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E_1938_Zeitung_Nr.057

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N ö 57 — FREITAG, IS. JULI <strong>1938</strong> AUTOMOBTL-'REVUE<br />

Einseitige Begünstigung<br />

der Ausländer...<br />

ein zweischneidiges Schwert.<br />

Aus dem Postulat, das während der Sommersession<br />

des eidg. Parlaments von Nationalrat<br />

von Allmen eingereicht wurde, erhellt<br />

mit aller Deutlichkeit, wie viele und dringende<br />

Aufgaben im Gebiete unserer Verkehrspolitik<br />

noch der Lösung harren. Wenn<br />

der Postulant dabei ein Programm für eine<br />

Sofortaktion zur Ankurbelung des Fremdenverkehrs<br />

entwickelt, so kann diesen Vorschlägen<br />

ihre (Berechtigung nicht abgesprochen<br />

werden. In einem Punkte freilich vermögen<br />

wir den darin zum Ausdruck gelangenden<br />

Wünschen nicht ganz zu folgen :<br />

dort nämlich, wo es sich um die Fahrpreisermässigungen<br />

für Ausländer handelt. Zwar<br />

wird deren Verlängerung dem Bundesrat<br />

nicht ausdrücklich nahegelegt, aber auch<br />

wenn Herr v. Allmen im Interesse der propagandistischen<br />

Auswertung dieser « wichtigen<br />

Stimulierung» des Reiseverkehrs lediglich<br />

Auskunft über die Gerüchte fordert,<br />

welche von deren Abschaffung wissen wollen,<br />

so gibt doch schon diese Art der Formulierung<br />

zu erkennen, dass der Postulant<br />

von der Verwirklichung besagten Gerüchtes<br />

eine Beeinträchtigung der Zugkraft unserer<br />

Auslandwerbung befürchtet.<br />

Ueber den Wert der Taxverbilligung für die<br />

Fremden herrscht durchaus keine Einmütigkeit<br />

der'iMeinungen, und der Schweizer macht<br />

sich in foezug auf diese Privilegierung des<br />

Ausländers seinen eigenen Vers. Auch beim<br />

besten Willen geht es ihm nicht recht ein,<br />

weshalb er, dessen Franken ein Franken geblieben<br />

ist, schlechter behandelt werden soll<br />

als der Fremde, der zum Teil wenigstens von<br />

der Abwertung profitiert. Populär war diese<br />

Geste bei uns jedenfalls noch nie, auch wenn<br />

man sie damit zu verteidigen suchte, sie sei,<br />

vom Standpunkt der Verkehrspropaganda<br />

aus betrachtet, ein notwendiges Uebel, diktiert<br />

durch gleiche Massnahmen der Konkurrenzgebiete.<br />

Und genau so wenig Verständnis fand und<br />

findet auch heute noch das Korrelat der auf<br />

die Fremden beschränkten Bahnpreisermässigungen:<br />

das Ausländerbenzin. Es verärgert<br />

den einheimischen Automobilisten und steigert<br />

den Anreiz.zur «Reisläuferei.*•, wie man<br />

die Fahrten ins Ausland so nett bezeichnet<br />

hat — es schafft ein Gefühl der Zurücksetzung<br />

und erbringt obendrein den Beweis für unser<br />

ceterum censeo, der Benzinpreis sei zu hoch.<br />

Warum aber wird die richtige Erkenntnis,<br />

dass eine Senkung verkehrsbelebend wirkt,<br />

nur auf die Ausländer angewendet und der<br />

Schweizer dabei als Zaungast traktiert? Wenn<br />

schon, denn schon! Räume man also getrost<br />

auf mit diesem Dumping, bei den Bahntarifen<br />

wie beim Benzin und baue man dafür die normalen<br />

Taxen und den Brennstoffpreis ganz<br />

allgemein auf ein vernünftiges Niveau ab,<br />

Der eng!. Brems- und Kupplungs -Belas<br />

der nicht pfeift und<br />

rassig in der Bremswirkung<br />

ist<br />

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ohne einen Graben zwischen Fremd und Ein<br />

heimisch zu ziehen, so wie es vor bald zwei<br />

Jahren Nationalrat Valloton postuliert hat.<br />

Denn einseitige Vergünstigungen « zuhanden »<br />

der Ausländer sind ein zweischneidiges<br />

Schwert.<br />

Stvassen<br />

Wanderwege Im Zugerland.<br />

Seit nahezu zwei Jahren befinden sich im Kanton<br />

Zug die Planierungsarbeiten für die Festlegung<br />

der zur Markierung als Wanderwege vorgesehenen<br />

Routen im Gang. Heute tauchen da und dort die<br />

einheitlichen gelben Wegweiser, Wegtafeln und In kürzester Zeit schloss er, alle Widerstände be-<br />

Rhomben mit dem Kantonswappen auf und be-.seitigendweisen, dass nun die Markierung der Routen greifchen<br />

des Verkehrswesens zu einem einheitlichen<br />

die zahlreichen Gruppen und Grüppbare<br />

Form annimmt. «Die Strassen dem Auto, die Willen zusammen, und wenn innerhalb "weniger<br />

stillen Wege dem Wanderer!» Mehr als 40 verschiedene<br />

Wanderwege durchziehen das Zugerland nach<br />

allen Seiten und Richtungen und schaffen eine<br />

Auswahl an 'wundervollsten Touren.<br />

Der kleine Kanton Zug ist sowieso das Wandergebiet<br />

par excellence und sucht an Abwechslung<br />

und Mannigfaltigkeit seinesgleichen. Dabei sind<br />

alle Routen leicht begehbar und an die Wanderwege<br />

der angrenzenden Kantone angeschlossen. Das Längennetz<br />

der im Kt. Zug markierten Wanderwege<br />

beträgt rund 430 km. Die Leitung der Markierung<br />

versieht ein vom Kant. Verkehrsverband bestimmter<br />

Kantonsleiter, während die Verkehrsvereine jeder<br />

Ortschaft sog. Ortsleiter bezeichnen, welche nach<br />

Massgabe des Planes die festgelegten Routen markieren.<br />

In unermüdlicher Arbeit haben diese Ortsleiter<br />

•wohl den Hauptteil des Wanderwegenetzes<br />

markiert. Die Regierung des Kts. Zug hat in einsichtsvoller<br />

Weise die Wichtigkeit einer Entlastung<br />

der Verkehrsstrassen vom Fussgängerverkehr und<br />

dessen Verlegung auf die abseitigen, ruhigeren Wege,<br />

erkannt und der kant, Arbeitsgemeinschaft für<br />

Wanderweg© den Betrag von 5000 Franken, verteilt<br />

auf zwei Jahre, zur Verfügung gestellt. Das<br />

ist seitens der Zuger Regierung eine höchst anerkennenswerte<br />

Leistung.<br />

Dabei besteht aber auch für den Automobilisten<br />

überall die Möglichkeit, auf «seinen» Strassen bis<br />

an die Ausgangspunkte der verschiedenen Wanderwege<br />

heranzufahren, dort zu parkieren und dann<br />

zur Entspannung von Körper und Geist selber eine<br />

Wanderroute unter die «Beine» zu nehmen Es<br />

sei auch darauf hingewiesen, dass in nächster Zeit<br />

der

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