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E_1935_Zeitung_Nr.065

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N° 65<br />

II. Blaff<br />

BERN, 13. Aug. <strong>1935</strong><br />

N» «5<br />

II. Blatt<br />

BERN, 13.Aug.<strong>1935</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Lichtmaschine und die Wasserpumpe angetrieben<br />

werden.<br />

Die Vorderrad-Antriebswellen haben, um<br />

den Lenkeinschlag und das Durchfedern der<br />

Räder zu ermöglichen, je zwei metallische<br />

Universalgelenke. Die Führung der Räder<br />

geschieht beidseitig durch zwei parallelogrammartig<br />

wirkende Dreieckstreben, die<br />

gleichzeitig mit den Reibungsstossdämpfern<br />

kombiniert sind. Zur Gewichtsübertagung<br />

auf die Räder dient eine Querfeder. Die gerade<br />

durchgehende halbelliptisch abgefederte<br />

Hinterachse wird beidseitig durch zwei übereinanderliegende,<br />

parallel zur Fahrtrichtung<br />

angeordnete Gelenkstreben geführt.<br />

Besonders interessant ist die durch Abb. 2<br />

wiedergegebene Kühleranordnung. Um den<br />

Luftwiderstand möglichst zu verringern, ist<br />

Neue Rennwagentypen. Seitdem es den<br />

deutschen Konstrukteuren gelungen ist, mit<br />

ihren weit von der traditionellen Linie abweichenden<br />

Rennwagenkonstruktionen, wie sie<br />

die Mercedes- und die Union-Wagen verkörpern,<br />

einen ganz neuen Standard von Höchstleistung<br />

aufzustellen, hat der Rennwagenbau<br />

auch in den übrigen Ländern wieder starken<br />

Auftrieb erhalten. Ganz allgemein sind die<br />

beschrittenen konstruktiven Wege heute origineller<br />

denn je, so dass sich schwer voraussagen<br />

lässt, welches das Ergebnis der gegenwärtigen<br />

stürmischen Entwicklungsepoche<br />

sein wird. Wie vielseitig sich der Aufbau des<br />

Automobils noch abwandeln lässt, wird der<br />

Leser schon nur anhand der Beschreibung<br />

der nachfolgenden wenigen neuen Renn- und<br />

Sportwagentypen erkennen können.<br />

In aller Stille hat sich während der letzten<br />

Monate der bekannte englische Rennfahrer<br />

Georges<br />

Eyston<br />

zusammen mit L. S. Eldridge einen Rennwagen<br />

gebaut, der wie der kürzlich beschriebene<br />

Napier Railton von Cobb zum Angriff<br />

auf Weltrekorde der schweren Wagenklasse<br />

dienen soll. Als Kraftquelle hat dieser Wagen<br />

von Eldridge, den wir in der letzten Nummer<br />

schon im Bilde wiedergaben, einen Zwölfzylinder-Rolls<br />

Royce-Kestrel-Flugmotor, der<br />

ohne seinen sonst üblichen Kompressor eingebaut<br />

ist und dabei 400 PS leistet. Der Antrieb<br />

geschieht auf die Vorderräder des Wagens,<br />

unter Zwischenschaltung eines viergängigen,<br />

selbstschaltenden Armstrong-Sidde-<br />

]ey-Getriebes, das zugleich die Kupplung ersetzt.<br />

Die allgemeine Anordnung des An-fütriebsaggregates geht aus der beistehenden niedriger, aber breiter Schlitz unten a.n der<br />

den Eintritt der Kühlluft nur ein ganz<br />

Skizze hervor. Der Motor, das Wechselgetriebe<br />

und das Winkelgetriebe, von welchem Karosserienase vollständig glatt und stark<br />

Wagennase vorgesehen, während sonst die<br />

d\e-beiden Querwellen zum Vorderradantrieb abgeschrägt nach hinten verläuft. Die durch<br />

ausgehen, sind zu einem gemeinsamen Baublock<br />

vereinigt. Die zwölf Zylinder des Mobleche<br />

zwangsläufig dem Kühler zugeführt.<br />

den Schlitz eintretende Luft wird durch Leittors<br />

sind in je sechs Zylindern V-förmig zueinander<br />

angeordnet, jeder Zylinder hat vier nisse kommt zustande, indem durch ventila-<br />

Eine weitere Verbesserung der Kühlverhält-<br />

Ventile, die durch eine obenliegende Nockenwelle<br />

gesteuert werden. Wo beim Kestrel- chen im Motorraum ein ständiger Untertorflügelähnlich<br />

ausgebildete Vorderradspei-<br />

Flugmotor der Kompressor sitzt, wurde eine druck erzeugt wird. Dem Motor, der mit<br />

Kettenübertragung eingebaut, durch die die^ Trockensumpfschmierung arbeitet schliesst<br />

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Ähb.iv linke: E>s£s<br />

Antriebsaggregat des 400-<br />

PS-Reijnwagens von Ey-»<br />

s'ton.<br />

Abb. 3. R ß.c h t-s : Prcn<br />

jekt^kizze- des Ste'rmnqtor-<br />

Rennwagens von Graf<br />

Trossi.<br />

;sich ein grosser Geltank an, der. um die<br />

iHitzeabstrahlung gegen das.Führerabteil hin<br />

zu verhindern, besonders isoliert ist. Der<br />

Brennstoff wird in zwei Leichtmetalltanks,<br />

von.je lio Litern Fassungsvermögen,-beidseitig<br />

des Chassisrahmens und hinter den<br />

Vorderrädern mitgeführt. Zur Brennstoffförderung<br />

dient eine mechanisch angetriebene<br />

Pumpe.<br />

Das Gerippe der weitgehend 'stromlinienförmigen<br />

Karosserie besteht, aus Leichtmetällprofilen.<br />

Obschon auch sonst wo irgend möglich<br />

an Gewicht gespart wurde, wiegt der<br />

Wagen doch rund 2 Tonnen. An interessän-<br />

'ten kleinen Einzelheiten sei noch erwähnt,<br />

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eingerichtet ist, dereri Scheinwerfer<br />

innerhalb der Verkleidung der Karösserienase<br />

sitzen und nur durch schmäle Öffnungen<br />

hinausleuchten, und dass spezieller<br />

Bedacht darauf genommen würde, die Auspuff-Flammen<br />

für den Fahrer unsichtbar zii<br />

machen, damit ex nicht nachts durch sie am<br />

Sehen gehindert wird.<br />

Der Wagen soll noch in diesem Monat<br />

nach Amerika verschifft werden, wo dann<br />

Eyston vor allem einmal dem Rekord von<br />

Cobb auf den Leib rücken will.<br />

Als zweite ganz ungewöhnliche Neukön«<br />

struktion geben wir in Abb. *3 skizzenhaft<br />

den<br />

Sternmotorrennwagen von Graf Trossi<br />

wieder. Einzelheiten über dieses Fahrzeug,<br />

für dessen Bau die Vorarbeiten gegenwärtig<br />

in Gang sind, können noch nicht gegeben<br />

werden. Wie man sieht, handelt es sich aber<br />

jedenfalls um einen Wagen mit Vorderradantrieb.<br />

Der Sternmotor ist ganz vorn im<br />

Chassis eingebaut, das Chassis selbst eine<br />

Stahlröhr-Fachwerk-Konstruktion. Über dem<br />

Vorderrad ist in der Skizze der Kompressor<br />

sichtbar. Das Lenkrad arbeitet auf eine ganz<br />

wagrecht liegende Lenksäule. Wie der Konstrukteur<br />

dieses Wagens bei der starken<br />

Gewichtskonzentration im Wagenvorderteil<br />

einen Gewichtsausgleich für die Hinterachse<br />

zustande bringen will, oder ob er absichtlich<br />

die Vorderachse im Hinblick auf bessere Ad-,<br />

häsion der Triebräder so stark belastet, lässt<br />

sich anhand der gegenwärtigen Unterlagen<br />

noch nicht beurteilen.<br />

Die Pläne für einen weiteren hochinteressanten<br />

Wagen hat der unlängst bei einem<br />

Flugzeugunglück-- ums Leben gekommene<br />

.englische Spertsmann— - =*•--•-••--!*=--. • «.,«.-* ii .»<br />

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