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E_1938_Zeitung_Nr.035

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AUTOMOBIL-REVUE<br />

FiREITlAG, 29. APRIL <strong>1938</strong> — N° 35<br />

Einfach viklwtt:<br />

Das Ziindsystem<br />

Um die Verbrennung des im Motorzylinder befindlichen<br />

Brennstoffnebel-Luft-Gemisches zu Be-zweite Kontakte aneinanderreiht Dagegen vermag<br />

gespannte Strom imstande, zu «funken», wenn man<br />

ginn des Arbeitshubes einzuleiten, benötigt der<br />

Benzinmotor eine Zündvorrichtung. Ursprünglich<br />

besorgte ein glühendes Bohr, das von aussen durch<br />

eine Stichflamme geheizt wurde, diese Aufgabe.<br />

Erst die später aufkommende elektrische Zündung<br />

brachte jedoch eine wirklich befriedigende Lösung<br />

dieses technischen Problems. Wenn ein Strom eine<br />

genügend hohe Spannung besitzt, so ist er imstande,<br />

auch eine isolierende Luftstrecke als Funke<br />

zu überspringen. Im grossen kennen wir diese Erscheinung<br />

schon vom Blitz her. Im kleinen aber, als<br />

Miniaturblitz oder, wie man im Autobau sagt, als<br />

Zündfunke, verwendet man sie zur Entzündung des<br />

Explosionsgemisches. Der Ort, wo dieser Funke im<br />

Motor überspringt, heisst Zündkerze. Sie wird von<br />

aussen in den Zylinderkopf geschraubt, so dass ihr<br />

inneres Ende ungefähr mit der Innenwandung des<br />

Verbrennungsraumes bündig ist.<br />

Der Apparat, der den hochgespannten Strom erzeugt,<br />

besteht aus verschiedenen Einzelaggregaten.<br />

Als Stromlieferant dient die Batterie, weshalb man<br />

dieses Zündsystem auch Batteriezündung nennt zum<br />

Unterschied von den älteren Zündmagneten, welche<br />

nicht auf den Batteriestrom angewiesen waren. Uns<br />

interessiert hier jedoch nur die im Automobilbau<br />

allgemein verwendete Batteriezündung, deren Schaltschema<br />

wir in Fig. 1 zweimal in verschiedenartiger<br />

Aufmachung zeigen. Oben finden Sie die Anordnung<br />

der einzelnen Apparate sowie ihre Verbindungsleitungen<br />

in bildhafter Darstellung, unten andrerseits<br />

als Schalt-Diagramm.<br />

Im Prinzip handelt es sich darum, den niedrig<br />

gespannten Batteriestrom in einen hochgespannten<br />

Zündstrom umzuformen. Wohl ist auch der niedrig<br />

Funken<br />

Verbrennung*<br />

Auspuffventil<br />

zu<br />

AnsaugveatU<br />

Fig. 1. Oben im Verbrennungsraum sitzt die Zündkerze,<br />

welche das Gemisch zur Entzündung bringt.<br />

er nicht zwischen zwei voneinander durch einen<br />

Luftspalt getrennten Spitzen (Elektroden) überzuhüpfen.<br />

Wir wissen alle noch von der Physikstunde<br />

her, dass man die Spannung eines elektrischen Stromes<br />

umwandeln kann, und zwar genau so gut aufwärts<br />

zu einer höheren Spannung wie umgekehrt abwärts.<br />

Man nennt solche Spannungswandler in der<br />

Elektrotechnik meist Transformatoren. In unserem<br />

Falle kommt der sogenannten Zündspule diese Rolle<br />

zu. Sie besteht aus einem Eisenkern, worauf je<br />

eine Spule mit verhältnismässig wenig Windungen<br />

aus dickem isoliertem Kupferdraht sowie eine zweite<br />

aus vielen Windungen eines ausserordentlich dünnen<br />

ebenfalls isolierten Drahtes aufgewickelt ist.<br />

Die erstere nennt man die Primärspule, die zweite<br />

die Sekundärspule (Hocbspannungsspule).<br />

Das eine Drahtende der Primärspule ist mit dem<br />

-f- Pol der Batterie verbunden und das andere über<br />

den Unterbrecher und das Zündschloss mit der Wagenmasse,<br />

das heisst den leitenden Metallteilen des<br />

Fahrzeuges, welche die Rückleitung des Stromes<br />

Kolrtl-<br />

fsolatlonikörper<br />

Zylinder<br />

Kabelschuh<br />

Zündkerze<br />

Funken<br />

Fig. 2. Schnitt durch eine normale Zündkerze.<br />

von dort zur Batterie übernehmen. Wir haben also<br />

hier einen geschlossenen Stromkreis vor uns, durch<br />

den bei Stillstand des Motors ein konstanter Strom<br />

fliesst. sofern das als Schalter wirkende Zündschloss<br />

mit dem Zündschlüssel angedreht ist.<br />

Ein solcher kontinuierlicher Gleichstrom vermag<br />

jedoch in der Sekundärspule keinerlei «Gefühle»<br />

zu erwecken. In diesem Zustand entsteht also<br />

in ihr kein hochgespannter Strom. Erst wenn der<br />

Motor beim Anlassen in Umdrehung versetzt wird<br />

und daher der Unterbrecher zu spielen beginnt, erzeugt<br />

die Sekundärspule Zündstromstösse von vielen<br />

1000 Volt Spannung. Unter dem Unterbrecher des<br />

Zündsystems verstehen wir einen vom Motor angetriebenen<br />

Schalter, welcher den durch die Zündspule<br />

fliessenden Batteriestrom in ganz kurzen Abständen<br />

unterbricht und wieder einschaltet. DeT<br />

Strom fliesst somit nun gleichsam abgehackt als<br />

kurzzeitige Stromstösse durch die Primärspule. Im<br />

Moment, wo sich jeweils der Unterbrecher gerade<br />

öffnet, entsteht in der Sekundärspule jedesmal ein<br />

hochgespannter Zündstrom, der zur Zündkerze geleitet<br />

wird und dort als Zündfunke überspringt. Der<br />

Antrieb des Unterbrechers ist so berechnet, dass die<br />

Unterbrechung des Batteriestroms immer gerade in<br />

dem Augenblick auftritt, wo man einen Zündfunken<br />

braucht.<br />

Bei Einzyüinder-Motoren (Motorräder etc.) kann<br />

man den Zündstrom von der Hochspannungsspuie<br />

direkt zur Zündkerze leiten. Nicht so bei Mehrzylindermotoren,<br />

wo eine einzige Zündspule mit<br />

einem Unterbrecher eine ganze Anzahl von Zündkerzen<br />

zu bedienen hat. Hier ist noch eine Vorrichtung<br />

notwendig, welche den Zündstrom jeweils<br />

Fig. 3. Schaltbild einer Batteriezündung. 1 = Batterie.<br />

3 = Widerstand im Primärstromkreis. 4 =<br />

Zündspule. 5 = Sekundär-(Hoohspannungs-)-Wicklung<br />

der Zündspule. 6 = Primär-(Niederspannungs-)-Wicklung.<br />

8 = Unterbrecherhebel. 9 =<br />

Fester Unterbreoher-Kontakt. 10 = Kondensator<br />

11 = Zündschlüssel. 12 = Verteilerarm. 13 =<br />

Verteilerdeckel. 14 = Zündkerzen.<br />

gerade an die richtige Adresse weiterleitet. Diese<br />

Vorrichtung nennt sich Verteiler, weil sie die Funken<br />

zu verteilen hat. Sie ist zusammen mit dem<br />

Unterbrecher in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht,<br />

dem Verteilergehäuse. Der Mechanismus<br />

des Verteilers besteht aus nichts weiter als einem<br />

rotierenden Kontaktarm, dessen Ende sich an metallischen<br />

Elektroden vorbeibewegt, deren jede mit<br />

einer Zündkerze verbunden ist.<br />

Der Arm selbst ist über eine durch eine Feder<br />

in seinem Zentrum angepresste Kontaktkohle sowie<br />

ein Hochspannungskabel an die Hochspannungsspule<br />

angeschlossen. Steht er im Augenblick, wo ein<br />

hochgespannter Stromstoss erzeugt wird, so, dass<br />

sein Ende gerade über der Verteilerelektrode der<br />

Kerze des ersten Zylinders liegt, so wird der Zünd-<br />

Fig. 4. Verteiler mif abgehobenem Deckel. Man eTkennt<br />

im Inneren den rotierenden Kontaktarm (1)<br />

des Verteilers, den Unterbrecherkontakt (2), die<br />

Einstellschraube (3), die Schmierbüchse (4) des Verteilers<br />

sowie den Kondensator (5). Der Verteilerdeckel<br />

(6) lässt sich abheben, nachdem man die<br />

Haltefedern (7) zur Seite geklappt hat Richtung<br />

A = Vorzündung, Richtung B = Spätzündung.<br />

ström eben dorthin geleitet usw Ueber den Aufbau<br />

von Zündkerze und Unterbrecher informieren unsero<br />

Fig. 2 und 5 nebst den zugehörigen Legenden.<br />

•UnrerbreoierbodP<br />

Fig. 5. Ansicht des Unterbrechers. Er ist im Unterteil<br />

des Verteilergehäuses untergebracht. Rechts<br />

unten: Ansicht direkt von oben. Der Nocken im<br />

Zentrum dreht sich und hebt dabei den Unterbrecherhebel<br />

periodisch an, wobei sein<br />

den festen Kontakt verlässt<br />

.UnlerbrecWkontak!«<br />

Unterbrecherdebel<br />

.Unterbrechernockes<br />

Kontakt<br />

3n<br />

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