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E_1935_Zeitung_Nr.003

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N»3- <strong>1935</strong><br />

ie<br />

(Ohne Verantwortlichkeil der Redaktion.)<br />

Schafft saubere Strassen! Der Strassenbenützer,<br />

ob er Automobilist oder Fussgänger, Radfahrer<br />

oder Pferdefuhrmann sei, anerkennt gerne, dass<br />

unsere Baubehörden viel getan haben, um die<br />

Strassen zu verbessern und den Verkehr angenehmer<br />

zu gestalten; aber jeder weiss auch, dass es<br />

noch viel zu tun gibt, bis er vor Staub und Kot ge-<br />

«Cbützt ist.<br />

Als das Automobil aufkam, stellte.sich den Sauverwaltungen<br />

die Aufgabe, mit den zur Verfügung<br />

stehenden finanziellen Mitteln, die 'Strassendecke<br />

so zu konsolidieren, dass Sie vor Zerstörung durch<br />

den rascheren Verkehr geschützt und gleichzeitig<br />

dieser erleichtert werde. Unsere grossen Nachbarstaaten<br />

musston in verhältnismässig kurzer Zeit<br />

zehntausende von Kilometern Stras6en instand<br />

stellen und konnten die Aufgabe nur bewältigen,<br />

indem sie vorerst auf möglichst billige Art und<br />

Weise die bis dahin gegen Nässe ungeschützte<br />

Fahrbahn mit einem Wasserdurchlässigen Oberflächenüberzug<br />

versehen; der kostspielige Ausbau<br />

und Umbau der Strassen zu wirklichen Automobilstrassen<br />

erfolgte nur in verbältnismässig beschränktem<br />

«Masse in zweiter Linie. Gerade durch<br />

diese rasche Staubfreimachung der Strassen aber<br />

kamen die Nachbarstaaten in den Ruf fortschrittlichen<br />

Vorgehens und der Autotourismus wusstc<br />

die Annehmlichkeit des staub, und schmutzfreien<br />

Verkehrs ganz besonders zu schätzen. Anders wurde<br />

in der Schweiz vorgegangen. Unsere Baubehörden<br />

verwendeten die vorhandenen Mittel fast ausschliesslich<br />

zum kostspieligen Ausbau kleiner<br />

Strecken zwischen den Verkehrszentren, der Strassen<br />

mit grosser Verkehrsbelastung, und vernachlässigten<br />

die rasche und billige Konsolidierung der<br />

Fahrbahn all der vielen Strecken, die nicht als<br />

Hauptverkebrsstrassen gelten. So findet man noch<br />

heute landauf und landab viele Strassen, deren<br />

Fahrbahn gleich beschaffen ist, wie vor hundert<br />

Jahren, praktisch aber sich in schlechterem Zustand<br />

befindet, weil bei nasser Witterung die Oberfläche<br />

aufgeweicht und der Zerstörung durch den<br />

raschen Autoverkehr unterworfen ist. Der Strassenbenützer<br />

und der Anwohner werden durch<br />

Schmutz und Staub belästigt: die Strassenvcrwaltung<br />

sucht nach Möglichkeit die ungeschützt« Fahrbahn<br />

zu flicken, d. h; die Löcher auszufüllen, was<br />

auch bei geringem Verkehr eine wahre Sisyphusarbeit<br />

ist.<br />

Es wäre an der Zeit, dass endlich auch bei uns<br />

alle diese bisher vernachlässigten Strassen einer<br />

billigen Oberflächenbehandlung unterzogen würden.<br />

Mancherorts liegen auch im Inland Beweise<br />

vor, dass ein solches Verfahren widerstandsfähig<br />

ist. So hat die Stadt Zürich noch heute Ausfallstrassen<br />

in tadellosem Zustand, die nur oberflächlich<br />

behandelt wurden. Der Schmutz vor Staub<br />

und Schmutz ist die primäre Forderung, die der<br />

Benutzer an die Strasse stellen kann. Erst in zweiter<br />

Linie kommt der Ausbau der Strassen. Die<br />

Schäden an den Motorfahrzeugen durch schmutzige<br />

und holperige Strossen sind bekannt und müssen<br />

im volkswirtschaftlichen und hygienischen Interesse<br />

vermieden werden.<br />

Auch unsere Alpenstrassen wären nicht in solchem<br />

Verruf im In- und Ausland, wenn sie staubfrei<br />

wären. Der Kanton Glarus ist im vergangenen<br />

Frühjahr vorbildlich vorgegangen am Klausenpass;<br />

die Stauhfreimachung der Glarnerseite ist eine<br />

Wohltat für die Benutzer. Ein bedenkliches Gegenstück<br />

bot im herrlichen Juli dieses Jahres ein Teil<br />

der Julierstrssse zwischen Bivio und Savognin, wo<br />

eich auf weiter ebener Strecke ein Schlagloch an<br />

das ander« reihte. Das billige Verfahren könnte.<br />

wie am Klausen, auch auf den andern Alpenstrassen<br />

mit Erfol? angewendet werden. Die in- und<br />

ausländischen Fahrer würden dann unsere herrlichen<br />

Alr>enstraps

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