E_1936_Zeitung_Nr.014
E_1936_Zeitung_Nr.014
E_1936_Zeitung_Nr.014
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 18. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 14<br />
Auch die Kraftanlage, der Motor, hat sich<br />
stark verändert Die ersten Automobile<br />
;«brausten > meist mit nur einem oder zwei<br />
•liegenden Zylindern einher. Später ging man<br />
ganz allgemein zu Motoren mit stehenden<br />
Zylindern über und erst in neuerer Zeit<br />
bauen wieder verschiedene Firmen solche<br />
mit liegenden Zylindern, doch ist deren Zahl<br />
bedeutend grösser als beim Urautomobil.<br />
Trotz der gewaltig gesteigerten Drehzahl<br />
moderner Motoren erzeugen sie bedeutend<br />
weniger Vibrationen als ihre « ergrauten»<br />
Vorgänger. Wo eine genaue Auswuchtung<br />
aller Massenkräfte nicht möglich ist, sorgt<br />
eine Gummiaufhängung dafür, dass nicht die<br />
leiseste Vibration auf den Wagen übertragen<br />
wird. Auch sonst hat man die Nützlichkeit<br />
des Gummis im Fahrzeugbau schätzen<br />
gelernt.<br />
Die ältesten unter den Motoren wiesen<br />
eine Spezialität auf, der wir Modernen keineswegs<br />
nachtrauern : die Glührohrzündung.<br />
Ein innen geschlossenes Platinröhrchen ragte<br />
in den Zylinderkopf und wurde an seinem<br />
äusseren Ende beim Anlassen durch eine<br />
Flamme erwärmt. Sobald der Motor warm<br />
gelaufen war, wurde die Glühtemperatur<br />
durch die Verbrennungswärme aufrecht erhalten.<br />
Abgesehen davon, dass man nicht<br />
gerne mit Streichhölzern unter der Motorhaube<br />
spielt, ist diese Zündung für schnelllaufende<br />
Maschinen überhaupt ungeeignet.<br />
Durch die elektrische Zündung wurde ihr der<br />
Rang schnell streitig gemacht, sei es durch<br />
die Magnetzündung oder die heute gebräuchliche<br />
Batteriezündung, wobei die Zündkerze<br />
das Platinröhrchen, Magnet oder Batterie die<br />
Flamme und der Funken die Glühhitze ersetzen.<br />
Mit den neuen, immer leistungsfähigeren<br />
Motoren Hess sich allmählich auch die Verkehrsgeschwindigkeit<br />
steigern, gar nicht zu<br />
sprechen von den Verbesserungen im Strassenbau,<br />
die demselben Zwecke dienen. Mitbeteiligt<br />
an der Möglichkeit zur Verbesserung<br />
der Geschwindigkeiten sind neben den<br />
Motoren auch die Bremsen. Ihnen ist das<br />
Leben der Insassen anvertraut. Von ihnen<br />
hängt es ab, ob die lebendige Wucht des<br />
Wagens sich bei Gefahr schnell genug in den<br />
Bremstrommeln in Wärme umsetzen lässt,<br />
oder ob sie sich in Störungen auswirken<br />
wird. Denn mit der Geschwindigkeit wächst<br />
die lebendige Energie nicht nur proportional,<br />
sondern im Quadrat. Durch Reibung an den<br />
Bremstrommeln und beim Blockieren der<br />
Räder durch Reibung am Boden muss sie<br />
zum Stoppen in Wärme umgesetzt werden.<br />
Früher gab man sich mit einfachen Bandbremsen<br />
zufrieden, die allerdings den Nachteil<br />
hatten, dass sie dem Wasser und dem<br />
Strassenstaub allzusehr ausgesetzt waren.<br />
Durch die schleifende Wirkung der Staubpartikelchen<br />
bilden sich bald Rillen, und die<br />
Bremstrommeln beginnen mitunter zu pfeifen.<br />
Ein Zutritt von Wasser oder Oel kann<br />
die Bremswirkung beeinträchtigen. Ausserdem<br />
kann Wasser einen Rostanflug verursachen,<br />
der die Bremsen ebenso gut wie<br />
Strassenstaub zum Quietschen bringt.<br />
Tech<br />
«•»<br />
Antwort 9729. Geräuschloses Autoschloss. Adresse<br />
mitgeteilt und Zuschriften weitergeleitet.<br />
Frage 9736. Wismut-Bezugsquelle. Wo kann<br />
Wismut bezogen werden? E. St. in L.<br />
Frage 9737. Zündkerzen für Holzgasbetrieb.<br />
Welcher Zündkerzentyp ist für Wagen mit Holzgasgeneratoren<br />
am ehesten zu empfehlen?<br />
M. G. in L.<br />
Frage 9738. Gasanalysen-Messgeräte. Wer fabriziert<br />
Messgeräte zur laufenden Feststellung des<br />
CO-, C0 2 - und H-Gehaltes einer Gasmischung?<br />
M. G. in L.<br />
Frage 9741. Hardyscheiben-Ersatz. Ich habe<br />
einen Kunden mit einem Lieferungswagen. Derselbe<br />
hatte letzten Sommer drei Hardyscheibenbrüche.<br />
Nun möchte er die Hardyscheibe durch<br />
ein Allmetallgelenk ersetzen. Ich möchte Sie nun<br />
anfragen, ob der Unterschied des Gewichts auf die<br />
Kardanwelle keinen Einfluss hat. Der kleinste<br />
Defekt an der Hardyscheibe verursachte einen Getriebebruch,<br />
was einige Male vorkam.<br />
R. W. in A.<br />
Antwort: Der Unterschied des Gewichtes der<br />
Kreuzgelenke gegenüber der Hardyscheibe bringt<br />
keine Nachteile mit sich, um so mehr als er nicht<br />
gross ist. Falls ein Uebriges getan werden soll,<br />
könnte die Kardanwelle nach dem Einbau ihrer<br />
Kreuzgelenkhälften ausgewuchtet werden.<br />
Frage 9742. Aluminium-Zylinderkopf. Um wieviel<br />
lässt sich das Verdichtungsverhältnis eines<br />
Ricardo-Kopfes durch Herstelung aus Aluminium<br />
an Stelle von Gusseisen steigern, wenn die<br />
übrigen Bedingungen identisch bleiben? Wie verhält<br />
sich dies bei Luftkühlung? Welche Vor- und<br />
Nachteile bringt die Ausführung in Aluminium<br />
mit sich? H. W. in B.<br />
Antwort: Das Verdichtungsverhältnis lässt<br />
sich damit ohne Schaden bei Verwendung des üblichen<br />
Benzins und ohne Aenderung der Form des<br />
Verbrennungsraumes von 5 auf 6 bis 6,4 steigern.<br />
Bei ausreichender Kühlung durch den Fahrwind<br />
oder einen Ventilator (Propeller bei Flugmotoren)<br />
gilt das auch für Motoren mit Luftkühlung.<br />
Die Vorteile des Leichtmetallkopfes rühren von<br />
seinem hohen Wärmeleit- und Reflexionsvermögen<br />
her. Es lassen sich deshalb weit höhere Verdich-<br />
Schaltbrett von anno 1900. Man beachte die<br />
vielen Tropföler, die der Motorschmierun?<br />
dienen.<br />
Glührohr-Anwärmvorrichtung. Die Benzinbrenner<br />
unter den Glühröhrchen wurden zum Anlassen<br />
angezündet. Nach dem Ingangsetzen des Motors<br />
konnten sie ausgelöscht werden.<br />
Ale Bandbremse an einem Holzspeichenrad.<br />
Bremsbeläge bestehen aus Holz und brannten<br />
leicht an.<br />
tungsverhältnisse und damit bessere Leistungen und<br />
Wirkungsgrade aus einem gegebenen Motor herausholen.<br />
Die Verbesserung des Wirkungsgrades durch<br />
eine Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses geht<br />
aus unserem Diagramm hervor. Speziell beim Langsamlaufen<br />
des Motors ergibt sich eine starke Verminderung<br />
des Brennstoffverbrauches von 10 oder<br />
sogar 15 %.<br />
Weiter wird das Drehmoment des Motors höher,<br />
die Auspuff-Temperatur bei gleicher Leistung niedriger<br />
(Schonung der Auspuffventilsitze), die Beschleunigungsmöglichkeit<br />
verbessert und der Kohlenansatz<br />
im Brennraum verlangsamt. Viele Aluminium-Guss-Legierungen<br />
sind sehr dehnfähig, weshalb<br />
sie beim Gefrieren des Kühlwassers nicht so<br />
schnell bersten wie Gusseisen, das sich fast nicht<br />
ausdehnen lässt.<br />
Als Nachteil ist die hohe Wärmedehnungszahl<br />
des Aluminiums zu erwähnen, die eine sorgfältige<br />
Ausbildung der Zylinderkopf-Dichtung und -Befestigung<br />
bedingt. Bei Einzylinderköpfen macht sich<br />
dies weniger bemerkbar als bei Mehrzylinder-Motoren.<br />
Doch sind heute schon Millionen von solchen<br />
Motoren damit ausgerüstet, so dass die nötigen<br />
Erfahrungen vorliegen. Die Weichheit des Aluminiums<br />
und seiner Legierungen bedingt den Einbau<br />
von Ventilsitzen und eventuell auch Kerzenverschraubungen<br />
aus anderem Material. Allerdings<br />
existieren heute schon Legierungen, die ohne besondere<br />
Ventilsitze auskommen. Eine Anzahl<br />
Schwermetall-Legierungen, deren Wärmeausdeh-<br />
3M<br />
44%<br />
§2 .1 42%<br />
S-2138%<br />
36%<br />
5 5.5 6 6.5 7.5 6<br />
Erhöhung des theoretischen, thermischen Wirkungsgrades<br />
durch Erhöhung des Kompressionsverhältnisses<br />
bei einem Gemisch ohne Luftüberschuss.<br />
Schaltbrett neuester Konstruktion. Einfach und<br />
gediegen. Man sieht ihm den gegenüber früher<br />
weit komplizierteren Inhalt nicht an.<br />
±b crm<br />
Zündung von heute:<br />
Bestehend aus Zünd-<br />
Magnetapparat und<br />
Zündkerze. Der gezeigte<br />
Apparat ist Vertex.<br />
Daneben ist heute<br />
lie Batteriezündung<br />
sehr gebräuchlich.<br />
Moderne Innenexpansions-Bremse mit innen<br />
liegenden Bremsschuhen. Ihre feuerfesten Beläge<br />
halten jede Beanspruchung aus.<br />
Ueberdies ertrugen die am Bremsband befestigten<br />
Holzbeläge keine hohen Temperaturen.<br />
Wenn die Trommeln zu heiss wurden,<br />
begannen sie zu rauchen, zu verkohlen und<br />
nicht selten fingen sie sogar Feuer. Aus all<br />
diesen Gründen ging man allmählich zur<br />
Innenexpansionsbremse über, die besser gegen<br />
Verschmutzung oder Zutritt von Wasser<br />
und Oel geschützt ist, die weich anzieht und<br />
sich so einstellen lässt, dass alle Räder<br />
gleichmässig gebremst werden, so dass der<br />
Wagen auch auf glatter Fahrbahn nicht ins<br />
Schleudern gerät. Ihre feuerfesten Bremsbeläge<br />
ertragen Temperaturen von mehreren<br />
nung der des Aluminiums nahekommt oder die sich<br />
in der 'Uebergangszone mit dem Aluminium legieren,<br />
sind zum Eingiessen besonders geeignet.<br />
SP<br />
Anfrage 575. Wie mache ich meine Forderungen<br />
geltend? Am 1. April 1935 wurde ich von einer<br />
Firma als Chauffeur angestellt und hatte im<br />
August einen Unfall, bei dem es Sachschaden absetzte.<br />
Ich kam heil davon und wollte die Polizei<br />
avisieren; der Patron wollte nichts davon wissen.<br />
Für die Reparatur brauchten ein Arbeiter und ich<br />
zusammen 2 Tage, so dass der Wagen am 3. Tage<br />
nach dem Unfall wieder gebrauchsfähig war. Bei<br />
den nächsten Entlohnungen wurden mir in vier Malen<br />
total Fr. 160.— abgezogen, wofür man mir indessen<br />
keine Quittung ausstellte. Unterm 23. November<br />
schrieb mir die Firma, ich müsse eine<br />
Woche ausschalten, also vom 23.—30. November.<br />
Am 24. November hatte ich bei einer Sportübung<br />
eine Muskelblutung, wodurch ich an der Arbeit bis<br />
14. Dezember verhindert war. Ich erhielt nun am<br />
11. Dezember von meinem Patron die Mitteilung,<br />
dass er mich mangels Arbeit per 25. Dezember entlassen<br />
müsse. Konnte der Arbeitgeber so vorgehen,<br />
wo ich doch im Unfall war? In der Folge sprach<br />
ich bei der Firma verschiedentlich wegen dem Versicherungsgeld<br />
vor. Ich erhielt zur Antwort, die<br />
Versicherung habe noch nicht bezahlt, worauf ich<br />
mich direkt an den Versicherungsagenten in Lausanne<br />
wandte. Dieser teilte mir mit, dass mich die<br />
Firma schon lange hätte bezahlen sollen, denn sie<br />
— die Versicherung — komme für den Schaden<br />
nicht auf, da die Firma die Versicherungspolice<br />
nicht bezahlt habe. Mein Guthaben sei für die Versicherungspolice<br />
zurückgeschrieben worden. Am 4.<br />
Januar erhielt ich nun von der Firma ein Couvert<br />
mit der Aufstellung: Versicherungsgeld Fr. 128.—,<br />
abzüglich Fr. 40.- für Unfall im August = Fr. 88.-<br />
zu meinen Gunsten. So wurden mir also nochmals<br />
Fr. 40.— und dazu noch vom Versicherungsgeld abgezogen.<br />
Ich setzte mich sofort mit dem Versicherungsagenten<br />
in Verbindung, erhielt jedoch noch<br />
keine Antwort von ihm. Da wir zwei Arbeiter den<br />
Sachschaden selbst reparierten, dürften die Kosten<br />
Fr. 200.— kaum überstiegen haben. Zudem hatte<br />
mir der Patron versichert, dass er die grössere<br />
Hälfte des Schadens selber tragen wolle. Wie<br />
kann ich gegen die Firma vorgehen? R. J in B.<br />
Antwort- 1. Nach Art. 347 OR. kann der Arbeitgeber<br />
einem Arbeiter auf das Ende der auf die<br />
hundert Grad, bestehen sie doch aus Asbest<br />
mit geeigneten Bindegeweben, die nicht<br />
verbrennen können.<br />
Sogar die Räder haben wesentliche Veränderungen<br />
erfahren. Aus den Holzspeichen,<br />
die oft zum Quietschen neigten, wurden<br />
Stahldraht-Speichen- oder -Scheibenräder.<br />
Heute werden die Räder mit in Stahlblech<br />
eingepressten Speichen hergestellt. Sie sind<br />
einfach in der Fabrikation, leicht zu reinigen<br />
und machen nicht zuletzt auch gute Figur.<br />
Es ist natürlich nicht möglich, in kurzen<br />
Zügen auf alle Einzelheiten der Entwicklung<br />
des Wagens, auf jedes Detail und jede Entwicklungsstufe<br />
genau einzugehen. Wir haben<br />
deshalb anhand einiger weniger Beispiele<br />
versucht, eine Idee davon zu entwerfen, in<br />
welcher Richtung sich das Automobil von<br />
einst bis zum heutigen Tage entwickelt hat.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />
der moderne Wagen vor allen Dingen schneller,<br />
komfortabler und eleganter, einfacher<br />
und praktischer ist als sein Urahne. Die<br />
höheren Verkehrsgeschwindigkeiten haben<br />
neue Motoren, neue Antriebsarten und anders<br />
geartete Bremsen bedingt und zur Einführung<br />
der modernen Stromlinienform beigetragen.<br />
Der Komfort erfuhr durch weiche<br />
Federung, elegante Ausstattung, zuverlässigen<br />
Wetterschutz und ruhigen Lauf des Wagens<br />
eine gewaltige Steigerung. Einfachheit<br />
der Bedienung ist Trumpf, daher die Automatisierung<br />
vieler Vorgänge wie Zündverstellung,<br />
Schmierung, Kupplungsbedienung,<br />
Schalten usw.<br />
Und immer noch scheint die Entwicklung<br />
nicht an ihrem Ende angelangt zu sein. Jeder<br />
Tag sogar bringt neue Erfindungen, neue<br />
Verbesserungen. Unmöglich deshalb zu weissagen,<br />
wo dieser Prozess schliesslich zum<br />
Stillstand kommt. Man wird bessere Strassen<br />
bauen, breite Autostrassen aus Beton<br />
mit Unterführungen und Kreuzungsstellen.<br />
Sind wir so weit, dann hat vielleicht das<br />
Flugwesen eine Stufe erreicht, wo man auf<br />
die Strassen als Dinge blickt, die es einmal<br />
gab...<br />
Tedhnisdte Notizen<br />
Schmiermittelverbrauch zur Schmierung<br />
des Chassis. Nach Erhebungen des statistischen<br />
Bureau des amerikanischen Petroleum-<br />
Institutes betrug im Jahre 1934 der Schmiermittelverbrauch<br />
zur Chassis-Schmierung 1,56<br />
Prozent des Benzinverbrauches.<br />
Fahrende Strasse. An der Mailänder Messe<br />
April <strong>1936</strong> wird das Modell einer fahrenden Strasse<br />
vorgeführt werden. Nach dem Plane seines Konstrukteurs<br />
E. Belloni soll sie berufen sein, die<br />
Strassenbahn der Städte vorteilhaft zu ersetzen.<br />
Die Einrichtung besteht aus Platten in Strassenhöhe,<br />
die auf Rädern laufen und stellenweise Bänke<br />
tragen. Die Geschwindigkeit beträgt 7—12 km/SW.<br />
Seitliche, mit geringerer Geschwindigkeit laufende<br />
Bahnen erleichtern den Zutritt. Die Platten sollen<br />
aus Avional besteben, die Räder aus geschmiedetem<br />
Avional oder gegossener Duralite-Legierung. b. H.<br />
In der Zeitschrift «Aluminio» 4 (1935), Nr. 5,<br />
S. 2Ö9—302, wird die Ausführung des Planes für<br />
die Stadt Mailand mit Kosten- und Betriebsrechnung<br />
dargelegt.<br />
Kündigung folgenden Wochen künden. Ihr Arbeitgeber<br />
hat das getan. Man wird also gegen sein<br />
Verhalten rechtlich nicht viel einwenden können.<br />
Der Unfall, den Sie erlitten, ist für die Frage<br />
der Kündigung unseres Erachtens ohne Bedeutung.<br />
Dabei gehen wir allerdings von der Voraussetzung<br />
aus, dass Sie nicht dem Fabrikgesetz unterstellt<br />
waren.<br />
2. Nach Art. 87 VVG. steht Ihnen mit dem Eintritt<br />
des Unfalles ein eigenes Forderungsrecht gegen<br />
den Versicherer zu. Dieser kann daher seine<br />
Prämienforderung gegen Ihren Arbeitgeber nicht<br />
mit Ihrer Forderung verrechnen. Soweit Sie also<br />
von Ihrem Arbeitgeber nicht das volle Taggeld erhalten<br />
haben, können Sie sich an die Versicherungsgesellschaft<br />
halten.<br />
Wir-gehen von der Voraussetzung aus, dass es<br />
sich um eine private Versicherung und nicht um<br />
die SUVA handelt.<br />
3. Selbstverständlich kann der Arbeitgeber von<br />
Ihnen für die Reparatur des Wagen nicht mehr<br />
verlangen, als ihn dieselbe Arbeit gekostet hat. Wieviel<br />
das ist, ist eine Sachverständigenfrage. *<br />
Budheplisdh<br />
Merkbuch für Fehler bei der Metallbearbeitung.<br />
Von Obering. E. Mayer-Sidd und Mechanikermeister<br />
Friedrich Butterer. Mit 19 Abbildungen. Preis<br />
kartoniert ca. Fr. 5.—.<br />
Die Autoren dieses Büchleins sind bekannt als<br />
tüchtige Mechaniker und Verfasser anderer wertvoller<br />
Hilfsbücher für die Automobilwerkstatt. Das<br />
vorliegende Büchlein wurde nicht als Lehrbuch für<br />
die mechanische Bearbeitung verfasst. sondern als<br />
nützlicher Ratgeber für den angehenden Mechaniker,<br />
aus dem er manche wertvolle Anregung schöpfen<br />
kann. Es weist auf Fehler in der Bearbeitung<br />
der Metalle hin, die in der Praxis tagtäglich vorkommen.<br />
Es zeigt aber nicht allein, wie man's<br />
nicht machen soll, sondern gibt auch genaue Anleitung,<br />
wie man vorgehen muss, um das beste Resultat<br />
zu erzielen. Es bringt u. a. Angaben, mit<br />
welchem Werkzeug und welcher Schnittgeschwindigkeit<br />
jedes beliebige Material bearbeitet werden<br />
muss, was für Vorschüben in Frage kommt usw.<br />
Es kann deshalb auch gelernten Mechanikern wertvolle<br />
Dienste als Nachschlagewerk leisten.