E_1929_Zeitung_Nr.100
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14 AUTOMOBIL-RFVTJr! 192»— N r 100<br />
müssen, wenn der Umbau noch länger hinausgeschoben<br />
werden wollte. Und ich glaube<br />
auch, dass sich der Staat der Verantwortung<br />
bei vorkommenden Unfällen nicht länger entziehen<br />
könnte. Denn die Strasse in ihrem<br />
heutigen Zustande bedeutet eine allgemeine<br />
Verkehrsgefahr und ein Verkehrshindernis-<br />
Das muss jedermann, der dieses Strassenstück<br />
kennt, ohne weiteres zugestehen und<br />
sich sagen, dass unbedingt etwas geschehen<br />
muss.<br />
Es wäre auch wünschenswert, wenn ganz<br />
allgemein die Instandstellungsarbeiten im<br />
Aargau in einem etwas besch'eunigteren<br />
Tempo durchgeführt würden, damit die alte<br />
Klage über die schlechten Strassen des Aargaus<br />
und der Ruf der Automobilisten: «Meidet<br />
den Aargau!» beseitigt werden könnte.<br />
Der Ausbau der österreichischen<br />
Bundesstrassen im Jahre <strong>1929</strong>.<br />
Der österreichische Bund hat im laufenden<br />
Jahre die im Vorjahr begonnene Aktion zur<br />
neuzeitlichen Ausgestaltung des österreichischen<br />
Strassennetzes weiter fortgeführt.<br />
Ebenso wie im Vorjahre wurden neben den<br />
Mitteln, welche zur Instandsetzung der Strassen<br />
dienen, weitere S 11,000,000.— für diesen<br />
Ausbau verwendet. Es handelt sich hierbei<br />
nur um die Bundes-, das sind die ehemaligen<br />
Reichsstrassen, also die Hauptverkehrsadern<br />
Oesterreichs, während Pflege und Ausgestaltung<br />
der anderen Strassen in die Kompetenz<br />
der Länder resp.'Gemeinden fällt.<br />
Im laufenden Jahre erstreckte sich der Ausbau<br />
des österreichischen Strassennetzes in erster<br />
Linie auf die Ausfallstrassen der grossen<br />
Industrieorte, insbesonders auf die Strasse,<br />
die von Salzburg gegen Linz und Wien, dann<br />
auf die Strasse, welche von Wien nach Triest<br />
südwärts führt, auf die Strassen der obersteirischen<br />
Industriegebiete und andere. Die<br />
Einzugsstrassen des Auslandes sind im laufenden<br />
Jahre weniger Gegenstand des weiteren<br />
Ausbaues gewesen.<br />
Was die Firmen betrifft, auf welche diese<br />
Aufträge verteilt werden, so hat sich nunmehr<br />
eine Gruppe von Unternehmungen herausgebildet,<br />
welche an diesen Arbeiten beteiligt ist.<br />
Die von einer Schweizer Strassenbaugesellschaft<br />
im vergangenen Jahre ad hoc gegründete<br />
österreichische Strassenbaugesellschaft<br />
Stuag und die ebenso von einer deutschen<br />
Strassenbaugesellschaft errichtete Via nova<br />
haben im laufenden Jahre nicht mehr jenen<br />
überragenden Anteil an den Strassenbauaufträgen<br />
bekommen, welchen sie im vergangenen<br />
Jahr für sich hereinbringen konnten.<br />
Durch diesen planmässigen Ausbau der<br />
österreichischen Bundesstrassen ist der allgemeine<br />
Strassenstandard für die internationalen<br />
Linien und bedeutenderen Fremdenverkehrszentren<br />
in Oesterreich ein recht guter<br />
geworden. Wenn der Fremde heute durch<br />
Oesterreich fährt, dann sieht er auf den Strassenzügen<br />
der Gegenden, welche er in der Praxis<br />
fast ausschliesslich besucht, grosse Teile<br />
in modernem Strasserbau ausgeführt und den<br />
heutigen Verkehrsverhältnissen angepasst.<br />
Das Tempo, in» welchem diese Erneuerungsarbeiten<br />
durchgeführt werden, ist naturgemäss<br />
nur ein langsames, da die zur Verfügung<br />
stehenden Mittel beschränkte sind; doch ist<br />
der Gesamtzustand der Strassen heute immerhin<br />
ein solcher, dass die österreichischen<br />
Strassen auch vom Ausland als gut und sehr<br />
gut bezeichnet, in manchen Ländern, wie in<br />
der Tschechoslowakei, sogar als Vorbild hingestellt<br />
werden.<br />
Im nächsten Jahre sollen abermals neben<br />
den normalen Instandhaltungsarbeiten weftere<br />
Aufträge für eine Fakturensumme von<br />
S 11,000,000.— zum Ausbau des österreichischen<br />
Strassennetzes verwendet werden. In<br />
Fachkreisen spricht man davon, dass nunmehr<br />
endlich die sogenannte Packerstrasse<br />
zur Ausführung gelangen soll. Es hande'yt<br />
sich hier um eine direkte Verbindung der<br />
Städte Graz und Klagenfurt, zwischen welchen<br />
heute keine direkte Hauptstrasse führt.<br />
Ob diese sicherlich schon lange notwendige<br />
Arbeit endlich zur Durchführung kommt, ist<br />
heute noch unsicher.<br />
Wie nützlich dieser systematische Ausbau<br />
des österreichischen Strassennetzes ist, das<br />
wird wohl am besten durch den bedeutenden<br />
und wachsenden Autoverkehr von ausländischen<br />
Automobilen bekundet. Der österreichische<br />
Automobilclub gibt zur Erleichterung<br />
dieses Fremdenverkehrs Passierscheine<br />
an die ausländischen Automobilclubs, welche<br />
sie ihrerseits an ihre Mitglieder weitergeben.<br />
Im laufenden Jahre hat nun der österreichische<br />
Automobilclub an die 10,000 Passierscheine<br />
verschickt und es besteht die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass der weitaus grössteTeit<br />
tatsächlich ausgenützt wurde. Diesen 10,000<br />
Automobilen entsprechen etwa 30,000 bis<br />
40,000 reisende Fremde. Nun gibt ausser<br />
dem österreichischen Automoibilclub auch<br />
der österreichische Touringclub solche Passierscheine<br />
aus, überdies sind die ausländischen<br />
Autoclubs berechtigt, Passierscheinhefte<br />
auszustellen, die auch für Oesterreich<br />
Gültigkeit haben. Für frühere Jahre wurde<br />
die Zatf] der im Auto nach Oesterreich fahrenden<br />
Ausländer mit ca. 70,000 eingeschätzt.<br />
Es handelt sich hier wohl um den hochwertigsten<br />
Teil des regen Fremdenverkehrs,<br />
welchen Oesterreich in den letzten Jahren<br />
aufbauen konnte. Eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für diesen Fremdenverkehr<br />
war aber, dass den Fremden alle Bequemlichkeiten<br />
zur Verfügung gestellt werden, und<br />
dazu gehört für den Automobiltouristen vor<br />
allem ein gutes Strassennetz.<br />
Dr. H. Reif, Wien.<br />
Autofähre Romanshorn-Friedrichshafen. Infolge<br />
Reparaturen an der Trajektbrücke in<br />
Romanshorn fallen die Fahrten der Mptorfähre<br />
«Schüssen» zur Beförderung von Autos<br />
und Motorrädern auf der Strecke Romanshorn-Friedrichshafen<br />
und umgekehrt für ca.<br />
zehn Tage aus. svz.<br />
Neubau der Luzerner r