E_1930_Zeitung_Nr.011
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N° 11 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />
Sd*<br />
Auicpcstcn in den Alpen. In der Woche vom<br />
27 Januar Iris 2. Februar beförderten die zehn<br />
alpinen Winterpostkurse 9284 Reisende (in der Vorwoche<br />
895G) sogen 8826 Personen, die in der entsprechenden<br />
Woche des letzten auf den damals besiehenden<br />
sechs Kursen transportiert wurden.<br />
Narzissenfest in Montreux. Der Zentralvorstand<br />
der Gesellschaft für die Entwicklung<br />
von Montreux beschloss die Veranstaltung<br />
des 27. Narzissenfestes im Jahr© <strong>1930</strong>.<br />
Das Fest wird am 31. Mai und am 1. Juni<br />
stattfinden.<br />
Oberst Brügger und das Automobil. Bei<br />
dem kürzlich erfolgten Hinschiede Oberst<br />
Brüggers haben die <strong>Zeitung</strong>en manchen Zug<br />
aus seinem Leben erzählt, die von dem Gerechtigkeitssinn<br />
und dem läutern Charakter<br />
dieses Mannes Zeugnis ablegen. Auch wir<br />
möchten hier an eine Episode aus seinem<br />
Leben erinnern, und zwar an den Standpunkt,<br />
den Brügger im Standerat bei der Behandlung<br />
der Benzinzölle eingenommen hat. Ende<br />
März 1927 diskutierte der Ständerat die bereits<br />
vom Nationalrat angenommene Motion<br />
Keller, die den Bundesrat aufforderte, ein<br />
Viertel der Benzinzölle den Kantonen abzutreten.<br />
(Es ging dann noch fast zwei Jahre<br />
bis das geschah.) In der Diskussion nahm<br />
Brügger einen grossen Anteil. Er erklärte,<br />
dass der Ständerat sich nicht auf einen Viertel<br />
festlegen sollte, da ein Viertel auf alle<br />
Fäll© zu wenig sei. Er schlug vor, den Prozentsatz<br />
auf 30—33 Prozent<br />
festzusetzen.<br />
Diese Abänderung beliebte damals aus verschiedenen<br />
Gründen nicht; die Zeit einer gerechteren<br />
Verteilung der Benzinzölle war<br />
noch nicht gekommen. f.<br />
Das Auto beschäftigt in der<br />
Schweiz 36000 Personen.<br />
Aus verschiedenen Berichten, die anlässlich<br />
der Generalversammlung der Syndikalkammer<br />
der Automooil- und Fahrradhändler erstattet<br />
wurden, ist ersichtlich, dass allein die<br />
Mitglieder der Syndikalkammer während<br />
des Jahres 1929 mehr als 4700 Angestellte<br />
und Arbeiter beschäftigt haben. Fügt man zu<br />
dieser Zahl noch das Personal aller regulären<br />
Lieferanten, der Reparaturwerkstätten, Garagisten,<br />
Motorradhändler und Zubehörhändler,<br />
so ergibt sich ein Total von 35,904.<br />
Diese Zahl entspricht annähernd dem Effektivbestand<br />
des Personals der S.B.B.<br />
Würde man dazu noch das Personal der<br />
Strassenbauunternehmung und aller Betriebe,<br />
die mit Strasse und Auto zu tun haben, hinzuzählen,<br />
so ergäbe sich daraus eine im Vergleich<br />
zu den durch die Schiene beschäftigten<br />
Personen, imposante Zahl.<br />
lt.<br />
Aus «!«•» Kaint«»n4&n<br />
Die Einführung einer einheitlichen Signalordnung<br />
für den Strassenverkehr wird von<br />
der glarnerischen Baudirektion der diesjährigen<br />
Landsgemeinde beantragt. Der gewaltig<br />
zunehmende Motorfahrzeugverkehr macht<br />
©in© bessere und vor allem einheitliche Signalisierung<br />
in der ganzen Schweiz dringend<br />
notwendig, so dass die bisherigen Tafelnden<br />
Verhältnissen nicht mehr genügen. ry.<br />
St. Gallens Strassenbauprogramm 1931 bis<br />
1936 genehmigt. Der st. gallische Regierungsrat<br />
genehmigte, gemäss Antrag des Baudepartements,<br />
das vom Kantönsingenieur vorgelegt©<br />
Strassenbauprogramm für di© Jahre<br />
1931 bis 1936. Nach diesem Programm sind<br />
von dem gesamten Strassennetz (447 km) bis<br />
Ende <strong>1930</strong> 198 Kilometer mit künstlichen<br />
Strassenbelägen bereits versehen, und in das<br />
Bauprogramm der genannten Jahre 148 km<br />
aufgenommen, so dass auf Ende 1936 noch<br />
rund 130 km chaussierte Strassen verbleiben<br />
würden.<br />
Aus Glarus. Im Landrat von Glarus wurde<br />
wieder einmal über die Bahnlinie Näfels-<br />
Weesen gesprochen, worüber wir schon mehrmals<br />
Gelegenheit hatten, unsere Leser zu informieren.<br />
Diese Bahnlinie ist bekanntlich<br />
seit Kriegsausbruch stillgelegt und der Verkehr<br />
von Glarus nach Weesen geht einzig<br />
über die Linie Niederurnen-Ziegelbrücke.<br />
Eine Interessenkonferenz aus Vertretern<br />
der Gemeinden des Unterlandes, von Handel<br />
und Industrie, und der Verkehrsvereine wird<br />
nun demnächst (wie die « N. Z. Z.» berichtet)<br />
diese Frage gründlich prüfen. Ein Abbruch<br />
der stillgelegten Linie hätte verkehrstechnisch<br />
den Vorteil, dass der breite Bahndamm<br />
sich vorzüglich für eine schnurgerade<br />
ideale Automobilstrasse Näfels-Weesen eignen<br />
würde. Damit wäre der Anschluss an<br />
die projektierte Walenseestrasse gefunden.<br />
Die Kantone Glarus und St. Gallen lassen<br />
gegenwärtig Projekte für eine Walenseestrasse<br />
ausarbeiten, die bis zum Frühjahr<br />
vorliegen sollen. St. Gallen hat ein Interesse<br />
daran, dass die Strasse auf der Ostseite des<br />
Sees angelegt wird, während Glarus seinerseits<br />
einer Strasse auf der Westseite des<br />
Sees (von -Weesen nach Mühlehorn) den Vorzug<br />
geben würde.<br />
gr.<br />
Der ausgestorbene Bundesplatz<br />
Der, Bundesplatz in Bern wurde, wie tvir kürzlich meldeten, von den eidgenössischen Behörden mit<br />
einem Parkverbot belegt. Der Platz sieht nun wie ausgestorben aus, währenddem die nächstliegcnden<br />
Stressen und Parkplätze überfüllt sind.<br />
Vefkeh»<br />
Der Autobetrieb Amden-Weesen hat im<br />
vergangenen Jahr 33,400 Personen befördert<br />
und vereinnahmte 82,905 Fr. Trotz der Anschaffung<br />
neuen Wagenmaterials konnte sich<br />
das der Ortsgemeinde Amden angegliederte<br />
Unternehmen selbst erhalten. -ey.<br />
Neue Automobilkurse. Es wurde bei den<br />
zuständigen Behörden ein Konzessionsgesuch<br />
für einen Automobflfcurs vom Rheintal nach<br />
dem Altenrhein eingereicht. Durch die vier<br />
vorgesehenen täglichen Doppelkurse wird<br />
der Anschluss an das Eisenbahnnetz der<br />
S. B. B. in Rheineck und Staad hergestellt.<br />
Bekanntlich wird in der Sommersaison auch<br />
ein Autokurs von Arbon nach Altenrhein betrieben,<br />
so dass die vielen Besucher des<br />
Strandbades Altenrhein gute Ver'kehrsmög-<br />
Jichkeiten nach allen Richtungien finden werden.<br />
z.<br />
Für die Einführung eines Autofährenbetriebes<br />
zwischen Meilen und Morgen, der vor allem<br />
den Motorfahrzeugen aller Art, aber<br />
• •••»••••••••<br />
auch den Fuhr werken und Fussgängern dienen<br />
soll, wird von einem Herrn J. Ott in Basel<br />
Propaganda gemacht. Er weist auf die<br />
grossen Erfolge des Autofährenbetriebes zwischen<br />
Konstanz und Meersburg hin, scheint<br />
aber zu vergessen, dass die Verhältnisse am<br />
Zürichsee nun doch etwa andere sind als am<br />
Bodensee. Einmal ist der Umweg über Zürich<br />
nicht so weit, dann aber findet man auch<br />
gute Strassen und zahlreich sind die Fahrer,<br />
die übrigens gerne nach der Limmatstadt gehen.<br />
Für Lastwagen wäre die Situation eine<br />
andere. Auf alle Fälle verdient es das Projekt,<br />
geprüft zu werden.<br />
-ie-<br />
Automobilkurse nach Altenrhein. Wie die<br />
St. Galler <strong>Zeitung</strong>en melden, wurde kürzlich<br />
ein Konzessionsgesuch eingereicht für eino<br />
Automobillinie vom Rheintal nach dem alten<br />
Rhein. Es sollen vier Doppelkurse zwischen<br />
den Stationen Rheineck und Staad geführt<br />
werden. Gegenüber dem Kurse Arbon-Altenrhein<br />
besteht der Nachteil, dass nur während<br />
der Badesaison<br />
sind.<br />
Fahrten vorgesehen<br />
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