E_1938_Zeitung_Nr.057
E_1938_Zeitung_Nr.057
E_1938_Zeitung_Nr.057
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
die Route de Frontenex und wollte ein Auto<br />
überholen, als dieses nach links gegen die<br />
Avenue William Favre einbog; er wurde bei<br />
dem nun erfolgenden Zusammenstoss erheblich<br />
verletzt und belangte die Haftpflichtversicherung<br />
des Autohalters auf Schadenersatz<br />
und Genugtuung. Der Kläger war nicht Halter<br />
des Fahrzeugs im Sinne des Gesetzes,<br />
da das Motorrad nicht ihm gehörte. Nach<br />
Art 37 Abs. 2 MFG konnte sich der Autohalter<br />
(bzw. die Versicherung) von der Haftpflicht<br />
nur befreien durch den Nachweis,<br />
dass der Schaden durch grobes Verschulden<br />
des Geschädigten eingetreten sei, ohne dass<br />
ihn selbst ein Verschulden treffe.<br />
Das Genfer Gericht nahm an, dem Automobilisten<br />
sei dieser Entlastungsbeweis nicht<br />
gelungen, da er nicht habe beweisen können,<br />
dass er im kritischen Moment den Richtungszeiger<br />
gestellt habe. Die Annahme eines<br />
Mitverschuldens des Motorradfahrers wegen<br />
verbotenem Vorfahren lehnte es mit der Begründung<br />
ab, der Kläger sei zum Vorfahren<br />
berechtigt gewesen, weil sich die Avenue<br />
William Favre auf der andern Seite der<br />
Route de Frontenex nicht fortsetze, also nur<br />
eine Einmündung und keine Strassenkreuzung<br />
vorliege. Es sprach dem Kläger insgesamt<br />
22,500 Fr. zu.<br />
Das Urteil der I. Zivilabteilung des Bundesgerichts<br />
geht von der andern Auffassung<br />
des Art. 26 Abs. 3 MFG aus. Wenn diese<br />
Vorschrift auch nur von Strassenkreuzungen<br />
spricht, so wollte doch der Gesetzgeber das<br />
Vorfahren überall da untersagen, wo ein Zusammentreffen<br />
mehrerer Strassen, sei es an<br />
einer Kreuzung, einer Gabelung oder einer<br />
St. Gallen baut welter an der<br />
Walenseestrasse, aber —<br />
Interpellationen im st. gallischen Grossen<br />
Rat<br />
Einmündung, dieses Manöver besonders gefährlich<br />
gestalten würde. Den Motorradfahrer<br />
trifft daher hier ein Verschulden, das<br />
freilich wegen der Unübersichtlichkeit der<br />
Strasseneinmündung nicht schwer ist. Da<br />
dem Autohalter nach der kantonalgericht*<br />
liehen Feststellung der Entlastungsbeweis<br />
misslungen ist, wird er für die Unfallfolgen<br />
haftbar, dagegen ist die Entschädigungspflicht<br />
wegen des leichten Mitverschuldens<br />
de.s Klägers um 1/6 zu ermässigen.<br />
Vom Kläger war auch eine Genugtuungssumme<br />
verlangt worden, was nach Art. 42<br />
MFG ein Verschulden des beklagten Autohalters<br />
voraussetzt. Dieses Verschulden ist<br />
nicht etwa dadurch nachgewiesen, dass dem<br />
Halter wie im vorliegenden Falle der Entlastungsbeweis<br />
misslingt und infolgedessen<br />
die Kausalhaftung des Halters gilt. Der Ger<br />
nugtuungsanspruch untersteht den gewöhnlichen<br />
Beweisregeln, und wer ihn stellt, hat<br />
selber den Beweis für das Verschulden des<br />
Beklagten zu erbringen. Fehlt hier der Beweis,<br />
dass der Automobilist den Richtungszeiger<br />
betätigt hat, so ist anderseits auch<br />
nicht nachgewiesen, dass er dies nicht getan<br />
habe; der Kläger hat somit den durch Art. 42<br />
MFG geforderten Beweis gleichfalls nicht<br />
erbringen können und ist mit seinem Anspruch<br />
auf eine Genugtuungssumme abzuweisen.<br />
Grosse Rat den Regierungsrat, im Einvernehmen<br />
Der am letzten Sonntag in Chur gefassten Resolution<br />
der vier Aktionskomitees für den Bauund Zürich, daß Projekt der rechtsufrigen Walen-<br />
mit den Regierungen der Kantone Graubünden<br />
einer Walenseestrasse — sie wurde in Nr. 56 der seestrasse neu aufzunehmen und beim Bundesrat<br />
« A.-R. » veröffentlicht — folgte am Dienstag als unter dem Titel des Bundesbeechlusees über den<br />
weiterer Akt des zwischen St. Gallern und Glarnern Ausbau der Srassen und des Strassennetzes im<br />
entbrannten Meinungsstreites die Einreichung Alpengebiet die Annahme und die Subvention dieses<br />
Projektes zu fördern.><br />
zweier von Ständerat Schmuki und dem Sozialdemokraten<br />
Kessler unterzeichneten Interpellationen,<br />
ausgelöst durch den Beschluss des glarneriechen<br />
Landrates, für den Bau der Walenseestrasse<br />
keinen Spatenstich zu tun, hevor die Angelegenheit<br />
einer Verbindung Glarus-GrauMnden abgeklärt<br />
sei. Die Interpellanten unterzogen dahei das<br />
Verhalten der Glarner Behörden einer Kritik und<br />
warfen die Frage auf, welche Absichten die<br />
st. gallische Regierung für den Fall hege, dass<br />
Glarus seinen Verpflichtungen nicht nachkommen<br />
sollte.<br />
Regierungsrat Dr. Kobelt erklärte in seiner Antwort,<br />
worin er den "Werdegang dee ganzen Problemkomplexes<br />
nochmals beleuchtete, St. Gallen<br />
werde auch weiterhin seine Pflichten erfüllen, obwohl<br />
es durch die Haltung des Kantons Glarus<br />
beunruhigt sei. An eine Einstellung der im Gang<br />
sich befindenden Arbeiten an der Walenseestrasse<br />
denke die Regierung indessen nicht, im Vertrauen<br />
darauf, das© auch Glarus dae durch seinen Landsgemeindebeschluss<br />
sanktionierte Versprechen, das<br />
glarnerische Teilstück der Walenseestrasse auszubauen,<br />
einhalten werde. Im übrigen bestehe die<br />
Absicht, an den Bundesrat zu gelangen mit der<br />
Bitte, zum Rechten zu sehen und dafür zu sorgen,<br />
dass seine Beschlüsse, denen auch Glarus zugestimmt,<br />
die nötige Nachachtung finden.<br />
In der Diskussion stellte Dr. Gmür folgenden,<br />
vom Rate<br />
der Auffassungen in Bezug auf den Bau der Alpenstrassen<br />
eingesetzt und man sei zur Zeit der<br />
diesjährigen Landsgemeinde selbst in offiziellen<br />
Kreisen der Meinung gewesen, dass «sogar von<br />
Bern aus> ein Uebergang vom Glamerland nach<br />
Graubünden den Vorrang vor einer Walenseestrasse<br />
einstimmig angenommenen Antrag: erhalten müsse. Umso überraschender sei wenige<br />
«1. Der Grosse Rat billigt in allen Teilen die Wochen nachher das Ergebnis der Konferenz in<br />
Erklärungen des Regierungsrates, wie 6ie auf die Bern ausgefallen. Es wäre zu viel gewesen, den<br />
Interpellationen über den Bau der Walenseestrasse Glarner Vertretern zuzumuten, sich einfach oppositionslos<br />
mit einer solchen Situation abzufinden.<br />
gegeben worden sind.<br />
2. Der Grosse Rat spricht die bestimmte Erwartung<br />
aus, dass der Kanton Glarus das vonGlarus sein gegebenes Wort nicht halten<br />
Momentan handle es sich gar nicht darum, dass<br />
wolle,<br />
ihm selbst eingereichte und durch Bundesratsbeschluss<br />
vom 26. Februar 1937 genehmigte Projekt<br />
der linksufrigen Walenseestrasse raschmog-<br />
Schweiz. Rundschau<br />
Hauptmann Hendra, hielt eine Glückwunschrede,<br />
in der er unsere Tugenden hervorhob<br />
und blind gegen unsere Fehler war, und wie<br />
durch einen Trick herbeigezaubert, erschien<br />
ein prachtvolles Silbertablett mit einem silbernen<br />
Teeservice vor unseren Augen; ein<br />
Geschenk einer Anzahl von Freunden. Nicholas<br />
hielt ebenfalls eine Rede, die sehr gut<br />
war; aber er sagte noch immer nicht, warum<br />
er so vergnügt war und worüber er<br />
mit Bill gesprochen hatte. Erst als wir uns<br />
zu Hause für das Diner umkleideten, bekam<br />
ich es aus ihm heraus; und da waren wir<br />
beide so aufgeregt und in solcher Eile, dass<br />
man kein vernünftiges Wort sprechen konnte.<br />
«Warum hast du dich so verspätet, Nicholas<br />
? Du hattest mir doch versprochen,<br />
recht früh zu kommen und mir zu helfen.»<br />
«Ich weiss. Was hast du mit meiner Kleiderbürste<br />
gemacht ? »<br />
«Nichts. Was hast du mit Bill gesprochen?<br />
Er soll für ein Jahr fortgehen, und<br />
ich nehme an, dass du dann die ganze Arbeit<br />
allein machen musst. Warum kann er<br />
seine Liebeswerbung nicht zu Hause machen?»<br />
Echst und in einwandfreier Weise ausführen<br />
werde.<br />
3. Sollte jedoch der Kanton Glarus, im Gegensatz<br />
zu früheren Zusagen und im Gegensatz zum<br />
Bundesratsibeschluse, die Walenseestrasse auf seinem<br />
Gebiet nicht bauen wollen, beauftragt der<br />
Wie man Im Kanton Glarus die Sache<br />
beurteilt - - ,. erschienenen Artikel, worin die Auffassung<br />
vertreten wird, dass im jetzigen Moment in<br />
erster Linie eine geschlossene Haltung zwischen<br />
Volk und Behörden notwendig sei, um zu einem Erfolge<br />
zu kommen. Ein Beschluss, die Walenseestrasse<br />
nicht zu bauen, liege nicht vor, aber man könne<br />
für einmal die Frage offen lassen, ob die «Rechtsufrige»<br />
doch gekommen wäre, wenn Glarus eine<br />
vollständig ablehnende Haltung gegenüber der Walenseestrasse<br />
eingenommen bezw. Pragel oder Panixer<br />
in den Vordergrund gestellt hätte. St. Gallen<br />
wäre übrigens, trotz der Rechtsufrigen, nach Fertigstellung<br />
der Kerenzenbergstrasse doch gezwungen<br />
gewesen, den heute in Ausführung begriffenen<br />
Umbau vorzunehmen.<br />
Die Landsgemeinde 1937 habe der Walenseestrasse<br />
zugestimmt und die nötigen Kredite bewilligt<br />
und die Vorarbeiten befinden sich gleichfalls<br />
im Gang. Mit den politischen Ereignissen an unserer<br />
Ostgrenze habe auch in Bern ein Umschwung<br />
sondern dass auch die andern Fragen sobald -wie<br />
möglich abgeklärt werden, deren Dringlichkeit<br />
ausser Frage stehe. Entscheidend sollen und dürfen<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
auch hier nicht allein strategische Gründe sein,<br />
denn man schaffe grosse Werke nicht nur für den<br />
Krieg, sondern vor allem für die Volkswirtschaft.<br />
Wirtschaftliche Bedeutung komme aber für den<br />
Kanton Glarus sowohl dem Panixer wie dem Kisten<br />
und dem Pragel zu, vor allem, wenn die Gefahr drohe,<br />
dass das Glamerland noch viel mehr abgefahren<br />
werde. Die Abklärung des ganzen Problems des<br />
Strassenbaus habe vorwiegend unter volkswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten<br />
zu erfolgen, denn noch seien die Gefahrenherde<br />
nicht aus der Welt geschafft und der Bau eines<br />
Alpenübergangs, heisse er nun Panixer, Segnes<br />
oder Kisten, bedeute eine eminent grössere Sicherheit<br />
für unser ganzes Land, vor allem aber für die<br />
Ostschweiz, als der heutige Zustand und dazu gesellen<br />
sich die verkehrswirtschaftlichen und verkehrspolitischen<br />
Vorteile.<br />
«Merkwürdige Bussenpraktiken»<br />
Der also betitelte Leitartikel in Nr. 56 hat<br />
uns eine ganze Reihe zustimmender Antworten<br />
eingetragen, von denen einzelne Aufmunterungen<br />
zu weiterem Vorgehen enthalten.<br />
Dass wir mit der Aufrotlung dieser Frage<br />
tatsächlich eine Angelegenheit berührten, die<br />
in automobilistischen Kreisen viel Staub aufwirbelt<br />
und zur Kritik hinlänglich Anlass<br />
gibt, beweist jener Fall, da einem im Kanton<br />
Solothurn wohnhaften « glücklichen» Besitzer<br />
eines Autos durch Eventualurteil eines<br />
ausserkantonalen Bezirks-Oberamtmannes<br />
sage und schreibe 2V2 (zweieinhalb !) Monate<br />
nach seiner angeblichen Missetat kund<br />
und zu wissen getan wurde, wann und wo<br />
Die Leistung der Versicherungsgesellschaft<br />
wurde auf 17,000 Fr. herabgesetzt, da und wie er sich gegen die Verkehrsvorschrif-<br />
vergangen habe. « Wie soll ich hier re-<br />
der Kläger für' seinen Schaden nur zu 5/6ten<br />
entschädigt wird und keine Genugtuungszahlung<br />
erhält<br />
Wp.<br />
kurrieren, nachdem schon eine so lange Zeit<br />
darüber vergangen ist und ich mich tatsächlich<br />
nicht mehr erinnern kann, wie schnell<br />
und wo ich zu jener Zeit gefahren bin »,<br />
glossiert er treffend die Bussverfügung, die<br />
so verdächtig lange nach dem von der Polizei<br />
behaupteten Vergehen ausgefällt wurde.<br />
A propos Polizeirapporte übrigens bemerkt<br />
eine andere der uns als spontane «Sympathiekundgebungen<br />
> zugekommenen Zuschriften<br />
nicht ohne Recht, aber auch nicht<br />
ohne einen Anflug von Bitterkeit, der<br />
steuerzahlende Bürger geniesse dem vereidigten<br />
Herrn Polizeimann gegenüber keinen<br />
Glauben, weshalb es leicht sei, Bussen<br />
einzutreiben. Die Bitte an die hohe Hermandad<br />
aber, sie möchte die Fehlbaren jeweilen<br />
innert 24 Stunden aufrufen lassen,<br />
wird nach menschlicher Voraussicht ungehört<br />
bleiben — denn es war zu schön gewesen<br />
! Schon weil es dem Fiskus dabei<br />
blühen könnte, dass ihm die ©ine oder- andere<br />
Busse wieder durch die Latten ginge.<br />
AkU-£«»l*UB*S4e<br />
Alpenposten. .<br />
Während der Woche vom 4.—10. Juli wurden<br />
die schweizerischen Alpenkosten von insgesamt<br />
32,936 Personen benützt. Verglichen mit dem<br />
ParaJlelabschnitt des Vorjahres entspricht diese<br />
Ziffer einer Zunahme um 2461 Fahrgäste. 24 von<br />
den 38 Linien haben zu dieser Steigung beigetragen,<br />
vor allem die Kurse Chur-Julier-St. Moritz<br />
mit einem Plus von 948 Passagieren, Thusis-San<br />
Bernardino mit einem solchen von 541 und Staldea-<br />
Saas Grund mit einer Mehrfrequenz von 509. Die<br />
Annahme triff wohl kaum daneben, dass die starke<br />
Belebung geräMe auf diesen Linien in der Hauptsache<br />
dem Beginn der Schulferien zuzuschreiben<br />
ist, der auf den 10. Juli fiel. Dem Aufschwung auf<br />
der einen stehen allerdings auch gewisse Ausfälle<br />
auf der andern Seite gegenüber, wobei die Verbindungen<br />
Urnäsch-Schwägalp und Nesslau-Buchs<br />
einen Rückgang um 654 resp. um 498 Fahrgäste<br />
verzeichnen, wie denn überhaupt diese beiden Routen,<br />
die vorweg dem Ausflugsverkehr dienen, sehr<br />
starken Frequenzschwankungen unterworfen sind.<br />
Mit dem grössten Reisendenkontingent, nämlich mit<br />
3731 Personen, rückt Chur-Julier-St. Moritz zur<br />
Spitze auf, gefolgt von Nesslau-Buchs mit 2815 und<br />
von St. Moritz-Maloja-Ghiavenna mit 1901 Fahrgästen,<br />
doch wird daneben die Tausendergrenze auch<br />
noch von der Grimsel, den Kursen Thusis-Mesocco,<br />
Reichenbach-Griesalp, Stalden-Saas Grund, der<br />
Furka, Meiringen-Schwarzwaldalp, der Hasliberg-<br />
Verbindung und von den Linien Urnäsch-Schwägalp<br />
wie Chur-Flims überschritten<br />
du Melinda verständigt ? War sie nicht<br />
ausser sich? Zum Glück habe ich reichlich<br />
bestellt. Ja, du musst abgebürstet werden;<br />
komm her.»<br />
« Die Einladung erfolgte, nachdem wir die<br />
Teilhaberschaft festgelegt hatten. ><br />
« Wessen Teilhaberschaft ? »<br />
«Meine, natürlich. Bill bat mir angebo-<br />
«Ich wünschte, ich könnte meine Kleiderbürste<br />
finden — ach, entschuldige.»<br />
Diese Entschuldigung erfolgte, weil er<br />
mich halb umrannte, als er durch durch das<br />
Zimmer auf meinen Frisiertisch zustürzte,<br />
um meine Kleiderbürste zu nehmen. Wir<br />
hatten uns um eine Viertelstunde verspätet.<br />
Unsere Gäste Dr. Little und George Vincent<br />
waren bereits da. Während ich insten, geschäftlicher Teilhaber zu werden.»<br />
Gleichgewicht zu kommen suchte, blickte<br />
«Also darum siehst du so vergnügt<br />
ich zum Fenster hinaus und sah, dass ein aus ? »<br />
Wagen vor unserem Hause hielt, aus dem<br />
Bill Cleveland ausstieg. Ich zog eben eines «Ich freue mich, und du hoffentlich auch. ><br />
jener Kleider an, in die man sich mit ausgestreckten<br />
Armen wie ein Wurm hinein-<br />
« Nun, deinem Ton kann man es nicht an-<br />
« Ja, ich freue mich», sagte ich.<br />
winden muss.<br />
merken; was ist los ? »<br />
« Bill kommt soeben ! » rief ich aus. « Ich denke an Celia. ><br />
« Ich habe ihn eingeladen >, sagte Nicholas.<br />
melden, dass alle auf uns warten, dass AI-<br />
Jetzt stürzte Sally ins Zimmer, um zu<br />
«Du hast ihn eingeladen ? Im letzten berta sagt, es wäre nicht ihre Schuld, wenn<br />
Moment, wenn der Tisch bereits gedeckt ist die Suppe kalt werde, und dass die Käsestangen<br />
zerfallen seien, weil ich nicht das<br />
und kaum Platz für elf! »<br />
« Wenn wir zusammenrücken, wird Platz richtige Rezept hergegeben hätte, dass wir<br />
sein. Sally kann an einem Ende des Tisches nur zehn Champagnergläser hätten und was<br />
neben mir sitzen.»<br />
Melinda tun solle.<br />
- «Sally-sollte- bereits zu Bett-sein.- -Hast<br />
(Fortsetzung folgtJ<br />
FREITAG, 15. JULI <strong>1938</strong> — N° 5T<br />
Sommerfreuden - Sommerleiden<br />
(Fortsetzung von Seite 1.)<br />
Neben der blossen Ueberhitzung treten<br />
öfter noch gewisse<br />
Nebenerscheinungen<br />
auf, die uns unweigerlich zum Anhalten nötigen,<br />
weil der Motor ganz einfach abstellt,<br />
nachdem er vielleicht vorher noch ein paarmal<br />
«geniest» hat. Wir überlegen: Ueberhitzung<br />
der Zündkerzen? — Kaum, denn da<br />
würde er nicht gleich ganz abstelle». Oder<br />
sollte ein Ventil hängenbleiben, da er sich<br />
eben noch «schneuzte». Wohl auch nicht.<br />
Nein, er hat in den Vergaser zurückgeschlagene,<br />
weil er plötzlich zu wenig Benzin erhielt.<br />
Früher hätte man in solchen Fällen unzweifelhaft<br />
auf eine verstopfte Düse geschlossen<br />
und angefangen, am Vergaser zu<br />
bauen. Seitdem man jedoch den Brennstofftank<br />
meist im Heck montiert und das Benzin<br />
durch eine Pumpe zum Vergaser fördern<br />
Iässt, sind noch einige weitere Störmöglichkeiten<br />
dazugekommen, die nur zu gern vergessen<br />
werden. Sie lassen sich auf den Generalnenner<br />
Dampfblasenbildung<br />
bringen. Es gibt Wagen, ganze Fahrzeugserien,<br />
die zu dieser Wärmekrankheit neigen.<br />
Durch die Ueberhitzung des Motors erwärmt<br />
sich irgend ein Teil seines Brennstoffördersystems<br />
oder auch der Vergaser so stark,<br />
dass das Benzin spontan darin verdampft,<br />
etwa so wie ein Wassertropfen, den man auf<br />
eine heisse Platte fallen Iässt. Der gebildete<br />
Benzindampf verstopft dann als Blase den<br />
Vergaser, die Brennstoffpumpe oder die<br />
Brennstoffzuleitung zur Pumpe. Hiebei hört<br />
das geordnete Arbeiten dieser Teile auf und<br />
der Motor stellt plötzlich ab. Durch Abtastung<br />
der fraglichen Apparate und Rohrleitungen<br />
ist die Störungsquelle bald ausfindig<br />
gemacht, aber packen wir nicht all zu kräftig<br />
zu, damit wir uns die Finger nicht verbren-<br />
Mangel am Kahlsystem, die zur Ueberhitzung führen<br />
können. A) Schleifender Ventilatorriemen.<br />
B) Kein Wasser im Kühler. C) Kühlerwaben verstopft,<br />
behindern Durchtritt der Kühlluft. Kühlerröhrchen<br />
innen verkalkt D) Thermostat defekt.<br />
nen! Hatte der Wagen genug Zeit, um gut<br />
abzukühlen, so sollte sich der Motor — sofern<br />
weder Düse noch Brennstoffilter oder<br />
Leitung verstopft sind, — wieder in Gang<br />
bringen lassen.<br />
Muss gleichzeitig noch das Kühlwasser<br />
ergänzt werden, so lassen wir den Motor solange<br />
abkühlen, bis er handwarm ist, denn<br />
eine plötzliche Abschreckung durch kaltes<br />
Wasser verträgt der spröde Guss des Motorblocks<br />
und Zylinderkopfes im heissen Zustand<br />
nicht. Schlagen wir diese Regel in den Wind,<br />
so werden wir dies wahrscheinlich mit einer<br />
gesalzenen Reparaturrechnung büssen müssen.<br />
Abschliessend sei noch auf eine Störung<br />
hingewiesen, die mitunter bei sommerlichen<br />
Platzregen auftritt: Mit einigen Auspurfknallern<br />
oder auch ganz sang- und klanglosem<br />
Nachlassen der Motorleistung fängt sie<br />
an, und plötzlich will der Motor nicht mehr,<br />
stellt kurzerhand ab. Was ist passiert? Nichts<br />
weiter, als dass sich<br />
Wasser an einigen « strategischen » Punkten<br />
des Zündsystems<br />
niedergeschlagen hat und den Zündstrom auf<br />
Abwege bringt. Das Regenwasser wird eben<br />
mit der Kühlluft unter die Haube gesaugt und<br />
vom Propeller zu feinem Nebel zerstäubt,<br />
der leicht Niederschläge bildet. So gelangt<br />
nicht ungern auch mal Wasser in den Verteiler,<br />
was dann die erwähnte, unliebsame<br />
Wirkung hat. Das Zündsystem versagt, und<br />
zwar — boshafterweise — ohne äusserlich<br />
ersichtlichen Grund. Denn vom heissen Motor<br />
und den Kerzen verdampft das Wasser so<br />
rasch, wie es sich niederschlägt. Abhilfe<br />
schaffen wir durch Abnehmen des Verteilerdeckels<br />
und Austrocknen seiner Innenseite.<br />
Hierauf lassen wir durch die Wärme des Motors<br />
noch ein Weilchen nachtrocknen, worauf<br />
der Motor wieder anläuft. Solange der Platzregen<br />
vorhält, empfiehlt es sich, weder sehr<br />
rasch zu fahren noch den Motor — und damit<br />
den Ventilator — auf hohe Tourenzahlen<br />
zu jagen.<br />
-b-