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E_1935_Zeitung_Nr.002

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N«> 2 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

JCidtwc den, ^CaasMeidung^<br />

wendung eines gut waschbaren, farbechten<br />

Materials (Flanell oder Waschsamt).<br />

Mit der Erörterung des Schlafrockes erscheint<br />

aber das Thema « Hauskleidung » kei-<br />

Eine Frau von Geschmack wird gewiss che, denen helle Garnituren eine ganz entzückende<br />

Note geben, und schliesslich auch<br />

Wert, darauf legen, sich nicht nur in der<br />

Oeffentlichkeit, sondern auch im Rahmen mit Stickereien garnierte Entwürfe, die allen<br />

ihres eigenen Heimes vorteilhaft zu kleiden, willkommen sein werden, die gelegentlich<br />

so dass die Aufmachung für « Zuhause » ein eine schöne Handarbeit gerne vornehmen.<br />

Kapitel ist, das nicht übergangen werden Der Schnitt eines zeitgemässen Hauskleides<br />

darf.<br />

soll niemals kompliziert sein, weil die einfache,<br />

beim An- und Auskleiden keine Schwie-<br />

Früher einmal gehörten reich garnierte<br />

Schlafröcke sozusagen zum «eisernen Bestand<br />

» jeder Ausstattung. Heute aber ist man menste- ist.<br />

rigkeiten bereitende Grundform die willkom-<br />

insofern anderer Auffassung, als man dem Ein mantelartig gegürteter Schnitt kann<br />

Schlafrock eine betont einfache Form gibt,<br />

indem man jeden Aufputz geflissentlich vermeidet,<br />

damit das betreffende Stück wirklich<br />

leicht zu reinigen und gut strapazfähig ist.<br />

Dieser Auffassung entspricht auch die Ver-<br />

nach wie vor als richtunggebend betrachtet<br />

werden. Diese Form und ein paar andere<br />

Schnitte, die die neueste Mode anregt, wollen<br />

wir herausgreifen und damit sowohl die<br />

allereinfachsten Modelle, die für die Hausarbeit<br />

in Frage kommen, als auch dekorativere<br />

Hauskleider, die für die Abendstunden<br />

bestimmt sind, erfassen:<br />

Der heuer sehr beliebte, gerippte Samt<br />

neswegs erschöpft, da man sich in dieser<br />

Hinsicht während der letzten Jahre vollkommen<br />

neu orientieren musste. Die Frau erkannte<br />

nämlich, dass es ein gewaltiger Fehler<br />

ist, die für die Strasse und für den Beruf<br />

bestimmte Strapazaufmachung auch als Hauskleidung<br />

zu verwenden und dass es bedeutend<br />

vorteilhafter wäre, daheim ein ausgesprochenes<br />

Hauskleid anzulegen, das sich nicht nur<br />

viel vorteilhafter in den Rahmen der Wohnung<br />

fügt, sondern auch zweckentsprechender<br />

und angenehmer im Tragen ist, ganz abgesehen<br />

davon, dass unter diesen Umständen<br />

die Ausgehkleidung, die bei der häuslichen<br />

Arbeit oft viel zu sehr in Anspruch genommen<br />

würde, geschont bleibt.<br />

Das moderne Hauskleid soll derart gearbeitet<br />

sein, dass es sowohl untertags als auch<br />

abends, wenn die Hausfrau ein paar Bekannte<br />

zu Gast bittet, getragen werden kann. Im<br />

übrigen lässt sich in diesem Falle der persönliche<br />

Stil vorzüglich zum Ausdruck bringen,<br />

weil hier nicht die Tagesmode, sondern<br />

der Geschmack der Trägerin entscheidet.<br />

Es gibt Hauskleider, die aus der eigenartigen<br />

Zusammenstellung verschiedenartigen,<br />

oft in der Farbe kontrastierenden Materials<br />

ihre nette Wirkung holen, dann wieder solmuss<br />

natürlich in schlichter Art verarbeitet<br />

werden. Wir führen als ersten Entwurf<br />

(zweine Figur von links) ein sehr vorteilhaftes<br />

Modell vor Augen, für welches<br />

Samt in schöner Modefarbe, wie Mittelbraun;<br />

Flaschengrün und Weinrot, zu empfehlen<br />

wäre. Es handelt sich im Grunde genommen<br />

um eine ganz primitive Mantelform mit seitlich<br />

aufgelegter Tasche (für die der Samt in<br />

anderer Streifenrichtung zu verwenden wäre),<br />

mit dreiviertellangen, für die Hausarbeit sehr<br />

praktischen Aermeln, mit einem glatten Ledergürtel<br />

und mit zwei aus schmalen Samtstreifen<br />

gebildeten Maschenverschlüssen.<br />

Eine sympathische Grundform hat auch<br />

das als dritte Skizze (Mittelfigur) dargestellte<br />

Hauskleid, das schräge überkreuzt ist und<br />

einen etwa handbreiten Einschnitt bringt,<br />

durch den die schalähnliche Kragenpartie<br />

durchgezogen werden kann, so dass dieses<br />

Modell sowohl offen als auch geschlossen zu<br />

tragen ist. Der halblange Kelchärmel scheint<br />

sich für Hauskleider grösster Beliebtheit zu<br />

erfreuen; er kann des Kontrastes wegen farbig<br />

abgefüttert, an der Oberseite aber in stilisierter<br />

Manier mit Wolle oder Garn bestickt<br />

sein.<br />

Dunkle Hauskleider mit heller Garnitur<br />

sind immer wirkungsvoll; im nächsten Bilde<br />

(zweite Figur von rechts) zeigen wir ein mit<br />

«Klips-Knöpfen» und mit einem schmalen<br />

Gürtel verschlossenes Kittelkleid mit neuartigem<br />

Bäffchen, das zur beliebtesten Kragenpartie<br />

zu werden verspricht.<br />

Auf welche Weise selbst dem an sich belanglosesten,<br />

ganz einfachen Hängekleid<br />

(gleichviel, ob es aus Samt, Flanell oder<br />

Stoff verfertigt sei) mit Leichtigkeit eine sehr<br />

'ansprechende Note zu geben ist, zeigen wir<br />

im Bilde rechts aussen, indem wir eine breitgegürtete<br />

Kasacke ins Treffen führen, die<br />

mit ihrer Wollstickerei und ihrer Auflagearbeit<br />

in chinesischer Manier ganz besonders<br />

schön aussieht.<br />

Oft ist die Aufmachung für die Mussestunden<br />

im eigenen Heim von einem nachmittäglichen<br />

Kleid kaum mehr zu unterscheiden,<br />

weil man sich bemüht, «den Uebergang»<br />

fast völlig zu verwischen.<br />

Eine einfache und doch wirkungsvolle Aufmachung,<br />

die jede Frau gerne wählen wird,<br />

wenn sie Gäste erwartet, stellen wir in der<br />

letzten Skizze (ganz links aussen) dar. Dieser<br />

Entwurf, der in jed\v*edem dunklen Material<br />

wiedergegeben werden könnte, hat den üblichen<br />

Mantelkleidschnitt und erhält durch<br />

eine Spitzengarnierung, die einerseits für die<br />

schönen « Trompetenärmel », anderseits als<br />

Abschluss des Ausschnittes verwendet wird,<br />

jene antikisierte Note, für die eine kultivierte<br />

Frau immer Verständnis hat. W. U.<br />

Qcei Zeiten Mode<br />

Zum Spazierengehen im Schnee, wenn man<br />

keinen Sport treibt, kann man einen weissen<br />

Sportmantel mit Gürtel über einer Norwegerhose<br />

tragen. Dazu Mütze und Weste aus<br />

Ocelot.<br />

Skikostüme sind häufig zweifarbig, mit<br />

hellerer, manchmal sehr kurzer Jacke.<br />

Wasserdichte Sportjacken können mit<br />

Schafpelz gefüttert sein.<br />

Es gibt immer mehr Corselets, welche so<br />

gearbeitet sind, dass die Achselbänder entfallen<br />

können.<br />

Die Aermel haben wieder mehr Bedeutung<br />

als je. Viele setzen sehr hoch, fast am<br />

Halse an. Sehr weite, oben und unten eingezogene<br />

Aermel gefallen. Mönchsärmel,<br />

manchmal in anderer Farbe als das Kleid,<br />

haben für den Nachmittag viel Chic.<br />

Sehr breite, andersfarbige Gürtel zu einfachen<br />

Stoffkleidern.<br />

Zu kurzen Stoffjacken gibt es Eton-Kragen<br />

aus Pelz.<br />

Abendkleider sind manchmal zweiteilig —<br />

r langer Rock und Jacke mit abstechendem<br />

Schösschen.<br />

Helle Stoffmäntel werden mit dunklerem<br />

; Pelz — Seal oder Ocelot — gefüttert.<br />

Säumchen und vor allem eingereihte Decolletes<br />

und Aermel sind für den Frühling<br />

typisch.<br />

Ein anliegendes Satinabendkleid kann<br />

durch Tüll voiliert werden.<br />

Für den Frühling und schon jetzt gibt es<br />

häufig Mäntel ohne Pelzkragen. (Manche<br />

sind im Russenstil, mit Gürtel und breiten<br />

Aermeln. Der Kragen ist klein.<br />

Neben sehr engen, geraden Röcken sieht<br />

man Kleider, die vorn ziemlich viel Weite<br />

haben.<br />

Die Röcke mancher Abendkleider aus Taft<br />

sind durch Säumchen, Rüschen oder matelassierte<br />

Teile versteift.<br />

ZeiteiateiCuug-<br />

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