E_1938_Zeitung_Nr.096
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— DIENSTAG. 29. NOVEMBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Bei jedem Wetter<br />
GUTE SICHT<br />
«Blind fahren» gehört nicht umsonst zu<br />
einer der Attraktionen dieser und jener Geschicklichkeitsprüfung<br />
für Automobilisten.<br />
Mag es für Unbeteiligte auch noch so einfach<br />
aussehen, wie die Teilnehmer die. kurze<br />
Strecke mit einem über den Kopf gestülpten<br />
Kübel zurücklegen, so ist die Uebung doch<br />
gar «nicht so ohne» und Abweichungen von<br />
einigen Metern von der normalen Fahrtrichtung<br />
können wohl unterlaufen. Würde<br />
eine derart «totale Sonnenfinsternis» uns unvermittelt<br />
im Verkehr überfallen, so wären<br />
die Folgen nicht abzusehen* Schon eine geringe<br />
Hinderung der Sicht wird als recht lästig<br />
empfunden, weshalb das Streben eines<br />
wichtigen Teils der Zubehörindustrie seit jeher<br />
darauf ausging, die Sichtverhätnisse dem<br />
erreichbaren Optimum immer näher zu bringen.<br />
Dies setzt einerseits eine tadellose Freihaltung<br />
der Stirnseite und möglichst auch<br />
der Seitenfenster von Reif, Wasserkondensaten,<br />
Schnee und Eis voraus. Nachts aber<br />
verlangt es zudem eine ausreichende Beleuchtung<br />
unter allen Witterungsverhältnissen.<br />
Fast all diese Probleme dürfen heute<br />
als vollkommen befriedigend gelöst betrachtet<br />
werden. Ein wenig Sorgenkind ist eigentlich<br />
einzig noch die Nebelbeleuchtung, doch<br />
sind auch hier recht schöne Fortschritte zu<br />
verzeichnen.<br />
Am wichtigsten ist naturgemäss<br />
die freie Aussicht durch die<br />
Windschutzscheibe.<br />
wozu heute die verschiedenartigsten Hilfsmittel<br />
zur Verfügung stehen, die bei jedem<br />
Wetter eine ausreichende Sicht garantieren.<br />
Grosser Verbreitung erfreuen sich<br />
und iv/e man sie erhält<br />
die Frostschutzschelben,<br />
die man von innen auf das Glas der Windschutzscheibe<br />
aufsetzt und entweder mittels<br />
Gummisaugern oder durch Kemmhalter befestigt,<br />
welche zwischen Fenster und Gummieinfassung<br />
eingeschoben werden und die solide<br />
Fixierung selbst grosser Heizscheiben<br />
zulassen. Neben den bisher üblichen kleinen<br />
Frostschutzfenstern sind für grosse Wagen<br />
heute solche erhältlich, welche die ganze<br />
Breite der Windschutzscheibe bedecken und<br />
daher das Blickfeld auch für den Mitfahrer<br />
freihalten. Um den erheblichen Stromverbrauch<br />
derartiger Heizscheiben nur bei<br />
wirklichem Bedarf voll in Anspruch nehmen<br />
zu müssen, verfügen solch grosse Modelle<br />
gwöhnlich über mehrstufige Schalter, welche<br />
die Heizwirkung auf die Hälfte oder ein Drittel<br />
der Maximalleistung herabzusetzen gestatten.<br />
Bei gewissen grossen Scheiben geschieht<br />
dies durch Unterteilung in der Mitte,<br />
wobei nach Belieben nur die eine oder beide<br />
Scheibenhälften geheizt werden können.<br />
Damit die Heizdrähte wirklich nur die Luft<br />
zwischen Frostschutz- und Windschutzfenster<br />
zu erwärmen haben und nicht etwa mithelfen<br />
müssen das Wageninnere zu heizen,<br />
lässt man sie vermittels eines Gummirandes<br />
Neben den so beliebten Frostschutzscheiben wird<br />
die Erwärmung des Windschutzfensters heute öfter<br />
durch Warmluft besorgt, welche aus Düsen gegen<br />
sie angeblasen wird. Hier eine Scheibenheizung<br />
durch den Wagen-Heizkörper, dessen Ventilator<br />
einen warmen Luftstrom durch die Düsen gegen<br />
das Fenster bläst.<br />
auf dem Fenster rundum anliegen, so dass<br />
die Luft zwischendrin eingeschlossen ist. Da<br />
mit der Luft auch Feuchtigkeit zwischen<br />
die Scheiben gelangen kann, bildet sich vor<br />
dem Anheizen mitunter im Innern ein Kondensatbelag,<br />
der erst nach einiger Zeit beim<br />
Anwärmen verschwindet. Um die Feuchtigkeit<br />
schneller austreiben zu können, besitzen<br />
gewisse neue Frostschutzscheiben eine Entlüftungsschraube,<br />
die zu diesem Zweck während<br />
einiger Zeit geöffnet wird.<br />
Damit die in fast allen automobilproduzierenden<br />
Ländern vorgeschriebene Montage von<br />
Sicherheitsglas nicht illusorisch gemacht<br />
Neuerdings wird in Deutschland ein kleiner Apparat<br />
auf den Markt gebracht, der auf dem Prinzip<br />
der elektrischen Warmluftdusche beruht Er enthält<br />
also im Innern einen kleinen Elektro-Ventilator<br />
sowie ein Heizelement.<br />
wird, sollte auch die Frostschutzscheibe aus<br />
splitterfreiem Glas bestehen. Sämtliche Hersteller<br />
von Heizscheiben liefern deshalb gegen<br />
Aufpreis solche mit Sicherheitsglas.<br />
An Stelle der Erwärmung durch Heizscheiben<br />
wird die<br />
Windschutzscheibe öfter durch einen gegen<br />
sie angeblasenen warmen Luftstrom geheizt,<br />
was den Einbau einer Kühlwasserheizung mit<br />
Ventilator voraussetzt. Die notwendigen Luftdüsen<br />
sind bei vielen modernen Wagen bereits<br />
serienmässig vorgesehen. Daneben sind<br />
auf dem Markt Apparate erhältlich, die im<br />
Prinzip einem elektrischen Haartrockner<br />
ähneln. Sie enthalten, ein Heizelement nebst<br />
elektrischem Ventilator zum Ausstossen der<br />
warmen Luft gegen die Oberfläche des Windschutzfensters<br />
hin.<br />
Zum Schutz der Seitenfenster<br />
und eventuell auch des nicht geheizten Teils<br />
der Stirnscheibe gegen das Beschlagen sind<br />
jetzt durchsichtige Blätter im Handel, die<br />
sich mit Hilfe einer Speziaipaste auf die<br />
Scheiben kleben lassen und nach unserer eigenen<br />
Feststellung eine in ihren tieferen Ursachen<br />
nicht ohne weiteres erklärliche, ausgezeichnete<br />
Schutzwirkung ergeben. Neuerdings<br />
wird weiter eine Spezialflüssigkeit auf<br />
den Markt gebracht, womit die gegen Beschlagen<br />
zu schützenden Scheiben eingerieben<br />
werden. Sie ist im Gebrauch recht sparsam<br />
und wird daher ebenfalls vielen Wünschen<br />
nach einem von Fall zu Fall anzuwendenden<br />
Schutzmittel gerecht.<br />
Zur Erleichterung der Fahrt im Nebel<br />
sind Speziallampen gebräuchlich, die möglichst<br />
tief unten am Wagen montiert werden,<br />
und deren Lichtkegel die Fahrbahn direkt vor<br />
dem Wagen sowie den Wegrand erleuchtet.<br />
Durch die tiefe Lage versucht man zu vermeiden,<br />
dass sich vor dem Fahrzeug eine<br />
blendend hellerleuchtete Nebelschicht bildet,<br />
welche die Sicht auf die Strassenoberfläche<br />
verunmöglicht. Neben gelbem wird hiefür<br />
häufig weisses Licht verwendet.<br />
Dass im übrigen<br />
auch die Hauptscheinwerfer und ihre<br />
Einstellung für die gute Sicht von ausserordentlicher<br />
Wichtigkeit<br />
sind, braucht wohl hier angesichts der so<br />
instruktiven und bereits erörterten Ergebnisse<br />
der Scheinwerferkontrollaktion des<br />
A.C.S. nicht näher begründet zu werden. Dank<br />
der gerade bei Anlass dieser Scheinwerfereinstellaktion<br />
praktisch bewährten Einstellapparate<br />
ist heute jeder Wagenbesitzer in<br />
der Lage, aus seiner Beleuchtung das Maximum<br />
herauszuholen, ohne deswegen andere<br />
Verkehrsteilnehmer zu benachteiligen. Lässt<br />
sich das Licht durch einfache Einstellung<br />
und kleinere Korrekturen, wie Einsetzen passender<br />
Birnen, nicht soweit verbessern wie<br />
gewünscht, so steht heute immer noch der<br />
Weg offen, durch Einbau kompletter Scheinwerfereinsätze<br />
eine auch den schärfsten Anforderungen<br />
und höchsten Wünschen entsprechende<br />
Beleuchtung zu schaffen. fw-<br />
Geheizte Soheibenwischsr.<br />
In Amerika wird in diesem Winter zum<br />
erstenmal in grösserem Umfang ein geheizter<br />
Scheibenwischer verkauft, von dem man<br />
sich grosse Stücke verspricht. Der Gummistreifen<br />
des Wischers ist in eine U-förmig<br />
gebogene Röhre eingeklemmt, durch welche<br />
ein Heizdraht läuft; der Anschluss an die<br />
Wagenbatterie erfolgt durch einen Draht<br />
über den Antriebsmotor des Wischers.<br />
1 GRIPGLACE<br />
CPF7IAI.<br />
SERVICE<br />
Tel. Nr.<br />
BERN Ritzi & Wagner, Garage Kasinoplatz 37.777<br />
HUTTWIL Graedel & Co., Central-Garage 65.333<br />
(Patent angemeldet)<br />
Das Problem des Verkehrs bei verschneiten, vereisten<br />
oder aufgeweichten Strassen wird praktisch<br />
durch die rasche Montage von<br />
GRIPGLACE<br />
gelöst.<br />
Gripglace, eine neue schweizerische Erfindung,<br />
ist ein Gleitschutzband, das in zehn Sekunden -<br />
selbst durch ein Kind - befestigt oder weggenommen<br />
werden kann. Lässt sich sowohl auf<br />
Speichen- wie auf Scheibenräder montieren.<br />
LUZERN Erwin Hahn, Moosstraße 2 a<br />
22.141<br />
25.580<br />
Verlangen Sie Gripglace bei Ihrem Garagisten<br />
oder direkt beim Fabrikanten:<br />
A.Saracchi<br />
Garage du Petit-Lancy, GENF, Telephon 42.122<br />
SOLOTHURN Werkhof-Garage AG., Werfchofstr. 15 21.848<br />
SCHAFFHAUSEN E. Rampinelli 100<br />
Grosses Spezialhaus für<br />
Pneus<br />
J.STDCKLLBERN<br />
MDhlemamtr. 33. Talsphon 31.318<br />
Cliches Hallwag sind erstklassig<br />
Automat.<br />
Wagenheber<br />
spez. für tiefgebaute Wagen<br />
Fr. 54.-<br />
Verwendung:<br />
1. Für Wagen ohne Trittbrett seitlicher<br />
Ansatz.<br />
2. FurWagenmitTrittbrett.woelneVerstäfkung<br />
angebracht werden muss.<br />
3. Ansetzen an Stoßstange, wenn genügend<br />
solid.<br />
Dieser Heber ist das Vollkommenste,<br />
was bis heute auf dem Markte erschienen<br />
Ist. Spielend leicht, den<br />
Wagen zu heben, ohne schmutzige<br />
Kleider oder Hände zu machen.<br />
E. Steiner, Autozubehör en gros, Bern<br />
In Leichtmetall oder Stahl:<br />
Eigengewicht 1000 kg, Nutzlast 4000 kg<br />
Mobelkasten,<br />
kombiniert mit Stahl und Leiöhtmetal!<br />
Lastwagen brücken in Leichtmetall<br />
verkörpern Qualität, Fortschritt und<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Joh. Knupp, St.Gallen-W<br />
KONSTRUKTIONS-WERKSTÄTTE<br />
( Telephon 26.276