E_1935_Zeitung_Nr.003
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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 5<br />
Eine alte Ki?te bietet beim Abspritzen des Wagens<br />
Schute gegen nasse Füsse und verschmutzte Kleider.<br />
Bisher wurde festgestellt, dass für den<br />
Köhlenstaubmotor keine besondere Feinmahlung<br />
des Staubes erforderlich ist, dass<br />
vielmehr die für Staubfeuerungen übliche<br />
Feinheit durchaus genügt. Für die Weiterentwicklung<br />
dieses Motors ist es von grosser<br />
Bedeutung, dass es durch neuere Aufbereitungsverfahren<br />
möglich ist, Steinkohle von<br />
äusserst geringem Aschengehalt herzustellen,<br />
weil dadurch der Verschleiss im Motor bedeutend<br />
vermindert wird. Auch kann man bei<br />
Auswahl geeigneter Kohlen darauf achten,<br />
dass die verbleibende Asche nur wenig Bestandteile<br />
von grosser Härte, wie z. B. Quarz<br />
oder Pyrit enthält. Naturgemäss bewirkt eine<br />
solche Sonderauswahl und -behandlung des<br />
Brennstoffes eine starke Verteuerung, die<br />
aber bei dem grossen Unterschied in den<br />
Brennstoffkosten beim Kohlenstaubmotor und<br />
Oeldjesel wirtschaftlich tragbar ist Dabei ist<br />
zu bedenken, dass der Köhlenstaubmotor<br />
höhere Kapitalkosten, Betriebskosten und<br />
Verschleisskosten als der OeFdiesel hat, was<br />
bei gleicher Wirtschaftlichkeit der beiden<br />
durch die geringern Brennstoffkosten ausgeglichen<br />
werden muss.<br />
Genaue Angaben über die Wirtschaftlichkeit<br />
des Kohlenstaubmotors können bis heute<br />
noch nicht gemacht werden, da dieser Motor<br />
noch im Entwicklungsstadium ist. Aber eine<br />
auf den bisher bekannten Zahlen aufbauende<br />
Untersuchung zeigt, dass dieser Motor von<br />
einer bestimmten Betriebszeit an dem Oeldiesel<br />
wirtschaftlich überlegen ist. Vor allem<br />
muss die Betriebssicherheit noch weiter erhöht<br />
und der Verschleiss vermindert werden.<br />
Sodann muss der geeignetste Brennstoff in<br />
bejug auf Zündverhalten, Aschengehalt und<br />
Aschenzusämmensetzung zur Verfügung gestellt<br />
werden. 4-<br />
Prakf^die<br />
nke<br />
Behandlung versplinteter Muttern. Versplintete<br />
Muttern werden nur an ganz besonders<br />
wichtigen Stellen des Autos verwendet<br />
Man darf sie nur lösen, wenn man später<br />
nicht vergisst, wieder einen Splint hindurchzuziehen.<br />
Das aber ist nicht ganz leicht, weil<br />
ja der Splint durch drei Löcher hindurch<br />
muss. Da gibt es eine ganz einfache Methode,<br />
die das Durchziehen des Splints ohne<br />
jede Schwierigkeit ermöglicht: Bevor man<br />
den Splint entfernt, streicht man mit einer<br />
scharfen Feile ein paarmal quer über die<br />
Mutter und den Bolzen hinweg, natürlich<br />
ganz genau in der Richtung des Splints.<br />
Wenn man dann später die Mutter wieder<br />
aufschraubt, braucht man nur darauf zu achten,<br />
dass die drei Teile des Feilenstrichs<br />
eine Gerade bilden — dann lässt sich der<br />
Splint auch sofort durchziehen.<br />
Wie man Strom spart. Im Winter hat die<br />
Batterie des Autos gewaltige Strommengen<br />
zu liefern, da. man ja bis weit in den Vormittag<br />
hinein und schon am frühen Nachmittag<br />
die Scheinwerfer einschalten muss. Und mehr<br />
Strom auch frisst in dieser Jahreszeit der<br />
Anlasser, der schwere Arbeit hat, den kalten<br />
Motor anzuwerfen. Der vorsichtige Automobilist<br />
wird also unter diesen Umständen der<br />
Batterie seine ganz besondere Aufmerksamkeit<br />
widmen und wird stets dafür sorgen, dass<br />
sie in bester Ordnung ist. Aber er wird auch<br />
mit dem vorhandenen Strom sparen, wo er<br />
nur kann.<br />
Und man kann tatsächlich viel dazu tun,<br />
die Batterie zu schonen. Man verwende vor<br />
allem keine zu starken Glühlampen; man<br />
schalte nicht Ohne Not all die vielen Stromverbraucher<br />
ein, die zwar das Fahren recht<br />
angenehm machen, aber doch oft entbehrt<br />
werden können, wie z. B. die Innenbeleuchtung<br />
des Wagens. Bei langsamer Fahrt, verzichte<br />
man auf die Scheinwerfer und selbst<br />
auf das Abblendlicht: Oft tun es auch die<br />
Standlichter, die nur höchstens den fünften<br />
Teil des Stromes verbrauchen.<br />
Das Wichtigste aber, was in der Eile oder<br />
Zerstreutheit nur allzu oft vergessen wird:<br />
Bei jedem Halten, soweit es nicht nur für<br />
einen Augenblick geschieht, ziehe man den<br />
Zündschlüssel ab. Tut man das nicht, so kann<br />
die Batterie im Laufe der Zeit entladen werden,<br />
und es können sogar schwere Schäden<br />
an der gesamten elektrischen Anlage entstehen-<br />
"""• *<br />
Tedin.<br />
Fragt 9294. Rentabilitätsberechnung eines Elektromobils.<br />
Es ist gedacht an ein Fahrzeug ungefähr<br />
in der Grosse, wie sie von den städt. Bauverwaltungen<br />
meistens für Strassenreinigung und ähnliche<br />
Zwecke verwendet werden, event ebenfall«<br />
mit Kippvorrichtung.<br />
Zu dieser Berechnung werden wohl folgende Angaben<br />
nötig sein:<br />
Anschaffungspreis insgesamt und für ErsaUakiumulatoren;<br />
Anschaffung einer Ladestation:<br />
Amortisationszeit je für Chassis und für die Akkumulatoren;<br />
Täglich benötigter Ladestrom;<br />
Uebrige Unterhaltungskosten (Bereifung, Reparaturen<br />
etc.). A. E. in B.<br />
Antwort: Die bei Bauverwaltungen und andern<br />
lür die Strassenreinigung und den Materialtransport<br />
ira Betriebe stehenden Fahrzeuge sind bekannt<br />
unter dem Namen «Elektrokarrens<br />
Im Gegensatz zum Elektromobil, unter •welchem<br />
ein grösseres Strassenfahrzeug verstanden wird, ist<br />
der Elektrokarron ein Wagen von relativ kleinen<br />
Abmessungen, welcher stehend bedient wird. Zufolge<br />
seiner günstigen Eigenschaften hat sich derselbe<br />
im internen und externen Nahverkehr ausgezeichnet<br />
eingeführt und wird von allen Aber auch ohne die Ver-<br />
Benutzern<br />
Sp»»«cl»s«nl<br />
III. Antwort 9276. Verstopfungen durch Kolloid,<br />
graphitzusatz. Es ist interessant, dass .D.K.W.»,<br />
die Fabrik des wohl auch bei uns am •'meisten verbreiteten<br />
Zweitakters, in ihren Bedienungsvorschriften<br />
den Zusatz von Kolloid-Graphit empfiehlt,<br />
speziell während der Einfahrperiode uiid während<br />
•der kalten Jahreszeit.<br />
Wenn eine Fabrik von dieser Bedeutung einen<br />
solchen Ratschlag erteilt, dann tut sie dies gewjss<br />
nur auf Grund langer eigener Versuche und aus<br />
der TJeberzeugung heraus, dass er wirklich gut ist<br />
und keinerlei Schaden anrichtet oder Störungen<br />
verursacht.<br />
Im vorliegenden Falle nun kann nur eines zutreffen,<br />
dass nämlich das Fahrzeug, sei es nun ein<br />
Motorvelo oder ein Auto, schon längere Zeit im<br />
Betrieb ist, und dass.sich, wie es auch in der ersten<br />
Antwort angeführt war, im Reservoir allerlei<br />
Unreinigkeiten angesetzt haben, die nun, teils durch<br />
die Erschütterungen, teils durch die Einwirkung<br />
des kolloidalen Graphits, eich lösen, und die Verstopfungen<br />
hervorrufen.<br />
wendung von kolloidalem Graphit würden sich bei<br />
diesem schon .längere Zeit im Gebrauch befindlichen<br />
Fahrzeug diese Unreinigkeiten nach und nach lösen<br />
und die gleichen Störungen verursachen.<br />
Eine gründliche Reinigung des Reservoirs ist<br />
in diesem Falle das Beste und Billigste, denn sie<br />
beseitigt die Ursache der Störungen auf einmal und<br />
dauernd.<br />
Bei Fahrzeugen mit Umlaufschmierung sind solche<br />
Störungen absolut ausgeschlossen, denn wirklich<br />
kolloidaler Graphit geht auch durch die feinsten<br />
Filter hindurch. C. S. in Z.<br />
Frage 9293. Uebertragunosflösslgkelt hydraulischer<br />
Bremsen. Wie ist die Uebertrafrungsflüssigkeit<br />
hydraulischer Bremsen zusammengesetzt? Ist es anhängte,<br />
im Notfall statt der Originalflüssigkeit einfach<br />
Motorenöl als Ersatz zu verwenden? E. B. in S.<br />
Antwort: Von der Verwendung von Mineralöl<br />
als Ersatz für die Uebertrasungsflüssigkeit raten wir<br />
Ihnen dringend ab. Das Oel würde unfehlbar die<br />
Dichtungen des Uebertragungssystems angreifen und<br />
könnte auch die Bremskolben soweit schädigen, dass<br />
die Sicherheit und Wirksamkeit der Bremsen nach<br />
und nach gänzlich in Frage gestellt wäre. •<br />
Ist die Originalflüssigkeit, die sonst bei jedem Automobilzubehörgeschäft<br />
bezogen werden kann, einmal<br />
nicht aufzutreiben, so verwende man zum Auffüllen des<br />
Brem«systems eine Mischung von Rizinus und Alkohol<br />
oder von Glyterin und Alkohol, beides zu gleichen<br />
Teilen. Beim Auffüllen oder Nachfüllen ist jedoch<br />
streng zu beachten, dass keine Luftblasen in die Leitungen<br />
gelangen, da diese sonst genau gleich wirken<br />
würden wie nachgiebige, in ein mechanisches Brems-<br />
»ytstem eingeschaltete Federn. Das Bremspedal erhielte<br />
einen viel zu grossen Weg, d. h. der verfügbare<br />
Weg würde nicht ausreichen, tun eine annähernd genügende<br />
Bremswirkung auszulösen. Ist trotzdem Luft<br />
in das Leitungssystem eingedrungen, so muss sie an<br />
den speziell vorgesehenen Entlüftungsöffnungen abgelassen<br />
werden. Die ganze Arbeit erfordert jedoch<br />
einige Sachkenntnis, so dass sie nur von einem Fachmann<br />
ausgeführt„werden sollte ._.„.. -at-<br />
als unersetzliches und billigstes Transportmittel bezeichnet.<br />
Die robuste Bauart, die einfache, sichere<br />
Bedienung, die Anspruchslosigkeit im Unterhalt,<br />
verbunden mit den ausgezeichneten Fahreigenschaften,<br />
stempeln den Elektrokarren tatsächlich zum<br />
Idealfahrzeug für den Lokalverkehr. Die vorteilhafte<br />
Konstruktion des Fahrzeuges gestattet ein rasches<br />
Montieren der Aufbauten, so dass das Fahrzeug<br />
für die verschiedenartigsten Verwendungsgebiete<br />
ausgezeichnete Dienste zu leisten imstande<br />
ist Als meistverwendete Aufbauten sind zu erwähnen:<br />
Rückwärts- oder Seitenkipper, mit Hand- oder<br />
Elektrokippvorrichtung;<br />
Sprengfass mit und ohne Druckpumpe;<br />
Kranaufbau,<br />
seitlich kippbare Schlammulde,<br />
Sinkkasten,<br />
Entleerungsvorrichtung,<br />
Kanalwinde und -entgaser usw.<br />
Die Montage dieser Aufbauten erfolgt mit vorhandenem<br />
Flaschenzug in kürzester Zeit Im Winter<br />
leistet der Elektrokarren in Städten zum Pfaden<br />
der Trottoirs ausge7eichnete Dienste; auch für die<br />
Schnee- und Eisabfuhr werden die Fahrzeuge im«<br />
Winter verwendet Der Elektrokarren ist sehr anpassungsfähig<br />
und wird in Spezialfällen für die<br />
verschiedenartigsten Verwendungsgebiete benützt.<br />
Der Anschaffungspreis eines Elektrokarrens,<br />
ausgerüstet mit einer Grossoberflächenbatterie und<br />
einer mechanisch kippbaren Brücke kommt für eine<br />
Nutzlast von 1500 kg und für einen Aktionsradius<br />
von zirka SO km pro Batterieladung auf ungefähr<br />
Fr. 7600.— zu stehen. Von diesem Betrag entfallen<br />
zirka Fr. 4800.— bis 5000.— auf das Fahrzeug mit<br />
Kippvorrichtung, der Rest auf Batterie und Bereifung.<br />
Eine Betriebskostenaufstellung zeigt, dass die<br />
allgemeinen Jahresunkosten, auf den Kilometer<br />
reduziert, inkl Verzinsung, Verkehrsbewilligung,<br />
Haftpflichtversicherung und Fahrausweis zirka<br />
Fr. —.10 betragen, wobei die Amortisation mit 10%<br />
eingesetzt ist Die reinen Betriebskosten betragen,<br />
auf den Kilometer bezogen, zirka 7—8 Rp., in wel-<br />
EINLAUFÖL<br />
und<br />
OBENSCHMIERMITTEL<br />
enthaltend<br />
ACHESON KOLLOIDALEN GRAPHIT<br />
schützen die arbeitenden Ober*<br />
flächen des Motors gegen übermässige<br />
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