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E_1939_Zeitung_Nr.011

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N°ll No 11<br />

II. Blatt<br />

BERN, 7. Febr. <strong>1939</strong><br />

Reisen - aber wirtschaftlich!<br />

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Reisens<br />

ist in den letzten Jahren, das heisst mit dem<br />

Einbruch der Krise ganz besonders aktuell geworden.<br />

Einerseits gilt es, der Schrumpfung der Umsätze<br />

nach Möglichkeit entgegenzutreten, anderseits<br />

heisst es nach Mitteln und Wegen suchen,<br />

um die dafür aufgewendeten Kosten in ein wirtschaftlich<br />

gerechtfertigtes Verhältnis zu Umsatz<br />

und Ertrag zu bringen.<br />

Es mag daher am Platze sein, einige Gesichtspunkte<br />

aufzudecken, die bei einer nähern Prüfung<br />

der Zusammenhänge zwischen Reisetätigkeit und<br />

deren Wirtschaftlichkeit mitbestimmend ins Gewicht<br />

fallen können.<br />

1. Die Einteilung der Reiserouten.<br />

Sie richtet sich nach dem zur Verfügung stenenden<br />

Adressenmateriql. Für den Vertreter wird<br />

es sich darum handeln, seine Tour möglichst nach<br />

bestimmten Routen einzuteilen, ohne dabei durch<br />

Kreuz- und Querfahrten Zeit zu verlieren. Sind<br />

grosse Strecken zu bewältigen, so tut man gut,<br />

diesen Teil des Tagespensums auf Zeiten zu verlegen,<br />

da Besuche nicht vorgenommen werden<br />

können.<br />

2. Die zeitliche Ausdehnung der Reisen.<br />

In ihrer Mehrzahl sind die reisenden Kaufleute<br />

sozusagen Tag für Tag unterwegs. Andere schalten<br />

mehr oder weniger regelmässige Abstände<br />

zwischen ihre Tournees ein, deren Dauer ebenfalls<br />

stark variiert.<br />

3. Die Dichte des Kundennetzes.<br />

Sind die Kunden in dem zu bearbeitenden<br />

Reisegebiet weit verstreut oder liegen deren Geschäfte<br />

eng beieinander? Muss der Vertreter mit<br />

grossen Distanzen oder kann er mit kurzen Wegstrecken<br />

rechnen? Auch über diesen Punkt heisst<br />

es sich Klarheit verschaffen.<br />

4. Welches Verkehrsmittel muss nach Lage<br />

der Umstände als zweckmässig angesprochen<br />

werden?<br />

Bei der Beantwortung dieser Frage fallen die<br />

unter 2 und 3 angestellten Ueberlegungen entscheidend<br />

mit ins Gewicht. Bahn oder Auto? Die<br />

Antwort liegt in erster Linie in der Gegenfrage<br />

nach dem Verhältnis des Kostenaufwandes der<br />

Autoreisen zum Umsatz und Ertrag, bzw. zu dem<br />

voraussichtlich mit dem Auto erzielbaren Mehr-<br />

Umsatz. Das erfordert eine einigermassen zuverlässige<br />

Schätzung der Kosten des Autobetriebes.<br />

Wie hoch nun sind sie zu veranschlagen?<br />

Nehmen wir an, man fasse die Anschaffung<br />

eines 8-PS-Wagens ins Auge, der Neupreis stelle.<br />

sich auf Fr. 5000 und die jänrliche Fahrleistung auf<br />

20000 km, dann präsentiert sich die Kostenrechnung<br />

folgendermassen:<br />

Benzinverbrauch (10 I pro 100 km)<br />

2000 I zu —.43 = Fr. 860.—<br />

Oelverbrauch |1 I pro 1000 km) 20 1<br />

zu 2.— = > 40.—<br />

Autosteuer und Haftpflichtversicherung,<br />

Fahrzeug- und Führerausweis » 400.—<br />

Autounterhalt (Waschen und Schmieren)<br />

monatlich Fr. 20.— .» 240.—<br />

Reparaturen und Ersatzteile > 120.—<br />

Garage monatlich Fr. 25.— > 300.—<br />

Amortisation des Anschaffungspreises<br />

20 Prozent > 1000.—<br />

Verzinsung des Kapitals 4% > 200.—<br />

Total Fr. 3160.—<br />

Eventuell müssen noch die Kosten einer Kaskoversicherung<br />

hinzugeschlagen werden, deren Abschluss<br />

sich für den Anfänger im Autofahren während<br />

1 bis 2 Jahren empfiehlt.<br />

Und jetzt erhebt sich die Frage, wer für die<br />

Kosten der Anschaffung und des Unterhalts aufzukommen<br />

hat. Drei Varianten sind dabei denkbar:<br />

a) Anschaffung und Unterhalt gehen ausschliesslich<br />

zu Lasten des reisenden Vertreters. In einem,<br />

solchen Fall sollte dieser mindestens die Auslagen<br />

für den Unterhalt aus der Mehrprovision<br />

herausschlagen können, die aus dem erhöhten<br />

. Umsatz resultiert, was namentlich bei einem hohen<br />

Prozentsatz der Provision zutreffen wird. Der<br />

Anschaffungspreis dagegen ist auf 5 Jahre zu<br />

verteilen, weil ja die Kostenrechnung eine 20-<br />

, prozentige Amortisation vorsieht.<br />

b) Der Geschäftsinhaber trägt Anschaffung und<br />

Kosten. Dabei muss er sich die Frage vorlegen,<br />

- ob Aussicht besteht, die Unterhaltsspesen aus<br />

dem Mehrertrag der Umsatzerhöhung herauszuschlagen.<br />

c) Man einigt sich auf «Fifty-fifty»: Der Betrag, den<br />

die Anschaffung und der Unterhalt erfordert,<br />

wird zwischen Geschäftsinhaber und dem Reisenden<br />

geteilt.<br />

Dass sich mit dem Auto ein erheblich grösseres<br />

Arbei.jpensum bewältigen lässt als mit der Bahn,<br />

unterliegt keinem Zweifel. Wird beispielsweise das<br />

Reisegebiet ungenügend durchgearbeitet, oder<br />

LR-55S1]<br />

«Die Auswahl lass ich mir gefallen. Aber,jviejfomm«n,Sie plötzlich mit solchen. Bergen von Mu-.<br />

stern daher?» — «Weil ich.mir jetzt einen e auch<br />

für den Vertreter ersprlesslich sein. Es<br />

mag Umstände geben, bei denen ein vorübergehendes<br />

Abweichen von der Autoreisetätigkeit<br />

und ein Hinüberwechseln auf<br />

die Bahn im Interesse der Firma wie des<br />

Reisenden liegt. Anderseits kann unter gewissen<br />

Bedingungen gerade der umgekehrte<br />

Weg oder dann die Verbindung von<br />

Bahn und Auto mehr Erfolg verheissen.<br />

Ein Festhalten am einen oder andern Be-_<br />

förderungstnittel lässt sich nur dann rechtfertigen,<br />

wenn bestimmte Gründe<br />

sprechen.<br />

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