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E_1935_Zeitung_Nr.040

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N° 40 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

tierte. Leider ist der Erfolg ganz auegeblieben, so<br />

dass ich mich genötigt sehe, die Prozedur wieder-<br />

. holen zu lassen. P. G. in Z.<br />

Antwort: Wenn ein Kabriolett-Verdeck undiebt<br />

wird, so ist in den meisten Fällen eine unrichtige<br />

Behandlung daran schuld. Nur wenige<br />

Wagenbesitzer nehmen sich die Mühe, den Verdeckstoffen<br />

die ihnen gebührende Pflege angedeihen<br />

zu lassen. Allerdings ist zu sagen, dass es die<br />

Automobilfabrikanten auch vielfach an den notwendigen<br />

Hinweisen fehlen lassen. So findet man<br />

in den meisten Instruktionenbüchern wohl allerhand<br />

Binsenwahrheiten, höchst selten aber Ratschläge<br />

für den Unterhalt des Wagenäussern.<br />

Ein richtiger Kabriolett-Verdeckstoff, der viel<br />

wasserdichter sein muss ale der Stoff eines Klappverdeckes<br />

gewöhnlicher offener Wagen, ist meist<br />

aul der Rückseite gummiert, ganz ähnlich wie<br />

der Stoff eines Gummi-Regenmantels. Meistens<br />

werden dabei noch zwei Lagen eines solchen gummierten<br />

Stoffes sandwichartig miteinander vereinigt,<br />

so dass die wasserdichte Gummischicht in<br />

der Mitte liegt. Wird ein solcher Verdeckstoff<br />

nicht zu häufig geknittert und nicht einer zu starken<br />

Sonnenbestrahlung ausgesetzt, sorgt man im<br />

übrigen dafür, dass sein Textilgewebe immer sauber<br />

ist und richtig austrocknen kann, so kann er<br />

jahrelang wasserdicht bleiben. Die äusserliche Reinigung<br />

muss mit einer weichen Bürste vorgenommen<br />

werden. Wird der eich ansammelnde Staub<br />

nioht täglich entfernt, so bildet er beim nächsten<br />

Regen ein Schmutzkruste, welche an der Zerstörung<br />

der Gewebefaser arbeitet. Keinesfalls darf<br />

•twa zur Reinigung Benzin oder Benzol herangezogen<br />

werden, auch dann nicht, wenn es einzelne<br />

Flecken zu beseitigen gilt, da hierdurch der Guwimi<br />

aufgeweicht und klebrig würde. Zur gründlichen<br />

Reinigung ist nur lauwarmes Seifenwasser zu benutzen.<br />

Beim Zusammenlegen des Verdecks ist zu<br />

beachten, dass keine scharfen Knickungen entstehen<br />

und dass sich der Stoff nicht scheuern kann.<br />

Wird das Verdeck in feuchtem Zustand zusammengeklappt,<br />

so bilden sich Pilze, die wiederum eine<br />

rasche Zerstörung des Gewebes verursachen. Ein<br />

.Eliminierter Kabriolett-Stoff kann, wenn er einmal<br />

undicht geworden ist, gewöhnlich nur behelfsmässig<br />

durch die im Handel erhältlichen Spezialpräparate<br />

wieder abgedichtet werden. Die ursprüngliche<br />

Dichtigkeit erhält er nicht mehr.<br />

Die für die gewöhnlichen leichten Klappverdecke<br />

offener Wagen benützten Verdeckstoffe sind<br />

meist nur beschränkt wasserdicht. Sie bestehen<br />

aus Geweben von Köper, Leinen oder Segeltuch,<br />

die lediglich waeser-abweisend imprägniert sind,<br />

nach und nach aber doch die Feuchtigkeit aufsaufen.<br />

Mit der Zeit wird das Imprägnierungsmittel<br />

auch aus dem Gewebe herausgewaschen, 60 dass<br />

dieses dann den Regen sogar durchtropfen lässt.<br />

Eine periodische Nachimprägnierung ist also hier<br />

nmimgänglich. Sie bietet dafür Aussicht, dass das<br />

Verdeck wieder die ursprüngliche Dichtigkeit er-<br />

Stoff durch Oberflächen-Imprägnierung wieder genügend<br />

abdichten lässt, kann nur der Versuch lehren.<br />

Da Sie aber wohl keine Lust haben, alle im<br />

Handel befindlichen' Imprägnierungsmittel nach<br />

und nach durchzuprobieren, empfehlen wir Ihnen,<br />

den Stoff von einem Karosserie-Sattler näher auf<br />

seinen Zustand hin prüfen zu lassen, speziell auch<br />

im Hinblick darauf, ob nicht ein Neuüberzug lohnender<br />

wäre.<br />

-at-<br />

Sp<br />

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