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E_1929_Zeitung_Nr.020

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10 ÄUTOMOBIL-REVUB <strong>1929</strong> - N° '10<br />

Versicherten selbst zu tragen sei. wurde auf einen<br />

Abänderungsantrag der Kommission hin fallen gelassen,<br />

zumal sich aus vielfachen Erfahrungen ergab,<br />

dass der erzieherische Wert dieser veralteten<br />

Bestimmung sehr problematisch sei und höchstens<br />

zu einer Verschleppung der Erledigung vieler Schadenfälle<br />

geführt habe.<br />

Gebühren.<br />

Angenommen wurde der Vorschlag des MilitäTund<br />

Polizeidepartementes, welcher aus ungezählten<br />

Beratungen als Mittelweg hervorgegangen war und<br />

einen Kompromiss zwischen dem Vorschlag der<br />

Verbände und der grossrätlichen Kommission darstellt.<br />

ET sieht vor für Fahrzeuge his zu<br />

5 PS Fr. 160—<br />

6—10 PS je Fr. 10— per PS mehT<br />

11—15 PS je Fr. 15.— per PS mehr<br />

16—23 PS je FT. 20.— per PS mehr<br />

24- -54 PS je Fr. 25— per PS mehr<br />

35 u. ff. je Fr. 30.— per PS mehr<br />

Anzahl PS nach<br />

d. Fabtz. Formel 0.3<br />

199 4<br />

71 4,2<br />

37,6 5<br />

13.1 6<br />

113 7<br />

76 7,2<br />

125 8<br />

169 9<br />

104 10<br />

169 10,2<br />

211 11<br />

81 12<br />

88 13<br />

119 135<br />

57 14<br />

33 15<br />

68 16<br />

83 16,2<br />

43 17<br />

47 18<br />

32 19<br />

33 195<br />

38 20<br />

16 21<br />

17 22<br />

14 222<br />

24 23<br />

11 24<br />

5 25<br />

50 255<br />

31 26<br />

5 27<br />

13 28<br />

6 28,7<br />

2 29<br />

30<br />

Auswirkung<br />

bisherige PS nach neue<br />

Gebühr Formel 0,4 Gebühr<br />

150— 5 160—<br />

150.— «6 170—<br />

150.— 7 180—<br />

160.— 8 190 —<br />

170.— 9 200—<br />

170 — 10 210—<br />

180.— 11 225 —<br />

195.— 12 240—<br />

210.— 13 255 —<br />

210.— 14 270—<br />

225— 15 285 —<br />

240 — 16 305—<br />

260.— 17 325 —<br />

260.— 18 345—<br />

280— 19 365—<br />

300— 20 885 —<br />

320.— 21 405—<br />

320— 22 425—<br />

340— 23 445—<br />

360—- 24 470—<br />

380.— 25 495—<br />

380— 26 620—<br />

400— 27 645—<br />

420— 28 670—<br />

450— 29 595—<br />

450— 30 620—<br />

480— 31 645—<br />

510— 32 670—<br />

540— 33 695—<br />

640— S4 720—<br />

540— 35 750—<br />

570.— 36 780—<br />

600— 37 810—<br />

630— 38 840—<br />

660— 39 870—<br />

690— 40 900—<br />

Für elektrische Fahrzeuge (Hotelomnibusse) werden<br />

vom Regierungsrat besondere Gebühren festgelegt.<br />

Taxameter erhalten eins Reduktion bis zu 30<br />

Prozent<br />

Autoomnihnsse nnd La*twagen. welche für den<br />

gewerbsmässigen Transpcrt von mehr als 8 Pereonen<br />

benützt werden, bezahlen eine jährliche Zusatzsteuer<br />

von Fr. 150.—; ausgenommen hiervon<br />

sind solche, welche Konzession A oder B lösen müs-<br />

Traktoren, welche aussohliesslich in der Landwirtschaft<br />

im eigenen Betrieb verwendet werden,<br />

bezahlen keine Gebühr, müssen dagegen eine Haftpflichtversicherung<br />

haben. Nicht ausscbliesslich in<br />

der Landwirtschaft verwendete Traktoren bezahlen<br />

die Hälfte der ordentlichen Gebühr. — Die Gebühr<br />

wird nach dem Kalenderjahr berechnet. Für neu<br />

erworbene Motorfahrzeuge, resp solche, welche erst<br />

nacb dem 1. April resp. 1 Juli resp. 1. Oktober in<br />

Verkehr kommen, wird die Gebühr entsprechend auf<br />

75 Prozent resp. 50 Prozent resp. 25 Prozent ermässigt<br />

Entsprechend diesen Ansätzen erfolgt eine<br />

Rückvergütung für Fahrzeuge, die nachweislich zerstört<br />

oder abgebrochen sind oder nacb Wegzug des<br />

Besitzers in einen andern Kanton dort versteuert<br />

werden. Dem Wunsche der Gebirgshevölkerung um<br />

Reduktion der Taxe während der Winterperiode<br />

konnte der Konsequenzen wegen nicht entsprochen<br />

werden.<br />

Von der Entrichtung der Gebühren sind befreit,<br />

ausser den im Dienste der Oeffentlichkeit stehenden<br />

Wagen, auch die Kurswagen der konzessionierten<br />

Automobilgeellschaften, soweit sie für konzessionierte<br />

Fahrten Verwendung finden (für Wagen mit<br />

Konzession A und B).<br />

Kollektivnummern für Automobile sind zu haben<br />

mit einer Jahresgebühr von Fr. 500.— für die erste,<br />

Fr. 400.— für die zweite und Fr. 300.— für jede<br />

weitere Nummer und von Fr. 100.— für Motorräder.<br />

Monatsnummern mit einer Gebühr von Fr. 50.— für<br />

Automobile und Fr. 10.— für Motorräder.<br />

Verteilung der Einnahmen: Das nacb Abzug der<br />

Verwaltungskosten sich ergebende Erträgnis der für<br />

die Motorfahrzeuge bezogenen Gebühren ist für die<br />

Verbesserung und den vermehrten Unterhalt der<br />

dem Automobilverkehr dienenden Kaatonsstrassen<br />

zu verwenden.<br />

25 Prozent dieses Nettoerträgnisses werden jährlich<br />

ausgeschieden und sämtlichen Einwohnergemeinden<br />

als Beitrag an die ihnen infolge des Automobilverkehis<br />

erwachsenden Kosten zugewiesen,<br />

und zwar:<br />

a) 50 Prozent hiervon für den Strasseminterhalt<br />

und die Bekämpfung der Staubplage, wobei die<br />

Verteilung der Beiträge nach Massgabe der<br />

Länge und der Bedeutung der in Betracht fallenden<br />

Strassen. sowie der finanziellen Lage<br />

der betreffenden Gemeinden erfolgt.<br />

b) 50 Prozent für den Ausbau und die Korrektion<br />

von Gemeindestrassen, die dem Motorfahrverkehr<br />

dienen. Die Zuweisung ist Sache des Regierungsrates.<br />

Durchgangsstrassen haben in erster<br />

Linie Anspruch auf diese Subventionierung.<br />

An den Unterhalt und die Korrektion von Strassen<br />

mit verhältnismässig geringem Automobilverkehr<br />

werden keine Beiträge geleistet.<br />

Arbeitszeit. BerufechauffeuTe sollen zwischen der<br />

Beeendigung einer Tagesarbeit und dem Beginn der<br />

nächsten eine zusammenhängende Ruhezeit von wenigstens<br />

10 Stunden gemessen können.<br />

Der Regierungsrat ist ermächtigt, bezüglich der<br />

Arbeitszeit besondere Vorschriften zu erfassen.<br />

Schlussbestimmungen: Gegenwärtiges Gesetz tritt<br />

sofort in Kraft mit Rückwirkung auf den 1. Januar<br />

<strong>1929</strong>.<br />

Wenn wir uns nun noch unsererseits com Gesetze<br />

äussern sollen, so können wir dies nur mit einiger<br />

Vorsicht tun. indem abzuwarten bleibt, wie<br />

die breiten Schichten des automobilfahrenden und<br />

des nicht automobilfahrenden Publikums sich dazu<br />

einstellen. Im grossen ganzen zeigt es doch in vielen<br />

Punkten wesentliche Fortschritte, indem es sich<br />

den Forderungen der Neuzeit anzupassen sucht, so<br />

in der erfolgreichen Bekämpfung vieler reaktionärer<br />

Bestrebungen, wie des Nachtfahrverbotes und<br />

des Wettfahrtenverbotes, sodann mehrere positive<br />

Errungenschaften, wie den Wegfall des Selbstbehaltes,<br />

die Abschaffung der Vollgummibereifung, den<br />

obligatorischen Rückspiegel für Lastwagen und nicht<br />

zuletzt den Beginn einer grosszügig angelegten<br />

Strassengesetzgebung.<br />

Leider ist hienieden auf Erden nichts vollkommen,<br />

und auch in unserm Falle hat der Gesetzgeber neben<br />

den richtigen Eiern noch ein Kuckucksei ausgebrütet,<br />

wir m

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