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E_1938_Zeitung_Nr.029

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N° '29 — DIENSTAG, S. APRIL 1935 AUTOMÖBIL-REVÜC<br />

Tourismus<br />

Fremdenverkehrs - Propaganda<br />

muss auch Werbung für Autotourismus<br />

In sich schliessen.<br />

Auf den Beschluss des Bundesrates hin,<br />

der Einladung zur Beteiligung der Schweiz<br />

an der Internationalen New Yorker Ausstellung<br />

1939 Folge zu leisten, hat die schweizerische<br />

Zentrale für Handelsförderung ihre<br />

Bereitwilligkeit bekundet, die dabei erforderlichen<br />

organisatorischen Arbeiten zu übernehmen.<br />

Geplant sind einheitliche Branchenausstellungen<br />

im offiziellen Staatenhaus, wobei<br />

besonders auch für den Fremdenverkehr<br />

geworben werden soll. Wir nehmen als<br />

selbstverständlich an, dass im Rahmen dieser<br />

Propaganda auch der<br />

Autotourismus<br />

jenen Raum zugeteilt erhält, auf den er entsprechend<br />

seiner Bedeutung Anspruch erheben<br />

darf. Für unsern automobilen Fremdenverkehr<br />

verkörpern die USA eine Quelle,<br />

die sich bei geschickter und mit dem nötigen<br />

psychologischen Einfühlungsvermögen durchgeführter<br />

Propaganda noch besser als bisher<br />

«ausschöpfen» lässt.<br />

Hat der<br />

Zug nach Europa<br />

drüben wieder stärker eingesetzt — was<br />

aus der Tatsache erhellt, dass letztes Jahr<br />

3002 Wagen aus Nord- und Südamerika bei<br />

uns zu Gaste weilten, gegen 1971 im Jahr<br />

1936 — so hilft der grösste amerikanische<br />

Automobilverband wacker mit, das wiedererwaehende<br />

Interesse an « Continental trips »<br />

zu schüren und seinen Mitgliedern den Mund<br />

ob der Erlebnisse wässerig zu machen, die<br />

sie dabei erwarten. Die Sache ist nämlich<br />

die, dass die American Automobile Association<br />

(AAA) just in den letzten Wochen ihre<br />

dickleibige, illustrierte Broschüre « Motoring<br />

abrabd» wieder herausgebracht hat, eine<br />

zusammenfassende Darstellung und «anmächelige<br />

> Schilderung der autotouristischen<br />

Möglichkeiten, welche Europa bietet. Für<br />

die, Schweiz fällt dabei ein besonderes Lob<br />

ab, wird sie doch als<br />

das Mekka des Automobilisten,<br />

als eine paradiesische Köstlichkeit und als<br />

ein Ferienmagnet gepriesen, dessen Anziehungskraft<br />

niemand zu widerstehen vermöge.^Wenn<br />

aber schon die weitaus bedeutendste<br />

Automobilorganisation der USA in einer<br />

offiziellen Veröffentlichung den Wundern<br />

der Schweiz eine derart enthusiastische Beschreibung<br />

widmet und bei ihren Mitgliedern<br />

Stimmung für unser kleines Land macht,<br />

dann wäre es, so will uns scheinen, eine<br />

Unterlassungssünde, wollten wir nicht auf<br />

dem also vorbereiteten Boden die Saat<br />

unserer Werbung für das Autoland Schweiz<br />

ausstreuen. Dazu bietet uns die New Yorker<br />

Ausstellung eine ausgezeichnete Chance, die<br />

wir um so eher nützen sollten, als die AAA<br />

nächstes Jahr mit einer Neuauflage ihres<br />

Buches über den Autotourismus im Ausland<br />

aufwartet<br />

Das < A» verschwindet. Das internationale<br />

Erkennungszeichen der österreichischen<br />

Automobile, das «A » (Austria), ist durch<br />

Verordnung des Reichsstatthalters beseitigt<br />

worden, indem bis zum 10. April <strong>1938</strong> alle<br />

österreichischen Automobile bei Äuslandsfahrten<br />

das Erkennungszeichen « D ><br />

(Deutschland) zu tragen haben.<br />

Slrassen<br />

Neues Postulat über den Ausbau der<br />

Alpenstrassen. Im Nationalrat begründete<br />

ein Vertreter des Kantons Freiburg, Müller,<br />

folgendes in der Folge unbestrittene und<br />

vom Bundesrat Etter angenommene Postulat:<br />

« Der Bundesrat wird eingeladen zu prüfen, ob<br />

es nicht angezeigt wäre, zur Ermögliohung der Beschäftigung<br />

einer grössern Anzahl von Arbeitern<br />

sowie rur Förderung der Zementindustrie •und in<br />

Erfüllung eines Wunsches des Tourismus bei der<br />

Subventionierung von Alpenstrassen dahin zu wirken,<br />

dass wenigstens bei Kehren und grossen Steigungen<br />

statt bituminöser Beläge, wofür zrösstenteüs<br />

Material ausländischer Provenienz benutzt<br />

"wird, einheimische Materialien (Pflastersteins und<br />

Beton) verwendet werden. ><br />

Uri und,die Sustenstrasse.<br />

Im Ständerat referierte der Präsident der Finanzkommission<br />

Suter (Schwyz) über die im Zusammenhang<br />

mit dem Bau der Sustenstrasse verbundene<br />

Vorlage betr. Zins und Zahlungserleichterungen<br />

für den Kanton Uri. Obschon der Bund<br />

bei der Subventionierung der Sustenstrasse mit<br />

90% an die äusserste Grenze gegangen sei, stellte<br />

dnr Referent fest, würden die verbleibenden 10%<br />

für den kleinen, schwer belasteten Kanton allzu<br />

sehr ins Gewicht fallen. Die einstimmige Kommission<br />

beantragte daher Genehmigung der vom Kanton<br />

Uri gewünschten Erleichterungen für die Rückzahlung<br />

des Bundesanleihens von 1015, d. h. Unterbruch<br />

der Tilgung für 8 Jahre, Herabsetzung des<br />

Zinsfnsses von 3 auf 2%. Der Ständerat stimmte<br />

ohne Gegenmehr dieser Vorlage zu.<br />

Auch der Nationalrat befürwortete den Bundesbeschluss,<br />

wie er vom Ständerat<br />

wurde.<br />

angenommen<br />

Oeffnung des Lukmaniers vor Ostern ?<br />

In der tessinischen Presse wird auf die Möglichkeit<br />

einer Oeffnung des Lukmanierpasses für den<br />

durchgehenden Verkehr vor Ostern hingewiesen.<br />

Diese Möglichkeit befstehe, sofern der Kanton<br />

Graubünden für die Durchführung der Schneeräumungsarbeiten<br />

auf der Strecke St-Gion-Passhöhe<br />

besorgt sei. eine Massnahme, die der Kanton Tessin<br />

auf der Südseite des Passes ebenfalls su treffen<br />

bereit wäre.<br />

Ungleiche Elle und mangelndes Rechtsempfinden<br />

unserer Behörde.<br />

Dass den Bundesbahnen aus ihrem finanziellen<br />

Sumpfe geholfen werden muss, dagegen wird im<br />

Grunde niemand etwas einzuwenden haben, obschon<br />

dieser Zauber die horrende Summe von 2 Milliarden<br />

Franken, das heisst per Einwohner ungefähr 480<br />

Franken, verschlingt, um die Bahn in finanzieller<br />

Beziehung wieder auf eigene Beine zu stellen. Der<br />

Bundesbahnbeamte wird auch künftig seinen verhältnismässig<br />

gut bezahlten Lohn erhalten und<br />

bleibt pensionsberechtigt. Wir gönnen ihm in seiner<br />

verantwortungsvollen Stellung diese günstige Lebensbedingungen.<br />

Allerdings wollen wir gerne hoffen,<br />

dass diese durchgreifende Sanierung endgültig<br />

und das Geschehene sich nicht wiederholen werde.<br />

Wie anders steht es dagegen mit dem andern<br />

Verkehrsgewerbe und seinen Angestellten, welches<br />

heute ebenso lebensnotwendig geworden ist und<br />

einen ebenso wichtigen und umfangreichen Verkehr<br />

zu bewältigen hat.<br />

Leider bekundet unsere oberste Behörde für diese<br />

in Notlage geratene Kategorie von Mitbürgern nicht<br />

das geringste Verständnis, oder noch besser gesagt,<br />

Erbarmen. Im Gegenteil, weil es auf diesem Gebiet<br />

bis jetzt am meisten zu fischen gab und die<br />

Angehörigen dieses Gewerbes lange Zeit stillschweigend<br />

alles über eich ergehen Hessen, was von Bern<br />

diktiert und angeordnet worden ist haben sich hier<br />

mit der Zeit Zustände herausgebildet, welche einfach<br />

unerträglich geworden sind. Heute bedarf der<br />

Grossteil des Autogewerbes gerade so notwendig<br />

einer Sanierung und Unterstützung wie die Nebenbahnen,<br />

für welche man eine solche als selbstverständlich<br />

erachtet, ebenfalls einzutreten. Wir verlangen<br />

allerdings keinen Milliardenaufwand, aher<br />

die dringend notwendige Herabsetzung des zudem<br />

-verfassungswidrig hohen Benzinzolles. Ist denn<br />

dem Eidg. Finanz- und Volkswirtschaftsdepartement<br />

nicht bekannt, dass schon seit Jahren das<br />

Autogewerbe mit seinen 40.000 Angestellten und<br />

Arbeitern schwer im Argen liegt, und finden sie es<br />

trotzdem recht und in Ordnung, diese Zustände<br />

bestehen zu lassen und es weiterhin mit unvernünftig<br />

hohen Abgaben und Steuern zu belasten?<br />

Diesem Unrecht ist einmal Halt zu gebieten.<br />

Wir verlangen gleich behandelt zu werden, wie<br />

jeder andere Schweizerbürger. Wir nahen das<br />

gleiche Lebensrecht und lassen uns nicht zu Bürgern<br />

zweiter Klasse degradieren. Wenn den Herren<br />

in Bern jedes Rechtsempfinden abgeht, so gibt es<br />

schliesslich nur noch einen Weg, um Remedur zu<br />

schaffen, uns an dae Volks^ewissen zu werden.<br />

Vielleicht wird ihnen dann klar, wie ungerecht sie<br />

bis jetzt ein grösses Gewerbe behandelt haben, ganz<br />

abgesehen davon, dass auch die Landesverteidigung<br />

darunter schon selitten hat und auch ohne dass es<br />

der Behörde gelungen wäre, mittelst der Zollprhöhung<br />

auf dem Brennstoff das finanzielle Resultat,<br />

wie erwartet, merklich zu steigern.<br />

J. K. in B.<br />

Pariser Salon findet statt.<br />

Der Pariser Automobil-Salon <strong>1938</strong>, dessen<br />

Durchführung, wie in Nr. 19 der «Automobil-<br />

Revue« zu lesen stand, infolge organisatorischer<br />

Schwierüigkeiten eine Zeitlang in Frage gestellt<br />

war, findet nun endgültig vom 6. bis 16. Oktober im<br />

Grand Palais statt.<br />

Aus Anlass der am Sonntag in Lausanne tagenden<br />

schweizerischen Gesellschaft der Motorfahrer-Offiziere<br />

wurde vorgängig am Samstagnachmittag<br />

eine militärische Zuverläsaigkeitsfahrt<br />

ausgetragen, welche sowohl von Seiten der Motorfahrer-Offiziere,<br />

als auch von Seiten der Militär-<br />

Chauffeure stark beschickt war. Die Teilnehmer<br />

heeammelten sich am Samstagmittag in Moudon,<br />

von wo aus die erste, genau vorgeschriebene Etappe<br />

mit Ziel Chalet-ä-Gobet via Rossenges, E(ermanches,<br />

Ropraz in Angriff genommen werden musste.<br />

Die Strecke führte grösstenteils über Strossen zweiter<br />

und dritter Klasse und war mit einem Stundenmittel<br />

von 31 Kilometer abzufahren. Sodann<br />

hiess es auf der zweiten Etappe in Minimalzeit<br />

einen am Chalet Boverat versteckten Kommandoposten<br />

ausfindig machen, wobei naturgemäss jene<br />

Konkurrenten, denen diese Gegend Neuland bedeutete,<br />

etwas handicapiert waren. Der dritte Teil des<br />

Wettbewerbes in Form einer Orientierungs-Prüfung<br />

(39 km/St.) brachte die Automobilisten über<br />

Chesbres - La Corniche - Cully nach Ouchy, wo die<br />

Zielkontrolle installiert war.<br />

Resultate.<br />

S«ktions-Wsnderprei

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