E_1931_Zeitung_Nr.019
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jähr 1930. Auch die Zahl der Traktoren stieg<br />
im gleichen Halbjahr von 60 auf 88, was<br />
wohl zur Hauptsache auf die Ausdehnung des<br />
Getreidebaues in den Kantonen. Thurgau und<br />
Genf zu verbuchen ist.<br />
Typisch für unsere gegenwärtige Wirtschaftslage<br />
ist die Tatsache, dass eine ganze<br />
Reihe von Kantonen mehr Motorräder in den<br />
Verkehr, setzen, als Personenwagen. Wir<br />
nennen darunter: die Kantone Bern, Aargau,<br />
Tessin und Freiburg. Im Gegensatz dazu<br />
wurden in den Kantonen' Genf, Zürich und<br />
Baselstadt mehr Personenwagen als Motorräder<br />
dem Verkehr übergeben. Die Verwendung<br />
; des Lastwagens und die damit<br />
verbundene progressiv© Vermehrung des Bestandes,<br />
macht sich in einigen wenigen Kantonen<br />
auffällig geltend. Zürich, Bern, Baselstadt,<br />
Waadt und Genf, also fünf von den 25<br />
Kantonen erteilten zusammen 56 Prozent<br />
aller Verkehrsbewilligungen des Jahres 1930<br />
für Lastwagen.<br />
Wir haben bereits in Nr. 17 die Statistik<br />
der im Januar eingeführten Motorfahrzeuge<br />
und der erteilten Verkehrsbewilligungen veröffentlicht<br />
und holen nun als Tabelle 5 noch<br />
die Ausscheidung der neuen Verkehrsbewilligungen<br />
nach Kantonen für den Januar 1930<br />
und den Januar <strong>1931</strong> nach. La. - st.<br />
Bahnen<br />
Olarus und die Bundesbahnen. Der glarnerische<br />
Regierungsrat beantragt dem Landrat<br />
die Weiterleitung eines Beschlussesentwurfes<br />
an die Landsgemeinde, nach der<br />
der Kanton Glarus zugunsten der S.B. B.<br />
endgültig auf die Wiedereinführung des<br />
Eisenbahnbetriebes auf der Linie Näfels-<br />
Weesen verzichtet. Als Gegenleistungen für<br />
diesen freiwilligen Verzicht des Kantons<br />
Glarus hätten die Bundesbahnen folgende<br />
Arbeiten zu übernehmen: Elektrifikation der<br />
Linie Ziegelbrücke-Linthal, gleichzeitig mit<br />
der Linie Uznach-Ziegelbrücke; Fortsetzung<br />
des Baues des zweiten Geleises zwischen<br />
Pfäffikon und Weesen; ferner Berechnung<br />
der Taxen zwischen Näfels und Weesen auf<br />
Grund der bisherigen Erhebung über die direkte<br />
Linie Weesen-Näfels; weiter Abtreten<br />
des Bahngebietes zwischen Näfels-Weesen an<br />
den Kanton Glarus für den allfälligen Bau<br />
einer neuen Kantonsstrasse, und endlich Beitrag<br />
der S. B. B. an die Mehrkosten einer<br />
Unter- oder Ueberführung bei einer neuen<br />
Strasse Näfels-Weesen von 75 Prozent, mb.<br />
Fremde Motorfahrzeuge<br />
In der Schweiz.<br />
In interessanter Weise wurde für 1930 zum<br />
erstenmal von der Oberzolldirektion eine<br />
Statistik aufgestellt, nach welcher die in die<br />
Schweiz eingereisten Motorfahrzeuge nach<br />
der Nationalität ihres Nummernschildes ausgeschieden<br />
sind. Nach dieser Zusammenstellung<br />
steht Frankreich mit 89,202 Motorfahrzeugen<br />
an erster Stelle und ihm folgt erst<br />
mit grossem Abstand Deutschland mit 39,950,<br />
dann Italien: 18,564, Oesterreich: 5838,<br />
Grossbritannien und Irland: 4857, Holland,<br />
Belgien und Luxemburg: 4347, Nord- und<br />
Südamerika: 1453, Ungarn, Tschechoslowakei<br />
und Jugoslawien: 1451.<br />
Das Verblüffendste an dieser Zusammenstellung<br />
ist, dass Wagen mit französischen<br />
Nummern ein mehr als doppelt so grosses<br />
Kontingent als Deutschland stellen sollen.<br />
Wer die touristischen Verhältnisse in der<br />
Schweiz kennt und auf seinen Fahrten Gelegenheit<br />
Hat, fremde Wagen zu treffen, der<br />
hätte sicherlich ohne diese Statistik behauptet,<br />
dass es auf einen französischen mindestens<br />
zehn deutsche Wagen treffen würde.<br />
Es interessiert deshalb, der oben erwähnten<br />
Statistik etwas nachzugehen und zu prüfen,<br />
wie man zu diesen Zahlen gekommen ist.<br />
Wir kennen für den Grenzübertritt der Motorfahrzeuge<br />
in die Schweiz folgende vier<br />
Ausweise :<br />
1. Das Triptyk, das ein Jahr gültig ist und<br />
auch bei mehrinaMgem Grenzübertritt nur<br />
einmal in der Statistik gemeldet ist.<br />
2. Das Carnet de passage, bei dem Jeder<br />
Grenzübertritt gemeldet wird.<br />
3. Die Carte provisoire, die nur für eine<br />
Ein- und Ausfahrt gültig ist, somit jeder einzelne<br />
Grenzübertritt gemeldet wird.<br />
4. Der Passavant, der besonders von Grenzbewohnern<br />
gebraucht wird, die geschäftlich<br />
über die Grenze kommen, gegen Zollhinterlage<br />
erhältlich ist und nur einmal pro Jahr<br />
gemeldet wird.<br />
Die Sache verhält sich so, dass ein Triptyk-Besitzer,<br />
der fünfzigmal über die Grenze<br />
fährt, in einem Jahr nur einmal in der Statistik<br />
aufgeführt wird, ein anderer dagegen,<br />
der auch fünfzigmäl die Grenze überschreitet,<br />
aber jedesmal eine Carte provisoire bezieht,<br />
fünfzigmal gemeldet ist.<br />
Und nun muss man sich zum richtigen<br />
Verständnis obiger Statistik noch vor Augen<br />
halten, dass von den sämtlichen in der<br />
Schweiz gelösten Cartes provisoires fast die<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N» 19<br />
Eine dritte Asien-Expedition Haardt. Der Anhänger eines Expeditionswagens mit seiner Zeltausrüstunt*<br />
Ausgangspunkt der Expedition ist Paris.<br />
Hälfte in Genf ausgeliefert wird, und zwar I pelt so grosse Zahl französischer Fahrzeuge,<br />
ausschliesslich an Besitzer französischer Wa- die gegenüber deutschen in der Schweiz eiligen.<br />
Zum Unterschied davon werden an der reist, dürfte sich in Wirklichkeit ins gerade<br />
deutschen Grenze relativ wenige Cartes pro- Gegenteil umkehren,<br />
Lr.<br />
visoires abgegeben, weil im allgemeinen der<br />
i/wiiri • t e<br />
Deutsche mit dem Triptyk reist. ^^AMTLKLlji^^^<br />
Aus diesen Tatsachen ergibt sich ohne ^^^^^^•^^^••^^^^^^^^^^^^^<br />
weiteres, dass die oben angeführte Statistik Vorstandssitzung des Schwelzerischen Auauf<br />
alle Fälle ein verzerrtes Bild darüber tostrassenvereins. Anlässlich der Vorstandsvermittelt,<br />
wieviele Wagen jährlich aus sitz des schweizerischen Autostrassen-<br />
Deutschland und wieviele Wagen aus Frank- verejns vom 19 Februar in oiten hielt Herr<br />
reich nach der Schweiz kommen. Würden In, g der Versammlung<br />
samtliche Uebertntte mit Triptyk ebenfalls ein Reierat über die Karte der Fernverkehrseinzeln<br />
registriert wie bei den Cartes proyi- strassen. Bekanntlich wurden in einer Reihe<br />
soires, so wurde das Bild sehr wahrschein- von Eingaben die auch in diesem Blatte erhch<br />
ein umgekehrtes werden indem, wenig wähni ^ ^ die Aufnahme neuer Strassen<br />
geschätzt, pro Jahr sicherlich mindestens in die Fernverkehrskarte verfangt. Nach letozwei-<br />
bis dreimal mehr deutsche Wagen hafter Di, skussi{>n wurde beschlossen, von<br />
nach der Schweiz kommen als franzosische. den verlangten neu aufzunehmenden Stras-<br />
Man sieht also auch hier, dass eine ge- sen zu berücksichtigen : 1. Strasse Aiglewisse<br />
Kritik beim Benützen statistischer An- Spiez-Interlaken-Brimig-Luzern-Baar- (Zugaben<br />
unbedingt notwendig ist Wer die ein- rieh). 2. Strasse (Chur)-Reichenau-Thusisgangs<br />
erwähnten Zahlen für wirtschaftliche Splügen-San Bernhardin - Bellinzona. Der<br />
Ueberlegungen brauchen wollte, käme zu Karte wurde der Titel «Schema der Fernfalschen<br />
Schlüssen, denn die mehr als dop- verkehrsstrassen » gegeben. x.<br />
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