbildung zeigt eine<br />

Vorderachsfederung, die zum Teil aus. einer<br />

Bandfederung, zum andern Teil aus einer;<br />

Spiralfederung besteht. Die Schübe der<br />

Achse von unten und von vorn werden nur»<br />

zur Hauptsache in den Spiralfedern kompensiert,<br />

während das Stossen des Chassisrahmens<br />

bei kräftigem Bremsen mehr in den<br />

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