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E_1928_Zeitung_Nr.102

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DftS ABITURIUM DES AUTOMOBILS<br />

ÄUTOMOBTL-REVl/E<br />

-NM02<br />

Das Rad eines Fahrrades mit Kette in Verbindung<br />

mit einem Schreibapparat, welches zum Messen der<br />

Beschleunigung bei Versuchsfahrten Verwendung<br />

findet.<br />

Der scharfe Wettbewerb im Automobilbau<br />

spornt die Werke nicht nur zur Schaffung rationeller<br />

Methoden für die Massenfertigung,<br />

sondern auch zur Erhöhung der Zuverlässigkeit<br />

der Automobile an. Diesem Zwecke dienen<br />

Versuchsanstalten, deren Aufgabe es ist,<br />

die fertigen Versuchswagen zu — zerstören.<br />

Eine solche Versuchsstation ist mit sinnreich<br />

erdachten Vorrichtungen ausgerüstet, mit<br />

welchen die Höchstbelastung verantwortlicher<br />

Teile bis zum Bruche erzielt wird, um<br />

durch nachfolgende Materialuntersuchungen<br />

an der Bruchstelle die Anforderungen für ein<br />

^^••»•••••••••••••••••«•«•••••••»»•••••••••••«••»»»»••»»»•••i<br />

Ein doppeltes Lenkrad bestimmt den Kraftaufwand<br />

beim Lenken.<br />

zäheres oder verschleissfesteres Material ermitteln<br />

zu können.<br />

In solchen Versuchsanstalten finden wir<br />

einen Kühlraum, in welchem der Motor bei<br />

strengem Frost arbeitet, um den Einfluss der<br />

Temperaturunterschiede und des verdickten<br />

Schmieröles zu untersuchen. Ferner finden<br />

Maschinen Anwendung, die das Auftreffen der<br />

Vorderräder auf ein Hindernis künstlich konstruieren.<br />

Auf diesem Wege werden die<br />

Spurstangen und die Lenkstroben auf ihren<br />

Widerstand untersucht. Bremsstände sind<br />

eingerichtet, auf denen man den Wagen unter<br />

Höchstbelastung Tausende von Kilometern<br />

Versuchsanordnung zum genauen Messen des<br />

Betriebsstoff Verbrauches.<br />

Die Kraftanstrengung beim Einrücken der Kupplung<br />

wird nicht nach Gefühl, sondern zahlenmässig mittels<br />

Federwage bestimmt.<br />

zurücklegen lässt, worauf dann seine Teile<br />

peinlichst untersucht werden. Auch die Reifen<br />

werden tagelang mittels einer Maschine,<br />

die einen holprigen Weg rekonstruiert, der<br />

Reibung ausgesetzt, um die relative Unverwüstlichkeit<br />

der verschiedenen Erzeugnisse<br />

zu prüfen.<br />

Besonder© Aufmerksamkeit wird der Materialprüfung<br />

gewidmet. Die modernsten Methoden,<br />

z. B. Skleroskope mit Diamantkugeln,<br />

Ermüdungsprüfmaschinen und so weiter finden<br />

Anwendung. Die Analyse der hochlegierten<br />

Stähle wird mit grösster Genauigkeit durchgeführt.<br />

Die chemische Wage der Versuchsanstalt<br />

hat eine Genauigkeit, die genügt, um<br />

den fünfzigsten Teil einer Augenwimper zu<br />

wiegen. Sie ist so feinfühlig, dass Wägungen<br />

erst 15 Min-uten nach Einschalten des<br />

Lichtes vorgenommen werden, da sonst die<br />

Wärmeausstrahlung der Glühlampen die Genauigkeit<br />

der Wage beeinflussen würde.<br />

Die Auslagen, die für solche Versuchsanstalten<br />

und für die mutwillige Zerstörung<br />

von fertigen Automobilen verausgabt werden,<br />

rentieren sich hundertfach.<br />

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Der amerikanische Pneukonsum. Im Verlaufe<br />

eines Jahres (April 1927 bis April <strong>1928</strong>)<br />

wurden in den Vereinigten Staaten 45,9 Millionen<br />

Pneus und 55,2 Millionen Schläuche abgesetzt.<br />

Es wurden demnach von jedem Automobilbesitzer<br />

durchschnittlich in diesen<br />

zwölf Monaten 1,9 Pneus und 2,4 Schläuche<br />

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