E_1934_Zeitung_Nr.071
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N» 71 -<strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
der Lage der Siedlung machen. Sonst muss<br />
man sich mit einer Bekanntschaft in Bruchstücken<br />
begnügen. Ein Bahnhof-, Hotel-,<br />
Villen, Rummel- und Kirchenquartier liegen<br />
hier dicht nebeneinander und doch durch Böschungen,<br />
den Flusslauf, einen Schlossfelsen<br />
wieder in fast unabhängige, abgeschlossene<br />
Gebiete getrennt. Nichts Groteskeres als der<br />
unvermittelte Wechsel zwischen der feierlichen<br />
Ruhe des weitgespannten Parks vor<br />
dem in neugotischem Stil über der Wundergrotte<br />
in drei übereinander liegende Kirchen<br />
sich erhebenden Monumentalbau, in und um<br />
den nur Ernst und weltentrückte Andacht ist,<br />
und dem unglaublich lärmigen Getriebe einer<br />
kitschigen Budenstadt, in der weder Reliquien,<br />
noch geweihte Andenken, wohl aber<br />
alle erdenklichen irdischen Genüsse in billigster<br />
Aufmachung erstanden werden können.<br />
Wir haben uns gern in die Weltabgeschiedenheit<br />
des Berges geflüchtet, dessen<br />
Quellen einst eine unterirdische Welt erstehen<br />
Hessen, in deren Wänden sich's mehrere<br />
Kilometer weit wandern lässt.<br />
Ein liebliches weiden- und wälderreiches<br />
Tal führt über Betharam (wo sich wiederum<br />
prächtige Grotten erschliessen) 40 km weit<br />
nach Pau, der alten Hauptstadt des Bearn.<br />
Die Alee des Pyrenees leitet zum Schlosse<br />
hinauf, das etwa wie unser Bundeshaus<br />
in Bern (bitte, diesmal wirklich Bern,<br />
nicht Bearn!) auf einem Steilufer über dem<br />
Flusse thront und von dem aus man die entzückendste<br />
Fernsicht über die Kette der<br />
westlichen und der Basses-Pyrenees geniesst.<br />
Scheuen Sie nicht den Rundgang durch die<br />
Gemächer des Schlosses. Der Führer wird<br />
ZU r i c<br />
a_<br />
•*_• u I. .K.M 7tnH.i»n<br />
III Gottschalkenberg, 1150 m Ü. M.<br />
Ihnen mit unglaublicher Zungenfertigkeit die<br />
ganze Historie des Baus und seinem königlichen<br />
Besitzer herunterhaspeln; aber das<br />
darf Sie nicht stören; vertiefen Sie sich vielmehr<br />
in den Anblick der unzähligen, zum<br />
zum Teil erstaunlich grossen Gobelins.<br />
In Pau, 865 km seit Genf, haben Sie die<br />
Wahl: Gelüstet es Sie und haben Sie Zeit,<br />
dann machen Sie einen Abstecher nach<br />
Bayonne und dem klippenreichen, mondänen<br />
Seebad Biarritz und weiter — in diesem Falle<br />
Fuenterrabbia nicht vergessen! — bis San<br />
Sebastian, oder aber Sie durchfahren in einer<br />
Ausdehnung von 200 km die Föhrenwälder<br />
des « Landes ». Millionen von Bäumen stehen<br />
hier Stamm an Stamm, und jeder trägt auf<br />
Manneshöhe ein Tiegelchen, in das aus einer<br />
Rindenkerbe das Harz der Föhre träufelt.<br />
Von Zeit zu Zeit entdecken Sie Bottiche, und<br />
wenn Sie Glück haben, können Sie sehen, wie<br />
der Inhalt der vollen Tiegel unter sorgsamer<br />
Entfernung einer allfälligen Wasserschicht in<br />
die Bottiche geleert — wobei es immer mächtig<br />
« harzt» — und diese zur Spedition in die<br />
Destillerie verladen werden. Notabene, es<br />
wird daraus nicht etwa Schnaps gebrannt,<br />
sondern Terpentin! Weit zerstreut in diesen<br />
immensen Wäldern liegen Gehöfte, Dörfer,<br />
aber auch ein reizender Flecken, Mont-de-<br />
Marsan, in dem sich bei billigstem Preis<br />
fürstlich wohnen und tafeln lässt.<br />
In Labouheyre erreicht man die Strasse,<br />
die von Biarritz nach Bordeaux führt. Vorher,<br />
bei der Kreuzung von Beliet, lohnt es<br />
sich, einen Ausflug nach Arcachon mit seinen<br />
Austernbänken zu machen, die neuen Villenquartiere<br />
Le Moulleau und Pyla zu besuchen.<br />
Wundervoll, wie hier gepflegte Parkanlagen,<br />
herrliche Gärten dicht neben einem wahrhaft<br />
tropischen Urwald liegen. Draussen, wo die<br />
Bucht sich ins offene Meer weitet, steigen<br />
aus den satten Farben der Fluten und Wälder<br />
phantastisch kahl und weiss die Dünen auf,<br />
deren höchste sich fast 100 Meter über den<br />
Wasserspiegel schwingt! Die höchste in Europa.<br />
Die Wohltat eines Bades wird sich keiner<br />
Autostrasse von Aegeri und Biberbrücke.<br />
Mit seinem prachtvollen Panorama<br />
auf Alpen u. Seen wird Ihnen<br />
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entgehen lassen, dann aber, auf breiter, ebener<br />
Chaussee Bordeaux mit seinen schönen<br />
gotischen Kirchen, seinen ausgedehnten Hafenanlagen<br />
und seinem unübertrefflichen<br />
Weine entgegeneilen. Sie haben hier bereits<br />
ein Fahrpensum von 1150 km hinter sich.<br />
Sehr lohnend ist ein Abstecher nach dem<br />
130 km nördlich von Bordeaux, am Ausfluss<br />
der Gironde ins Meer liegenden Seebad<br />
Royan und seiner Umgebung. Das Ufer stürzt<br />
hier auf lange Strecken 50 Meter tief senkrecht<br />
ins Wasser, und in diesen unzugänglichen<br />
Felswänden, bei Meschers, finden sich<br />
Gucklöcher, aus denen neugierige Menschen<br />
bei Wein und Kaffee dem Spiel der Wellen<br />
und — Grammophonplatten lauschen. Wie<br />
man hinkommt? Genau so, wie die Piraten<br />
hingelangten, die die Höhlen seinerzeit<br />
bauten, um aus diesen Schlupfwinkeln heraus<br />
die ein- und auslaufenden Schiffe zu beobachten<br />
und zu berauben: Gut verdeckte Einstiege<br />
führen von oben durch ein Gewirr von unterirdischen<br />
Treppen und Gängen zu diesen<br />
eigenartigen « Wohnungen». Wer Lust hat,<br />
hann sich von hier aus dann noch mit Hilfe<br />
eines währschaften Gletscherseils den Rekord<br />
eines « Schwebebades » sichern!<br />
(Für Ihre Fahrten durch Frankreich empfehlen<br />
wir Ihnen den im Verlag Hallwag, Bern, erschienenen<br />
«Automobilführer von Frankreich».)<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Saison Notizen<br />
Thun.<br />
Thun, die alte, vielbesungene Fremdenstadt an<br />
der Aare und am See, steht im Zeichen der Hochsaison.<br />
In voller Sommerschönheit lacht die Landschaft.<br />
Der schauende Mensch empfindet hier die<br />
reinsten Gefühle im Genüsse der wundervollen Natur,<br />
aus der die altertümliche Stadt mit ihren hochragenden<br />
Türmen heraustritt, wie ein gefasster<br />
Edelstein im goldenen Ring. In den malerischen<br />
Gassen ist viel Leben; unter dem werktätigen Volk<br />
sieht man viele Fremde, Kurgäste aus Thun und<br />
den Nachbarkurorten und Passanten, reisende<br />
Schulen und Gesellschaften. Wo einst Johannes<br />
Brahm, Heinrich von Kleist Erholung suchten,<br />
will man Umschau halten, einmal das grosse, stille<br />
Leuchten sehen, das die Berge verklärt und den<br />
Sinn beglückt. Man will in Thun das Napoleon-<br />
Haus sehen, das Klose-Haus, das Joseph Viktor<br />
Von Scheffel mit Sinnsprüchen bemalt hat. Paradiesische<br />
Schönheit erschliesst der Stadtpark<br />
Schadau am schönsten Punkt des Sees, wo er in<br />
die Aare mündet.<br />
Ein grosses Saisonereignis, das die Besucher<br />
aus nah und fern nach Thun bringen wird, ist das<br />
grosse Seenachtfest am Samstag, den 18. August,<br />
das wiederum auf dem Aarebassin zwischen den<br />
Inseln und dem Brahmsquai abgehalten wird, wo<br />
die prächtige nautische Veranstaltung im Rahmen<br />
des märchenhaften Uferbildes einen wundervollen<br />
Eindruck macht.<br />
Veransta hangen<br />
Die 6. diesjährige Altdorfer Tellauffiihrung am<br />
vorletzten Sonntag fand wiederum vor ausverkauftem<br />
Haus statt. Die Gesamtbesucherziffer beträgt bis<br />
jetzt rund 7000 Personen. Sie reicht damit nahe an<br />
die bestbesuchten früheren Spielperioden heran<br />
und stellt die unverändert starke Anziehungskraft<br />
der Altdorfer Teilspiele erneut unter Beweis. Am<br />
3. September erfolgt eine zweite Radio-Uebertragung<br />
der Rütli- und der Apfelschuss-Szene, die sowohl<br />
über den Deuts.chlandsender, wie auch über<br />
sämtliche grossen deutsehen Sender geht und somit<br />
in ganz Deutschland verbreitet wird.<br />
Kleine Notizen<br />
Rasieren im Wandel der Zeit. Nichts ist beständig,<br />
alles ist relativ. Seit Jahrhunderten gehört das<br />
Rasieren zur wichtigsten Pflege des Mannes. Das<br />
Rasiermesser, der Pinsel, das Seifenpulver und die<br />
dazu gehörige Schale waren hochwichtige Mensilien<br />
Ės kam dann" der findige Amerikaner, der dem<br />
Messer den Sicherheits-Apparat gegenüberstellte.<br />
Noch immer bleibt das traditionelle Schlagen des<br />
Seifenschaums mit dem Pinsel, und noch immer<br />
bedurfte es seine 10. bis 15 Minuten bis der Seifenschaum<br />
das Haar soweit bearbeitet hatte, dass es<br />
dem Messer ausgeliefert werden durfte. Erst dem<br />
Chemiker der neuern Zeit war es vorbehalten, das<br />
Rasieren von der althergebrachten Methode unabhängig<br />
zu machen. Es galt, den Pinsel und den<br />
Seifenschaum zu ersetzen. Die Lösung erschien in<br />
der Form von RAZ VITE, einer Creme, der es gelingt,<br />
das Haar unmittelbar nach dem Einreiben<br />
so weich und geschmeidig vorzubereiten, dass das<br />
scharfe Messer oder die Klinge des Sicherheits-Apparates<br />
nur so über die Haut gleiten. Das mit der<br />
Raz Vite-Creme vorbereitete Haar stellt sich dem<br />
Messer vertikal und so weich entgegen, dass die<br />
Klinge fast keinen Widerstand mehr findet; Raz<br />
Vite erübrigt also den Pinsel, ersetzt die Seife und<br />
verkürzt die Prozedur des Schaumreibens.<br />
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