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E_1939_Zeitung_Nr.010

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dadurch; dass das Koffein dia Blutgefässe im Hirn<br />

erweitert und zugleich den Puls beschleunigt. Hand<br />

in Hand damit geht eine starke Durchblutung der<br />

lebenswichtigen Gehirnzentren, die einer geistigen<br />

Belebung und Ermunterung ruft. Aber: dieser Effekt<br />

tritt nur beim Nüchternen ein. Gewiss beschleunigt<br />

sich unter dem Einfluss des Koffeins<br />

auch der Herzschlag des Alkoholisierten, erweitern<br />

sich auch seine Blutgefässe, doch währenddem beim<br />

nüchternen Menschen ein frisch mit Sauerstoff beladenes,<br />

reines Blut die Gehirnzellen umspült, wird<br />

diesen beim Alkoholisierten um so mehr mit Alkohol<br />

durchtränktes BJut zugeführt, je intensiver das<br />

Blut durch den beschleunigten Puls zirkuliert. Von<br />

einem gewissen Trunkenheitsgrad an versagt also<br />

der Kaffee als Anreger der geistigen Reaktionsfähigkeit.<br />

Anders bei nur geringer Alkoholisierung:<br />

hier kann eine genügende<br />

Menge starken Kaffees insofern Ernüchterung<br />

schaffen, als die stärkere Herztätigkeit das durch<br />

die Lungen getriebene Blutquantum steigert und<br />

damit auch die ausgeatmete Alkoholmenge erhöht.<br />

Wohlverstanden aber behält diese Feststellung ihre<br />

Gültigkeit nur bei leichter Angetrunkenheit; sie allein<br />

bietet die Voraussetzung für die Alkoholausatmung<br />

in solchem Ausmass, dass dabei von einer<br />

Senkung des Blutalkoholspiegels und von einer<br />

leichten Verbesserung der Reaktionsfähigkeit die<br />

Rede sein kann. Gegen schwere Trunkenheit dagegen<br />

liefert auch Kaffee in grösserer «Dosis><br />

genossen kein Ernüchterungstränklein, das die Fähigkeit<br />

zu einem den Anforderungen der Verkehrssicherheit<br />

entsprechenden Verhalten zurückzugeben<br />

imstande wäre.<br />

Daneben erstreckten sich die 'Nachprüfungen<br />

noch auf andere Mittel, denen man ebenfalls ähnliche<br />

«Erfolge» zuschrieb wie dem Insulin, dem<br />

Essig und dem Kaffee. Und überall lautete das Resultat<br />

gleich negativ: der Ernüchterungseffekt erwies<br />

sich als ein Produkt menschlicher Einbildung.<br />

Man wird also gut daran tun, sich einzuprägen,<br />

dass bis jetzt die Suche nach einer « Medizin»,<br />

welche die Blutprobe zugunsten des Untersuchten<br />

korrigieren könnte, ergebnislos verlaufen ist. Der<br />

verantwortungsbewusste Automobilist findet sich<br />

damit schmerzlos ab. weil er es überhaupt nie soweit<br />

kommen lassen wird, um aus Furcht vor der<br />

Möglichkeit eines «Alkoholunfalls» mit anschliessender<br />

Blutprobe zu einem vermeintlichen Antirauschmittel<br />

greifen zu müssen. Ein Rezept nur<br />

gibt es, das ihn unfehlbar und sicher davor bewahrt:<br />

nüchtern bleiben!<br />

Sltassen<br />

Um die Weissensteinstrasse.<br />

Abklärung der Projekte. — Arbeitsbeginn<br />

Mitte September <strong>1939</strong>.<br />

Vergangenen Samstag fand im Rathaus zu<br />

Solothurn zur Bereinigung der Trasseführung<br />

der neuen Weissensteinstrasse eine<br />

Konferenz statt, die von Herrn Regierungsrat<br />

Otto Stampfli, Vorsteher des kantonalen<br />

Baudepartements, geleitet, wurde. Der Konferenz<br />

wohnte auch der Chef des Eidg.<br />

Volkswirtschaftsdepartementes, Bundesrat<br />

Hermann Obrecht, persönlich bei; begleitet<br />

von seinem Sekretär, Herrn Dr. Ulrich, und<br />

von Herrn Kulturingenieur Alfred Strüby.<br />

Als technischer Berater des kantonalen<br />

Baudepärtementes war Kantonsingenieur<br />

Luchsinger erschienen, während die Einwohner-<br />

und Bürgergemeinden der Stadt<br />

Solothurn durch ihre Ammannämter vertreten<br />

waren.<br />

Die Konferenz stellte einmal fest, dass bezüglich<br />

der Linienführung oberhalb des Nesselbodens<br />

keine Meinungsverschiedenheit<br />

bestehe, indem der Entwicklung in westlicher<br />

Richtung über die Risimatt allgemein<br />

der Vorzug gegeben wird. Im untern Teil,<br />

vom Bahnhof Oberdorf bis zum «Längrank>,<br />

standen sich bis anhin das sogenannte Bauprojekt<br />

mit einer Linienführung bis in das<br />

Stiegenlos-gebiet und ein reduziertes Projekt<br />

gegenüber. Da sich gegenüber dem grossen<br />

Bauprojekt Schwierigkeiten in der Finanzierung<br />

ergaben und da «anderseits der bessere<br />

Anschluss des Bahnhofs Oberdorf der SMB<br />

und das Nichtberühren des vielbegangenen<br />

schuldigungen für sein unbeherrschtes Leben<br />

sucht.»<br />

«Auch ich bin nicht einverstanden mit<br />

Peggy», knurrt Mr. Saxtorph, «aber sie äussert<br />

immerhin eine Art Grund, obwohl ich<br />

fürchte, dass sie nur so dahinredet.»<br />

«Ich meinerseits hoffe, dass es so Ist!»<br />

bemerkt Lady Constanza mit Nachdruck.<br />

«Zankt euch nicht meinetwegen», bittet<br />

Peggy mit gespielter Besorgnis.<br />

«Das haben wir schon hinter uns», erklärt<br />

ihr Onkel. «Aber sprechen wir nicht mehr<br />

davon. Ich werde mich jedenfalls bei meinen<br />

Clubfreunden erkundigen. Wenn euer<br />

Charles irgendwer ist, muss ihn einer von<br />

ihnen kennen.»<br />

«Das finde ich nicht», wendet Peggy vorsichtig<br />

ein. «Ich bin sicher, dass es viele<br />

tüchtige, ehrenwerte Männer gibt, die im<br />

Athenaeum, im Adelsklub und in der Vereinigung<br />

der Millionäre von 1700 völlig unbekannt<br />

sind.»<br />

«Das mag schon sein», nickt Mr. Saxtorph<br />

friedlich, «aber in deinem Interesse möchte<br />

ich doch wünschen, dass ich wenigstens<br />

einen oder zwei Olubfreuride finde, die etwas<br />

von deinem Zukünftigen wissen. Wenn<br />

sich zwei Männer in einem Wüstenzelt treffen<br />

und sie entdecken nach einem Gespräch<br />

von zehn Minuten keinen gemeinsamen Bekannten,<br />

so ist einer von ihnen bestimmt ein<br />

Hochstapler.»<br />

«Du bist voreingenommen!» wendet Lady<br />

Constanza etwas schwach ein.<br />

Stiegenlosweges als wünschenswert erschienen,<br />

wurde das reduzierte Projekt in abgeänderter<br />

Fassung zur weitern Prüfung durch<br />

die technischen Organe entgegengenommen.<br />

Dieses Projekt soll nun in finanzieller und<br />

technischer Richtung mit möglichster Beschleunigung<br />

zur Abklärung gebracht werden.<br />

Als endgültiger Termin für den Baubeginn<br />

wurde der 15. September <strong>1939</strong> bestimmt,<br />

in der Meinung, dass zur Bekämpfung<br />

der wieder angestiegenen Arbeitslosigkeit<br />

im mittleren Leberberg und in der Stadt<br />

Solothurn die Herbstarbeit, die sich bis stark<br />

in den Winter hineinziehen kann, als besonders<br />

günstig zu erachten ist<br />

Letzte ITO^Bdun^on<br />

Aus der natlonalrätlichen<br />

Militärdebatte.<br />

Wie an anderer Stelle bereits angeführt,<br />

war den zur einwöchigen Januarsession versammelten<br />

eidgenössischen Räten neben der<br />

Botschaft über die Verlängerung der Reknitenschuleri<br />

und derjenigen betreffs ausserordentliche<br />

Truppenaufgebote im Jahre <strong>1939</strong>,<br />

auch der bundesrätliche Bericht über den<br />

Stand und die Verstärkung der Landesverteidigung<br />

zur Behandlung unterbreitet worden.<br />

Zum letzten Geschäft nahm der Komimissionsreferent<br />

Keller (Aargau) im nämlichen<br />

Sinne Stellung, wie dies durch den<br />

ständerätlichen Kommissionspräsidenten bereits<br />

im Rate der 48, anlässlich der Dienstagsitzung<br />

geschah. Allerdings hat Nationalrat<br />

Keller mit keinem Wort auf die auf dem Gebiet<br />

der Heeresmotorisienmg herrschenden<br />

m Form einer Motion, die er am RSeptem-'<br />

ber 1938 eingereicht hat und deren Gegenstand<br />

die Einführung der Wechselnummer<br />

für Personenautomobile und Steuerreduktion<br />

auf alten Personenwagen bilden. Die Motion<br />

figuriert auf der Traktandenliste der ausserordentlichen<br />

Session des bernischen Parlaments,<br />

deren Beginn auf 13. Februar angesetzt<br />

war, die aber möglicherweise verschoben<br />

werden muss.<br />

::'•'•-,<br />

WECHSELNUMMERN.<br />

'<br />

Es dürfte dem Bernischen Regierungsrat bekannt<br />

sein, dass da3 bernische Autogewerbe, das<br />

über 1500 Arbeiter beschäftigt, sich in einer Notlage<br />

befindet. Die Einführung der Wechselnummer,<br />

d. h. einer Verkehrsbewilligung, mit welcher<br />

abwechslungsweise zwei verschiedene Motorfahrzeuge<br />

in Verkehr gebracht werden dürfen, würde<br />

dem bernischen Autogewerbe eine bedeutende Vermehrung<br />

der Arbeitsaufträge schaffen, da viele<br />

Automobilisten (speziell Gewerbetreibende, Aerzte,<br />

etc.) insbesondere bei Neuanschaffung eines Wagens<br />

den alten, der für das Auto-Reparaturgewerbe<br />

allein Arbeiten bringt, weiter im Betrieb halten<br />

würden. Die Steuer für die Wechselnummer müsste<br />

für den stärkeren Wagen bezahlt werden, während<br />

für den schwächern nur eine bescheidene<br />

Kontrollgebühr zu entrichten wäre. Die Wechselnummer<br />

wurde mit Erfolg bereits in den Kantonen<br />

Aargau, Appenzell a. Rh., Basel-Stadt, Freiburg,<br />

Graubünden, Neuenburg, Nidwaiden, St. Gallen,<br />

Schaffhäusen, Solothurn, Tessin, Uri, Wallis und<br />

Waadt eingeführt.<br />

Die Besserung der Beschäftigung im bernischen<br />

Autogewerbe vermindert die Auslagen für Arbeitslosenunterstützung<br />

und vermehrt die Einnahmen<br />

an direkten und indirekten Steuern.<br />

«Du spannst mich auf die Folter, Onkel<br />

Lewis», filötet Peggy. «Wenn du nun nicht<br />

bald einen Bekannten von Charles ausfindig<br />

machst, werde ich mit den Nerven herunterkommen.»<br />

«Das fürchte ich zwar nicht», lächelt Mr.<br />

Saxtorph, «aber ich habe Jedenfalls eine<br />

Medizin für dich.»<br />

«Was denn?»<br />

«Einen Scheck. Ich habe ihn schon vorbereitet.<br />

Ich schenke ihn dir zur Belohnung<br />

für deinen Sieg im Tennis, Sicher hast du<br />

ein paar Schläger vernichtet. Nicht etwa<br />

zu deiner Verlobung, Peggy!»<br />

«Tausend Dank, Onkel. Du bist der richtige<br />

Arzt für mich und ein ediler Sportfreund.<br />

Dein Scheck ist die richtige Medizin<br />

für meine Nerven.»<br />

«Peggy!» Lady Constanza muss schon<br />

wieder tadeln. «Sei nicht so materialistisch<br />

und schwindle nicht. Du brauchst keine Medizin,<br />

denn du hast zum Glück keine Nerven.»<br />

«Nerven?» Charles blickt mit einem Gemisch<br />

von Spott und Respekt auf Muriel, die<br />

eben ganz in Schwarz mit langem Witwenschleier<br />

aus ihrem Schlafzimmer in den gemeinsamen<br />

Salon kommt.<br />

«Seh ich so aus?» fragt Muriel etwas kokett<br />

zurück.<br />

«Aufrichtig gestanden, Ja! Du schaust<br />

aus wie die achte Plage.»<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 3. FEBRUAR <strong>1939</strong> — N° 11<br />

'Mängel hingewiesen, sondern eher im Gegenteil<br />

alle weiteren Attacken gegen die behördlichen<br />

Vorkehrungen einem Untergraben des<br />

Vertrauens zur Armee gleichgesetzt. Mit<br />

vollem Recht konnte demgegenüber Nationalrat<br />

Walder (Zürich) darauf hinweisen, dass<br />

gerade die an unserer militärischen Einrichtung<br />

in letzter Zeit geübte Kritik als ausserordentlich<br />

fruchtbringend bezeichnet werden<br />

könne. Während also der ständerätliche Kommissionspräsident<br />

die volle Aufmerksamkeit<br />

des Rates wie des Vorstehers des Eidgenössischen<br />

Militärdepartementes auf das Sorgenkind<br />

der Armee, d. h. auf die Motorisierung,<br />

lenkte, würde wohl im Nationalrat kaum ein<br />

Volksvertreter dieses immer noch ungelöste<br />

Problem angeschnitten haben, wenn nicht Nationalrat<br />

Walder die bis anhin auf dem Gebiet<br />

der Armeemotorisierung ergriffenen Massnahmen<br />

als unbefriedigend bezeichnet hätte.<br />

In seiner Antwort auf diese und eine Reihe<br />

änderer Feststellungen bedient sich Bundesrat<br />

Minger mehr oder weniger der nämlichen Argumente,<br />

die er im Ständerat hinsichtlich der<br />

Motorisierung zur Kenntnis brachte, d. h. man<br />

hoffe in der März-Session die Uebergangslösung<br />

bezüglich Erleichterung in der Anschaffung<br />

arm ee tauglicher Lastwagenvorlegen<br />

zu können. Im weitern wurde von dieser Stelle<br />

mitgeteilt, dass diese im Hinblick auf die neue<br />

Transportordnung sich aufdrängende Uebergangsperiode<br />

nur beschränkte Gültigkeit haben<br />

soll, m. a. W., die Dauer des durch Steuerrückzahlung<br />

und Ausschüttung von Extraprämien<br />

bedingten Anreizes zum Erwerb inländischer,<br />

armeetauglicher Lastwagen soll eine<br />

Befristung von 5 Jahren aufweisen, um durch<br />

dieses Mittel der Uaberalterung des armeetauglichen<br />

Motorfahrzeugbestandes entgegenzuwirken.<br />

Her mit den Steuererleichterungen!<br />

Grossrat Bärtschl fordert sie für den Kanton Bern<br />

t»Wiie was?»<br />

STEUERERMÄßIGUNG FÜR ALTE WAGEN.<br />

Dem Regierungerat dürfte ferner bekannt sein,<br />

dass im Kanton Bern eine beträchtliche Zahl von<br />

grössern, hochpferdigen Personenwagen vorhanden<br />

ist, deren Konstruktion und Zustand eine noch<br />

jahrelange Verwendung gestatten würden und die<br />

in jeder Beziehung den Vorschriften des Bundesgesetzes<br />

.über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />

entsprechen. Wenn der bescheidene Verkaufspreis<br />

den Absatz dieser hochpferdigen Personenwagen<br />

ermöglichen würde, <br />

«Ich habe mich bei Dr. Martinez als die<br />

Witwe Donna Laura Ribeira y Gomez angemeldet,<br />

und du wirst mir zugeben, es wäre<br />

nicht angebracht, unter diesen Umständen<br />

mit dem Aeusseren eines Revuegirls anzutanzen.<br />

Dr. Martinez erwartet eine nervenleidende<br />

Frau, und so bin ich nervös. Unbefriedigt<br />

und nervös!»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Das Sorgenkind unserer Armee<br />

Schluss von Seite 1.<br />

4. Bundesrat Minger am Genfer Salon 12«<br />

Februar 1938 :<br />

«Vom Standpunkt der Landesverteidigung<br />

aus haben wir an der<br />

Erhaltung und Vermehrung des privaten Motorfahrzeugbestandes<br />

das grösste Interesse.<br />

Besonders knapp ist der Bestand an Motorlastwagen,<br />

und ein weiterer Rückgang wäre beängstigende<br />

5. Aus der Beantwortung des Postulates<br />

Feldmann durch Bundesrat Minger 29. April<br />

1938:<br />

cWas uns mit Sorge erfüllt, ist<br />

4er ungenügende Bestand an militärtauglichen<br />

Lastwagen<br />

in unserem Lande. Die eo notwendige, weitergehende<br />

Motorisierung in unserer Armee wird<br />

davon abhängig sein, ob es uns gelingt, den Bestand<br />

militärtauglicher Wagen in unserem<br />

Lande zu erhöhen.»<br />

6. Aus der Beantwortung des Postulates<br />

Käser durch Bundesrat Minger am 22. Juni<br />

1938:<br />

«Der schwache Punkt in der Motorisierung<br />

unserer Armee sind die Motorlastwagen. Die-<br />

Anzahl wäre mehr als gross genug, aber<br />

ungenügend itt die Zahl der militärtauglichen<br />

Lastwagen,<br />

und vor allem derjenigen inländischer Konstruktion.<br />

Wir dürfen bei unserer Motorisierung<br />

nicht den Fehler begehen, auf Wagen ausländischer<br />

Konstruktion abzustellen. Solche Wagen,<br />

würden im Kriegsfall deshalb versagen, weil es<br />

schon nach kurzer Zeit an den nötigen Ersatzbestandteilen<br />

fehlen wird, die wir eben im Inland<br />

nicht beschaffen können.»<br />

7. Bundesrat Minger im Nationalrat am 9.<br />

November 1938:<br />

«Heute ist eine Vorlage im Sinne von Steuererleichterungen<br />

beim Eid?. Post- u. Eisenbahndepartement<br />

in Ausarbeitung. Und das Militärdepartement<br />

hat «einen<br />

Mitbericht bereits abgefasst<br />

und dem Post- und Eisenbahndepartement zugestellt.<br />

Um event noch etwas rascher ans Ziel<br />

zu gelangen, prüfen wir im Eidg. Militärdepartement<br />

die Frage einer provisorischen Lösung, die<br />

dem Käufer von inländischen Wagen spürbar«<br />

Erleichterungen bringen soll.»<br />

8. Sitzung des Chefs der Generalstabsabteilun«<br />

mit dem leitenden Ausschuss der Via<br />

Vita vom 17. November 1938 :<br />

Bei dieser Gelegenheit wurde u. a. bekanntgegeben,<br />

dass Massnahmen, die die Erleichterung<br />

der Fahrzeugbeschaffung zum Ziele haben,<br />

seitens der Generalstabsabteilung so weitgehend<br />

vorbereitet sind, das« sie noch<br />

Im Laufe dieses Jahres<br />

dem Parlament rorgelest und anfangs <strong>1939</strong> m<br />

• Kraft gesetzt werden können.<br />

9. Wie eingangs erwähnt, sah sich der Vorsteher<br />

des Eidg. Militärdepartementes am<br />

30. Januar <strong>1939</strong> zur Abgabe folgender Erklärung<br />

gezwungen:<br />

«...er hoffe, dass es möglich sein sollte,<br />

die Vorlage in der Märzsession zu behandeln. »<br />

Diese wenig vertrauenerweckende Vertröstung<br />

unseres Wehrministers passt herzlich<br />

schlecht zu seinen eigenen Ausführungen anlässlich<br />

seiner grossen Verteidigungsrede vom<br />

9. November 1938, in welcher er u. a. die Behauptung<br />

aufstellte:<br />

«Ich brauche doch wohl nicht speziell zu betonen,<br />

dass das Menschenmögliche getan worden<br />

ist und welter getan wird, um unser Aufrüslungsprogramm<br />

so schnell als möglich durchzuführen.<br />

Aber ich weiss schon: Kritisieren ist eine leichte<br />

Sache, aber viel wertvoller wären uns praktische<br />

Ratschläge, wie wir es machen sollen, um rascher<br />

vorwärts zu kommen!»<br />

Je nun — wurde bis heute in Sachen Heeresmotorisierung<br />

wirklich das Menschenmögliche,<br />

d. h. alles — was das Eidg. Militärdepartement<br />

darunter versteht — getan, dann genügt das<br />

halt eben nicht! Dann verlangt das Interesse<br />

unserer Wehrbereitschaft dringend endlich das<br />

nach Ansicht des E.M.D. Menschenunmögliche<br />

vorzukehren, d. h. zu handeln!<br />

Halten wir fest: Unsere verantwortungsbeladenen<br />

Behörden waren bis heute nicht in<br />

der Lage, eines der Hauptprobleme unserer<br />

Landesverteidigung zu lösen!<br />

Denn was den schönsten Worten- und Reden<br />

zum Trotz bis zur Januarsession nicht gelungen,<br />

dürfte auch bis zur Frühjahrs-Session<br />

kaum möglich sein. Und dabei geht es in der<br />

Hauptsache um nicht mehr und nicht weniger<br />

als die folgenden 3 Punkte:<br />

a) Durch welche Massnahmen lässt sich der private<br />

Motorfahrzeugpark auf einen möglichst<br />

hohen Grad des Kriegsgenügens bringen?<br />

b) Wie lässt steh die Erneuerung des überalterten<br />

Motorfahrzeugparkes am raschesten herbeiführen,<br />

d. h. wie lässt sieh ein Anreiz schaffen,<br />

der die Privatwirtschaft zum Kauf armeetauglicher<br />

Motorfahrzeuge bestimmt?<br />

c) Welche Massnahmin erleichtern und gewährleisten<br />

dadurch Haltung und Ersatz eines den<br />

Anforderungen der Armee entsprechenden privaten<br />

Motorfahrzeugparkes?<br />

Unterdessen aber ballt sich das weltpolitische<br />

Gewölk neuerdings gefahrdrohend,<br />

warnt der Waffenchef der Leichten Truppen<br />

eindringlich : « Nützet die Zeit, solange wir<br />

sie noch nützen können. ><br />

Die Zeit — jene kurze Atempause, die uns<br />

im Zeitalter der Blittangriffe ohne Kriegserklärung<br />

gegeben. Uns — einem Lande, das<br />

sich heute militärgepgraphisch in ähnlicher<br />

Lage befindet, wie die Tschecho-Slowakei in<br />

d«n atemrauöenden Septembertagea I Wy.

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