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E_1929_Zeitung_Nr.064

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12 MJTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N°<br />

Zum Scliluss seien noch einige<br />

allgemeine Regeln<br />

erwähnt, deren Befolgung den routinierten<br />

Fahrer vom Neuling unterscheidet. Beim raschen<br />

Durchfahren von Kurven trachte man<br />

den nötigen Einschlag des Lenkrades möglichst<br />

mit einer einmaligen, ununterbrochenen<br />

Drehung zu erreichen und nicht durch mehrmaliges,<br />

ruckweises Herumwürgen des Lenkrades.<br />

Je gleichmässiger die Ablenkung des<br />

Wagens aus seiner geraden Bahn erfolgt, um<br />

so geringer ist die Schleudergefahr, Vergrössert<br />

man den Einschlag bis zum Scheitelpunkt<br />

der Kurve kontinuierlich, so beschreibt<br />

der Wagen eine ungefähr parabolische Kurve.<br />

Die Gewähr, dass die Zentrifugalkraft die<br />

Adhäsionskraft der Räder nicht überschreitet,<br />

ist hierbei am grössten. Beim Herausfahren<br />

aus der Kurve soll das Lenkrad ebenfalls<br />

wieder sanft und kontinuierlich zurückgedreht<br />

werden. Bei den meisten modernen<br />

Wagen stellt sich die Lenkung übrigens von<br />

selbst wieder in die der Geradeausfahrt entsprechende<br />

Lage ein, so dass man das Lenkrad<br />

im Scheitelpunkt der Kurve nur mehr<br />

oder weniger langsam durch die Hand gleiten<br />

zu lassen braucht.<br />

Man gewöhne sich an, das Lenkrad mit<br />

beiden Händen abwechslungsweise zu führen.<br />

Wenn man beispielsweise mit einer<br />

Hand loslässt, um nach dem ersten Einschlag<br />

einen neuen Angriffspunkt zu finden, muss<br />

unterdessen die andere Hand die Drehung<br />

des Lenkrades allein weiterführen, Nichts<br />

charakterisiert anderseits den Anfänger und<br />

Stümper im Autofahren mehr, als ein ruckweises<br />

Betätigen der Lenkung, das eine Folge<br />

davon ist, dass er beide Hände gleichzeitig<br />

vom Lenkrad nimmt, wenn der Einschlag<br />

ein gewisses Mass übersteigt und das Aufsuchen<br />

neuer Angriffspunkte notwendig wird.<br />

Abgesehen^ davon, dass jeder ruckweise<br />

Einschlag die Schleudergefahr vergrössert,<br />

benötigt man bei dieser Art des Lenkens für<br />

einen gegebenen Einschlag viel mehr Zeit.<br />

Das kommt besonders stark-auch beim Herausfahren<br />

aus der Kurv© zur Geltung. Als<br />

Passagier eines solchen Lenkers hat man<br />

dann immer das Gefühl, dass der Wagen die<br />

Kurve nur gerade knapp erwischt und die Gerade<br />

nachher noch knapper. Manchmal wird<br />

aus dem Gefühl auch Wirklichkeit.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass man durch Ziehen<br />

am Lenkrad den Wagen besser führen<br />

kann als durch ein Schieben. Routinierte<br />

Fahrer halten deshalb mit Vorliebe ein© Hand<br />

auf dem obersten Punkt des Lenkrades, so<br />

dass sie je nach Bedarf dies© Lenkradstelle<br />

nach rechts oder links hinunterziehen können.<br />

Der ohne Wechsel der Handauflage mögliche<br />

Spielraum ist dann auch am grössten. Mehr<br />

nur zur Stützung und Sicherung wird auch<br />

noch mit der andern Hand zugegriffen, und<br />

zwar auf halber Höhe des Lenkrades. Diese<br />

Führungsart setzt allerdings voraus, dass der<br />

Fahrer im richtigen Abstand vom Lenkrad<br />

sitzt und dass die Lenkung genügend leicht<br />

läuft und stossfrei ist. In andern Fällen wird<br />

wieder ein seitliches Anfassen des Lenkrades<br />

mit beiden Händen günstiger sein.<br />

Damit man den Druck der Lenkung spürt<br />

und so eine Kontrolle über die am Wagen<br />

angreifenden Kräfte hat, führe man das<br />

Lenkrad auf. alle Fälle leicht und zwanglos.<br />

Bei raschem Fahren müssen oft ganz kleine<br />

Abweichungen des Wagens mit einem kurzen,<br />

scharfen Ruck korrigiert werden können.<br />

Viel wichtiger als man meist annimmt,<br />

ist, dass der Fahrer hinter dem Lenkrad<br />

seine normale Haltung immer beibehält. Um<br />

sich davon zu überzeugen, kann man versuchsweise<br />

einmal das Gegenteil tun und<br />

seinen Körper bald nach links, bald nach<br />

rechts neigen. Man wird erkennen, dass man<br />

da jedesmal ein ganz anderes Bild von der<br />

Lage des Wagens auf der Strasse erhält und<br />

instinktiv mit der Lenkung zu korrigieren<br />

sucht. Bringt man den Körper in einer kritischen<br />

Kurve oder beim Befahren einer<br />

schmalen Strasse aus seiner normalen Lage,<br />

so kann die daraus resultierende Desorientierung<br />

und instinktive, vermeintlich notwendige<br />

Korrektur mit der Lenkung genügen,<br />

um den Wagen irgendwo aufrennen zu lassen,<br />

m.<br />

Tech<br />

S P<br />

Frage 7295. Rillen in Lamellenkupplungen.<br />

Mein Lieferungswagen arbeitet mit Lamellenkupplung<br />

und lässt gegenwärtig nur mit Geräusch schalten.<br />

Gibt es hier eine einfache Abhilfe ? A. H. in Z.<br />

Antwort: Lamellenkupplungen sind an Motorlastwagen<br />

selten, dagegen bei Personen- und<br />

Lieferungswagen sehr oft anzutreffen. Sie haben<br />

bekanntlich die gute Eigenschaft, Motor, Getriebe<br />

und die Hinterreifen zu schonen, was ihrer weichen<br />

Arbeitsweise zuzuschreiben ist. Als Kehrseite<br />

sind sie etwas empfindlich gegen schlechte Behandlung,<br />

manche von ihnen sogar auch ohne diese,<br />

•weil das in ihrer Bauart und Anordnung liegt.<br />

Bei schlechter Behandlung verbiegen sich die Lamellen<br />

leicht. Die Kupplung ist alsdann nur durch<br />

Geraderichten ihrer Lamellen wieder in Ordnung<br />

zu bringen. Das typische Zeichen verbogener Lamellen<br />

ist, dass man dabei nur mühsam schalten<br />

kann und dass das nur mit Geräusch der Zahniräder<br />

möglich ist. Dass letztere darunter leiden,<br />

weiss jedermann. Es gibt aber auch, wie schon<br />

erwähnt, Lamellenkupplungen, die, obschon ihre<br />

Platten ganz gerade sind und laufen, dennoch zu<br />

mühsamem Schalten und Zahnradgeräusch Anlass<br />

geben. Es handelt sich hier gewöhnlich um Lamellen<br />

grösseren Durchmessers, die im Qel arbeiten<br />

oder doch von Zeit zu Zeit geschmiert werden<br />

müssen.<br />

Eine spiralförmige Rille in den Lamellen kann das<br />

Schalten erleichtern.<br />

Man kann die Arbeitsweise dieser Scheiben dadurch<br />

leichter und sanfter gestalten, indem man<br />

ihre sich aufeinander reibenden Flächen mit einer<br />

spiralförmigen Rille versieht, wie das auf unterer<br />

Abbildung dargestellt ist. Diese Rille braucht nur<br />

etwa einige Millimeter breit und einen Millimeter<br />

tief zu sein, je nach der Stärke der Platte. Dadurch,<br />

dass sich das Oel in dieser Rille besser<br />

hält, gehen die Platten beim Entkuppeln rascher auseinander,<br />

während bei ganz glatten Lamellen das<br />

zwischen ihnen .befindliche Oel oft zusammengepresst<br />

wird, dass die Platten aneinander kleben,<br />

wenn sie durch die Betätigung der Kupplung auseinandergehen<br />

sollen. Es ist anzunehmen, dass<br />

dieses System auch bei manchen trocken arbeitenden<br />

Lamellenkupplungen anwendbar ist, worüber<br />

aber noch Versuche anzustellen sind. wlt.<br />

Frage 7296. Beschädigtes Rollenlager. Die Kurbelwelle<br />

meines Einzylindermotors ist auf beiden<br />

Seiten auf Rollen gelagert, die in der üblichen<br />

Weise durch die Oelpumpe geschmiert werden.<br />

Beim Auseinandernehmen des Motors bemerkte ich<br />

nun, dass das eine Rollenlager noch sehr gut erhalten<br />

ist, während das andere, das sich auf der<br />

Transmissionsseite befindet, wo auch die aussen liegende<br />

Schwungscheibe angeordnet ist, auffallende<br />

Spuren der Abnützung zeigt. An was liegt diese<br />

ungleichmäßige Abnützung der Rollenlager ?<br />

Antwort: Das Rollenlager, das sich auf der<br />

Seite der Kraftübertragung befindet, ist selbstverständlich<br />

grösserer Beanspruchung unterworfen als<br />

das andere, nicht so sehr belastete Lager. Deshalb<br />

wird dieses Transmissionslager gewöhnlich auch<br />

wesentlich breiter ausgeführt. Wenn das bei Ihrem<br />

Motor nicht der Fall ist, so liegt hier vielleicht<br />

ein Versehen in der Montage vor. Prüfen Sie ein-«<br />

mal, ob diese Lagerstelle ein breiteres Lager auf-«<br />

nehmen kann. Wenn ja, so ist es sicher, dass daria<br />

ein zu schmales Lager untergebracht wurde. Wenn)<br />

nicht, dann läuft hier wahrscheinlich das Schmieröl<br />

infolge der hohen Lagerbelastung und der Zentri-«,<br />

fugalkraft aus dem Lager heraus. In diesem Falla<br />

dichten Sie das Lager gegen die Transmission zia<br />

besser ab, als das bisher geschehen ist, dann wirdi<br />

dieses Lager doch eine längere Lebensdauer haben*<br />

wlt.<br />

Frage 7297. Notsitz. Ich besitze einen Vierplätzer,<br />

dessen Fond beschränkten Raum hat. Ich'<br />

muss aber hie und da fünf Personen mitnehmen;<br />

worunter zwei jüngere Knaben. Kann auf einfache<br />

ATt ein Notsitz für bescheidene Ansprüche erstellt<br />

werden ? H. Z. in 0. ><br />

Antwort: Manche Automobilfabriken liefern<br />

ihre in Serien hergestellten Wagen häufig mit ge-j<br />

schlossenen Wagenaufbauten für Innenlenkung, dio<br />

nur für vier Personen bestimmt sind. Gewöhnlich<br />

sind deren Vordersitze in Sesselform gehalten, die<br />

teils fest und teils verstellbar sind. Wenn man in]<br />

diesen Fahrzeugen eine weitere Person mitnehmen<br />

will, und sei es auch nur ein Kind, so stösst man<br />

hier auf die Schwierigkeit, dafür nirgendwo einen<br />

Sitz anbringen zu können, weil hierfür nicht genügend<br />

Raum vorhanden ist. Wie unsere Abbil-I<br />

Ein Notsitz für beschränkten Raum.<br />

düng zeigt, kann man sich dabei dennoch mit be-<<br />

scheidenon Mitteln einen Notsitz schaffen. Er be-*<br />

steht aus einem zusammenklappbaren Eisonrahmenl<br />

mit einem abnehmbaren Polstersitz, den man in»<br />

entsprechender Höhe an der Rückwand des vor-«,<br />

deren Sesselsitzes anschraubt. Bei Nichtgebrauchi<br />

nimmt das Sitzgestell nicht viel Raum ein, während<br />

man sein Sitzpolster an passender Stelle in»<br />

Wagen verstaut. Da Wagen mit verhältnismässis<br />

engem Rückraum bei un,s ziemlich verbreitet sindy<br />

so dürfte dieser Hinweis manchen Besitzern der^<br />

artiger Fahrzeuge nicht unwillkommen sein. Uebrigens<br />

empfehlen wir Ihnen die Ratschläge Ihresi<br />

Karossiers, der am Wagen selber Ihnen am besten'<br />

sagen kann, was zu machen ist. wlt.<br />

Schaue weit über den Kühler hinweg, dann<br />

löst sich jedes Verkehrshindernis, bevor dit<br />

in der Klemme bist.<br />

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