E_1934_Zeitung_Nr.029
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- <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Luftfahrt<br />
Tankanlagen<br />
für den Luftverkehr.<br />
Die sachgemässe Lagerung und Ausgabe<br />
der grossen auf den Flughäfen benötigten<br />
Betriebsstoffmengen ist wegen der ausserordentlich<br />
scharfen Anforderungen, die der<br />
Betrieb an die Reinheit und Förderleistung<br />
der Tankanlagen stellt, eines der interessantesten<br />
Kapitel des Flughafenbaues.<br />
In allererster Linie steht weit vor allen<br />
anderen Punkten für den Bau von Tankanlagen<br />
die absolute Reinheit des zur Ausgabe<br />
gelangenden Stoffes. Jeder Automobilfahrer<br />
wird wissen, dass auch bei grosser<br />
Sorgfalt gelegentlich Düsenverstopfungen<br />
durch Schmutz oder Wasser vorkommen können<br />
f eine Angelegenheit, die beim Automobil<br />
verhältnismässig harmlos ist. Beim Flugzeug<br />
führt ein Versagen des Motors zu einer Notlandung<br />
im Gelände, bei der auch mit einer<br />
Beschädigung der Maschine gerechnet werden<br />
kann. Es darf weiterhin als bekannt vorausgesetzt<br />
werden, dass die aus den grossen<br />
Anlagen der Herstellerfirmen kommenden<br />
Betriebsstoffe stets einen Bodensatz von<br />
Schmutz und Wasser absondern. Dass eine<br />
Tänkanlage an allen notwendigen Stellen, am<br />
Einlauf, in den Saugleitungen, vor den Uhren<br />
usw. mehrfache sehr feine Drahtsiebe besitzen<br />
muss, um zunächst einmal die grössten<br />
ühreinigkeiten zurückzuhalten, ist selbstverständlich.<br />
Ebenso selbstverständlich dürfte<br />
es für den Tanker sein, dass er diese Reinigungsvorrichtungen<br />
regelmässig säubert und<br />
nachsieht. Um das Wasser und die feineren<br />
Unreinheiten zu entfernen, muss jeder Lagerbehälter<br />
mit einem Schmutzsumpf und einer<br />
regelmässig bedienten Wasserzapfarmatur<br />
versehen sein. Die Saugleitung muss dementsprechend<br />
in genügender Höhe über dem<br />
R^hälterboden endigen, damit das Ansaugen<br />
/%r Schmutz sicher vermieden wird. Ebenso<br />
muss die Einlaufleitung so in den Tank geführt<br />
werden, dass sie den Bodensatz nicht<br />
aufwühlt. Man wird bei Beobachtung dieser<br />
Massregeln schon eine sehr hohe Reinheit<br />
erzielen können, aber die häufig sehr langen<br />
Rohrleitungen, die Schläuche und die Ausläüfstücke<br />
können noch gefährliche Schmutzteilchen<br />
hergeben. Im Betriebe wird daher<br />
aller Betriebsstoff grundsätzlich zum Schluss<br />
noch einmal durch ein Rehleder gelassen, das<br />
bei "sofgfätiger Wartung sicher alle Fremdkörper<br />
und Wasserteilchen zurückhält. Es<br />
wurde auf diese Weise erreicht, dass Verschmutzungen<br />
der Düsen oder Brennstoffleitung<br />
nur äusserst selten vorkommen.<br />
Zu dieser Frage gehört das von einigen<br />
Behörden erlassene Verbot des Tankens in<br />
den Flugzeughallen. Alle erwähnten sorgfältigen<br />
Reinigungsvorgänge werden illusorisch,<br />
wenn man gezwungen ist, bei Regen<br />
-^er in grossen Staubwolken im Freien zu<br />
!3ken, so dass beim Auf- und Zuschrauben<br />
der Flugzeugtanks oder neben dem Trichter<br />
gefährliche Fremdkörper in den Betriebsstoff<br />
Zugang bekommen. Man ist aus Sicherheitsgründen<br />
gezwungen, in einem solchen Falle<br />
die schützenden Hallen zum Tanken aufzusuchen.<br />
Eine Explosionsgefahr ist u. E.<br />
kaum anzunehmen, da im Gegensatz zu Automobilgaragen<br />
nicht mit laufendem Motor in<br />
die Hallen gerollt werden darf, da es sich<br />
meistens um sehr grosse Räume handelt, in<br />
denen sich explosionsgefährliche Gase, unterstützt<br />
durch den stets herrschenden Luftzug,<br />
den man durch Oeffnen der Tore noch verstärken<br />
kann, so schnell verdünnen, dass eine<br />
Gefahr nicht mehr bestehen kann.<br />
Abgesehen von der Reinheit der Stoffe<br />
stellt der Betrieb an die Tankanlagen noch<br />
eine Reihe weiterer recht scharfer Forderungen.<br />
Auf den meisten grösseren Flugplätzen<br />
werden für die verschiedenen Motorentypen<br />
Benzin und Benzol verschiedenartig zusammengesetzt<br />
oder auch ungemischt gebraucht.<br />
Manchmal werden die erforderlichen<br />
Mischungen bereits fertig geliefert, so dass<br />
z. Z. .eine Einrichtung zur Herstellung der<br />
Mischungen in der Anlage selbst nicht unbedingt<br />
notwendig ist. Vorteilhaft ist sie nur,<br />
wenn fremde Maschinen Sonderwünsche<br />
haben oder beim Üebergang von einem<br />
Mischungsverhältnis zum anderen im Laufe<br />
des Jahres. Es sind für diesen Zweck eine<br />
Reihe von Konstruktionen entstanden, die<br />
jedoch an dieser Stelle nicht besprochen werden<br />
sollen.<br />
Den verschiedenen Wünschen kann man<br />
durch Anlegung einer entsprechenden Anzahl<br />
von Tanks gerecht werden, deren Grosse sich<br />
nach den Betriebsverhältnissen des Flugplatzes<br />
zu richten hat. Unter 5000 Liter Fassungsvermögen<br />
zu gehen, hat keinen Zweck,<br />
da die. Kosten der ganzen Anlage mit ihren<br />
Nebenarmaturen sonst in keinem Verhältnis<br />
zu ihrem Fassungsvermögen stehen. Schon<br />
aus dieser Ueberlegung geht hervor, dass die<br />
Errichtung einer Tankanlage für kleine Flugplätze<br />
unwirtschaftlich und nicht notwendig<br />
ist. Das Tanken der auf einem solchen Flugolatz<br />
meistens nur verlangten kleineren Mengen<br />
kann ohne .Gefahr und ohne Zeitverlust<br />
aus Fässern geschehen, die in einem den<br />
behördlichen Vorschriften entsprechenden<br />
Schuppen untergebracht werden können. Ein<br />
gewisser Reservevorrat in Fässern für Notfälle<br />
muss dagegen auf jedem Flugplatz, auch<br />
auf den grossen Flugplätzen liegen, die daher<br />
neben einer Tankanlage einen Betriebsstoffschuppen<br />
besitzen sollen.<br />
Die Einzelmengen, die zur Ausgabe gelangen,<br />
betragen stets über 100 Liter. Mengen<br />
bis 1000 Liter sind als normale Forderung<br />
für alle grösseren Häfen anzunehmen. Dieses<br />
Mass wird jedoch mit der Steigerung der<br />
Flugzeuggrössen und der Reichweiten wachsen.<br />
So hat z. B. die Junkers G 31 1500 Liter,<br />
der Dornier Superwal 2200 Liter, die Rohrbach<br />
Romar 5000 Liter, die Junkers G 38 etwa<br />
8000 Liter und die Dornier Do X bis zu 20 000<br />
Liter Fassungsvermögen. Dem steht ausserdem<br />
als erschwerend gegenüber, dass die<br />
Aufenthalte der Maschinen auf den Durchgangshäfen<br />
möglichst kurz bemessen werden<br />
müssen, um die Geschwindigkeit des Flugzeuges<br />
voll ausnutzen zu können. Nur 20 Minuten<br />
stehen im Durchschnitt für das Be- und<br />
Entladen, Tanken und für Start und Landung<br />
auf den Durchgangsflugplätzen zur Verfügung.<br />
Die Tankanlagen müssen daher unter den<br />
heutigen Verhältnissen etwa 100 Liter-Minute<br />
leisten können. Die Schläuche und die beweglichen<br />
Armaturen dürfen aber nicht zu<br />
gross bemessen sein, da ihre Bedienung bei<br />
der grossen Länge der Schläuche zuviel Zeit<br />
in Anspruch nehmen würde. Querschnitte<br />
über 134 Zoll sind für den Flugplatzbetrieb<br />
zu schwerfällig, besser ist eine Unterteilung<br />
der beweglichen Armaturen. Alle grösseren<br />
Maschinen besitzen mehrere Einfüllstellen,<br />
die zu gleicher Zeit bedient werden können.<br />
Von grossem Einfluss auf die schnelle Abfertigung<br />
der Maschinen ist auch die Lage<br />
der Zapfstellen. Mit den im Automobilwesen<br />
bekannten Zapfsäulen kann der Flugbetrieb<br />
nicht auskommen, da erstens die Plattform<br />
für die Abfertigung ganz frei bleiben muss<br />
und die Tanks der Flugzeuge in sehr vielen<br />
Fällen höher liegen als die Massgefässe<br />
u. dgl. Man versenkt daher die Zapfstellen<br />
zweckmässigerweise«in den Boden und deckt<br />
sie durch Platten ab, über die die Maschinen<br />
(Raddruck bis 6 Tonnen) hinüberrollen können.<br />
In ihnen müssen neben den notwendigen<br />
Armaturen auch die ziemlich langen<br />
Schläuche untergebracht werden können. Die<br />
Zahl und Anordnung dieser Zapfstellen und<br />
die Länge der Schläuche hängt von den Betriebsverhältnissen<br />
eines Flugplatzes ab.<br />
Andernorts hat man das unterirdische<br />
Rohrsystem' durch Tankwagen, ersetzt, die<br />
den Betriebsstoff bis an die Maschinen heranbringen.<br />
Man ist dadurch hinsichtlich der Aufstellung<br />
der Maschinen und der Tankungsorte<br />
natürlich wesentlich unabhängiger. An<br />
die Wagen werden jedoch in bezug auf Fassungsvermögen<br />
für die verschiedenen Sorten<br />
und auf Förderleistung recht erhebliche Anforderungen<br />
gestellt, die zu befriedigen bei<br />
etwas lebhaftem Verkehr mehrere Wagen<br />
notwendig macht.<br />
Eine weitere Frage, der bei der Anlage<br />
einer Flugplatz-Tankanlage eine recht erhebliche<br />
Bedeutung zukommt, ist die Messung<br />
der Ein- und Ausgänge. Es wird in den meisten<br />
Fällen nicht möglich sein, die Anlieferungen<br />
zu verwiegen. Dies hat auch nur beschränkten<br />
Wert, da die Verrechnungsbasis<br />
die Literzahl der Lieferung ist. Die im allgemeinen<br />
vorhandenen Durchflussmesser der<br />
Tankwagen haben eine ausreichend genaue<br />
Messung. Für den Verwalter der Anlage ist<br />
es jedoch eine sehr gute Gegenkontrolle (für<br />
die Lieferung und seine Buchführung), wenn<br />
er an der Einfüllstelle einen fortlaufend anzeigenden<br />
Durchflussmesser besitzt. Ausserdem<br />
muss die Anlage einen möglichst einfachen<br />
und genauen Bestandanzeiger haben.<br />
Wenn irgend möglich, muss der Dom des<br />
Kessels zugänglich sein und einen Peilstab<br />
besitzen, mit dem man von Zeit zu Zeit die<br />
anderen, den Bestand anzeigenden und leichter<br />
abzulesenden Instrumente kontrollieren<br />
kann. Für diese Messungen muss es die Anlage<br />
ermöglichen, allen in ihr befindlichen<br />
Betriebsstoff aus den Leitungen im Kessel<br />
zusammenzubringen, da sich in den grossen<br />
Rohrleitungen unter Umständen 2000 bis 3000<br />
Liter befinden können, die jedes Messergebnis<br />
illusorisch machen. Dass an den Zapfstellen<br />
Durchflussmesser angebracht sein<br />
müssen, um die Einzel- und Gesamtausgaben<br />
zu erfassen, braucht wohl nicht besonders<br />
erwähnt zu werden. Bei der Anordnung der<br />
Uhren muss auf die Entleerungsmöglichkeit<br />
der Tankschläuche Rücksicht genommen<br />
werden, die ja nicht, wie bei den Zapfsäulen,<br />
von selbst bei jeder Tankung leerlaufen, sondern<br />
während des Betriebes stets voll Betriebsstoff<br />
bleiben. Die Tankanlage muss<br />
schliesslich auch so eingerichtet sein, dass<br />
die Schläuche während der Nacht und bei<br />
längeren Betriebspausen entleert werden<br />
können.<br />
Erste Anforderung an ein gutes Motorenoel:<br />
STANDARD<br />
[Günstige<br />
Viskositätskurve<br />
Ein gutes Oeh muß bei großer Hitze,<br />
ebenso wie bei großer Kälte, einen<br />
ausgeglicheneivSchmiereffekt aufweisen.<br />
Wird es bei Hitze zu dünn, so reduziert<br />
sich der Schmierwert, der Oelfilm<br />
reißt, und ärgerlich« Reparaturen sind<br />
die Folge. Wird daVoel bei Kälte zu<br />
dick, ergeben sich StaVtschwierigkeiten,<br />
verstopfte Oelleitungen und daraus<br />
resultierende Motorschäden. Deshalb:<br />
Cssolum<br />
Denn Essolube ' erfüllt nicht nur die<br />
Forderung nach einer günstigen Viskositätskurve,<br />
sondern, wie die nachstehende<br />
Tabelle zeigt, gleichzeitig auch<br />
alle fünf Anforderungen, die an einOel<br />
für moderne Motoren gestellfywerden<br />
müssen.<br />
NnffinkchtOel» HtphtemichtOtlt | £^OlubC j<br />
eonstfgtViikotttltskurve W BÜMF ^nfpB<br />
KlIti-BtstlndigktH - ^HT 'VT<br />
6eringtr Vtrbnuch ^JT "*W r<br />
Minimale Kohlenbildung &T J^<br />
Lange Lebensdauer p» rfc<br />
ESSOLUBE gewährt absoluten Motorschutz<br />
und kostet trotzdem nicht mehr.