E_1938_Zeitung_Nr.099
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Wl<br />
afiltfckes<br />
Benzinzollreduktion — Vervierfachung<br />
der Benzineinfuhr.<br />
Das Beispiel Jugoslawiens.<br />
Die Kurve der jugoslawischen Mineralölimporte<br />
zeigte in den letzten Jahren einen ausgeprägten<br />
Zickzack-Kurs. Während 1934 die Einfuhr des<br />
Landes an flüssigen Oelprodukten etwas über<br />
113.000 t lag, brachte das folgende Jahr einen<br />
Rückgang auf rund 105.000 t, dem 1936 ein kräftiger<br />
Wiederanstieg auf fast 140.000 t folgte. Ein<br />
Jahr darauf war jedoch die Importziffer erneut<br />
auf rund 113.500 t abgesunken, obwohl Jugoslawiens<br />
Oelkonsum im Einklang mit dem allgemeinen<br />
Konjunkturaufschwung weiter zugenommen<br />
hat. Um diese Entwicklung weiter zu fördern und<br />
insbesondere dem rückständigen Automobilverkehr<br />
Jugoslawiens durch Erleichterung der Steuerlasten<br />
stärkere Impulse zu geben, hatte die Regierung, wie<br />
erinnerlich, im Oktober 1937 eine ansehnliche Senkung<br />
der Zölle auf Benzin, Gasöl und Schmieröle<br />
vorgenommen.<br />
Diese Massnahme hat dazu geführt, dass im<br />
1. Halbjahr <strong>1938</strong> die Benzineinfuhr sich gegenüber<br />
der Vergleichszeit des Vorjahres mehr als vervierfacht<br />
hat, während der Import von Gasöl um 37%<br />
und von Schmierölen um 45% gestiegen ist. Zur<br />
Senkung der Rohölzölle hatte sich die Regierung<br />
seinerzeit noch nicht entschlieseen können, was in<br />
der Einfuhrstatiatik ebenfalls seinen deutlichen<br />
Niederschlag findet: Der Rohölimport unterschritt<br />
im ersten Halbjahr den der Vergleichszeit 1937 um<br />
mehr als die Hälfte.<br />
Seit der Senkung der Steuerlasten besteht Aussicht<br />
auf einen<br />
baldigen stärkeren Aufschwung der Motorisierung.<br />
Die Anzeichen hierfür sind bereits zu erkennen<br />
Die Zahl der im ersten Halbjahr <strong>1938</strong> eingeführten<br />
Personenwagen war mit 1769 um fast 50%, die der<br />
Nutzfahrzeuge mit 644 um mehr als 75% höher<br />
als in der gleichen Zeit des Vorjahre.<br />
Die starke Förderung, welche die Regierung<br />
jetzt auch dem Strassenbau angedeihen lässt, dürfte<br />
dem Automobilismus fraglos einen zusätzlichen Antrieb<br />
geben. In den beiden vergangenen Jahren<br />
sind<br />
540 km Autostrassen fertiggestellt worden und<br />
weitere 450 km gehen ihrer Vollendung entgegen.<br />
Für die nächsten 6 Jahre hat der Staat 2 Milliarden<br />
Dinar für Strassenbauten ausgesetzt; insgesamt<br />
sind 2000 km Strassen für die Ausrüstung mit modernen<br />
Fahrbahndecken vorgesehen. Der Bau neuer<br />
Autostrassen-Verbindungen Belgrads mit Susak wie<br />
auch mit der süddalmatinischen Küste und der<br />
jugoslawisch-griechischen Grenze hat gute Fortechritte<br />
gemacht und man ist zur Zeit bemüht, die<br />
Mitarbeit und finanzielle Unterstützung der griechischen<br />
Regierung für die Weiterführung der<br />
letztgenannten Strasse nach dem jugoslawischen<br />
Freihafen Ton Saloniki zu gewinnen. Auch die<br />
neue deutsche Autostrasse durch die Tschechoslowakei,<br />
deren Bau kürzlich angekündigt wurde,<br />
dürfte späterhin möglicherweise auch auf die kommende<br />
Entwicklung des jugoslawischen Autoverkehrs<br />
— in Verbindung mit der feplanten Autostrasse<br />
London - Istambul — nicht ohne Einfluss<br />
bleiben.<br />
Um das vierfache hat eich der Benzinimport<br />
Jugoslawiens seit der Zollreduktion erhöht, Die<br />
Lektion sollte auch unsern Behörden zu denken<br />
geben, denn soviel liegt auf der Hand, dass der<br />
jugoslawische Fiskus trotz des fühlbaren Zollabbaues<br />
noch immer auf seine Rechnung kommt. Bei<br />
uns aber wirkt der Ruf nach einer massiven Senkung<br />
der Zollbelastung wie ein rotes Tuch und wir<br />
dürfen noch heilfroh sein, dass der Bundesrat den<br />
In der amerikanischen Presse ist — wieder<br />
einmal — ein Feldzug gegen die Unzahl von<br />
kleinen Städten eingeleitet worden, die auf<br />
ihre Weise von den Autos leben: Sie stellen<br />
ihnen Fallen. Die mit dieser Mission beauftragten<br />
Polizisten schwelgen darob in Begeisterung<br />
; ihr Gehalt ist recht klein, und weil<br />
sie prozentual an dem Ergebnis der Verkehrsstrafen<br />
partizipieren, so füllt dieses System<br />
ihre eigenen Taschen und die Stadtkasse<br />
ebenso, wie es sich zu einer<br />
wahren Bedrohung für die Fahrer<br />
ausgewachsen hat.<br />
Die Hüter des Gesetzes benutzen eigene<br />
Wagen, die sie selbst bezahlen und unterhalten<br />
müssen,- Uniformen tragen sie in der<br />
Regel nicht. Um Benzin zu sparen, stellen sie<br />
ihren Wagen irgendwo an den Strassenrand<br />
und warten auf die Opfer. Und jeder Automobilist<br />
fällt ihnen' in die Hände, der entweder<br />
die Geschwindigkeitsgrenze überschreitet oder<br />
sonst ein Verkehrsdelikt begeht, — aber auch<br />
der Fahrer, dessen Wagen so elegant aussieht,<br />
dass der Polizist auf zahlungsfähige Insassen<br />
rechnen kann.<br />
Der «schuldige» Wagen wird angehalten,<br />
der Fahrer zum Aussteigen genötigt und aufgefordert,<br />
sich dem Gericht zu stellen. Da in<br />
den kleinen Orten meistens nur einmal in der<br />
Woche Gerichtssitzung abgehalten wird,<br />
müsste sich der Fahrer solange in Haft begeben,<br />
bis dieser Tag gekommen ist. Daran<br />
denkt er natürlich nicht von weitem, weshalb<br />
ihm denn auch der Polizist vorschlägt, 25 Dollar<br />
(die übliche' Taxe) zu deponieren, die er,<br />
falls er freigesprochen wird, wieder zurückerhält.<br />
Da der Automobilist nur die Wahl<br />
zwischen Arrest und Zahlung hat, wählt er<br />
diese. Sein Geld bekommt er natürlich nicht<br />
wieder, da in seiner Abwesenheit das Gericht<br />
sich allein auf die Zeugenaussage des Poli-<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 9. DEZEMBER <strong>1938</strong> — N° 99<br />
Anlauf de« eidr. Finanzdepartements nach einer<br />
weiteren Steigerung des Benzinzolls abgebremst<br />
hat.<br />
Sprechende Zahlern<br />
Im Zeitraum 1919—1937 hat sich die Zahl der<br />
Privatwagen in England um das 17fache vermehrt,<br />
jene der Autobusse verdoppelt, währenddem bei den<br />
Lastwagen eine Steigerung um das siebenfache eingetreten<br />
ist. Wie sich der Strassenverkehr als<br />
Wirtschaftsfaktor auswirkt, erhellt daraus, dass die<br />
Zahl der in der Auto-Industrie, im Garagengewerbe<br />
Autoff «allen Probleme<br />
zeimannes stutzt. e- ,..,,<br />
Unter diesen Umständen sind die Autofallen<br />
wirklich ein ausgezeichnetes Geschäft für alle<br />
Städte, die eine solche Einrichtung unterhalten.<br />
In Milford, einem Nest von einigen tausend<br />
Einwohnern in Connecticut, betrug die Zahl<br />
der «bestraften» Automobilisten in einem Jahr<br />
mehr als 1200, in Orange, einer noch kleineren<br />
Nachbargemeinde, sogar 1649. Aber<br />
— und hier stösst man auf das typisch Amerikanische<br />
bei dem ganzen Geschäft — die<br />
Autofallen sind<br />
nur für Fremde bestimmt,<br />
nie oder fast nie für Bürger des Ortes, der<br />
sie geschaffen hat. Unter den 1649 Bestraften<br />
von Orange waren 1648 Ortsfremde. Die Einheimischen<br />
werden deshalb nicht verfolgt, weil<br />
der Richter vom Volk gewählt wird und weil<br />
er sich nicht durch Verurteilung seiner Wähler<br />
die Aussichten auf seinen Posten verderben<br />
darf. In ganz Connecticut waren unter 10 000<br />
Verkehrssündern weniger als 3 Prozent Ortsansässige,<br />
— ein mehr als eindeutiger Beweis,<br />
dass die Verkehrsdelikte nicht begangen, sondern<br />
konstruiert werden.<br />
Selbstverständlich haben die amerikanischen<br />
Automobilisten seit jeher Versucht, gegen<br />
diese Landplage anzukämpfen. Die «American<br />
Automobile Association» warnt durch<br />
Radio, <strong>Zeitung</strong>en und Rundschreiben vor dem<br />
Besuch gewisser Autofallen-Städte. Die «Ohio<br />
State Automobile Association» veröffentlicht<br />
sogar jeden Monat eine «schwarze Liste»<br />
dieser Gemeinden, mit der Aufforderung, sie<br />
nach Möglichkeit zu meiden. In Chicago (Illinois)<br />
griff der Staatsanwalt ein, untersuchte<br />
einige Dutzend Fälle in ebensoviel Gemeinden,<br />
veranlasste die Bestrafung der zuständigen<br />
Beamten und säuberte damit den Staat<br />
von den Autofallen. Aber in andern Staaten<br />
blüht der Unfug nach wie vor — Prämiensystem.<br />
E. B.<br />
und al« Chauffeure Beschäftigten auf 1.340.000,<br />
d. h. auf 12% der in der gesamten Industrie tätigen<br />
Männer geschätzt wird.<br />
Amerikas Autoproduktion im Aufschwung.<br />
Rund 400 000 Wagen im November.<br />
Hat auch das amerikanische Publikum die neuen<br />
Modelle teilweise schon vor den Ausstellungen, die<br />
fast gleichzeitig in rund 20 Städten" ihre Pforten<br />
öffnen, zu Gesicht gekriegt, so dass es schwer hält,<br />
die Auswirkungen der Salons auf die Gestaltung<br />
der Nachfrage festzustellen, so ist die Industrie<br />
dennoch nicht ganz ohne Anhaltspunkte über die<br />
Entwicklung der Kauflust geblieben. Und es kommt<br />
nicht von ungefähr, wenn bis auf wenige Ausnahmen<br />
sämtliche Fabriken ihre ursprünglichen Produktionsziffern<br />
für die ersten Monate des neuen<br />
Modelljahres nach oben revidiert haben. Für den<br />
November, rechnet man in Fachkreisen angesichts<br />
des gegenwärtigen Bestellungseinganges mit einer<br />
Gesamterzeugung von rund 400 000 Wagen, währenddem<br />
der Oktober nach den Erhebungen des<br />
Automobil-Industriellen-Verbandes mit einem Total<br />
von 227 S10 Fahrzeugen abschloss.<br />
Sirasfcenverkeliv<br />
Wird Ungarn zum Rechtsverkehr übersehen<br />
?<br />
Seit dem Beschluss der Tschechoslowakei, auf<br />
ihrem Gebiet die Rechtsfahrordnung einzuführen,<br />
verbleiben auf dem europäischen Kontinent nur<br />
noch zwei Staaten, welche das Linksfahren kennen:<br />
Schweden und Ungarn. Unsere Erkundigungen beim<br />
ungarischen A.C., ob das Land in seiner Isolierung<br />
beharren oder ob es der Bewegung folgen werde,<br />
haben ergeben, dass die ungarischen Behörden dem<br />
Rechtsverkehr im Prinzip günstig gesinnt sind, dass<br />
sich aber momentan der Verwirklichung: des Gedankens<br />
finanzielle Schwierigkeiten entgegenstellen.<br />
Der Autom>nlclub wird sich indessen aneelcgen sein<br />
lassen, dafür zu sorgen, dass die Amtsstellen bei<br />
der Lösung dieser Frage eine aktivere Politik ein-;<br />
schlagen<br />
Die Kosten der Wagenhaltung.<br />
Ein Untersuchung des deutschen Instituts für<br />
Konjunkturforschung über die Automobilhaltungskosten<br />
ergibt für deutsche Verhältnisse, dass diese<br />
Kosten für den Kleinwagenbesitzer, auch wenn er<br />
jährlich nicht mehr als 15.000 km fährt, durchschnittlich<br />
97 bis 125 RM. monatlich betragen. Als<br />
untere Kostengrenze werden bei 15.000 km 60 RM.<br />
angegeben, wenn auf eine Mietgarage verzichtet<br />
werden kann. Die Untersuchung kommt zu aam<br />
Ergebnis, dass selbst beträchtliche Senkungen einzelner<br />
Posten wie Betriebsstoff, Bereifung, Instandhaltung,<br />
Versicherung und Unterbringung, nur verhältnismässiK<br />
geringe Auswirkung haben, wenn die<br />
übrigen Kosten gleich bleiben.<br />
Es wäre recht interessant, wenn auch in der<br />
Schweiz einmal eine ähnliche systematische Untersuchung<br />
von berufener Seite durchgeführt würde,<br />
da alle Zusammenstellungen an bestimmten Punkten<br />
auf mehr oder minder genaue Schätzungen<br />
angewiesen sind, die obendrein je nach Kanton und<br />
Gegend wesentlich voneinander abweichen können.<br />
is3<br />
Uebcrlegene Federung<br />
m» stoisgedämpHer<br />
Lenkung ergibt<br />
Fahrkomfort<br />
höchsten<br />
Die Zeit für Single Shell ist gekommen ...<br />
Ihr Motor springt schwerer an als im Sommer. Wenn<br />
Sie Kolben und Zylinderwände prüfen könnten, würden<br />
Sie feststellen, dass sie im Moment des Startes nur von<br />
einem unzureichenden Schmierfilm bedeckt sind. Dickes<br />
Oel fliesst in der Kälte schwerer. Es ist deshalb Zeit,<br />
Single Shell einzufüllen, das auch bei tiefer Temperatur<br />
grösste Flüssigkeit besitzt.<br />
SINGLE SHELL<br />
fürwohtm<br />
Start hm<br />
Im Chevrolet ist jede Fahrt ein Genuss. Dieser Wagen<br />
macht Ihnen keine Sorgen und hat keine dunklen<br />
Punkte, aber sparsam Ist er wie ein Dorfgeizhals.<br />
Nicht umsonst wird dieser so herrlich in sich ausgeglichene<br />
und solide Gebrauchswagen In der Welt<br />
am meisten gekauft.<br />
13 PS 15 PS 18 PS<br />
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verwendet man den Spezlal- j<br />
typ AeroShell Winter)