E_1938_Zeitung_Nr.028
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10 Automobil-Revue N°28<br />
Anleitung zur Selbst-Taxation Kommende Ereignisse I<br />
Was sind Sie<br />
eigentlich wert ?<br />
Der neueste Test für unsere Leserinnen.<br />
Beantworten Sie bitte untenstehende Fragen<br />
wahrheitsgemäss. Bei jedem «Nein» schreiben<br />
Sit 0 hinter die Frage, bei jedem «Manchmal»<br />
1, bei jedem «Ja» eine 2.<br />
Als Ehefrau.<br />
1. Hören Sie niemals richtig zu, wenn Ihr<br />
Mann Ihnen etwas erzählt, sondern denken<br />
Sie dabei an die Tanzstunde Ihrer Tochter,<br />
an Ihre nächste Aussprache mit der<br />
Köchin oder an das Kleid, das Ihnen fehlt,<br />
und sagen Sie zu seinen bestimmt sehr interessanten<br />
Ausführungen in gewissen Intervallen<br />
«Ja», ja»?<br />
2. Unterbrechen Sie Ihren Mann, wenn er<br />
etwas erzählt?<br />
3. Fühlen Sie sich, wenn Ihr Mann über<br />
Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder über<br />
andere kleine Leiden klagt, gerade auch<br />
so schlecht, oder sogar schlechter als er?<br />
4. Streuen Sie Puder durch Ihr ganzes Schlafzimmer?<br />
5. Haben Ihre Gespräche durchwegs persönlichen<br />
Charakter?<br />
6. Erzählen Sie Ihrem Mann jeden Abend,<br />
Wenn er nach Hause kommt, dieselben Sachen<br />
von den Kindern, von dem dummen<br />
Dienstmädchen und von sich selbst?<br />
7. Sprechen Sie gerade dann zu ihm, wenn<br />
er die Nachrichten im Radio hört?<br />
8. Sind Sie zu Hause schlechter Stimmung<br />
und nie so strahlend, wie Sie es in Gesellschaft<br />
zu sein pflegen?<br />
9. Lassen Sie ihn niemals wieder Junggeselle<br />
sein?<br />
Als Mutter.<br />
1. Leben Sie in der Illusion, dass Sie das<br />
Vertrauen Ihres Kindes ganz besitzen?<br />
2. Nennen Sie Ihr Kind in der Oeffentlichkeit<br />
mit seinem Kosenamen?<br />
3- Sind Sie beleidigt, wenn Ihr Kind a) ohne<br />
Sie fortgehen will? b) Züge entwickelt,<br />
die Ihnen nicht passen ? c) Anzeichen<br />
zeigt, dass es sich zu einer selbständigen;<br />
kleinen Persönlichkeit entwickelt und nicht<br />
der Abklatsch Ihrer eigenen Persönlichkeit<br />
zu werden verspricht?<br />
4. Klagen Sie bei fremden Leuten über die<br />
Unarten Ihres Kindes?<br />
5. Erzählen Sie ihm immer wieder die niedlichen<br />
Geschichten aus seiner Babyzeit?<br />
6. Haben Sie immerzu an seinen ungewaschenen<br />
Händen, an seinem lauten Wesen, an<br />
seinen schlechten Essmanieren herumzumängeln?<br />
7. Sagen Sie ihm immer, wenn es unartig<br />
war, das ist der Einfluss des schrecklichen<br />
kleinen So-und-so?<br />
8. Werfen Sie ihm jahrelang längst begangene<br />
Sünden vor?<br />
9. Bestehen Sie darauf, dass Sie mitkommen,<br />
wenn das grössere Kind einmal am Abend<br />
allein fort will?<br />
10. Darf Ihr Kind sich so kleiden, wie es will,<br />
oder muss es so, wie Sie wollen?<br />
11. Lesen Sie seine Briefe?<br />
Als Freundin.<br />
1. Wissen Sie es immer viel besser, was für<br />
Ihre Freundin gut ist?<br />
2. Belehren Sie sie, wie sie ihre Kinder zu<br />
erziehen, ihre Hausgehilfin anzulernen,<br />
ihren Haushalt zu führen und ihren Mann<br />
zu regieren hat?<br />
— «Ich habe meine Frau ein Jahr vor unserer<br />
Hochzeit kennen gelernt».<br />
— «loh ein Jahr nachher».<br />
3. Führen Sie ihr permanent die niedlichen<br />
Dummheiten zu Gemüte, die sie in gemeinsamer<br />
Kinderzeit begangen haben?<br />
4. Stellen Sie gerne indiskrete Fragen und<br />
sind Sie beleidigt, wenn Sie eine ausweichende<br />
Antwort erhalten?<br />
5. Sind Sie verletzt, wenn man Ihre Briefe<br />
nicht gleich beantwortet?<br />
6. Wenn Ihre Freundin sich an einem neuen<br />
Menschen anschliesst, betiteln Sie diese<br />
Bekanntschaft gleich spitz mit «Deine neue<br />
Freundin»?<br />
7. Führen Sie mit ihr lange telephonische<br />
Dauergespräche, auch wenn Sie gehört<br />
haben, sie hat heute grosse Wäsche, abends<br />
Gäste oder sie will gerade in die Stadt?<br />
Als Hausfrau.<br />
1. Kochen Sie an heissen Tagen, wenn Ihr<br />
Mann sich nach leichtem Essen sehnt,<br />
Rindfleisch mit Knödel und an einem kalten<br />
Wintertag einmal zur Abwechslung<br />
was Leichtes?<br />
2. Sind Sie sehr aufgeregt, wenn Ihr Mann<br />
5 Minuten zu spät zu Tisch kommt?<br />
3. Nennen Sie Ihr Mädchen permanent Klara,<br />
wenn sie Olga heisst, bloss weil früher<br />
einmal eine Klara ebenso ausgesehen hat,<br />
wie diese Olga?<br />
4. Wenn das Mädchen einen Befehl unordentlich<br />
ausführt — machen Sie dann in<br />
grossem Zorn diese Arbeit selber noch<br />
einmal, und werfen Sie ihr dieses Vergehen<br />
vor, solange Sie sie bei sich haben?<br />
5. Schliessen Sie alle Ihre Vorräte ab und<br />
suchen Sie plötzlich mitten am Tage nach<br />
der Zuckerdose, die noch irgendwo unbewacht<br />
steht?<br />
6. Legen Sie alles, was Sie herumliegen<br />
sehen, an eine geschützte Stelle, ganz<br />
gleich, ob es zu irgendeinem Zweck herausgelegt<br />
worden ist?<br />
7. Räumen Sie Ihres Mannes Schreibtisch<br />
auf?<br />
Als berufstätige Frau.<br />
1. Sind Sie stolz darauf, noch niemals Ferien<br />
genommen zu haben?<br />
2. Stellen Sie Ihre persönlichen Photographien<br />
auf Ihren Arbeitstisch im Büro?<br />
3. Benehmen Sie sich ganz anders zu Ihren<br />
männlichen Kollegen als zu Ihren weiblichen?<br />
4. Hängt die Qualität und die Quantität Ihrer<br />
Arbeit von Ihrer Beziehung zu Ihrem Chef<br />
ab?<br />
6. Behaupten Sie, dass eine Frau niemals so<br />
tüchtig sein kann wie ein Mann?<br />
7. Sind Sie genau so freundlich zu den unter<br />
Ihnen Arbeitenden wie zu den über Ihnen?<br />
8. Lassen Sie sich von Ihren Freunden mit<br />
Vorliebe während der Bürostunden anrufen?<br />
9. Wenn Dinge schief gehen — brechen Sie<br />
dann in Tränen aus, bekommen Sie Kopfschmerzen<br />
oder andere Zustände?<br />
10. Verlangen Sie von Ihren männlichen Kollegen<br />
ein galantes Benehmen?<br />
Zählen Sie jetzt bei jeder Rubrik die Zahlen<br />
zusammen, dann ersehen Sie, was Sie wert<br />
tind:<br />
Als Ehefrau.<br />
0 Perfekt.<br />
9 Es gibt schlechtere.<br />
18 Sie hätten nicht heiraten sollen.<br />
Als Mutter.<br />
0 Sie sind vorbildlich.<br />
11 Ihre Kinder werden mit Ihnen zufrieden<br />
sein.<br />
22 Aendern Sie sich.<br />
Als Freundin.<br />
0 Perfekt.<br />
7 So gut wie jede andere.<br />
14 Sie werden bald keine Freundin mehr<br />
haben.<br />
Als Hausfrau.<br />
0 Herrlich.<br />
7 Nicht allzu schlecht.<br />
14 Sie sollten im Hotel wohnen.<br />
Als berufstätige Frau.<br />
0 Sie sind 500 Franken im Monat wert.<br />
10 Es gibt viele wie Sie.<br />
20 Wie haben Sie nur die Stelle bekommen?<br />
(Aus dem «Präger Tagblatt»)<br />
Basel: Bis 5. April: Schweizer Mustermesse.<br />
2. Aprü: Messeball in der Mustermesse (B*sler Mosikrerein).<br />
3. Aprü: Sportplatz Rax&hof: Fussball-Länderspiel Schweiz-<br />
Tschechoslovakei (Mittel-Europa Cup).<br />
3. April: Rad: 100 km Rennen um die Basler Meisterschaft<br />
in Liestal.<br />
Bern: 3., 3. u. 4. April: Schul warte: Aufführungen der Berner<br />
Schauspielgesellschaft: «Die andere Seite», von<br />
Sheriff.<br />
5., 7. u. 12. April: Grossratsul: Konzerte des Lener-Ouartetts.<br />
Thema: «Die Entwicklung der Kammermusik<br />
von Purcell bis Debussy».<br />
Genf! I.-10. Aprü: Gemäldeausstellung von M. und Mme Jacobi<br />
und M. P. Perrelet (Musee Rath).<br />
1.-Z8. April: Gemäldeausstellung von M. Maurice Bairaud<br />
(Athenee).<br />
6. April: Konzert des «Orchestre aeademique» (Cathedrale<br />
de St-Pierre).<br />
Lnzexn: 2. April: Eröffnung des Kursaals. - Konzert der Koloratursängerin<br />
Tod dal Monte (Scala Mailand).<br />
3. Aprü: Bechertumier des Verbandes der Schachklub»<br />
des SKV (Kursaal).<br />
3. April: Filmvortrag «Die Schweiz im Film», von Dr. Senger,<br />
Zürich (Kino Moderne). - Golfwettspiel Rigi Cup.<br />
Nafels: 7. Aprü: Näfelser Fahrt. Feier des SSO. Jahrestages der<br />
Schlacht bei Näfels, 1388.<br />
Nenenbnrg: 8.-18. April: «Comptoir de l'Industrie et du Commerce».<br />
Solothurn: 1. Aprü bis 1. Mai: Cuno Amiet-Ausstellung.<br />
Winterthur: 3. April bis 8. Mai: Kunstmuseum: Ausstellung<br />
Max Beckmann.<br />
Zürich: 2. Aprü: Sihlhölzli: Springertag.<br />
4.-9. April: Musik-Akademie: Haydn-Woche, unter Leitung<br />
von Prof. Jode, Berlin.<br />
6. April: Konzert Toti dal Monte - Luigi Monteunto (Tonhalle).<br />
Der 1. Schweizerische Aaadenraaea Bäderkongress vorbehält». in Bern,<br />
9. April <strong>1938</strong>.<br />
Am 12. Januar dieses Jahres schlössen sich die<br />
Regierungen der sechs schweizerischen Bäderkantone<br />
zu einer Vereinigung zusammen, die in<br />
Zukunft gemeinsam mit den Organen des Verbandes<br />
Schweizer Badekurorte alle die Heilbäder betreffenden<br />
Fragen behandeln wird. Als Vorortkanton<br />
für das Jahr 1933 wurde Graubünden, das die grösste<br />
Zahl von Badekurorten aufweist, bestimmt. Gleichzeitig<br />
wurde eine engere Fühlungnahme zwischen<br />
Heilbädern und Universitäten in die Wege geleitet.<br />
An der Tagung war auch das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
vertreten.<br />
In bestimmten Umrissen wird die Zusammen*<br />
arbeit zwischen Bund, Kantonen, Universitäten und<br />
Heilbädern am 9. April <strong>1938</strong>, am 1. Schweizerischen<br />
Bäderkongress in Bern in Erscheinung treten.<br />
Dieser Kongress steht unter dem Patronat des Eidgenössischen<br />
Volkswirtschaftsdepartements und wird<br />
präsidiert durch Herrn Bundesrat Obrecht, der die<br />
Begrussungsansprache halten wird. Die wirtschaftliche,<br />
gesundheitliche und soziale Bedeutung der<br />
Schweizer Bäder wird in prägnanten Kurzreferaten<br />
der Herren Generaldirektor Dr. Diethelm, Bad<br />
Ragaz, Prof. Dr. Veraguth, Zürich, Prof. Dr. Bürgi,<br />
Bern, Prof. Dr. Besse, Genf, und Regierungsrat<br />
Prof. Mouttet, Bern, zur Darstellung gebracht werden.<br />
Zur Neueröffnung des Hotels Schwanen in Sursee<br />
Das mit neuestem Komfort versehene Hotel<br />
Schwanen, Sursee, ist kurzlich eröffnet worden. Es<br />
wird pachtweise von Herrn Ed.Gianella-Röthlin übernommen.<br />
- Die Fachpresse schrieb von ihm u. a.:<br />
Herr Gianella verfügt über eine solide Berufskarriere,<br />
die er sich in den verschiedensten Ländern<br />
Europas erworben hat. Seine berufliche Tätigkeit<br />
führte ihn in der Folge in die Fremde, nach England,<br />
Frankreich, Aegypten, Italien, zuletzt nach Mailand<br />
wo er im Hotel Palace der Herren Bucher und<br />
Durrer während 23 Jahren als Mitarbeiter in Stellung<br />
war (Diplom des Schweizer. Hoteliervereins).<br />
Anno 1926 übernahm er das Hotel Helvetia et<br />
Romain in Monaco, das er in vorbildlicher Weise<br />
führte. Die in Südfrankreich besonders stark einsetzende<br />
Krise zwang ihn aber im Jahre 1933 zur<br />
Aufgabe dieses Etablissements. In die Heimat zurückgekehrt,<br />
betätigte er sich im Sommer mit seiner<br />
tüchtigen, fachkundigen Frau seit Jahren im Betriebe<br />
des Hotels Stanserhorn-Kulm. Aus einer grossen<br />
Anzahl Bewerber ist er nunmehr dank seiner gediegenen<br />
Berufskenntnisse als Pächter dieses modernen<br />
Landgasthauses im schönen Surseestädtchen<br />
auserkoren worden.<br />
Groppenfastnachtumzyg an Lätare in Ermatingen.<br />
Am Sonntag, Lätare, 27. März, fand nach vierjährigem<br />
Unterbruch an der Groppenfastnacht in<br />
Ermatingen wieder ein grosser Umzug statt, der<br />
20 Gruppen umfasste und sehr witzig gehalten<br />
war. Wettermässig mies, in Form, Aufmachung und<br />
Ausarbeitung ausgezeichnet, das ist das allgemeine<br />
Urteil der vielen tausend Zuschauer, die am<br />
Sonntag nach Ermatingen gekommen waren. Die<br />
Arbeit, die da geleistet worden war, war ganz<br />
gewaltig und daher hätte man den Ausführenden<br />
mehr Sonne gewünscht. Beim Umzug machte die<br />
Gruppe der Groppenritter den Anfang, denen der<br />
B<br />
ewältige Gropp mit den päpstlichen (Legenden-)<br />
rkunden folgte. Originell wirkte die Fischermusik,<br />
und schön war der traditionelle Fischerwagen. Die<br />
Presse wurde nun «durchleuchtet», voran die Entrümpelung.<br />
An der Bundeskuh saugten wieder die<br />
bekannten Subventionenritter, die SBB wollten bei<br />
der Verkehrsteilung die Autos verschlingen, die<br />
folgende Luftschutzmusik sorgte für weitere Stimmuna<br />
die Abwertung wird mancher mit gemischten<br />
Gefühlen betrachtet haben, der Migroswagen<br />
der «Tat» durfte nicht fehlen, auch der Uebersport<br />
und der Landessender Beromünster wurden<br />
hübsch unter die Lupe genommen. Dem Bannalpwerk<br />
wurde der nötige Stoff zugepumpt, vom lokalen<br />
Teil sah man den Saujasset. eine Kunstkommission,<br />
die Schulhausbilder zu beurteilen hatte,<br />
nach der Malermusik kam der bekannte «Uferschutz»,<br />
ein «Pfeil vom Untersee», der bessere<br />
Verbindungen schafft und zum Schluss ein kranker<br />
Gropp, ein «Ehemaliger». Trotz des nicht schönen<br />
Wetters herrschte heitere Stimmung bei 6&n<br />
Gruppen. Der Radiowagen von Zürich war zur<br />
Uebertragung einer Reportage von 3 bis 4 zur<br />
Stelle, und sonst herrschte naturgemäss im ganzen<br />
Dorfe Hochbetrieb, wie ihn nur eine gelungene<br />
Fastnacht bieten kann. Der Umzug wird nächsten<br />
Sonntag wiederholt.<br />
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