E_1935_Zeitung_Nr.035
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N° 35 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Die 26. Targa Florio.<br />
Neuer Sieg Brivios au! der Madonie-Rundstrecke.<br />
— Chiron an zweiter Stelle.<br />
Die grossen Zeiten der Targa Florio scheinen<br />
endgültig vorbei zu ein. Nachdem<br />
diese einst weltberühmte Veranstaltung schon<br />
seit Jahren nur noch unter ganz kläglicher<br />
Beteiligung ausgefahren werden konnte, so<br />
dass selbst die italienische Presse dieses<br />
Rennen nur noch mit ein paar Zeilen erwähnte,<br />
wurde im letzten Herbst eine durchgreifende<br />
Reorganisation angekündigt, und<br />
es hatte den Anschein, als ob das diesjährige<br />
Rennen eine neue Glanzzeit einleiten würde.<br />
Die Konkurrenz wurde dann im internationalen<br />
Sportkalender als «Madomie-Rundstrecken-Rennen<br />
» ausgeschrieben. Merkwürdigerweise<br />
taufte man nun vor kurzer Zeit<br />
in aller Eile das Rennen doch wieder in<br />
« Targa Florio » um; offenbar hatte der andere<br />
Name zu wenig Zugkraft besessen. Alle<br />
unternommenen Versuche scheinen aber den<br />
notwendigen Erfolg nicht gebracht zu haben,<br />
jedenfalls kann auch die diesjährige Targa<br />
Florio keinerlei Anspruch darauf machen, mit<br />
jenen grossartigen Veranstaltungen verglichen<br />
zu werden, da Leute wie Graf Massetti,<br />
Werner, Costantini, Materassi, oder<br />
Divio sich in die Siegeriiste eintrugen.<br />
Das Hauptinteresse der diesjährigen Veranstaltung<br />
richtete sich auf die Teilnahme<br />
der Scuderia Ferrari-Fahrer Chiron, Brivio<br />
und Pintacuda. Diese drei Fahrer besassen<br />
alle die leistungsfähigen Alfa-Romeo-Monoposti-Maschinen<br />
und waren somit gegenüber<br />
den andern Konkurrenten bedeutend im Vorteil.<br />
Ausser .dem Schweizer Ruesch auf Alfa<br />
Romeo hatte sich überhaupt kein anderer<br />
Ausländer eingetragen. Schon das Training<br />
auf der kurvenreichen, bekanntlich ausserordentlich<br />
schwierigen Madonie-Rundstrecke,<br />
die 72 km lang ist, und durch das sizilianische<br />
Bergland führt, zeigte die deutliche<br />
Ueberlegenheit der Scuderia-Ferrari-Leute.<br />
Einzig auf das Abschneiden Barbieris war<br />
man noch etwas gespannt, der einen neuen<br />
stromlinienförmig gebauten neuen Maserati-<br />
1500-ccm-Wagen ins Treffen führte.<br />
Das Rennen begann am Sonntag bei gutem<br />
Wetter kurz nach 11 Uhr unter starker Anteilnahme<br />
der sizilianischen Bevölkerung. Ein<br />
kleinerer Harst Unentwegter war auch aus<br />
dem italienischen Festlande nach der Cerda-<br />
Tribüne herübergekommen. Schon in der ersten<br />
Runde setzten sich die Vertreter des<br />
Modeneser Rennstalles durch und Chiron<br />
ging auf Alfa Romeo 3200 ccm an die Spitze<br />
vor, gefolgt von Pintacuda auf Alfa Romeo<br />
2960 ccm, Brivio auf Alfa Romeo 2960 com,<br />
und Barbieri auf Maserati 1500 ccm. Brivio<br />
arbeitete sich rasch nach vorne und lag nach<br />
Schluss der ersten Runde bereits an zweiter<br />
Stelle. Magistri hatte sich an Pintacuda vorbei<br />
die dritte Stelle erkämpft. Der Schweizer<br />
Ruesch lag mit seinem Alfa Romeo im Mittelfeld.<br />
In der kleinen Klasse führte Ferrari<br />
auf Fiat Baliila die Jagd an. Die erste Runde<br />
hatte Chiron mit dem Mittel von 79 km/St,<br />
zurückgelegt.<br />
In der zweiten Runde vollzog sich bereits<br />
die Entscheidung, da Brivio Chiron hinter<br />
sich brachte und von nun an die Spitze innehielt.<br />
Die Maschine des Monegassen schien<br />
nicht einwandfrei zu funktionieren, so dass<br />
der brillant fahrende Chiron, wie man ganz<br />
deutlich feststellen konnte, benachteiligt blieb.<br />
Magistri schlug sich mit seinem 2300 ccm<br />
hervorragend gut und brachte in der zweiten<br />
Runde das Kunststück fertig, sich an<br />
Chiron vorbei an den zweiten Platz zu<br />
schwingen. Allerdings musste er nach einiger<br />
Zeit sich mit dem dritten Platz wieder<br />
zufrieden geben.<br />
In der kleinen Klasse war Baruffi auf Maserati<br />
an Ferrara vorbeigekommen und<br />
führte nun die Jagd der kleinen Maschinen<br />
an. Der mit der gleichen Maschine wie an<br />
der Mille Miglia fahrende Sieger von Brescia,<br />
Pintacuda, hatte diesmal kein Glück und<br />
musste nach drei Runden wegen Getriebebruch<br />
im Differential aufgeben. In der vierten<br />
Runde ereigneten sich keine neuen Zwischenfälle<br />
und Brivio hielt unangefochten die<br />
Spitze. Barbieri rückte mit seinem stromlinienförmigen<br />
Maserati stark nach vorne<br />
und verteidigte den vierten Platz mit grossem<br />
Geschick. Unterdessen hatte die kleine<br />
Klasse die notwendige Zahl von vier Runden<br />
bereits zurückgelegt, und Ferrara, der<br />
wieder Erster geworden war, beendete den<br />
Lauf mit dem Mittel von 65 km/St. Auch das<br />
Rennen der grossen Maschinen ging ohne<br />
jede Störung zu Ende und Brivio wurde wie<br />
im Jahre 1933 in Sizilien verdienter Sieger,<br />
während Chiron auf dem zweiten Platz einlief.<br />
Barbieri war es gelungen, in der letzten<br />
Runde noch stark vorzurücken und Magistri<br />
auf den 4. Platz zu distanzieren. Ruesch, der<br />
sich tapfer geschlagen hatte, wurde Achter<br />
des Gesamtklassements.<br />
Die Resultate.<br />
Klasse bis 1100 ccm: 1. Ferrara auf Fiat, 288<br />
km in 4:25:12,2 (Stundenmittel 65,156 km/St.).<br />
2. Toia-Vanucci auf Fiat, 4 : 25 : 30. 3. Fasano auf<br />
Fiat, 4 :33 :36.<br />
Klasse über 1100 ccm: 1. Brivio auf Alfa Romeo,<br />
432,4 km in 5 : 27 : 29 (Stundenmittel: 79,149<br />
km/St.). 2. Chiron auf Alfa Romeo, 5 : 34 : 21. 3.<br />
Barbieri auf Maserati, 5 : 45 :57. 4. Magistri auf<br />
Alfa Romeo, 5 :51:23. 5. Balestrero auf Alfa<br />
Romeo, 5 : 59 :00.<br />
Die Sternfahrt nach Marokko.<br />
Letzten Donnerstag in aller Frühe trafen<br />
die in den europäischen Städten gestarteten<br />
Konkurrenten der Sternfahrt nach Marokko<br />
in Bordeaux ein, von wo aus alle denselben<br />
Weg durch Spanien bis nach Gibraltar zurückzulegen<br />
hatten. Zwei Drittel der anstrengenden<br />
und schwierigen Fahrt waren damit<br />
erledigt und 1400 km standen noch bevor,<br />
also nochmals eine 24-Stundenfahrt nach<br />
dem ersehnten. Ziel, dem Endpunkt der europäischen<br />
Etappe des Rallyes. Noch am<br />
Freitag selbst wurden Fahrer und Wagen<br />
nach Tanger übergesetzt und beide konnten<br />
sich dort nach 75stündiger «Arbeit» endlich<br />
wieder einmal eine Nacht Ruhe gönnen.<br />
Von den 35 gestarteten Bewerbern erreichten<br />
24 Tanger, wovon die Hälfte strafpunktfrei<br />
blieb. Unter diesen befindet sich auch<br />
der Schweizer Fischer auf Alfa Romeo, der<br />
die weite Fahrt in Rom begann, während<br />
Dreier, ebenfalls auf Alfa Romeo, 1400 Strafpunkte<br />
erhielt.<br />
Leider ereignete sich bereits ein ernster<br />
Unfall. Etwa 40 km vor Gibraltar fuhrMlle<br />
Labouchere (Singer) über eine vier Meter<br />
hohe Böschung hinunter. Sie selbst wurde<br />
dabei nur leicht verletzt, doch befürchtet<br />
man, dass ihr Begleiter, Everett, einen Schädelbruch<br />
erlitten hat.<br />
Strafpunktfrei in Tanger angekommen<br />
sind folgende 12 Fahrer:<br />
Cousin (Buick), Campel (Renault), Hasse (Adler),<br />
Real (RenaniJt), Legre (Panhard), Ban (Ford),<br />
Bremond (Ford), Frontignae (Ford), Ambaud<br />
(Ford), von Guillauine (Adler), Gayla (Ford), Fischer<br />
(Alfa Romeo).<br />
Je 1400 Strafpunkte erhielten 12 Fahrer:<br />
haben sich den Weltmarkt erobert.<br />
62% aller in Amerika verkauften<br />
Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />
von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />
als derjenige aller andern Marken<br />
zusammen. - Die bekanntesten<br />
Automobile, wie Cadillac, Chevrolet,<br />
Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />
Plymouth etc. haben als Original-<br />
Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />
In der Schweiz ist die amerikanische<br />
Ausführung der A-C Zündkerze im<br />
Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />
Vorteile den ersten Platz in<br />
der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />
passende A-C Kerze für jeden Motor,<br />
europäischen oder überseeischen<br />
Fabrikates. - Verlangen Sie nur<br />
diese Marke bei Ihrem Garagisten.<br />
Generalvertretung<br />
der A-C Zündkerzen, A-C Oelfilter<br />
und A-C Benzinpumpen für die<br />
deutsche Schweiz und den Tessin:<br />
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ZÜRICH - Seehofstrasse 3 - Telefon 41.626<br />
BA^EL - Steinentorstrasse 11 - Telefon 47.977<br />
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Dreier (Alfa Romeo), Sauerwein (Adler), Lamberjack<br />
(Saurer), Lahaye (Renault). Hausberger<br />
(Ford), Klinke (Graham), Trevoux (Bugatti), MUe<br />
Dax (Singer), da Sylva (Steyr), de Massa (Talbot).<br />
Mit dem Beginn der afrikanischen Etappe<br />
der Sternfahrt müssen die Fahrzeuge in geschlossenen<br />
Parkstellen untergebracht werden,<br />
so dass den Fahrern ihre Wagen nur<br />
noch für die verschiedenen Prüfungs- und<br />
Etappenfahrten zur Verfügung stehen.<br />
Das am Samstag eingeschaltete Bergrennen<br />
von Tanger wurde zu einem grossen Erfolg.<br />
Tausende von Zuschauern umsäumten<br />
die Strecke und die Organisation klappte<br />
ausgezeichnet. Die Bergstrecke führte über<br />
eine Länge von drei Kilometern und wies<br />
eine mittlere Steigung von 7% auf, während<br />
die maximale Steigung 12% erreichte. Der<br />
schnellste Mann des Tages war Trevoux,<br />
dessen 3-Liter-Bugatti durch seine unheimliche<br />
Geschwindigkeit und seine glänzende<br />
Strassenhaltung auffiel. Er meisterte die<br />
Strecke in 2 Min. 3% Sek., was einem Mittel<br />
von 87,516 km/St, entspricht Trevoux ist<br />
durch diese hervorragende Leistung zum Favoriten<br />
der Sternfahrt geworden, trotzdem<br />
er schon 1400 Strafpunkte auf dem Buckel<br />
hat. Sehr gut fuhren auch die beiden Schweizer<br />
Dreier und Fischer, die im Gesamtklassement<br />
an zweiter und dritter Stelle liegen und<br />
in der Klasse 3000 ccm Klassensieger wurden.<br />
Lamberjack (Saurer) brauchte für die<br />
Strecke 3 Min. 57 H Sek.<br />
Das Klassement:<br />
Klasse 1500 ccm: 1. MMe Dax (Singer), 2 Min.<br />
39Vs Sek.; 2. Schweder (Adler), 2 Min. 52 Sek.; 3.<br />
Da Sylva (Steyr), 3 Min. 24% Sek.<br />
Klasse 2000 ccm: 1. Trevoux (Bugatti), 2 Min.<br />
3% Sek. (Mitel 87,516 km/St.); 2. De Massa (Talbot),<br />
2 Min. 24% Sek.; 3. Von GuHlaume (Adler), 2<br />
Min. 34% Sek.<br />
Klasse 3000 ccm: 1. Dreier (Alfa Romeo), 2 Min.<br />
8»/s Sek.; 2. Fischer (Alfa Romeo), 2 Min. il*/g<br />
Sekunden; 3. Cousin (Buick), 2 Min. 19 .Sek.<br />
Klasse über 3000 ccm: 1. Lahaye (Renault),<br />
2 Min. 12 s /s Sek.; 2. Klinke (Graham), 2 Minuten<br />
•44 Sekunden.<br />
Kategorie Lastwagen: Lamberjack (Saurer),<br />
3 Min. 57 4 /s Sek.<br />
Am Sonntag wurde dann mit der ersten<br />
Etappe auf afrikanischem Boden begonnen,<br />
die über die 703 km lange Strecke Tanger-<br />
Meknes ging und mit einem Mittel von 70<br />
km/St, bewältigt werden musste.<br />
Die weiteren zu fahrenden Etappen führen am<br />
Dienstag, den 30. April, von Meknes nach<br />
Marrakech (557 km), am Donnerstag von<br />
Marrakeck nach Agadir (580 km) und am<br />
Freitag von Agadir nach Casablanca (734<br />
km), wo die Sternfahrt nach Marokko zu<br />
Ende geht Ferner wird auch noch eine Beschleunigungsprüfung<br />
ausgetragen, bei der<br />
die Fahrer bei stehendem Start 500 m vorwärts<br />
und sogleich darauf 50 m rückwärts<br />
fahren müssen^<br />
Die ersten Meldungen für das Avusrennen.<br />
Bereits sind die ersten Nennungen für das Internationale<br />
Avus-Rennen, das am 26. Mai<br />
zur Austragung gelangen wird, eingegangen.<br />
Danach wird die Auto-Union mit vier Fahrzeugen<br />
vertreten sein, die von Stuck, Varzi,<br />
Prinz zn Leiningen und Rosemeyer geführt<br />
werden. Von Mercedes-Benz liegt die offizielle<br />
Nennung noch nicht vor, doch wurde<br />
die Teilnahme von drei Maschinen (Caracciola,<br />
Fagioli und Brauchitsch) zugesagt. Mit<br />
grosser Sicherheit ist auch noch die Mitwirkung<br />
der Scuderia Ferrari und Scuderia<br />
Subalpina sowie einiger Einzelfahrer zu erwartenw<br />
Bekanntlich wird das Avusrennen in diesem<br />
Jahr erstmals in zwei Vorläufen und<br />
einem Hauptlauf atfsgefochten. Ob auch der<br />
neue zweimotorige Alfa Romeo ins Treffen<br />
geschickt wird, steht noch nicht fest, es ist<br />
aber voraussichtlich damit zu rechnen, -es.<br />
Die Tourist Trophy in Ulster. Vor kurzem<br />
ist das Reglement für die Tourist Trophy in<br />
Irland herausgegeben worden. Das Rennen<br />
findet am 7. September statt und wird auf<br />
der 21 km langen Rundstrecke von Ards, in<br />
der Nähe von Belfast, ausgetragen. Die Wagen<br />
werden in 7 verschiedene Klassen eingeteilt<br />
: bis 750 ccm, bis 1100 ccm, bis 1500<br />
ccm, bis 2000 ccm, bis 3000 ccm, bis 5000<br />
ccm und bis 8000 ccm.<br />
Zugelassen werden nur Wagen, die serienmässig<br />
gebaut sind und öffentlich zum Kauf<br />
angeboten werden. Ferner müssen sie mit<br />
einem elektrischen Anlasser, elektrischem<br />
Licht mit Dynamo, der vom Motor angetrieben<br />
wird, Kotflügeln, Windschutzscheibe und<br />
einem Verdeck ausgerüstet sein.<br />
Die Wagen der drei kleinsten Klassen haben<br />
mindestens zwei Sitze aufzuweisen und<br />
die der grössern Klassen vier. Für die Anordnung,<br />
Breite und Höhe der Sitze sind besondere<br />
Vorschriften massgebend. Geschlossene<br />
Wagen werden nicht zugelassen.<br />
Das Rennen wird nach der Handycapformel<br />
ausgetragen, und zwar so, dass den kleineren<br />
Wagen entsprechend eine bis 4 Runden<br />
gutgeschrieben werden. Die Wagen der<br />
grössten Klassen haben 35 Runden zu fahren.<br />
Der Sieger erhält die Tourist Trophy und<br />
einen Preis von 500 Pfd., der Zweite 300<br />
und der Dritte 200 Pfd. Ferner bekommt jeder<br />
Erste seiner Klasse 100 Pfund.<br />
Während des ganzen Rennens darf zum<br />
Starten des Motors nur der elektrische Anlasser<br />
verwendet werden. Beim Training hat<br />
jeder Wagen mindesteis drei Runden zu fahren,<br />
und er muss auch fähig sein, in einer<br />
für jede Klasse vorgeschriebenen Zeit die<br />
Rundstrecke zu bewältigen. -es.<br />
Die Brandenburgische Dauerprüfungsfahrt.<br />
In den ersten Morgenstunden des Sonntags<br />
traten auf der Avus in Berlin über 450 Fahrzeuge<br />
für die ca. 500 km lange Reise durch<br />
Wald und Heide der Mark mit Lehm- und<br />
Sandwagen an. Die Fahrt stellt an Fahrer und<br />
Maschinen grösste Anforderungen und die<br />
Strecke dürfte als Folge des andauernden<br />
Regens in den letzten Tagen stark aufgeweicht<br />
sein und besonders den später Kommenden<br />
Hindernisse entgegestellen.<br />
Die Scuderia Ferrari am Grossen Preis<br />
der Marne. Für den au.f den 7. Juli angesagten<br />
und auf dem Circuit von Reims zur Austragung<br />
gelangenden Grossen Preis der<br />
Marne hat die Scuderia Ferrari drei Wagen<br />
unter der Führung von Nuvolari, Chiron und<br />
Dreyfus, eingeschrieben.<br />
Keine Bergrennen mehr in Frankreich?<br />
Man erinnert sich noch an das schwere Unglück<br />
beim Bergrennen von Chäteau-Thierry,<br />
und man erwartete auch Massnahmen<br />
seitens der Regierung, um solche Katastrophen<br />
in Zukunft zu verhüten. Nun wird gemeldet,<br />
dass der Minister des Innern ein<br />
Verbot sämtlicher Bergrennen in Erwägung<br />
zieht; demnach wären nur noch Bahnrennen<br />
und Rundstreckenrennen gestattet. Man darf<br />
allerdings annehmen, dass dieses Verbot in<br />
Frankreich auf grossen Widerstand stossen<br />
würde. Vorläufig wünscht man, dass sich<br />
der Minister vorerst mit dem A.C. de France<br />
in Verbindung setzt, um dann erst weitere<br />
Massnahmen zu ergreifen.<br />
S»«»»t in<br />
Sdiwei<br />
Um den Grossen Preis von Genf. Wie wir<br />
bei Redaktionsschluss erfahren, hat sich das<br />
Zentralkomitee nochmals mit der Eingabe<br />
der Sektion Genf des A. C. S. befasst, die<br />
sich auf den Grossen Preis von Genf bezieht.<br />
Durch den Ausfall des Grand Prix von Holland,<br />
der zeitlich mit der geplanten Genfer<br />
Veranstaltung zusammenfiel, hat sich die Situation<br />
für das neuprojektierte westschweizerische<br />
Rennen bedeutend verbessert. Diese<br />
Feststellung machte auch das Zentralkomitee,<br />
das im Prinzip mit der Durchführung<br />
einverstanden ist und nur noch einige Bedingungen<br />
daran knüpft, die aber, wie wir erfahren,<br />
von Genf aus angenommen werden<br />
dürften. Damit wird die Schweiz, wie mit<br />
grösster Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist,<br />
am 6. Oktober auch noch einen Grossen<br />
Preis von Genf erleben.