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E_1929_Zeitung_Nr.020

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14 ÄUTOMOBIL-RFVIIB <strong>1929</strong> — TVTo 18<br />

Te«•»•». Rundschau<br />

Das «Flattern» der Vorderräder,<br />

seine Theorie und praktische Bekämpfung.<br />

In einer interessanten Abhandlung geht F.<br />

Meinecke im « Motorwagen » mit mathematischen<br />

Mitteln an das Problem der berüchtigten<br />

Flatterschwingungen der Vorderräder vieler<br />

Automobile heran. Nach seinen Ausführungen<br />

hat man zwischen «echtem» und<br />

« unechtem » Flattern zu unterscheiden. Bezeichnend<br />

für das echte Flattern sind die hervorgerufenen<br />

Querschwingungen des 'Wagenvorderteils<br />

und die verhältnismässig grosse<br />

Schwingungszahl. Im Gegensatz dazu äussert<br />

sich das unechte Flattern in langsamen<br />

Schwingungen, die sich bis zum Lönkrad fort-<br />

Unebenheit überfährt. Die Kreiselwirktmg ist<br />

natürlich um so grösser, je grösser die Kreiselmassen<br />

sind, was erklärt, weshalb die mit<br />

Vorderradbremsen u. Ballonpneus ausgerüsteten<br />

und deshalb ziemlich schweren Vorderräder<br />

moderner Wagen etwas mehr zum<br />

Flattern neigen. Der Niederdruckreifen begünstigt<br />

das Flattern noch dadurch, dass er<br />

bei verhältnismässig langen Bodenwellen<br />

Hlnt~<br />

setzen. Die auftretenden Kräfte sind im<br />

letzten Fall nur klein und ungefährlich, während<br />

sie beim echten Flattern, das als eine<br />

Resonanzerscheinung zwischen den Schwingungen<br />

der Lenkschenkel und der Eigenschwingungszahl<br />

des Lenkgestänges aufzufassen<br />

ist, ausserordentlich gross- und unter<br />

Umständen gefährlich werden können.<br />

Die Schwingungen der Räder und Lenkschenkel<br />

werden nach Meinecke ausschliesslich<br />

durch die Kreiselwirkung der Radmassen<br />

ausgelöst, wenn die Radachse in der Vertikalebene<br />

schiefgestellt wird, was z. B. immer<br />

dann der Fall ist, wenn ein Rad eine Bodenleichter<br />

ins Hüpfen kommt als bei kurzen Unebenheiten,<br />

und dass seine Bewegungen dann<br />

besonders stark sind.<br />

Die Schwingungszahl ist von der Fahrgeschwindigkeit<br />

und der Länge der Bodenwellen<br />

abhängig. Trifft sie mit der Eigenschwingungszahl<br />

des Lenkgestänges zusammen, so<br />

tritt Resonanz ein, und die Kräfte können sich<br />

gegenseitig in bedeutendem Masse verstärken.<br />

Vermeiden bzw. bekämpfen kann man das<br />

Flattern auf zwei Arten: Erstens, indem man<br />

dafür sorgt, dass die Radachsen möglichst<br />

nur parallele Höhenverschiebungen ausführen<br />

können, und zweitens, indem man bei<br />

den heute noch meist gebräuchlichen<br />

durchgehenden Achsen durch Dämpfung die<br />

Schwingungen so gut wie möglich vernichtet.<br />

Ein drittes, oft angewandtes Mittel, die Veränderung<br />

der Elastizität des Lenkgestänges,<br />

ist nicht empfehlenswert, weil es nur den Bereich<br />

der kritischen Flattergeschwindigkeiten<br />

verschiebt, die Schwingungen aber nicht vermindert.<br />

Als ein Mittelweg zwischen der ersten und<br />

zweiten Methode ist der Einbau starker<br />

Stossdämpfer zwischen Achse und Chassisrahmen<br />

zu betrachten, wobei hier die Dämpfer<br />

zugleich das starke Schiefstellen der<br />

Achse verhindern und trotzdem noch auftretende<br />

kleinere Schwingungen vernichten.<br />

Zu Methode 2 schlägt Meinecke vor, die<br />

Dämpfer nicht zwischen das Lenkgestänge<br />

Ein Futterdämpfer 5a der<br />

Lenkschubstange eingebaut<br />

u»d den Chassisrahmen einzubauen, was die<br />

Lenkung unnötig erschwert, sondern direkt in<br />

das Lenkgestänge selbst. Man nimmt dadurch<br />

dem System die Möglichkeit, in Resonanz<br />

zu geraten. Die beistehende erste Abbildung<br />

zeigt, dass ein solcher Dämpfer, wie<br />

er hier in der Lenkschubstange eingebaut ist,<br />

ausserordentlich einfach gestaltet sein kann.<br />

Der eine der Lenkzapfen ist nicht nur federnd<br />

zwischen die beiden Kugelpfannen eingespannt,<br />

die Federn bewirken vielmehr unter<br />

Vermittlung der eingezeichneten Konen und<br />

Konussegmente, dass jede Bewegung des<br />

Zapfens im Rohr nur unter Ueberwindung<br />

einer starken Reibung vonstatten gehen kann.<br />

Ein Flatterdämpfer im Lenkstockhebel<br />

Die Reibung wächst dabei, je stärker eine der<br />

Federn zusammengepresst wird, je mehr sich<br />

also der Zapfen bewegen will. Auftretende<br />

Schwingungen werden durch diese Reibung<br />

rasch vernichtet.<br />

In Abbildung 2 ist eine nur in der Anordnung<br />

verschiedene, im Prinzip aber gleiche<br />

Konstruktion dargestellt. Die nachgiebige,<br />

dämpfende Stelle ist hier in den Lenkstockhebel<br />

verlegt. Die beiden Teile des Lenkstockhebels<br />

werden durch übereinandergeschichtete,<br />

kreisförmige, aufgeschlitzte Blattfedern<br />

zusammengehalten und gegen einen<br />

gemeinsamen Keil gepresst, um den der untere<br />

Teil Kippbewegungen ausführen kana<br />

Durch den Keil selbst lässt sich die Federspannung<br />

und damit die Reibung beliebig<br />

einstellen.<br />

Nach dem uns vorliegenden Bericht sollen<br />

diese Flatter-Dämpfer ausgezeichnete Resultate<br />

ergeben haben. m.<br />

Das Schalten gehört zum ABC einer<br />

guten Wagenbehandlung. Wer letzt noch<br />

nicht einwandfrei schalten kann, nehme Standen<br />

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