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E_1938_Zeitung_Nr.057

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die Route de Frontenex und wollte ein Auto<br />

überholen, als dieses nach links gegen die<br />

Avenue William Favre einbog; er wurde bei<br />

dem nun erfolgenden Zusammenstoss erheblich<br />

verletzt und belangte die Haftpflichtversicherung<br />

des Autohalters auf Schadenersatz<br />

und Genugtuung. Der Kläger war nicht Halter<br />

des Fahrzeugs im Sinne des Gesetzes,<br />

da das Motorrad nicht ihm gehörte. Nach<br />

Art 37 Abs. 2 MFG konnte sich der Autohalter<br />

(bzw. die Versicherung) von der Haftpflicht<br />

nur befreien durch den Nachweis,<br />

dass der Schaden durch grobes Verschulden<br />

des Geschädigten eingetreten sei, ohne dass<br />

ihn selbst ein Verschulden treffe.<br />

Das Genfer Gericht nahm an, dem Automobilisten<br />

sei dieser Entlastungsbeweis nicht<br />

gelungen, da er nicht habe beweisen können,<br />

dass er im kritischen Moment den Richtungszeiger<br />

gestellt habe. Die Annahme eines<br />

Mitverschuldens des Motorradfahrers wegen<br />

verbotenem Vorfahren lehnte es mit der Begründung<br />

ab, der Kläger sei zum Vorfahren<br />

berechtigt gewesen, weil sich die Avenue<br />

William Favre auf der andern Seite der<br />

Route de Frontenex nicht fortsetze, also nur<br />

eine Einmündung und keine Strassenkreuzung<br />

vorliege. Es sprach dem Kläger insgesamt<br />

22,500 Fr. zu.<br />

Das Urteil der I. Zivilabteilung des Bundesgerichts<br />

geht von der andern Auffassung<br />

des Art. 26 Abs. 3 MFG aus. Wenn diese<br />

Vorschrift auch nur von Strassenkreuzungen<br />

spricht, so wollte doch der Gesetzgeber das<br />

Vorfahren überall da untersagen, wo ein Zusammentreffen<br />

mehrerer Strassen, sei es an<br />

einer Kreuzung, einer Gabelung oder einer<br />

St. Gallen baut welter an der<br />

Walenseestrasse, aber —<br />

Interpellationen im st. gallischen Grossen<br />

Rat<br />

Einmündung, dieses Manöver besonders gefährlich<br />

gestalten würde. Den Motorradfahrer<br />

trifft daher hier ein Verschulden, das<br />

freilich wegen der Unübersichtlichkeit der<br />

Strasseneinmündung nicht schwer ist. Da<br />

dem Autohalter nach der kantonalgericht*<br />

liehen Feststellung der Entlastungsbeweis<br />

misslungen ist, wird er für die Unfallfolgen<br />

haftbar, dagegen ist die Entschädigungspflicht<br />

wegen des leichten Mitverschuldens<br />

de.s Klägers um 1/6 zu ermässigen.<br />

Vom Kläger war auch eine Genugtuungssumme<br />

verlangt worden, was nach Art. 42<br />

MFG ein Verschulden des beklagten Autohalters<br />

voraussetzt. Dieses Verschulden ist<br />

nicht etwa dadurch nachgewiesen, dass dem<br />

Halter wie im vorliegenden Falle der Entlastungsbeweis<br />

misslingt und infolgedessen<br />

die Kausalhaftung des Halters gilt. Der Ger<br />

nugtuungsanspruch untersteht den gewöhnlichen<br />

Beweisregeln, und wer ihn stellt, hat<br />

selber den Beweis für das Verschulden des<br />

Beklagten zu erbringen. Fehlt hier der Beweis,<br />

dass der Automobilist den Richtungszeiger<br />

betätigt hat, so ist anderseits auch<br />

nicht nachgewiesen, dass er dies nicht getan<br />

habe; der Kläger hat somit den durch Art. 42<br />

MFG geforderten Beweis gleichfalls nicht<br />

erbringen können und ist mit seinem Anspruch<br />

auf eine Genugtuungssumme abzuweisen.<br />

Grosse Rat den Regierungsrat, im Einvernehmen<br />

Der am letzten Sonntag in Chur gefassten Resolution<br />

der vier Aktionskomitees für den Bauund Zürich, daß Projekt der rechtsufrigen Walen-<br />

mit den Regierungen der Kantone Graubünden<br />

einer Walenseestrasse — sie wurde in Nr. 56 der seestrasse neu aufzunehmen und beim Bundesrat<br />

« A.-R. » veröffentlicht — folgte am Dienstag als unter dem Titel des Bundesbeechlusees über den<br />

weiterer Akt des zwischen St. Gallern und Glarnern Ausbau der Srassen und des Strassennetzes im<br />

entbrannten Meinungsstreites die Einreichung Alpengebiet die Annahme und die Subvention dieses<br />

Projektes zu fördern.><br />

zweier von Ständerat Schmuki und dem Sozialdemokraten<br />

Kessler unterzeichneten Interpellationen,<br />

ausgelöst durch den Beschluss des glarneriechen<br />

Landrates, für den Bau der Walenseestrasse<br />

keinen Spatenstich zu tun, hevor die Angelegenheit<br />

einer Verbindung Glarus-GrauMnden abgeklärt<br />

sei. Die Interpellanten unterzogen dahei das<br />

Verhalten der Glarner Behörden einer Kritik und<br />

warfen die Frage auf, welche Absichten die<br />

st. gallische Regierung für den Fall hege, dass<br />

Glarus seinen Verpflichtungen nicht nachkommen<br />

sollte.<br />

Regierungsrat Dr. Kobelt erklärte in seiner Antwort,<br />

worin er den "Werdegang dee ganzen Problemkomplexes<br />

nochmals beleuchtete, St. Gallen<br />

werde auch weiterhin seine Pflichten erfüllen, obwohl<br />

es durch die Haltung des Kantons Glarus<br />

beunruhigt sei. An eine Einstellung der im Gang<br />

sich befindenden Arbeiten an der Walenseestrasse<br />

denke die Regierung indessen nicht, im Vertrauen<br />

darauf, das© auch Glarus dae durch seinen Landsgemeindebeschluss<br />

sanktionierte Versprechen, das<br />

glarnerische Teilstück der Walenseestrasse auszubauen,<br />

einhalten werde. Im übrigen bestehe die<br />

Absicht, an den Bundesrat zu gelangen mit der<br />

Bitte, zum Rechten zu sehen und dafür zu sorgen,<br />

dass seine Beschlüsse, denen auch Glarus zugestimmt,<br />

die nötige Nachachtung finden.<br />

In der Diskussion stellte Dr. Gmür folgenden,<br />

vom Rate<br />

der Auffassungen in Bezug auf den Bau der Alpenstrassen<br />

eingesetzt und man sei zur Zeit der<br />

diesjährigen Landsgemeinde selbst in offiziellen<br />

Kreisen der Meinung gewesen, dass «sogar von<br />

Bern aus> ein Uebergang vom Glamerland nach<br />

Graubünden den Vorrang vor einer Walenseestrasse<br />

einstimmig angenommenen Antrag: erhalten müsse. Umso überraschender sei wenige<br />

«1. Der Grosse Rat billigt in allen Teilen die Wochen nachher das Ergebnis der Konferenz in<br />

Erklärungen des Regierungsrates, wie 6ie auf die Bern ausgefallen. Es wäre zu viel gewesen, den<br />

Interpellationen über den Bau der Walenseestrasse Glarner Vertretern zuzumuten, sich einfach oppositionslos<br />

mit einer solchen Situation abzufinden.<br />

gegeben worden sind.<br />

2. Der Grosse Rat spricht die bestimmte Erwartung<br />

aus, dass der Kanton Glarus das vonGlarus sein gegebenes Wort nicht halten<br />

Momentan handle es sich gar nicht darum, dass<br />

wolle,<br />

ihm selbst eingereichte und durch Bundesratsbeschluss<br />

vom 26. Februar 1937 genehmigte Projekt<br />

der linksufrigen Walenseestrasse raschmog-<br />

Schweiz. Rundschau<br />

Hauptmann Hendra, hielt eine Glückwunschrede,<br />

in der er unsere Tugenden hervorhob<br />

und blind gegen unsere Fehler war, und wie<br />

durch einen Trick herbeigezaubert, erschien<br />

ein prachtvolles Silbertablett mit einem silbernen<br />

Teeservice vor unseren Augen; ein<br />

Geschenk einer Anzahl von Freunden. Nicholas<br />

hielt ebenfalls eine Rede, die sehr gut<br />

war; aber er sagte noch immer nicht, warum<br />

er so vergnügt war und worüber er<br />

mit Bill gesprochen hatte. Erst als wir uns<br />

zu Hause für das Diner umkleideten, bekam<br />

ich es aus ihm heraus; und da waren wir<br />

beide so aufgeregt und in solcher Eile, dass<br />

man kein vernünftiges Wort sprechen konnte.<br />

«Warum hast du dich so verspätet, Nicholas<br />

? Du hattest mir doch versprochen,<br />

recht früh zu kommen und mir zu helfen.»<br />

«Ich weiss. Was hast du mit meiner Kleiderbürste<br />

gemacht ? »<br />

«Nichts. Was hast du mit Bill gesprochen?<br />

Er soll für ein Jahr fortgehen, und<br />

ich nehme an, dass du dann die ganze Arbeit<br />

allein machen musst. Warum kann er<br />

seine Liebeswerbung nicht zu Hause machen?»<br />

Echst und in einwandfreier Weise ausführen<br />

werde.<br />

3. Sollte jedoch der Kanton Glarus, im Gegensatz<br />

zu früheren Zusagen und im Gegensatz zum<br />

Bundesratsibeschluse, die Walenseestrasse auf seinem<br />

Gebiet nicht bauen wollen, beauftragt der<br />

Wie man Im Kanton Glarus die Sache<br />

beurteilt - - ,. erschienenen Artikel, worin die Auffassung<br />

vertreten wird, dass im jetzigen Moment in<br />

erster Linie eine geschlossene Haltung zwischen<br />

Volk und Behörden notwendig sei, um zu einem Erfolge<br />

zu kommen. Ein Beschluss, die Walenseestrasse<br />

nicht zu bauen, liege nicht vor, aber man könne<br />

für einmal die Frage offen lassen, ob die «Rechtsufrige»<br />

doch gekommen wäre, wenn Glarus eine<br />

vollständig ablehnende Haltung gegenüber der Walenseestrasse<br />

eingenommen bezw. Pragel oder Panixer<br />

in den Vordergrund gestellt hätte. St. Gallen<br />

wäre übrigens, trotz der Rechtsufrigen, nach Fertigstellung<br />

der Kerenzenbergstrasse doch gezwungen<br />

gewesen, den heute in Ausführung begriffenen<br />

Umbau vorzunehmen.<br />

Die Landsgemeinde 1937 habe der Walenseestrasse<br />

zugestimmt und die nötigen Kredite bewilligt<br />

und die Vorarbeiten befinden sich gleichfalls<br />

im Gang. Mit den politischen Ereignissen an unserer<br />

Ostgrenze habe auch in Bern ein Umschwung<br />

sondern dass auch die andern Fragen sobald -wie<br />

möglich abgeklärt werden, deren Dringlichkeit<br />

ausser Frage stehe. Entscheidend sollen und dürfen<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

auch hier nicht allein strategische Gründe sein,<br />

denn man schaffe grosse Werke nicht nur für den<br />

Krieg, sondern vor allem für die Volkswirtschaft.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung komme aber für den<br />

Kanton Glarus sowohl dem Panixer wie dem Kisten<br />

und dem Pragel zu, vor allem, wenn die Gefahr drohe,<br />

dass das Glamerland noch viel mehr abgefahren<br />

werde. Die Abklärung des ganzen Problems des<br />

Strassenbaus habe vorwiegend unter volkswirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten<br />

zu erfolgen, denn noch seien die Gefahrenherde<br />

nicht aus der Welt geschafft und der Bau eines<br />

Alpenübergangs, heisse er nun Panixer, Segnes<br />

oder Kisten, bedeute eine eminent grössere Sicherheit<br />

für unser ganzes Land, vor allem aber für die<br />

Ostschweiz, als der heutige Zustand und dazu gesellen<br />

sich die verkehrswirtschaftlichen und verkehrspolitischen<br />

Vorteile.<br />

«Merkwürdige Bussenpraktiken»<br />

Der also betitelte Leitartikel in Nr. 56 hat<br />

uns eine ganze Reihe zustimmender Antworten<br />

eingetragen, von denen einzelne Aufmunterungen<br />

zu weiterem Vorgehen enthalten.<br />

Dass wir mit der Aufrotlung dieser Frage<br />

tatsächlich eine Angelegenheit berührten, die<br />

in automobilistischen Kreisen viel Staub aufwirbelt<br />

und zur Kritik hinlänglich Anlass<br />

gibt, beweist jener Fall, da einem im Kanton<br />

Solothurn wohnhaften « glücklichen» Besitzer<br />

eines Autos durch Eventualurteil eines<br />

ausserkantonalen Bezirks-Oberamtmannes<br />

sage und schreibe 2V2 (zweieinhalb !) Monate<br />

nach seiner angeblichen Missetat kund<br />

und zu wissen getan wurde, wann und wo<br />

Die Leistung der Versicherungsgesellschaft<br />

wurde auf 17,000 Fr. herabgesetzt, da und wie er sich gegen die Verkehrsvorschrif-<br />

vergangen habe. « Wie soll ich hier re-<br />

der Kläger für' seinen Schaden nur zu 5/6ten<br />

entschädigt wird und keine Genugtuungszahlung<br />

erhält<br />

Wp.<br />

kurrieren, nachdem schon eine so lange Zeit<br />

darüber vergangen ist und ich mich tatsächlich<br />

nicht mehr erinnern kann, wie schnell<br />

und wo ich zu jener Zeit gefahren bin »,<br />

glossiert er treffend die Bussverfügung, die<br />

so verdächtig lange nach dem von der Polizei<br />

behaupteten Vergehen ausgefällt wurde.<br />

A propos Polizeirapporte übrigens bemerkt<br />

eine andere der uns als spontane «Sympathiekundgebungen<br />

> zugekommenen Zuschriften<br />

nicht ohne Recht, aber auch nicht<br />

ohne einen Anflug von Bitterkeit, der<br />

steuerzahlende Bürger geniesse dem vereidigten<br />

Herrn Polizeimann gegenüber keinen<br />

Glauben, weshalb es leicht sei, Bussen<br />

einzutreiben. Die Bitte an die hohe Hermandad<br />

aber, sie möchte die Fehlbaren jeweilen<br />

innert 24 Stunden aufrufen lassen,<br />

wird nach menschlicher Voraussicht ungehört<br />

bleiben — denn es war zu schön gewesen<br />

! Schon weil es dem Fiskus dabei<br />

blühen könnte, dass ihm die ©ine oder- andere<br />

Busse wieder durch die Latten ginge.<br />

AkU-£«»l*UB*S4e<br />

Alpenposten. .<br />

Während der Woche vom 4.—10. Juli wurden<br />

die schweizerischen Alpenkosten von insgesamt<br />

32,936 Personen benützt. Verglichen mit dem<br />

ParaJlelabschnitt des Vorjahres entspricht diese<br />

Ziffer einer Zunahme um 2461 Fahrgäste. 24 von<br />

den 38 Linien haben zu dieser Steigung beigetragen,<br />

vor allem die Kurse Chur-Julier-St. Moritz<br />

mit einem Plus von 948 Passagieren, Thusis-San<br />

Bernardino mit einem solchen von 541 und Staldea-<br />

Saas Grund mit einer Mehrfrequenz von 509. Die<br />

Annahme triff wohl kaum daneben, dass die starke<br />

Belebung geräMe auf diesen Linien in der Hauptsache<br />

dem Beginn der Schulferien zuzuschreiben<br />

ist, der auf den 10. Juli fiel. Dem Aufschwung auf<br />

der einen stehen allerdings auch gewisse Ausfälle<br />

auf der andern Seite gegenüber, wobei die Verbindungen<br />

Urnäsch-Schwägalp und Nesslau-Buchs<br />

einen Rückgang um 654 resp. um 498 Fahrgäste<br />

verzeichnen, wie denn überhaupt diese beiden Routen,<br />

die vorweg dem Ausflugsverkehr dienen, sehr<br />

starken Frequenzschwankungen unterworfen sind.<br />

Mit dem grössten Reisendenkontingent, nämlich mit<br />

3731 Personen, rückt Chur-Julier-St. Moritz zur<br />

Spitze auf, gefolgt von Nesslau-Buchs mit 2815 und<br />

von St. Moritz-Maloja-Ghiavenna mit 1901 Fahrgästen,<br />

doch wird daneben die Tausendergrenze auch<br />

noch von der Grimsel, den Kursen Thusis-Mesocco,<br />

Reichenbach-Griesalp, Stalden-Saas Grund, der<br />

Furka, Meiringen-Schwarzwaldalp, der Hasliberg-<br />

Verbindung und von den Linien Urnäsch-Schwägalp<br />

wie Chur-Flims überschritten<br />

du Melinda verständigt ? War sie nicht<br />

ausser sich? Zum Glück habe ich reichlich<br />

bestellt. Ja, du musst abgebürstet werden;<br />

komm her.»<br />

« Die Einladung erfolgte, nachdem wir die<br />

Teilhaberschaft festgelegt hatten. ><br />

« Wessen Teilhaberschaft ? »<br />

«Meine, natürlich. Bill bat mir angebo-<br />

«Ich wünschte, ich könnte meine Kleiderbürste<br />

finden — ach, entschuldige.»<br />

Diese Entschuldigung erfolgte, weil er<br />

mich halb umrannte, als er durch durch das<br />

Zimmer auf meinen Frisiertisch zustürzte,<br />

um meine Kleiderbürste zu nehmen. Wir<br />

hatten uns um eine Viertelstunde verspätet.<br />

Unsere Gäste Dr. Little und George Vincent<br />

waren bereits da. Während ich insten, geschäftlicher Teilhaber zu werden.»<br />

Gleichgewicht zu kommen suchte, blickte<br />

«Also darum siehst du so vergnügt<br />

ich zum Fenster hinaus und sah, dass ein aus ? »<br />

Wagen vor unserem Hause hielt, aus dem<br />

Bill Cleveland ausstieg. Ich zog eben eines «Ich freue mich, und du hoffentlich auch. ><br />

jener Kleider an, in die man sich mit ausgestreckten<br />

Armen wie ein Wurm hinein-<br />

« Nun, deinem Ton kann man es nicht an-<br />

« Ja, ich freue mich», sagte ich.<br />

winden muss.<br />

merken; was ist los ? »<br />

« Bill kommt soeben ! » rief ich aus. « Ich denke an Celia. ><br />

« Ich habe ihn eingeladen >, sagte Nicholas.<br />

melden, dass alle auf uns warten, dass AI-<br />

Jetzt stürzte Sally ins Zimmer, um zu<br />

«Du hast ihn eingeladen ? Im letzten berta sagt, es wäre nicht ihre Schuld, wenn<br />

Moment, wenn der Tisch bereits gedeckt ist die Suppe kalt werde, und dass die Käsestangen<br />

zerfallen seien, weil ich nicht das<br />

und kaum Platz für elf! »<br />

« Wenn wir zusammenrücken, wird Platz richtige Rezept hergegeben hätte, dass wir<br />

sein. Sally kann an einem Ende des Tisches nur zehn Champagnergläser hätten und was<br />

neben mir sitzen.»<br />

Melinda tun solle.<br />

- «Sally-sollte- bereits zu Bett-sein.- -Hast<br />

(Fortsetzung folgtJ<br />

FREITAG, 15. JULI <strong>1938</strong> — N° 5T<br />

Sommerfreuden - Sommerleiden<br />

(Fortsetzung von Seite 1.)<br />

Neben der blossen Ueberhitzung treten<br />

öfter noch gewisse<br />

Nebenerscheinungen<br />

auf, die uns unweigerlich zum Anhalten nötigen,<br />

weil der Motor ganz einfach abstellt,<br />

nachdem er vielleicht vorher noch ein paarmal<br />

«geniest» hat. Wir überlegen: Ueberhitzung<br />

der Zündkerzen? — Kaum, denn da<br />

würde er nicht gleich ganz abstelle». Oder<br />

sollte ein Ventil hängenbleiben, da er sich<br />

eben noch «schneuzte». Wohl auch nicht.<br />

Nein, er hat in den Vergaser zurückgeschlagene,<br />

weil er plötzlich zu wenig Benzin erhielt.<br />

Früher hätte man in solchen Fällen unzweifelhaft<br />

auf eine verstopfte Düse geschlossen<br />

und angefangen, am Vergaser zu<br />

bauen. Seitdem man jedoch den Brennstofftank<br />

meist im Heck montiert und das Benzin<br />

durch eine Pumpe zum Vergaser fördern<br />

Iässt, sind noch einige weitere Störmöglichkeiten<br />

dazugekommen, die nur zu gern vergessen<br />

werden. Sie lassen sich auf den Generalnenner<br />

Dampfblasenbildung<br />

bringen. Es gibt Wagen, ganze Fahrzeugserien,<br />

die zu dieser Wärmekrankheit neigen.<br />

Durch die Ueberhitzung des Motors erwärmt<br />

sich irgend ein Teil seines Brennstoffördersystems<br />

oder auch der Vergaser so stark,<br />

dass das Benzin spontan darin verdampft,<br />

etwa so wie ein Wassertropfen, den man auf<br />

eine heisse Platte fallen Iässt. Der gebildete<br />

Benzindampf verstopft dann als Blase den<br />

Vergaser, die Brennstoffpumpe oder die<br />

Brennstoffzuleitung zur Pumpe. Hiebei hört<br />

das geordnete Arbeiten dieser Teile auf und<br />

der Motor stellt plötzlich ab. Durch Abtastung<br />

der fraglichen Apparate und Rohrleitungen<br />

ist die Störungsquelle bald ausfindig<br />

gemacht, aber packen wir nicht all zu kräftig<br />

zu, damit wir uns die Finger nicht verbren-<br />

Mangel am Kahlsystem, die zur Ueberhitzung führen<br />

können. A) Schleifender Ventilatorriemen.<br />

B) Kein Wasser im Kühler. C) Kühlerwaben verstopft,<br />

behindern Durchtritt der Kühlluft. Kühlerröhrchen<br />

innen verkalkt D) Thermostat defekt.<br />

nen! Hatte der Wagen genug Zeit, um gut<br />

abzukühlen, so sollte sich der Motor — sofern<br />

weder Düse noch Brennstoffilter oder<br />

Leitung verstopft sind, — wieder in Gang<br />

bringen lassen.<br />

Muss gleichzeitig noch das Kühlwasser<br />

ergänzt werden, so lassen wir den Motor solange<br />

abkühlen, bis er handwarm ist, denn<br />

eine plötzliche Abschreckung durch kaltes<br />

Wasser verträgt der spröde Guss des Motorblocks<br />

und Zylinderkopfes im heissen Zustand<br />

nicht. Schlagen wir diese Regel in den Wind,<br />

so werden wir dies wahrscheinlich mit einer<br />

gesalzenen Reparaturrechnung büssen müssen.<br />

Abschliessend sei noch auf eine Störung<br />

hingewiesen, die mitunter bei sommerlichen<br />

Platzregen auftritt: Mit einigen Auspurfknallern<br />

oder auch ganz sang- und klanglosem<br />

Nachlassen der Motorleistung fängt sie<br />

an, und plötzlich will der Motor nicht mehr,<br />

stellt kurzerhand ab. Was ist passiert? Nichts<br />

weiter, als dass sich<br />

Wasser an einigen « strategischen » Punkten<br />

des Zündsystems<br />

niedergeschlagen hat und den Zündstrom auf<br />

Abwege bringt. Das Regenwasser wird eben<br />

mit der Kühlluft unter die Haube gesaugt und<br />

vom Propeller zu feinem Nebel zerstäubt,<br />

der leicht Niederschläge bildet. So gelangt<br />

nicht ungern auch mal Wasser in den Verteiler,<br />

was dann die erwähnte, unliebsame<br />

Wirkung hat. Das Zündsystem versagt, und<br />

zwar — boshafterweise — ohne äusserlich<br />

ersichtlichen Grund. Denn vom heissen Motor<br />

und den Kerzen verdampft das Wasser so<br />

rasch, wie es sich niederschlägt. Abhilfe<br />

schaffen wir durch Abnehmen des Verteilerdeckels<br />

und Austrocknen seiner Innenseite.<br />

Hierauf lassen wir durch die Wärme des Motors<br />

noch ein Weilchen nachtrocknen, worauf<br />

der Motor wieder anläuft. Solange der Platzregen<br />

vorhält, empfiehlt es sich, weder sehr<br />

rasch zu fahren noch den Motor — und damit<br />

den Ventilator — auf hohe Tourenzahlen<br />

zu jagen.<br />

-b-

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